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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
135 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am06.02.20151. Auflage
V.C. Andrews - eine der erfolgreichsten Bestsellerautorinnen der Welt. Und eine Meisterin der romantischen Spannung! Die vier jungen Mädchen Misty, Star, Jade und Cat haben eines gemeinsam: Sie kommen aus zerrütteten Familien und konnten bisher mit niemandem ihre schmerzlichen Kindheitserinnerungen teilen. Doch in der Therapiegruppe von Dr. Marlowe lernen die vier, sich einander zu öffnen - und machen zum ersten Mal in ihrem Leben eine wundervolle Erfahrung: Es gibt Menschen, die für ihre Gefühle, vermeintlich, großes Verständnis zeigen ... Dies hier ist Stars Geschichte. Noch nie zuvor als Einzelband erschienen! Ein spannender Roman voller Liebe, Hass und dunkler Geheimnisse - V.C. Andrews´ bewegende Wildflower-Saga!mehr

Produkt

KlappentextV.C. Andrews - eine der erfolgreichsten Bestsellerautorinnen der Welt. Und eine Meisterin der romantischen Spannung! Die vier jungen Mädchen Misty, Star, Jade und Cat haben eines gemeinsam: Sie kommen aus zerrütteten Familien und konnten bisher mit niemandem ihre schmerzlichen Kindheitserinnerungen teilen. Doch in der Therapiegruppe von Dr. Marlowe lernen die vier, sich einander zu öffnen - und machen zum ersten Mal in ihrem Leben eine wundervolle Erfahrung: Es gibt Menschen, die für ihre Gefühle, vermeintlich, großes Verständnis zeigen ... Dies hier ist Stars Geschichte. Noch nie zuvor als Einzelband erschienen! Ein spannender Roman voller Liebe, Hass und dunkler Geheimnisse - V.C. Andrews´ bewegende Wildflower-Saga!
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955306847
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum06.02.2015
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten135 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1860191
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


PROLOG

Als meine Großmutter mich zu Dr. Marlowe zu meiner zweiten Gruppentherapiesitzung brachte, blieb ich einige Augenblicke im Auto sitzen und dachte, lass sie einfach umkehren und dich nach Hause bringen. Was nützt es dir schon, diesen drei reichen weißen Mädchen deine Probleme zu erzählen, obwohl Cathy oder Cat, wie Misty sie nennt, anscheinend nicht so wohlhabend ist wie Misty oder Jade.

Als wir Dr. Marlowes Auffahrt hinauffuhren, sah ich, wie Jades Limousine mit dem Chauffeur davonfuhr. Ich war also nicht die Erste. Ich fragte mich, ob Cat wiederkommen würde. Während Mistys Erzählung sah Cathy, die Katze, aus, als säße sie auf einer kalten nassen Parkbank, bereit, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit aufzuspringen und davonzulaufen. Sie seufzte und wand sich und schaute an die Decke und zu Boden, überallhin, nur nicht auf uns oder Dr. Marlowe. Ich glaube, wenn sie unter ihren Sessel hätte kriechen können, hätte sie das getan.

Meine Geschichte war ganz anders als Mistys. Sie handelte nicht von verwöhnten reichen Jungen und großen Häusern mit Ballsälen und solchen Sachen. Ich würde mich nicht über all die sinnlosen Spielsachen und Puppen und Kleidungsstücke beklagen, die mir geschenkt wurden. Was ich geschenkt bekommen hatte, füllte vermutlich nicht einmal eine Ecke eines ihrer Zimmer. Und ich würde keine Eltern beschreiben, die einander nicht in die Augen schauen konnten wegen ihres Egos. Das Letzte, worüber sich meine Momma Gedanken machte, war ihr Make-up, ihr Teint und ob ihre Frisur und ihre Kleidung der neuesten Mode entsprachen. Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, dass mein Daddy Fitnessclubs aufsuchte und teure Trainingsanzüge trug. Wenn Cathy, die Katze, fand, die Beschreibung dessen, was Misty ein hartes Leben nannte, sei schwer zu schlucken, würde sie sicher bei meinen Ausführungen das Gefühl haben, zu ersticken.

Die Sache ist nur, wollte ich überhaupt anfangen? Was sollten diese Mädchen mir über mich und meine Schwierigkeiten erzählen, das ich nicht bereits selbst wusste, hm? Was erwartete Dr. Marlowe von uns? Ich konnte Misty nichts sagen, das ihr gestern geholfen hätte. Sie würde nicht in der Lage sein, mir irgendetwas zu sagen, das mir heute helfen würde. Und diese Jade ... Ich war mir sicher, sie würde hochnäsig dasitzen und sich weigern, in meine Richtung zu blicken. Ich wette, das Zimmer nicht zu verlassen, würde sie schon als Gefallen mir gegenüber betrachten.

Vergangene Nacht habe ich mich deshalb ziemlich lange herumgewälzt und mir Sorgen gemacht, dass sie mich auslachen oder meine Geschichte für unter ihrer Würde halten. Ich wollte heute nicht dort hineingehen und mir ihr spöttisches Lächeln anschauen müssen.

Großmutter schaute mich an, überrascht über mein Zögern. »Was ist los, Star? Willst du den ganzen Morgen im Auto sitzen bleiben? Du weißt doch, dass ich zu tun habe.«

»Hierher zu kommen ist Zeitverschwendung, Granny.« Ich schaute sie an. »Wirklich!«

»Tja, also die Ärzte und der Richter finden das nicht, und nur das zählt hier, Star, also geh besser rein. Dieses alte Herz, das wie eine alte Uhr ihrem Ende entgegentickt, kann keine weiteren Schwierigkeiten mehr ertragen.«

Granny wusste genau, dass sie nur das zu sagen brauchte, und ich tat, was sie wollte. Nichts fürchtete ich mehr für mich und meinen Bruder Rodney, als dass sie einen weiteren Herzinfarkt erlitt. Sie war die Einzige auf der Welt, die sich noch um uns kümmerte und uns liebte, und sie war die Einzige, die wir liebten.

Ich öffnete die Autotür und wollte hinausschlüpfen.

»Aha«, sang sie die Windschutzscheibe an, »heute Morgen bekomme ich wohl keinen Kuss.«

Ich schüttelte den Kopf und beugte mich vor, um sie auf ihre rundliche rechte Wange zu küssen. Sie packte meine Hand, als ich mich abwandte, und hielt mich so fest, dass mir ein Schauer den Rücken hinunterlief. Ihr Gesicht war wie eines ihrer antiken Porzellanteile, voller winziger Risse, immer noch schön, aber kurz davor zu zerspringen, wenn man es zu hart anfasste.

Granny und ich hatten die gleichen Augen, nur waren ihre ein wenig runder und leuchteten häufiger voller Hoffnung auf als meine. Heute Morgen waren ihre Augen jedoch voller Sorgen, ließen sie schwer wirken, so schwer, dass sie aussah, als wolle sie sie einfach schließen und ihren Kopf auf das weiche Daunenkissen legen, das ihrer Meinung nach lauter gute Träume verhieß.

Wie sehr wünschte ich mir, solch ein Kissen zu haben.

Granny hatte so viele Probleme in ihrem Leben durchgemacht, Probleme, die sie so tief unter den Bergen ihrer Erinnerungen vergraben hatte, dass nicht einmal ich davon wusste. Sie wollte nicht, dass ich das wusste. Wenn ich ihr zu viele Fragen über ihre Jugend und ihr eigenes Elend stellte, schüttelte sie bloß den Kopf und sagte: »Man braucht den Hass in deinem Herzen nicht noch extra zu nähren, Star. Deine Momma und dein Daddy haben das zur Genüge getan.«

»Was ist, Granny?«, fragte ich, als sie meine Hand drückte.

»Gib Dr. Marlowe eine Chance, dir zu helfen, Star. Verschließ nicht alle Türen und Fenster, Kind, wie schon so oft. Du bist noch zu jung, um aufzugeben, hörst du?«

»Ja, Granny«, versprach ich lächelnd.

Wenn ich nur ein klein bisschen von ihrem eisernen Rückgrat geerbt hätte, würde ich bestimmt all dem Regen und Wind auf der Straße, die vor mir lag, trotzen, und vieles kam ja erst noch auf mich zu.

Sie ließ mich los, und ich stieg endgültig aus.

»Und schau nicht auf diese anderen Mädchen herab, nur weil ihre Familien etwas Geld haben«, warnte sie mich. Ich schüttelte den Kopf.

»Was weißt du über Leute mit Geld, Granny? Du hattest doch nie irgendwelche reichen Freunde, über die du dich hättest beklagen können, oder?«

»Hüte deine freche Zunge, Kind. Ich brauche keine reichen Freunde, um zu wissen, dass viel Geld zu besitzen nicht bedeutet, kein Mitgefühl und keine helfende Hand zu benötigen. Diese anderen Mädchen wären doch sonst nicht hier, oder?«, machte sie mir klar.

Sie war eine ganz Clevere, meine Granny. Ich glaube, die harte Schule des Lebens hatte auch etwas für sich. Granny könnte die Schülerin dieser Schule sein, die die Abschiedsrede ihres Jahrgangs hält und ihren Abschluss mit Auszeichnung macht. Allerdings war das nichts, auf das irgendjemand, besonders nicht meine Großmutter, besonders stolz gewesen wäre.

»Okay, Mrs Anthony«, sagte ich. Immer wenn ich sie mit ihrem Namen ansprach, wusste sie, dass ich sie neckte.

»Du hältst dort drinnen deinen vorlauten Mund und bist höflich, hörst du?«, ermahnte sie mich energisch.

»Ja, Granny.«

»Ich komme um die gleiche Zeit wie gestern wieder«, versprach sie und fuhr davon.

Ich sah zu, wie sie davonfuhr, eine kleine alte Dame, nur einen Meter zweiundsechzig groß, die sich immer noch eine Verantwortung auf die Schultern lud, die meine viel jüngere Mutter nicht ertragen konnte. Granny hatte immer noch viel Mumm und schritt mit stolz erhobenem Haupt einher.

Granny bürstete ihr rauchgraues Haar immer zurück und frisierte es ordentlich zu einem Knoten. Sie trug nur einen Hauch Lippenstift, aber nie anderes Make-up. Ihre Brille war wirklich das einzig Dekorative, das sie sich im Leben gestattete. Sie sah aus wie ein teures Designermodell mit dunklem Rahmen. Dadurch erhielt ihr Äußeres gerade genug Anflug von Stil, dass sie sich wohl fühlte, wenn sie öffentlich in Erscheinung trat. Sie genoss es, wenn ihre älteren männlichen Bekannten sie neckten und sie Miss America nannten.

Früher war sie einmal eine sehr schöne Frau gewesen. Sie wirkte nicht wie achtundsechzig trotz all der Anspannungen und Enttäuschungen in ihrem Leben. Granny war keine so eifrige Kirchgängerin wie die meisten ihrer Freundinnen, aber sie glaubte zutiefst an das Gute im Menschen und an die Verheißung eines ewigen Paradieses am Ende der beschwerlichen Reise. Ihrer Meinung nach gab es immer Leute, die noch schlechter dran waren, und sie setzte mehr Energie und Kraft dafür ein, für diese Menschen Mitleid zu empfinden, als sich selbst Leid zu tun. Nichts, was sie mir beibrachte, war ihr wichtiger, als Selbstmitleid zu verachten und zu vermeiden. Sie sagte, es sei wie Fesseln um deine Fußgelenke, die dich an Katastrophen und Niederlagen ketteten. »Stattdessen solltest du dich aufrappeln, wenn du einen Rückschlag erleidest, und weitermachen, bis die Zeit gekommen ist, stehen zu bleiben und sich Gott dem Herrn anzuvertrauen«, riet sie mir.

Vielleicht musste man alt sein, um das zu glauben. Ich war nicht bereit, Enttäuschungen und Niederlagen einfach zu akzeptieren und weiterzumachen. Ich weigerte mich, mich zu beugen. Eher würde ich brechen, als mich zu beugen. Granny sagte mir, dass ich mich dadurch nur selbst zu Fall brachte, aber ich verspürte immer noch das Bedürfnis, diejenigen, die mein Leben so elend machten, zu kratzen, treten, schlagen und ihnen ins Gesicht zu spucken.

Es sollte heute in Los Angeles...

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