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Das Geheimnis von Ashton Place 4: Das Geheimnis von Ashton Place

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Thienemann-Esslingererschienen am15.10.2014Auflage
Penelope ist hocherfreut. Die zauberhafte Gouvernante von Ashton Place hat eine Einladung ihrer alten Schule erhalten. Gemeinsam mit ihren drei Schützlingen reist Penelope umgehend nach London. Zu ihrem Entsetzen hat sich die alte Schule jedoch völlig verändert. Unterrichtsfächer wie Kunst, Literatur und Gesang sind abgeschafft worden. Wer Geburtstag hat, darf ihn nicht mehr feiern. Was steckt bloß dahinter? Während Penelope einer großen Intrige auf die Spur kommt, machen ihre drei Schützlinge die Schule unsicher und bringen den Hühnern im Hühnerstall das Tanzen bei ... 'Sehr unterhaltsam und ein bisschen schräg (...)' Michael Schmitt, 3sat Kulturzeit/Kinderbuchtipps

Maryrose Wood wuchs auf Long Island auf. Sie arbeitete viele Jahre als Schauspielerin und Regisseurin und ist als Bühnenautorin für das Theater preisgekrönt. Ihre vielfältigen Theatererfahrungen sind auch in ihren Romanen spürbar - in lebensnah-sympathisch gezeichneten Charakteren und sprühender Situationskomik. Maryrose Wood lebt mit ihren zwei Kindern, zwei Katzen und einem kleinen Hund in New York. Die Autorin freut sich über einen Besuch auf ihrer Website: www.maryrosewood.com
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Produkt

KlappentextPenelope ist hocherfreut. Die zauberhafte Gouvernante von Ashton Place hat eine Einladung ihrer alten Schule erhalten. Gemeinsam mit ihren drei Schützlingen reist Penelope umgehend nach London. Zu ihrem Entsetzen hat sich die alte Schule jedoch völlig verändert. Unterrichtsfächer wie Kunst, Literatur und Gesang sind abgeschafft worden. Wer Geburtstag hat, darf ihn nicht mehr feiern. Was steckt bloß dahinter? Während Penelope einer großen Intrige auf die Spur kommt, machen ihre drei Schützlinge die Schule unsicher und bringen den Hühnern im Hühnerstall das Tanzen bei ... 'Sehr unterhaltsam und ein bisschen schräg (...)' Michael Schmitt, 3sat Kulturzeit/Kinderbuchtipps

Maryrose Wood wuchs auf Long Island auf. Sie arbeitete viele Jahre als Schauspielerin und Regisseurin und ist als Bühnenautorin für das Theater preisgekrönt. Ihre vielfältigen Theatererfahrungen sind auch in ihren Romanen spürbar - in lebensnah-sympathisch gezeichneten Charakteren und sprühender Situationskomik. Maryrose Wood lebt mit ihren zwei Kindern, zwei Katzen und einem kleinen Hund in New York. Die Autorin freut sich über einen Besuch auf ihrer Website: www.maryrosewood.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783522610483
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum15.10.2014
AuflageAuflage
Reihen-Nr.61048
SpracheDeutsch
Dateigrösse3152 Kbytes
Artikel-Nr.1488104
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Ein Swanburne-Mädchen denkt an zu Hause.

AM SWANBURNE-INSTITUT FÜR KLUGE Mädchen aus armen Verhältnissen wurden Geburtstage fröhlich, aber zügig abgehandelt. Gefeiert wurde während des Frühstücks im Speisesaal, wenn alle vor ihren Schüsseln mit dampfendem Porridge saßen. (An das Geburtstagskind wurde traditionell eine Extraportion ausgegeben, was großzügig, doch kaum nötig war, da Porridge von Haus aus ziemlich sättigend ist.)

Kleine Geschenke durften überreicht werden, solange es sich um Präsente der bescheidenen Art handelte, die die Schülerinnen selbst anfertigen konnten, wie gestrickte Schals oder Taschentücher mit Monogramm und natürlich die allseits beliebten Kissen, auf die sie die weisen Sprüche der Schulgründerin Agatha Swanburne stickten. Aber sobald die Porridgeschüsseln geleert und alle Geschenke ausgepackt waren, endeten die Festlichkeiten mit einem begeistert geschmetterten »Hoch soll sie leben, für Swanburne alles geben, dreimal hoch!« und sämtliche Mädchen, einschließlich des Geburtstagskinds, wurden hurtig in die Klassenzimmer getrieben.

»Vergesst nicht: Eine solide Ausbildung ist das beste Geschenk von allen«, pflegte Miss Charlotte Mortimer, die Schulleiterin, zu sagen, wenn sie mit einem Händeklatschen die Feierlichkeiten für beendet erklärte. »Und jetzt ab mit euch! Vergesst nicht, eure Teller abzuräumen.« Klatsch, klatsch, klatsch!

Diese forsche Geschäftsmäßigkeit, mit der Geburtstagsfeste abgehandelt wurden, war keineswegs lieblos gemeint. Es gab einfach eine Menge zu lernen und die Zeit dafür war begrenzt. Oder um es mit den Worten von Agatha Swanburne zu sagen: »So viele Törtchen und so wenig Zeit ...« Das ist ein bedauerliches mathematisches Verhältnis, an dem sich bis heute nichts geändert hat.

Miss Penelope Lumley wohnte natürlich längst nicht mehr im Swanburne-Institut. Sie hatte vor über einem Jahr ihren Schulabschluss gemacht und arbeitete jetzt als Gouvernante auf dem herrschaftlichen Anwesen Ashton Place. Die derzeitigen Hausherren waren Lord Fredrick Ashton und seine launische junge Frau, Lady Constance. (Die geschichtsbewussten Leser unter euch haben sicher schon von den Ashtons gehört: Zu Miss Lumleys Lebzeiten war die Adelsfamilie für ihr riesiges Vermögen und die weitläufigen Ländereien bekannt, zu denen auch ein großer, geheimnisvoller Wald gehörte, in dem bekanntlich einige merkwürdige Dinge vorgefallen waren - aber dazu später mehr.)

Mit seinen gepflegten Gärten, den zahllosen eleganten Räumen und der Heerschar von Bediensteten, die sich um das Haus und seine Bewohner kümmerte, bot Ashton Place ein Bild von Luxus, dem das Swanburne-Institut für kluge Mädchen aus armen Verhältnissen selbst in den kühnsten Träumen nie gleichen würde. Und dennoch, an diesem besonderen Herbstmorgen verspürte Penelope ein rechtes Heimweh nach ihrer Alma Mater. Sie vermisste die harten Holzbänke und die eisigen Klassenzimmer im Winter (denn es gab selbst an den kältesten Tagen selten genügend Holz, um mehr als ein bescheidenes Feuer in den Kaminen in Gang zu halten). Sie vermisste den allmorgendlichen langen Weg von den Schlafsälen zum Speisesaal, auf dem die Mädchen die Schulhymne mit großer Inbrunst und noch größerer Lautstärke schmetterten, um wach zu werden. Sogar den Porridge vermisste sie, der ehrlich gesagt manchmal klumpig war, vor allem wenn man ihn kalt werden ließ.

Aber am allermeisten vermisste sie die Geburtstage. Denn die Festlichkeiten wurden zwar kurz gehalten, es gab keinen Kuchen und die Geschenke waren schlicht und vorhersehbar (nach Penelopes Wissen hatte nie ein Swanburne-Mädchen zu seinem Geburtstag ein goldenes Medaillon von einem geheimen Verehrer erhalten oder eine Wunderlampe mit einem Geist, der Wünsche erfüllte, ja nicht einmal ein sanftmütiges Pony, das man verwöhnen, dressieren und zu seinem besten Freund auf immer und ewig machen konnte) - aber wenn man Geburtstag hatte, wusste das ganz Swanburne. Der Tag begann mit Geschenken und einem Lied und man war umringt von Freundinnen, mit denen man lachen konnte und die ein großes Tamtam veranstalteten. Selbst die strengsten Lehrerinnen und die forschen älteren Mädchen, mit denen man sich kaum zu sprechen traute, begegneten einem den ganzen Tag lang mit diesem speziellen, wissenden Lächeln.

»Nichtsdestotrotz ist heute mein Geburtstag, selbst wenn das außer mir niemand weiß«, teilte Penelope ihrem Schlafzimmerspiegel mit, während sie sich für den Tag fertig machte, indem sie ihr Haar bürstete und zu dem üblichen ordentlichen Knoten feststeckte. »Ich bin sechzehn Jahre alt, endlich.«

Neugierig betrachtete sie ihre Finger und wackelte mit den Zehen. Sie schienen nicht anders zu sein als vor dem sechzehnten Geburtstag. Und im Spiegel fand Penelope auch keinen Anhaltspunkt für eine Veränderung: Ihr stumpfes, dunkles Haar, die klaren graugrünen Augen, ihre Stirn, die dazu neigte, sich hochkonzentriert in Falten zu legen, besonders wenn es galt, ein Rätsel zu lösen - nichts schien von der Bedeutsamkeit dieses Tages berührt zu werden. Und doch war eine neue Seite im Kalender aufgeschlagen worden: Sie war sechzehn! Für Penelope klang das sehr erwachsen, auch wenn sie sich die meiste Zeit in einem Kinderzimmer voller Spielsachen befand (das brachte ihr Beruf so mit sich, schließlich arbeitete sie als Erzieherin).

Manche unter euch bekommen jetzt vielleicht Mitleid mit Penelope, denn was ist schon trauriger, als Geburtstag zu haben, und niemand weiß es. Penelope hatte durchaus Gesellschaft in Ashton Place: Sie pflegte freundschaftlichen Umgang mit Mrs Clarke, der Haushälterin, und ebenso gern hatte sie Margaret, das gutherzige Dienstmädchen mit der Piepsstimme. Und die junge Erzieherin wurde fraglos von allen Hausangestellten gemocht und bewundert.

Dennoch war zu Penelope Lumleys Zeiten die Stellung als Gouvernante in einem herrschaftlichen Haus eine eher einsame Angelegenheit. Als Erzieherin zählte sie nicht zu den Dienstboten, denn sie war eine gebildete Person und ihre Aufgabe im Haushalt bestand einzig darin, sich um die Kinder zu kümmern. Aber sie befand sich auch keinesfalls auf Augenhöhe mit ihren Dienstherren. Von Lady Constance wurde sie barsch herumkommandiert und ein Wort hätte genügt, um sie zu entlassen.

Kurz, in einer Welt, in der ein Mensch seinen Platz entweder oben oder unten hatte, stand Penelope irgendwo dazwischen. Das machte es schwierig, echte Freundschaften zu schließen, zumindest ging es nicht so zwanglos vonstatten wie früher mit den Mädchen am Swanburne-Institut, wo kein kluges Mädchen aus armen Verhältnissen besser oder schlechter war als die anderen.

Aus diesem und vielleicht noch aus gewissen anderen Gründen standen Penelope in Ashton Place ihre Schüler am nächsten: Alexander, Beowulf und Cassiopeia Unerziehbar, die drei Mündel von Lord Fredrick Ashton. Er hatte die Kinder, bellend und kläffend, bei einem seiner häufigen Jagdausflüge im Wald gefunden. Ihr welpenhaftes Verhalten rührte daher, dass sie von Wölfen aufgezogen worden waren, wobei Penelope mittlerweile herausgefunden hatte, dass die Kinder wohl auch menschliche Unterstützung gehabt hatten.

Die Unerziehbaren vergötterten ihre Lumawuuh, wie sie Penelope nannten (wegen des wölfischen Einflusses auf ihre ersten Lebensjahre schlichen sich oft kleine geheulte Ahwuuhs ein, wenn sie sprachen). Doch die drei waren noch Kinder, was nicht ganz das Gleiche war, wie gleichaltrige Freunde zu haben. Jedenfalls war Penelope viel zu gutherzig, um den Unerziehbaren zu erzählen, dass sie heute Geburtstag hatte, und das aus einem einfachen Grund: Sie wusste nicht, wann der Geburtstag der Kinder war, und sie vermutete, dass die drei es auch nicht sagen konnten. Nie hätte sie die Gefühle ihrer Schüler verletzen wollen, indem sie die Aufmerksamkeit auf diese Tatsache lenkte.

Letztlich ist es bei Weitem nicht so schlimm, seinen Geburtstag nicht zu feiern, wie überhaupt keinen Geburtstag zu haben, sagte sie sich. Die armen Unerziehbaren! Unter diesen Umständen wäre es wirklich furchtbar herzlos von mir, einen großen Wirbel darum zu machen, dass ich sechzehn geworden bin.

In Gedanken versunken, schloss sie ihre Zimmertür hinter sich und machte sich auf den Weg zum Kindertrakt. Und überhaupt können Geschenke ein regelrechtes Ärgernis sein, dachte sie. All das zerrissene Einwickelpapier, das aufgeräumt werden muss! Und wenn man keine Geschenke bekommt, muss man sich auch nicht mit dem Schreiben von Dankesbriefen abmühen, was Zeit und Tinte spart.

Ihr seht, es lag in Penelopes Wesen, dass sie versuchte, sich aufzuheitern, um trübe Gedanken zu verscheuchen. Keine Geburtstagskarten bedeutet auch, dass man nicht Gefahr läuft, sich an dem Papier zu schneiden, sagte sie sich. Kein Kuchen bedeutet, dass ich mir einen gesunden Appetit für das Abendessen bewahre. Und ohne Geburtstagskerzen sinkt das Risiko beachtlich, versehentlich einen Brand auszulösen. Also wirklich, ich habe ziemliches Glück, dass ich von all den Unannehmlichkeiten verschont bleibe. Wenn jemand Mitleid verdient, dann die Kinder. Selbst falls sie wissen, wann ihr Geburtstag ist, hatten die Wölfe im Wald sicher nicht die leiseste Ahnung davon, wie man eine ordentliche Party gibt ... Heureka!

(Für diejenigen unter euch, die den Begriff nicht kennen: »Heureka!« ruft man, wenn man eine Idee hat, die einen lauten Ausruf verdient. Das erste Mal wurde »Heureka!« von dem griechischen Gelehrten Archimedes ausgerufen. Er saß gerade in der Badewanne und seine Entdeckung hatte zufälligerweise etwas mit heißem Wasser zu tun, das in einer...
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Maryrose Wood wuchs auf Long Island auf. Sie arbeitete viele Jahre als Schauspielerin und Regisseurin und ist als Bühnenautorin für das Theater preisgekrönt. Ihre vielfältigen Theatererfahrungen sind auch in ihren Romanen spürbar - in lebensnah-sympathisch gezeichneten Charakteren und sprühender Situationskomik.Maryrose Wood lebt mit ihren zwei Kindern, zwei Katzen und einem kleinen Hund in New York.Die Autorin freut sich über einen Besuch auf ihrer Website: maryrosewood.com