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Starbuck: Der Gegner

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
560 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am27.02.20151. Auflage
«Der beste Roman über den Amerikanischen Bürgerkrieg» (Washington Times) Captain Nate Starbuck mag noch so sehr durch Wagemut in der Schlacht glänzen, sein größter Gegner steht ihm nicht im Feld gegenüber. Es ist ein Feind im eigenen Lager. So kämpft Starbuck im glühend heißen Sommer 1862 nicht nur gegen die Yankees, die auf die Hauptstadt der Konföderation marschieren, sondern ebenso gegen einen missgünstigen Vorgesetzten, General Washington Faulconer, der seinem besten Mann nichts weniger wünscht als Degradierung - und den Tod. Der dritte Band von Bernard Cornwells großem Epos über Nathaniel Starbuck.

 Bernard Cornwell, geboren 1944 in London und aufgewachsen in Essex, arbeitete nach seinem Geschichtsstudium an der University of London lange als Journalist bei der BBC, wo er das Handwerk der gründlichen Recherche lernte (zuletzt als «Head of Current Affairs» in Nordirland). 1980 heiratete er eine Amerikanerin und lebt seither in Cape Cod und in Charleston/South Carolina. Weil er in den USA zunächst keine Arbeitserlaubnis erhielt, begann er Romane zu schreiben. Im englischen Sprachraum gilt er als unangefochtener König des historischen Abenteuerromans. Seine Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt - Gesamtauflage: mehr als 30 Millionen Exemplare. Die Queen zeichnete ihn mit dem «Order of the British Empire» aus.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

Klappentext«Der beste Roman über den Amerikanischen Bürgerkrieg» (Washington Times) Captain Nate Starbuck mag noch so sehr durch Wagemut in der Schlacht glänzen, sein größter Gegner steht ihm nicht im Feld gegenüber. Es ist ein Feind im eigenen Lager. So kämpft Starbuck im glühend heißen Sommer 1862 nicht nur gegen die Yankees, die auf die Hauptstadt der Konföderation marschieren, sondern ebenso gegen einen missgünstigen Vorgesetzten, General Washington Faulconer, der seinem besten Mann nichts weniger wünscht als Degradierung - und den Tod. Der dritte Band von Bernard Cornwells großem Epos über Nathaniel Starbuck.

 Bernard Cornwell, geboren 1944 in London und aufgewachsen in Essex, arbeitete nach seinem Geschichtsstudium an der University of London lange als Journalist bei der BBC, wo er das Handwerk der gründlichen Recherche lernte (zuletzt als «Head of Current Affairs» in Nordirland). 1980 heiratete er eine Amerikanerin und lebt seither in Cape Cod und in Charleston/South Carolina. Weil er in den USA zunächst keine Arbeitserlaubnis erhielt, begann er Romane zu schreiben. Im englischen Sprachraum gilt er als unangefochtener König des historischen Abenteuerromans. Seine Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt - Gesamtauflage: mehr als 30 Millionen Exemplare. Die Queen zeichnete ihn mit dem «Order of the British Empire» aus.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644503915
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum27.02.2015
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten560 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1566 Kbytes
Artikel-Nr.1455051
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Erster Teil

Eins

Captain Nathaniel Starbuck sah seinen neuen Kommandogeneral zum ersten Mal, als die Legion Faulconer an einer Furt den Rapidan überquerte. Thomas Jackson war auf dem Nordufer des Flusses und anscheinend in Trance verfallen, denn er saß vollkommen unbeweglich im Sattel, die linke Hand hoch erhoben und den Blick seiner blauen Augen vorwurfsvoll auf die leeren, trüben Tiefen des Flusses gerichtet. Seine düstere Erstarrung war so unheimlich, dass die Marschkolonne lieber an den äußersten Rand der Furt auswich, als dicht an einem Mann vorbeigehen zu müssen, dessen Haltung ein so klares Vorzeichen des Todes schien. Die äußere Erscheinung des Generals wirkte ebenso wenig vertrauenerweckend. Jackson trug einen struppigen Bart, einen schlichten Mantel und auf dem Kopf eine verdreckte Kappe, und sein Pferd sah aus, als hätte man es schon längst ins Schlachthaus bringen sollen. Es war schwer zu glauben, dass dies der umstrittenste General des Südens sein sollte, der Mann, der dem Norden schlaflose Nächte und unruhige Tage bereitete, doch Lieutenant Franklin Coffman, sechzehn Jahre alt und neu in die Legion Faulconer aufgenommen, versicherte, diese merkwürdige Erscheinung sei tatsächlich der berühmte Stonewall Jackson. Coffman war einst von Professor Thomas Jackson unterrichtet worden. «Allerdings», vertraute Lieutenant Coffman Starbuck an, «glaube ich nicht, dass Generäle in der Schlacht einen großen Unterschied machen.»

«So jung und schon so weise», sagte Starbuck, der zweiundzwanzig Jahre alt war.

«Es sind die Soldaten, die eine Schlacht gewinnen, nicht die Generäle», sagte Coffman, ohne auf die Spötterei seines Captains einzugehen. Lieutenant Coffman hatte eine einjährige Ausbildung an der Militärakademie von Virginia absolviert, an der Thomas Jackson ihn recht wirkungslos in Artillerie und Naturphilosophie unterwiesen hatte. Nun schaute Coffman zu der starren Gestalt hinüber, die reglos auf ihrem schäbigen Sattel saß. «Ich kann mir die alte Quadratlatsche überhaupt nicht als General vorstellen», sagte Coffman verächtlich. «Er könnte nicht mal in einem Klassenzimmer für Ordnung sorgen, geschweige denn in einer Armee!»

«Quadratlatsche?», fragte Starbuck. General Jackson hatte zahlreiche Spitznamen. Die Presse nannte ihn Stonewall, seine Soldaten nannten ihn Old Jack oder sogar Old Mad Jack - alter, verrückter Jack -, während viele seiner ehemaligen Studenten den Namen Tom Fool Jack - der Narr - bevorzugten, aber Quadratlatsche hatte Starbuck noch nicht gehört.

«Er hat die größten Füße der Welt», erklärte Coffman. «Die sind riesig! Und die einzigen Schuhe, die ihm passen, sind Quadratlatschen.»

«Was für eine Quelle nützlicher Informationen Sie doch sind, Lieutenant», sagte Starbuck leichthin. Die Legion war noch zu weit vom Fluss entfernt, als dass Starbuck die Füße des Generals hätte sehen können, aber er nahm sich vor, auf diese erstaunlichen Exemplare zu achten, wenn er endlich den Rapidan erreichte. Die Legion bewegte sich im Moment überhaupt nicht, ihr Vormarsch wurde von den Männern weiter vorne gebremst, die ihre ramponierten Stiefel ausziehen wollten, bevor sie durch den Fluss wateten. Mad Jack Stonewall Quadratlatsche Jackson hasste solche Verzögerungen bekanntermaßen, doch diesen Stillstand schien er nicht wahrzunehmen. Stattdessen saß er einfach im Sattel, die Hand gehoben und den Blick auf den Fluss gerichtet, während sich direkt ihm gegenüber die Kolonne zusammenschob und zum Stillstand kam. Die Männer hinter dem Hindernis waren dankbar für den erzwungenen Halt, denn der Tag war glühend heiß, die Luft stand, und die Hitze war feucht wie der Wasserdampf über einem Kochtopf. «Sie waren gerade bei der Unzulänglichkeit von Generälen?», forderte Starbuck seinen neuen untergebenen Offizier heraus.

«Wenn Sie einmal darüber nachdenken, Sir», sagte Coffman mit jugendlicher Leidenschaft, «haben wir überhaupt keine richtigen Generäle, nicht wie die Yankees, aber trotzdem gewinnen wir Schlachten. Ich vermute, das liegt daran, dass der Südstaatler unbesiegbar ist.»

«Und was ist mit Robert Lee?», fragte Starbuck. «Ist er auch kein richtiger General?»

«Lee ist alt! Er ist vorsintflutlich!», sagte Coffman, schockiert darüber, dass Starbuck den Namen des neuen Kommandanten der Armee von Nordvirginia überhaupt ins Spiel gebracht hatte. «Er muss mindestens fünfundfünfzig sein!»

«Aber Jackson ist nicht alt», hielt Starbuck ihm entgegen. «Er ist noch nicht einmal vierzig.»

«Aber er ist verrückt, Sir. Im Ernst! Wir haben ihn immer Tom Fool genannt.»

«Dann muss er ja verrückt sein», foppte Starbuck Coffman. «Und warum gewinnen wir dann Schlachten, obwohl wir verrückte Generäle, uralte Generäle oder überhaupt keine Generäle haben?»

«Weil den Südstaatlern der Kampf im Blut liegt, Sir. Deswegen!» Coffman war ein lebhafter junger Mann und entschlossen, ein Held zu werden. Sein Vater war an der Schwindsucht gestorben und hatte seine Mutter mit vier jungen Söhnen und zwei kleinen Töchtern allein zurückgelassen. Der Tod seines Vaters hatte Coffman gezwungen, nach dem ersten Jahr von der Militärakademie Virginia abzugehen, aber dieses eine Jahr Militärausbildung hatte ihn mit einer Fülle martialischer Theorien versorgt. «Die Nordstaatler», erklärte er nun Starbuck, «haben verwässertes Blut. Im Norden gibt es zu viele Einwanderer, Sir. Aber der Süden hat reines Blut, Sir. Echtes Amerikanerblut.»

«Sie halten die Yankees für eine minderwertige Rasse?»

«Das ist eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache, Sir. Sie haben ihren reinrassigen Stamm verloren, Sir.»

«Sie wissen schon, dass ich ein Yankee bin, Coffman, oder?», fragte Starbuck.

Augenblicklich stand Verwirrung in Coffmans Miene, doch bevor er sich noch eine Entgegnung zurechtlegen konnte, wurde er von Colonel Thaddeus Bird unterbrochen, dem Kommandooffizier der Legion, der mit langen Schritten vom hinteren Teil der ins Stocken geratenen Kolonne herankam. «Ist das wirklich Jackson?», fragte Bird, den Blick über den Fluss gerichtet.

«Lieutenant Coffman hier teilt mir gerade mit, dass der eigentliche Name des Generals Old Mad Tom Fool Quadratlatsche Jackson ist, und das dort ist er in der Tat höchstpersönlich», antwortete Starbuck.

«Ah, Coffman», sagte Bird und spähte auf den viel kleineren Lieutenant hinunter, als wäre dieser der Vertreter einer seltenen Spezies und von wissenschaftlichem Interesse. «Ich weiß noch, wie du nichts weiter warst als ein piepsendes Küken, das die minderen Perlen meiner strahlenden Weisheit in sich aufgesogen hat.» Bird war, bevor er zum Soldaten wurde, Lehrer in der Stadt Faulconer Court House gewesen, wo Coffmans Familie wohnte.

«Lieutenant Coffman hat nicht aufgehört, Weisheiten in sich aufzusaugen», klärte Starbuck Bird mit ernster Miene auf, «und auch nicht, sie mit anderen zu teilen, denn gerade eben hat er mich darüber in Kenntnis gesetzt, dass wir Yankees eine minderwertige Rasse sind, deren Blut von den Geschlechtern der Einwanderer verdorben, verunreinigt und verwässert wurde.»

«Und damit hat er auch recht!», sagte Bird energisch; dann legte der Colonel dem zierlichen Coffman seinen mageren Arm um die Schultern. « Wär mir´s nicht untersagt, junger Coffman, so höb ich eine Kunde an, von der das kleinste Wort die Seele dir zermalmte, dein junges Blut erstarrte, deine Augen wie Stern´ aus ihren Kreisen schießen machte. » Dann beugte er sich vertraulich dicht ans Ohr des erstaunten Lieutenants. «Wusstest du, Coffman, dass in demselben Augenblick, in dem ein Einwandererschiff an den Docks von Boston anlegt, sämtliche Familien vom Beacon Hill ihre Frauen zum Hafen hinunterschicken, damit sie sich schwängern lassen? Ist das nicht die unbestreitbare Wahrheit, Starbuck?»

«In der Tat, Sir, und wenn das Schiff an einem Sonntag ankommt, schicken sie auch noch ihre Töchter.»

«Boston ist ein äußerst unzüchtiges Pflaster, Coffman», sagte Bird todernst, während er wieder einen Schritt von dem Lieutenant wegtrat, der ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, «und wenn ich dir auf dieser schlimmen, schlechten Welt nur einen einzigen Rat geben dürfte, wäre es, diesen Ort zu meiden. Mach einen Bogen darum, Coffman! Betrachte Boston, wie du Sodom und Gomorrha betrachten würdest. Streich es von der Liste deiner Reiseziele. Hast du mich verstanden, Coffman?»

«Ja, Sir», sagte Coffman vollkommen ernst.

Starbuck lachte über die Miene seines Lieutenants. Coffman war am Tag zuvor mit einem Kommando neuer Rekruten angekommen, um die Ausfälle von Gaines´ Mill und Malvern Hill auszugleichen. Die meisten dieser Rekruten waren in den Gassen von Richmond angeworben worden und wirkten auf Starbuck wie eine Bande dürrer und durchtriebener Kerle von zweifelhafter Verlässlichkeit, aber Franklin Coffman war, wie die ursprünglichen Mitglieder der Legion, ein Freiwilliger aus Faulconer County und voller Begeisterung für die Sache des Südens.

Colonel Bird hörte auf, den Lieutenant zu necken, und zupfte an Starbucks Ärmel. «Nate», sagte er, «auf ein Wort.» Die beiden Männer gingen von der Straße weg, überquerten einen seichten Graben und kamen auf eine Wiese, die unter der sommerlichen Hitzewelle fahl und bräunlich geworden war. Starbuck hinkte, nicht weil er verletzt gewesen wäre, sondern weil sich die Sohle seines rechten Stiefels teilweise vom Oberleder gelöst hatte. «Liegt es an mir?», fragte Bird, als die beiden Männer über das vertrocknete Gras schritten. «Werde ich immer klüger oder werden die Jungen immer...

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Autor

Bernard Cornwell, geboren 1944 in London und aufgewachsen in Essex, arbeitete nach seinem Geschichtsstudium an der University of London lange als Journalist bei der BBC, wo er das Handwerk der gründlichen Recherche lernte (zuletzt als «Head of Current Affairs» in Nordirland). 1980 heiratete er eine Amerikanerin und lebt seither in Cape Cod und in Charleston/South Carolina. Weil er in den USA zunächst keine Arbeitserlaubnis erhielt, begann er Romane zu schreiben. Im englischen Sprachraum gilt er als unangefochtener König des historischen Abenteuerromans. Seine Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt - Gesamtauflage: mehr als 30 Millionen Exemplare. Die Queen zeichnete ihn mit dem «Order of the British Empire» aus.Karolina Fell hat schon viele große Autorinnen und  Autoren ins Deutsche übertragen, u.a. Jojo Moyes, Bernard Cornwell und Kristin Hannah.