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Der Wüstenplanet 02. Der Herr des Wüstenplaneten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am02.06.2014
Was sind Gesetze? Versuche, die Raubtiernatur des Menschen zu sozialisieren?
Paul Atreides, genannt Muad'dib, ist in der extrem menschenfeindlichen Wüste Arrakis' aufgewachsen und durch die harte Schule der Fremen gegangen. Die Wüstenbewohner haben ihn zu ihrem Propheten ernannt und folgen ihm bedingungslos. Sein Kampf um den Planeten entzündete den Djihad, der jetzt wie ein Sturmwind durch die Galaxis fegt. Pauls neues Imperium und seine Machtfülle ruft Neider auf den Plan, die seine Herrschaft brechen wollen. Und so mischen sich unter die Pilger, die nach Arrakis kommen, um den Erlöser zu sehen, Attentäter, menschliche Zeitbomben ...

Frank Herbert (1920-1986) wurde in Tacoma, Washington, geboren. Nach einem Journalismus-Studium arbeitete er unter anderem als Kameramann, Radiomoderator, Dozent und Austerntaucher, bevor 1955 sein Debütroman »The Dragon in the Sea« zur Fortsetzung in einem Science-Fiction-Magazin veröffentlicht wurde. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm schließlich Mitte der 1960er-Jahre mit seinem Roman »Der Wüstenplanet«, der sowohl mit dem Hugo Award als auch mit dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Bis heute gilt »Der Wüstenplanet« zusammen mit den Nachfolgeromanen als einzigartige literarische Weltenschöpfung, die jede Generation von Leserinnen und Lesern neu für sich entdeckt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWas sind Gesetze? Versuche, die Raubtiernatur des Menschen zu sozialisieren?
Paul Atreides, genannt Muad'dib, ist in der extrem menschenfeindlichen Wüste Arrakis' aufgewachsen und durch die harte Schule der Fremen gegangen. Die Wüstenbewohner haben ihn zu ihrem Propheten ernannt und folgen ihm bedingungslos. Sein Kampf um den Planeten entzündete den Djihad, der jetzt wie ein Sturmwind durch die Galaxis fegt. Pauls neues Imperium und seine Machtfülle ruft Neider auf den Plan, die seine Herrschaft brechen wollen. Und so mischen sich unter die Pilger, die nach Arrakis kommen, um den Erlöser zu sehen, Attentäter, menschliche Zeitbomben ...

Frank Herbert (1920-1986) wurde in Tacoma, Washington, geboren. Nach einem Journalismus-Studium arbeitete er unter anderem als Kameramann, Radiomoderator, Dozent und Austerntaucher, bevor 1955 sein Debütroman »The Dragon in the Sea« zur Fortsetzung in einem Science-Fiction-Magazin veröffentlicht wurde. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm schließlich Mitte der 1960er-Jahre mit seinem Roman »Der Wüstenplanet«, der sowohl mit dem Hugo Award als auch mit dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Bis heute gilt »Der Wüstenplanet« zusammen mit den Nachfolgeromanen als einzigartige literarische Weltenschöpfung, die jede Generation von Leserinnen und Lesern neu für sich entdeckt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641139582
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum02.06.2014
Reihen-Nr.2
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1487 Kbytes
Artikel-Nr.1448522
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2

 

Es gibt keine klare Trennung zwischen Göttern und Menschen; die Grenzen sind fließend.

 

»Worte des Muad'dib«

von Prinzessin Irulan

 

 

Trotz der mörderischen Natur seiner Pläne empfand Scytale Mitleid. Muad'dib muss beseitigt werden, sagte er sich, aber ich werde bedauern, Elend und Tod über ihn zu bringen.

Er verbarg diese seine Gedanken sorgfältig vor seinen Mitverschwörern, aber er fand es einfacher, sich mit dem Opfer als mit den Angreifern zu identifizieren - was in gewisser Weise für einen Tleilax charakteristisch war.

Er stand in nachdenklichem Schweigen etwas abseits von den anderen. Die Diskussion über psychische Gifte dauerte noch immer an, und Scytale begann sich zu langweilen.

Die Ehrwürdige Mutter der Bene Gesserit, Gaius Helen Mohiam, ihre Gastgeberin hier auf Wallach IX, brachte ihr Misstrauen gegen eine in solchen Fällen bevorzugte Droge zum Ausdruck:

»Wenn man glaubt, man habe den anderen schon aufgespießt, findet man ihn unverwundet.«

Sie war uralt, eine ausgetrocknete, magere Hexengestalt mit lederigem Gesicht unter silberweißem Haar. Die Augen waren in ihre dunklen Höhlen zurückgesunken und gaben ihrem Gesicht das Aussehen eines hautüberzogenen Totenschädels.

Edric, der Steuermann der Gilde, sagte: »Wenn wir so weitermachen, haben wir in einem Jahr noch keinen Beschluss gefasst.«

Edric schwamm in einem durchsichtigen Behälter, der mit orangefarbenem Gas gefüllt war. Der Abgesandte der Raumfahrergilde war eine längliche Gestalt von unbestimmt humanoider Form, mit Flossenfüßen und breitgefächerten Händen, deren Finger durch Schwimmhäute miteinander verbunden waren - ein Fisch in einem seltsamen Aquarium. Aus den Entlüftungsventilen seines Behälters kam eine blassorangefarbene Wolke, die mit dem Geruch von Melange gesättigt war.

Die vierte anwesende Person - bisher nur potentielles Mitglied der Verschwörung - war Irulan, Ehefrau (aber nicht Bettgenossin) ihres gemeinsamen Feindes. Sie stand an eine Ecke von Edrics Tank gelehnt, eine große blonde Schönheit in einem blauen Pelz, mit Schmuck behängt. Ihre Haltung sprach von aristokratischer Hochnäsigkeit, doch etwas in der Undurchdringlichkeit ihrer glatten Züge verriet die Beherrschtheit der einstigen Bene-Gesserit-Schülerin.

Während die Diskussion weiterging, blickte Scytale umher. Der Versammlungsplatz lag zwischen Hügeln, die vom schmelzenden Schnee fleckig waren. Das kalte Licht einer kleinen, bläulich-weißen Sonne nahe dem Mittagspunkt des verwaschen blauen Himmels erfüllte ihn mit vagem Unbehagen, ohne dass er den Grund zu bestimmen vermochte.

»Haben Sie nichts zu sagen, Scytale?«, fragte die Ehrwürdige Mutter.

»Sie wollen mich in diese alberne Diskussion hineinziehen?«, fragte Scytale. »Also gut: Wir haben es mit einem potentiellen Messias zu tun. Gegen einen Messias kann man keinen Frontalangriff führen. Wir würden einen Märtyrer schaffen, der uns noch nach seinem Tod vernichten könnte.«

Alle starrten ihn an, als ob ihnen diese Überlegung völlig neu wäre; dann fragte die Ehrwürdige Mutter mit pfeifender Stimme: »Halten Sie das für die einzige Gefahr?«

Scytale hob die Schultern. Für dieses Zusammentreffen hatte er eine bieder-joviale Erscheinung gewählt: rundes Gesicht, joviale Züge mit vollen Genießerlippen, untersetzte Statur und einen gemütlichen Spitzbauch. Er war ein menschliches Chamäleon, und die Gestalt, die er jetzt trug, lud andere ein, ihn nicht ganz für voll zu nehmen. »Ich denke«, sagte er nach einer Weile, »dass unsere internen Spannungen besser unerörtert bleiben sollten.«

Die Alte beharrte nicht weiter auf ihrer Frage, und Scytale sah, dass sie sich bemühte, ihn neu einzuschätzen. Sie waren alle Produkte eines gründlichen Prana-Bindu-Trainings und einer Beherrschung ihrer Muskel- und Nervenreflexe fähig, die den meisten Menschen für immer unerreichbar blieb. Aber Scytale war ein Verwandlungskünstler und hatte Muskeln und Nervenverbindungen, die den anderen abgingen. Vor allem jedoch hatte er das Einfühlungsvermögen des genialen Mimikers, das ihm erlaubte, mit der körperlichen Erscheinung eines anderen auch dessen Psyche anzunehmen.

Scytale merkte, dass die anderen auf irgendeine weitergehende Meinungsäußerung von ihm warteten, und so sagte er mit einer geringschätzigen Handbewegung: »Gift!«

Der Steuermann regte sich in seiner orangefarbenen Dunstwolke, und aus dem kleinen Lautsprecher des Behälters sagte seine ungeduldige Stimme: »Wir sprechen von psychischen Giften, nicht von physischen.«

Scytale lachte ein joviales Lachen, das in der Atmosphäre dieses Verschwörerzirkels um so aufreizender wirkte.

»Hören Sie auf!«, krächzte die Ehrwürdige Mutter.

Scytale stellte sein Lachen ein. Er hatte ihre Aufmerksamkeit gewonnen, und darauf kam es ihm an. »Der Vorschlag mit dem Gift besagt«, erklärte er, »dass zwei Bene-Gesserit-Hexen trotz ihrer bekannt subtilen Methoden noch nicht genug über den Nutzen der Täuschung gelernt haben.«

Die Alte wandte den Kopf und richtete ihren starren Blick auf die kalten Hügel ihrer Heimatwelt. Sie sah nun, worauf es hier ankam; jedenfalls schien es Scytale so. Das war gut. Irulan hingegen begriff nicht, wenn er ihren Blick richtig deutete.

»Sind Sie auf unserer Seite, oder nicht?«, fragte Edric.

»Meine Untertanentreue steht nicht zur Diskussion«, antwortete Scytale, um sich sogleich wieder Irulan zuzuwenden. »Sie fragen sich, Prinzessin, warum Sie das Risiko dieser Reise auf sich genommen haben?«

Sie nickte.

»Sicherlich nicht, um mit einem humanoiden Fisch oder einem fetten Gaukler von Tleilax Plattheiten auszutauschen?«

Sie warf ihm einen forschenden Blick zu, dann schüttelte sie leicht den Kopf. Edric benützte den Augenblick, um eine Melangepille in den Mund zu stecken. Er aß und atmete das Gewürz, und ohne Zweifel trank er es auch, dachte Scytale. Es war verständlich, denn das Gewürz erhöhte die Voraussicht eines Steuermanns, verlieh ihm erst die Fähigkeit, ein Schiff mit Überlichtgeschwindigkeit durch den Raum zu steuern. Mit drogenerweitertem Bewusstsein sah er die Zukunftslinie des Schiffes, wie es drohenden Gefahren auswich. Jetzt witterte Edric eine andere Art von Gefahr, ohne recht zu wissen, wie er sie ausfindig machen sollte.

»Ich glaube, es war ein Fehler, hierher zu kommen«, sagte Irulan.

Die Ehrwürdige Mutter wandte sich ihm wieder zu und schloss und öffnete langsam ihre faltigen Lider; Scytale fühlte sich an ein zu früh aus dem Winterschlaf erwachtes Reptil erinnert.

»Prinzessin«, sagte er, »wegen unseres Freundes Edric hier bleiben gewisse Vorgänge - darunter auch dieser - der Wahrnehmung Ihres Gemahls entzogen.«

»Mutmaßlich«, erwiderte Irulan.

Die Ehrwürdige Mutter nickte. »Das Phänomen der Voraussicht«, sagte sie hüstelnd, »wird selbst von seinen Nutznießern kaum verstanden.«

»Keine Sorge«, erklärte Edric. »Ich bin ein vollwertiger Navigator und habe die Macht.«

»Sie sagen, mein Mann könne weder sehen, wissen noch voraussagen, was in der Einflusssphäre eines Navigators geschieht«, antwortete Irulan. »Aber wie weit reicht diese Einflusssphäre?«

Edric wälzte sich in der Schwerelosigkeit seines Behälters herum, dass die Wirbel orangefarbenen Rauchs ihn für einige Augenblicke verhüllten. Als er wieder zum Vorschein kam, sagte er: »Das ist schwer zu sagen. In unserem Universum gibt es Personen und Dinge, die ich nur an ihren Wirkungen erkenne. Ich weiß, dass sie hier, dort, irgendwo gewesen sind. Wie Wassertiere im Vorüberschwimmen die Strömung aufrühren, so rührt der Besitzer des zweiten Gesichts die Zeit auf. Ich habe gesehen, wo Ihr Gemahl gewesen ist; aber niemals habe ich ihn selbst oder die Menschen gesehen, die wirklich seine Ziele und Loyalitäten teilen. Dies ist die Verborgenheit, die ein Kundiger jenen gewähren kann, die sein sind.«

»Irulan ist nicht die Ihre«, sagte Scytale mit einem Seitenblick zur Prinzessin.

»Wollen Sie streiten, oder wollen Sie zu Ergebnissen kommen?«, entgegnete Edric mit einiger Schärfe. »Wir alle wissen, dass die Verschwörung meiner Anwesenheit bedarf.« Mit einem Ruck wandte er sich Irulan zu. »Sie wollen eine Herrscherdynastie begründen. Solange Sie sich nicht uns anschließen, wird das nie geschehen. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort, und das ist so gut wie ein Orakel. Der Herrscher heiratete Sie aus politischen Gründen, aber Sie werden niemals sein Bett mit ihm teilen.«

»Das Orakel ist also auch ein Voyeur«, sagte Irulan.

»Der Herrscher ist mit seiner Konkubine enger verheiratet als mit Ihnen, das weiß jeder«, erklärte Edric ungerührt.

»Und sie gebiert ihm keinen Erben!«, fauchte Irulan.

Scytale blickte zum Himmel auf und murmelte: »Die Vernunft ist das erste Opfer jeder Gefühlsaufwallung.«

Das brachte Irulan zur Besinnung. Beherrschter fuhr sie fort: »Sie schenkt ihm keinen Erben, weil ich ihr heimlich ein empfängnisverhütendes Mittel verabfolge. Wollten Sie das von mir hören?«

»Ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken, wenn der Herrscher das entdeckt«, sagte Edric lächelnd.

»Ich habe Lügen vorbereitet«, erwiderte Irulan wegwerfend. »Er mag ein Gespür für Wahrheit haben, aber manche Lügen sind leichter zu glauben als die Wahrheit. Übrigens genieße ich Pauls Vertrauen. Ich sitze in seinem Rat.«

»Hat er Ihnen in den letzten zwölf Jahren auch nur die geringste Wärme gezeigt?«, fragte Edric.

Irulan schüttelte den Kopf.

»Sehen Sie?«, fuhr Edric fort. »Er hat Ihren Vater abgesetzt,...
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Autor

Frank Herbert (1920-1986) wurde in Tacoma, Washington, geboren. Nach einem Journalismus-Studium arbeitete er unter anderem als Kameramann, Radiomoderator, Dozent und Austerntaucher, bevor 1955 sein Debütroman »The Dragon in the Sea« zur Fortsetzung in einem Science-Fiction-Magazin veröffentlicht wurde. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm schließlich Mitte der 1960er-Jahre mit seinem Roman »Der Wüstenplanet«, der sowohl mit dem Hugo Award als auch mit dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Bis heute gilt »Der Wüstenplanet« zusammen mit den Nachfolgeromanen als einzigartige literarische Weltenschöpfung, die jede Generation von Leserinnen und Lesern neu für sich entdeckt.