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Die Luna-Chroniken 4: Wie Schnee so weiß

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am29.01.2016Auflage
Romantisch-fesselnde Neuinterpretation: das modernste Schneewittchen ever!  Das kann Königin Levana, Herrscherin des Mondes, nicht dulden: Ihre Stieftochter, Prinzessin Winter, wird täglich schöner und ihr Zauber immer mächtiger! Wütend zwingt die böse Königin sie dazu, sich das Gesicht mit Schnitten zu verunstalten - doch die Narben können Winters Schönheit nichts anhaben. Schließlich versucht Levana sogar, sie umbringen zu lassen. Da fasst Winter einen verzweifelten Plan: Sie muss die rechtmäßige Thronfolgerin Selene finden, um gemeinsam mit ihr die böse Königin zu stürzen ... »Umwerfend!« Los Angeles Times  Marissa Meyers Serie über Märchen, die in eine fantastische Sci-Fi Welt in der Zukunft verlegt sind, haben bereits jede Menge gühende Fans! So modern wurde die Geschichten von Cinderella, Rotkäppchen, Rapunzel und Schneewittchen noch nie erzählt ... Alle vier Bände der packenden Luna-Chroniken - jeder Band einzeln lesbar: Wie Monde so silbern (Band 1) Wie Blut so rot (Band 2) Wie Sterne so golden (Band 3) Wie Schnee so weiß (Band 4)

Marissa Meyer liebt Fantasy, Grimms Märchen und Jane Austen. Sie hat Kreatives Schreiben mit dem Schwerpunkt Kinderliteratur studiert und arbeitete viele Jahre als Lektorin. Mit ihrem Debüt »Die Luna-Chroniken« legte sie sofort eine NYT-Bestseller-Serie vor. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Seattle. Mehr unter www.marissameyer.com.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextRomantisch-fesselnde Neuinterpretation: das modernste Schneewittchen ever!  Das kann Königin Levana, Herrscherin des Mondes, nicht dulden: Ihre Stieftochter, Prinzessin Winter, wird täglich schöner und ihr Zauber immer mächtiger! Wütend zwingt die böse Königin sie dazu, sich das Gesicht mit Schnitten zu verunstalten - doch die Narben können Winters Schönheit nichts anhaben. Schließlich versucht Levana sogar, sie umbringen zu lassen. Da fasst Winter einen verzweifelten Plan: Sie muss die rechtmäßige Thronfolgerin Selene finden, um gemeinsam mit ihr die böse Königin zu stürzen ... »Umwerfend!« Los Angeles Times  Marissa Meyers Serie über Märchen, die in eine fantastische Sci-Fi Welt in der Zukunft verlegt sind, haben bereits jede Menge gühende Fans! So modern wurde die Geschichten von Cinderella, Rotkäppchen, Rapunzel und Schneewittchen noch nie erzählt ... Alle vier Bände der packenden Luna-Chroniken - jeder Band einzeln lesbar: Wie Monde so silbern (Band 1) Wie Blut so rot (Band 2) Wie Sterne so golden (Band 3) Wie Schnee so weiß (Band 4)

Marissa Meyer liebt Fantasy, Grimms Märchen und Jane Austen. Sie hat Kreatives Schreiben mit dem Schwerpunkt Kinderliteratur studiert und arbeitete viele Jahre als Lektorin. Mit ihrem Debüt »Die Luna-Chroniken« legte sie sofort eine NYT-Bestseller-Serie vor. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Seattle. Mehr unter www.marissameyer.com.

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Winters Zehen fühlten sich an wie Eiswürfel. Sie waren so kalt wie der Weltraum. So kalt wie die dunkle Seite von Luna. So kalt wie ...

»... Überwachungskameras zeigen, wie er um 23:00 Uhr Weltzeit das Tiefgeschoss der AR-Zentral-Klinik betreten hat ...«

Der Thaumaturg Aimery Park sprach in feierlichem, gemessenem Tonfall; es klang, als würde er singen. Man konnte sich leicht von seiner Stimme einlullen lassen und die Worte verloren an Bedeutung und verschmolzen ineinander. Winter rollte ihre Zehen in den dünnen Schuhen ein. Wenn sie noch kälter wurden, bevor der Prozess vorüber war, würden sie sicher abbrechen.

»... versuchte, sich an einer der Hüllen zu schaffen zu machen, die wir zurzeit dort aufbewahren ...«

Sie würden abbrechen. Eine nach der anderen.

»... laut unserer Aufzeichnungen handelt es sich bei dem Kind um den Sohn des Angeklagten, der am 29. Juli des letzten Jahres geholt wurde. Er ist fünfzehn Monate alt.«

Winter verbarg die Hände in den Falten ihres Kleides. Sie zitterten schon wieder. Winter zitterte ständig in letzter Zeit. Sie presste ihre Finger zusammen, um sie ruhig zu halten, und drückte ihre Fußsohlen auf den harten Fußboden. Sie bemühte sich verzweifelt, einen klaren Blick zu behalten, denn der Thronsaal verschwamm langsam vor ihren Augen.

Dieser Saal, der sich im Hauptturm des Palastes befand, hatte den herrlichsten Ausblick der ganzen Stadt. Von ihrem Platz aus konnte Winter den See von Artemisia sehen, in dem sich der weiße Palast und die Stadt spiegelten und der bis an den Rand der gigantischen transparenten Kuppel reichte, die sie vor den Elementen auf der Außenseite schützte - oder besser gesagt, vor dem Mangel an Elementen. Der Thronsaal selbst erstreckte sich über die Wände des Turms hinaus, und wenn man über den Rand des Mosaikbodens hinaustrat, stand man auf einem gläsernen Vorsprung, der ganz und gar durchsichtig war. Es war, als hinge man in der Luft und würde jeden Augenblick in die Tiefen des Kratersees stürzen.

Zu ihrer Linken konnte Winter die spitzen Fingernägel ihrer Stiefmutter sehen, die sich in die Lehne des imposanten Throns bohrten, der aus weißem Stein gehauen war. Normalerweise war ihre Stiefmutter bei solchen Prozessen immer ganz ruhig und lauschte, ohne eine Gefühlsregung zu zeigen. Winter war gewohnt zu sehen, wie Levana den polierten Stein liebevoll streichelte, nicht wie sie ihn mit den Nägeln malträtierte. Doch seit Levana mit ihrem Gefolge von der Erde zurückgekehrt war, war die Stimmung angespannt, und ihre Stiefmutter hatte in den letzten Monaten noch häufiger Wutanfälle bekommen als sonst.

Seit diese flüchtige Lunarierin - der Cyborg - aus ihrem irdischen Gefängnis entkommen war.

Seit zwischen der Erde und Luna Krieg ausgebrochen war.

Seit der Verlobte der Königin entführt worden war und man Levana der Chance beraubt hatte, zur Kaiserin gekrönt zu werden.

Der Blaue Planet hing am Horizont und sah aus, als wäre er halb durchgeschnitten. Luna hatte die lange Nacht erst zur Hälfte hinter sich gelassen, und die Stadt Artemisia war von blassblauen Laternen und strahlenden Kristallfenstern erleuchtet, deren Spiegelbilder auf der Wasseroberfläche tanzten.

Winter vermisste die Sonne und ihre Wärme. Die künstlichen Tage auf Luna waren nicht das Gleiche.

»Woher wusste er von den Hüllen?«, fragte Königin Levana. »Warum hat er nicht geglaubt, dass sein Sohn nach der Geburt getötet wurde?«

Rings um den Saal saßen in vier Reihen die Familien. Das war der Hofstaat der Königin. Die Adeligen von Luna, die in der Gunst Ihrer Majestät standen, dank jahrhundertelanger Treue, dank ihres außerordentlichen Talents im Umgang mit der lunarischen Gabe oder einfach weil sie das Glück hatten, in Artemisia geboren worden zu sein.

Und dann war da noch ein Mann, der neben Thaumaturg Park auf dem Boden kniete. Er hatte bei seiner Geburt nicht so viel Glück gehabt.

Er hatte die Hände gefaltet und flehte um Gnade. Winter wünschte, sie könnte ihm sagen, dass es keinen Sinn hatte. All sein Flehen war umsonst. Es würde ihn vielleicht trösten, wenn er wüsste, dass er nichts mehr tun konnte, um dem Tod zu entgehen. Diejenigen, die ihr Schicksal bereits angenommen hatten, wenn sie vor die Königin gebracht wurden, schienen es leichter zu haben.

Sie sah auf ihre eigenen Hände hinab, die sich noch immer um den Gazestoff ihres Rockes krallten. Sie hatte Frostbeulen an den Fingern. Es sah eigentlich ganz hübsch aus. Sie funkelten und schillerten und waren kalt, so kalt ...

»Deine Königin hat dir eine Frage gestellt«, sagte Aimery.

Winter zuckte zusammen, als hätte er sie angeschrien.

Konzentrieren. Sie musste sich konzentrieren.

Sie hob den Kopf und atmete ein.

Aimery war in Weiß gekleidet, seit er Sybil Miras Platz als Levanas Oberthaumaturg eingenommen hatte. Die Goldstickerei auf seinem Mantel glitzerte, während er den Gefangenen umkreiste.

»Es tut mir leid, Eure Majestät«, sagte der Mann. »Meine Familie und ich dienen Eurem Königshaus seit Generationen. Ich bin Hausmeister der Klinik und habe Gerüchte gehört ... Es ging mich nichts an, also war es mir egal und ich habe nie zugehört. Aber ... als mein Sohn als Hülle geboren wurde ...« Er fing an zu wimmern. »Er ist doch mein Sohn.«

»Konntest du dir nicht denken«, fragte Levana mit lauter und scharfer Stimme, »dass es einen guten Grund hat, wenn deine Königin deinen Sohn und alle anderen unbegabten Lunarier von unseren Bürgern trennt? Dass es dem Wohl aller unserer Bürger dient, wenn wir sie in den Labors aufbewahren?«

Der Mann schluckte so schwer, dass Winter sehen konnte, wie sein Adamsapfel hoch- und runterhüpfte. »Ich weiß, meine Königin. Ich weiß, dass Ihr das Blut der Hüllen für ... Experimente braucht. Aber ... aber Ihr habt so viele, und er ist doch noch ein Baby, und ...«

»Nicht nur ist sein Blut unerlässlich für den Bestand unserer politischen Bündnisse, wovon du als Hausmeister der äußeren Sektoren nichts verstehen dürftest, sondern überdies ist er eine Hülle, und Hüllen haben sich als gefährlich und nicht vertrauenswürdig erwiesen, falls du dich an die Ermordung von König Marrok und Königin Jannali vor achtzehn Jahren erinnerst. Und solch einer Bedrohung willst du unsere Gesellschaft aussetzen?«

Die Augen des Mannes weiteten sich ängstlich. »Bedrohung, meine Königin? Er ist ein Baby.« Er hielt inne. Er wirkte zwar nicht besonders aufmüpfig, aber dass er keine Reue zeigte, würde Levana über kurz oder lang zur Weißglut treiben. »Und die anderen in den Behältern ... so viele von ihnen sind Kinder. Unschuldige Kinder.«

Die Temperatur im Raum sank merklich.

Er wusste zu viel. Mit der Kindstötung der Hüllen hatte schon Levanas Schwester Königin Channary begonnen, nachdem eine Hülle in den Palast geschlichen war und Channarys Eltern ermordet hatte. Dass ihre Babys nicht getötet, sondern eingesperrt und als Blutkörperchen-Fabrik missbraucht wurden, würde den Lunariern gar nicht gefallen.

Winter zwinkerte und stellte sich vor, wie es sein musste, als Blutkörperchen-Fabrik zu fungieren.

Sie sah nach unten. Das Eis hatte inzwischen ihre Handgelenke erreicht.

Das wäre sicher nicht so günstig für die Blutkörperchen-Großproduktion.

»Hat der Angeklagte Familie?«, fragte die Königin.

Aimery nickte. »In den Unterlagen ist die Rede von einer neunjährigen Tochter. Außerdem hat er noch zwei Schwestern und einen Neffen. Sie alle leben in Sektor RM-12.«

»Keine Frau?«

»Starb vor fünf Monaten an Regolithvergiftung.«

Der Gefangene hatte den Blick starr auf die Königin gerichtet, und die Verzweiflung sammelte sich in einer Pfütze um seine Knie.

Die Hofleute begannen, auf ihren Stühlen herumzurutschen, und ihre farbenfrohen Kleider raschelten. Dieser Prozess zog sich schon viel zu lange hin. Sie fingen an, sich zu langweilen.

Levana lehnte sich auf ihrem Thron zurück. »Hiermit wirst du des Einbruchs und versuchten Diebstahls an der Krone für schuldig befunden. Die Strafe dafür ist der Tod und wird unverzüglich vollstreckt.«

Der Mann zuckte zusammen, doch sein Gesicht behielt den flehenden Blick. Es dauerte immer ein paar Sekunden, bis sie die Tragweite des Urteils begriffen.

»Jedes deiner Familienmitglieder bekommt ein Dutzend öffentliche Peitschenhiebe als Warnung für deinen Sektor, dass ich es nicht dulde, wenn meine Entscheidungen angezweifelt werden.«

Der Kiefer des Mannes klappte herunter.

»Deine Tochter wird der Familie eines meiner Höflinge geschenkt. Dort wird sie den Gehorsam und die Demut lernen, die ihr während deiner Erziehung sicherlich abgegangen sind.«

»Nein, bitte. Lasst sie bei ihren Tanten leben. Sie hat doch nichts verbrochen!«

»Aimery, fahren Sie fort.«

»Bitte!«

»Deine Königin hat gesprochen«, sagte Thaumaturg Aimery. »Ihr Wort ist endgültig.«

Aimery zog ein Messer aus Obsidian aus einem seiner glockenförmigen Ärmel und streckte dem Gefangenen den Griff entgegen, der ihn panisch anstarrte.

Im Saal wurde es noch kälter. Winters Atem gefror in der Luft. Sie drückte die Arme fest an den Körper.

Der Gefangene nahm den Messergriff entgegen. Seine Hand war ganz ruhig. Sein restlicher Körper zitterte stark.

»Bitte....

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Marissa Meyer liebt Fantasy, Grimms Märchen und Jane Austen. Sie hat Kreatives Schreiben mit dem Schwerpunkt Kinderliteratur studiert und arbeitete viele Jahre als Lektorin. Mit ihrem Debüt »Die Luna-Chroniken« legte sie sofort eine NYT-Bestseller-Serie vor. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Seattle. Mehr unter marissameyer.com.