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Die Zeitlos-Trilogie 2: Die Wellen der Zeit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am30.10.2015Auflage
Das Sternbild des Großen Hundes verheißt seit jeher nichts Gutes. Jetzt funkelt es über dem Steinkreis von Lansbury und das bedeutet höchste Gefahr. Die Erde dreht sich immer langsamer und ausgerechnet Meredith soll verhindern, dass sie gänzlich stehenbleibt. Eindeutig zu viel für eine normalsterbliche Schülerin. Zum Glück kann ihr der attraktive Brandon dabei helfen, Zeit und Raum wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wie es sich für einen ehemaligen Ritter gehört. Doch Meredith kann in seiner Gegenwart einfach keinen klaren Gedanken fassen ... //Alle Bände der Reihe: -- Zeitlos 1: Das Flüstern der Zeit -- Zeitlos 2: Die Wellen der Zeit -- Zeitlos 3: Die Flammen der Zeit// Die Zeitlos-Reihe ist abgeschlossen.

Sandra Regnier ist in der Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Nach der Schule und einer Ausbildung zur Beamtin wollte sie lange nach Frankreich auswandern. Stattdessen heiratete sie einen Mann mit französischem Nachnamen und blieb zu Hause. Nachdem sie acht Jahre lang im Tourismus tätig war, übernahm sie die Leitung einer Schulbibliothek und konnte sich wieder ganz ihrer Leidenschaft widmen: den Büchern. Heute schreibt sie hauptberuflich und ist nebenher viel mit dem Fahrrad unterwegs, um Ideen zu sammeln, oder träumt beim Wandern von fantastischen Welten.
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Produkt

KlappentextDas Sternbild des Großen Hundes verheißt seit jeher nichts Gutes. Jetzt funkelt es über dem Steinkreis von Lansbury und das bedeutet höchste Gefahr. Die Erde dreht sich immer langsamer und ausgerechnet Meredith soll verhindern, dass sie gänzlich stehenbleibt. Eindeutig zu viel für eine normalsterbliche Schülerin. Zum Glück kann ihr der attraktive Brandon dabei helfen, Zeit und Raum wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wie es sich für einen ehemaligen Ritter gehört. Doch Meredith kann in seiner Gegenwart einfach keinen klaren Gedanken fassen ... //Alle Bände der Reihe: -- Zeitlos 1: Das Flüstern der Zeit -- Zeitlos 2: Die Wellen der Zeit -- Zeitlos 3: Die Flammen der Zeit// Die Zeitlos-Reihe ist abgeschlossen.

Sandra Regnier ist in der Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Nach der Schule und einer Ausbildung zur Beamtin wollte sie lange nach Frankreich auswandern. Stattdessen heiratete sie einen Mann mit französischem Nachnamen und blieb zu Hause. Nachdem sie acht Jahre lang im Tourismus tätig war, übernahm sie die Leitung einer Schulbibliothek und konnte sich wieder ganz ihrer Leidenschaft widmen: den Büchern. Heute schreibt sie hauptberuflich und ist nebenher viel mit dem Fahrrad unterwegs, um Ideen zu sammeln, oder träumt beim Wandern von fantastischen Welten.

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. Kapitel

Ich war keine Heldin. Diese Feststellung war so sicher wie das nächste Gewitter. Mein Kopf war hohl und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Und das bei einem erwiesenen IQ von 140, mit dem ich meine Mathe- und Physiklehrer immer verblüfft hatte. Sie wären erstaunt, wie unnütz mein Hirn in gewissen Situationen sein konnte. Colin würde vermutlich sagen: Kein Wunder, wenn du in den Lauf einer Pistole starrst, Meredith.

Wie hatte es so weit kommen können? Alles hatte doch relativ harmlos angefangen. Nun ja, mehr oder weniger. Mein bester Freund Colin, der für mich immer wie ein Bruder gewesen war, hatte mich geküsst. Colin, mit dem ich den Großteil meiner Zeit verbrachte und von dessen Geheimnis nur ich wusste. Er konnte allein mit der Kraft seiner Gedanken Sachen bewegen. Und er hatte Visionen. Bei der Berührung eines anderen Menschen sah er ebenjenen kurz vor seinem Tod. Zumindest war es über viele Jahre hinweg so gewesen. Seit der Gewitternacht - und dem Kuss - blieben die Schreckensbilder aus. Aber das war längst nicht alles.

Für meinen heimlichen Schwarm Brandon war ich mit einem Mal keine Unsichtbare mehr. Und dann war auch noch diese Elizabeth aufgetaucht mit ihren feuerroten Haaren und ihrem noch feurigeren Temperament. Sie hatte Colin angebaggert und mit ihrem außergewöhnlichen Talent, Flammen allein durch ihren Willen zu entfachen, Stuart Cromwell auf sich und uns aufmerksam gemacht. Den Stuart Cromwell, Multimillionär und einflussreicher Firmeninhaber. Viele würden sich geschmeichelt fühlen, so jemandem aufzufallen. Ich nicht. Brandon, der genau wie Elizabeth und Colin ein Element mit purer Willenskraft steuern konnte, hatte mir erklärt, wie gefährlich Stuart Cromwell war, denn er war einer von ihnen - ein Elementträger.

Bei Brandon war es Erde, bei Elizabeth Feuer (was sonst) und bei Colin aller Wahrscheinlichkeit nach Wasser. Und Cromwell befehligte die Luft. Damit waren keine Blähungen gemeint, sondern vielmehr seine Fähigkeit, die Gefühle und Gedanken anderer zu manipulieren. Mit dieser Begabung hatte er zweifelsfrei sein Geschäftsimperium errichtet.

Und weil Cromwell überzeugt war, mehrere Platoniden am selben Ort stellten eine Gefahr dar, hatte er bislang jeden potenziellen Elementträger eliminiert. Das behauptete zumindest Brandon. Ich hatte ihm nicht geglaubt, bis ich mit eigenen Augen dabei zusehen musste, wie Cromwell Elizabeth ein Messer in den Bauch rammte. Sie hatte zwar überlebt und lag jetzt im Krankenhaus, aber ausgerechnet ich war ihm in die Hände gefallen. Ich, Meredith Wisdom, siebzehn Jahre alt, dunkle Haare, Brille, mit einer Vorliebe für dunkle Klamotten. Für die meisten Mitschüler am College langweiliger als ein Dr. Dr. Sheldon Cooper. Ich wurde nur interessant, wenn es auf irgendwelche Arbeiten in Physik oder Mathe zuging.

Und ausgerechnet jetzt war der Multimillionär Stuart Cromwell hinter mir her. Dafür gab es einen einfachen Grund: Er hielt mich für eine Platonidin. Er glaubte, ich beherrsche ein Element und könnte allein durch meinen Willen Gegenstände bewegen oder Wasser schneller fließen lassen.

Deshalb hatte er mich vor dem Krankenhaus, in das wir Elizabeth gebracht hatten, abgefangen. Jetzt saß ich in seiner Limousine ihm gegenüber und er zielte mit einer Pistole auf mich. Kein Wunder also, dass sich mein Hirn auf Stand-by geschaltet hatte.

»Ich habe ein wenig nachgeforscht, Meredith«, sagte er mit seiner einnehmenden Stimme, die jeden in seiner Nähe verzauberte. Obgleich sie im Moment ein wenig nasal klang. Mit Genugtuung sah ich seine geschwollene Nase. Er hatte Elizabeth zu töten versucht und mit Brandon gekämpft. Der hatte ihm dabei die Nase gebrochen. »Du bist erst vor wenigen Jahren hierhergezogen. Nach dem Tod deines Bruders, um genau zu sein. Du bist im ersten Jahr am College in Lansbury. Vor eurem Umzug habt ihr in Warwickshire gewohnt, wo dein Bruder laut den Unterlagen der Polizei während eines Gewitters von einem Megalithen erschlagen wurde.«

Ich schluckte und langsam begann mein Gehirn wieder zu arbeiten. Allerdings in die falsche Richtung. Denn es suchte nicht nach einem Ausweg oder Hilferuf, sondern wünschte sich einfach nur, ich möge mich in Luft auflösen.

Was nutzte mir mein hoher IQ, wenn ich in einer Gefahrensituation nicht kühl und überlegt denken konnte?

Cromwell machte eine Pause und ich hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen. »Toll. Fakten, die jeder in Lansbury weiß und die man in den Schulakten oder im Rathaus nachlesen kann«, log ich.

Natürlich wusste das nicht jeder in Lansbury. Genau genommen wusste es niemand hier. Mein Bruder war in unserer Familie seit jeher ein Tabuthema. Meine Eltern sprachen nie über ihn und es gab nur ein Foto. Das lag versteckt in Mums Nachttischschublade.

Einzig Mum hatte das Bedürfnis, alle paar Wochen sein Grab zu besuchen. Sogar als Elizabeth es betrunken in der Johannisnacht ausplauderte, hatte ihr niemand geglaubt, weil ich meinen Bruder noch nie erwähnt hatte.

»Dann kommen wir doch einfach zu den Fakten, die in keiner Schulakte stehen.« Cromwell lehnte nach wie vor lässig in dem Sitz mir gegenüber, die Pistole unverwandt und ohne auch nur zu wackeln auf mich gerichtet. »Dein Bruder Oliver beherrschte Telekinese, nicht wahr?«

Ich starrte ihn an.

»Nicht wahr?«, wiederholte er ungeduldig.

»Ich weiß es nicht«, antwortete ich.

»Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, die Zeit für Spielchen ist vorbei. Wir können die Karten offen auf den Tisch legen. Für dich gibt es sowieso keinen Ausweg mehr. Also noch einmal: Dein Bruder konnte Gegenstände mit der Kraft seiner Gedanken bewegen.«

»Ich weiß es wirklich nicht«, antwortete ich, so fest ich konnte. »Ich war vier Jahre alt, als er starb. Ich weiß nichts mehr von dem, was vorher war.«

Das stimmte beinahe. Ich konnte mich weder an meinen Bruder Oliver erinnern noch an unser Haus in dem Ort, wo ich geboren wurde. Meine allererste Erinnerung war die an meine Mutter, wie sie auf der Couch (die auch jetzt noch im Wohnzimmer stand) zusammengekrümmt schluchzte. Ein Gedanke, den ich meistens entschieden beiseiteschob. Auch jetzt.

Dann erst kamen schwache Eindrücke von dem Umzug nach Lansbury - schemenhafte Bilder einer Autofahrt -, und vor allem von meinem ersten Schultag. Und damit auch an Colin.

Colin gehörte tatsächlich zu meinen ersten Erinnerungen. Er war eine, an die ich mich gern klammerte.

Meinen Bruder Oliver kannte ich nur von dem Foto aus Mums Nachttischschränkchen. Das zeigte einen vierzehnjährigen Jungen, mir sehr ähnlich, nur ohne Brille und etwas kräftiger, als ich es mit vierzehn gewesen war.

»Dann will ich dir mal ein wenig unter die Arme greifen«, sagte Stuart Cromwell gedehnt. »Dein Bruder Oliver war ein Platonid. Oder zumindest dachte ich das, als ... Warum halten wir, Tom?«

Die blinde Verbindungsscheibe vor mir summte und ich hörte den Chauffeur sagen: »Da ist ein großes Loch in der Straße direkt vor uns.«

Der Satz war kaum beendet, da barsten die Fensterscheiben mit einem lauten Knall. Erschrocken riss ich meine Arme hoch, um mein Gesicht zu schützen.

Ich hörte ein Röcheln und Pfeifen und spürte einen scharfen Lufthauch neben mir. Die Tür wurde aufgerissen. Ich linste unter meinem Ellbogen hindurch und sah, wie ein langer Stab Cromwell mit voller Kraft ins Gesicht schlug.

Der schrie vor Schmerzen auf und seine noch immer geschwollene Nase begann augenblicklich zu bluten. Er hob erneut die Waffe. Aus Reflex riss ich das Bein hoch und trat gegen seinen Arm.

Keine Sekunde zu früh, denn ein weiteres Pfff zischte und Metall schlug auf Metall. In den Rahmen der offenen Tür hatte eine Kugel eingeschlagen und jetzt erkannte ich, wer dort vor dem Wagen stand. Brandon hielt einen Schrubber in der Hand.

»RAUS HIER!« Er knallte den Schrubberstiel ein weiteres Mal in Cromwells Visage. Der ließ endlich die Pistole fallen und hielt sich beide Hände vor sein ansonsten perfekt gemeißeltes Gesicht. Ich hatte genug gesehen, packte Brandons ausgestreckte Hand und sprang aus dem Wagen.

Mit festem Griff umfasste er meine Finger und rannte sofort los. Jetzt erst fiel mir auf, dass Swindon hinter uns lag und wir vor Badbury standen. Wir waren einen geteerten Feldweg entlanggefahren. Ich wollte gar nicht wissen, warum, aber ich ahnte es. Tatsächlich begann es zu piffen und die Blätter einer Hecke neben uns zerfetzten ohne ersichtlichen Grund. Das verlieh mir Flügel, zumindest bis wir die Autobahn erreichten.

»Bist du verrückt?«, schrie ich, als Brandon über die Leitplanke zur M3 kletterte und mich mitzog. Wenn ich nicht aufs Gesicht fallen wollte, musste ich hinterher. Es war, als hätte man mich mit Kabelbindern an ihn gebunden.

Er lief mit einem schnellen Blick nach rechts. Ich konnte meine Hand der seinen nicht entziehen und tat das Einzige, was mir übrig blieb: Ich rannte los.

Autos hupten und ich sah die ungläubigen Gesichter der Insassen. Doch wir überquerten die Autobahn, ohne eine Massenkarambolage auszulösen oder angefahren zu werden. Hinter der Leitplanke kämpften wir uns durch ein paar Hecken und dann lagen die üblichen Felder und Wiesen von Wiltshire vor uns. Meine Brille rutschte und ich schob sie hektisch zurück auf das Nasenbein. Zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich mir Kontaktlinsen, die ich bislang strikt verweigert hatte. Ich schwitzte und meine...


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Sandra Regnier ist in der Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Nach der Schule und einer Ausbildung zur Beamtin wollte sie lange nach Frankreich auswandern. Stattdessen heiratete sie einen Mann mit französischem Nachnamen und blieb zu Hause. Nachdem sie acht Jahre lang im Tourismus tätig war, übernahm sie die Leitung einer Schulbibliothek und konnte sich wieder ganz ihrer Leidenschaft widmen: den Büchern. Heute schreibt sie hauptberuflich und ist nebenher viel mit dem Fahrrad unterwegs, um Ideen zu sammeln, oder träumt beim Wandern von fantastischen Welten.