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Im Bann der Wölfe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.09.2016
Ihr neuestes Abenteuer führt Anna und Charles, das gefährlichste Werwolfpärchen der USA, nach Arizona. Eigentlich wollen die beiden dort nur einen Freund besuchen, doch was als harmloser Urlaubstrip beginnt, wird schon bald zu Annas und Charles' nächstem Spezialauftrag: Eine Fae, ein tückisches und kaltblütiges Geschöpf, stiehlt Menschenkinder und ersetzt sie durch Trugbilder. Wenn es Anna und Charles nicht gelingt, die Entführerin aufzuhalten, ist ein Krieg zwischen Fae und Menschen unausweichlich. Ein Krieg, der auch für die Werwölfe fatale Folgen hätte.

Patricia Briggs, Jahrgang 1965, wuchs in Montana auf und interessiert sich seit ihrer Kindheit für Fantastisches. So studierte sie neben Geschichte auch Deutsch, denn ihre große Liebe gilt Burgen und Märchen. Mit ihrer Mystery-Saga um die Gestaltwandlerin Mercy Thompson stürmt sie regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Nach mehreren Umzügen lebt die Autorin heute in Washington State.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIhr neuestes Abenteuer führt Anna und Charles, das gefährlichste Werwolfpärchen der USA, nach Arizona. Eigentlich wollen die beiden dort nur einen Freund besuchen, doch was als harmloser Urlaubstrip beginnt, wird schon bald zu Annas und Charles' nächstem Spezialauftrag: Eine Fae, ein tückisches und kaltblütiges Geschöpf, stiehlt Menschenkinder und ersetzt sie durch Trugbilder. Wenn es Anna und Charles nicht gelingt, die Entführerin aufzuhalten, ist ein Krieg zwischen Fae und Menschen unausweichlich. Ein Krieg, der auch für die Werwölfe fatale Folgen hätte.

Patricia Briggs, Jahrgang 1965, wuchs in Montana auf und interessiert sich seit ihrer Kindheit für Fantastisches. So studierte sie neben Geschichte auch Deutsch, denn ihre große Liebe gilt Burgen und Märchen. Mit ihrer Mystery-Saga um die Gestaltwandlerin Mercy Thompson stürmt sie regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Nach mehreren Umzügen lebt die Autorin heute in Washington State.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641183875
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum12.09.2016
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2484 Kbytes
Artikel-Nr.1869575
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Okay«, sagte Charles Cornick, der jüngere Sohn von Bran Cornick, der als Marrok die Werwölfe von Nordamerika regierte, und außerdem, wie Anna inzwischen glaubte, ebenso die Wölfe der restlichen Welt. De facto zumindest, wenn nicht sogar offiziell. Denn wenn Bran Cornick befahl: »Steht auf, und gehet hin«, gab es keinen Werwolf auf der ganzen Welt, ob nun Alpha oder nicht, der ihm nicht gehorcht hätte.

Charles hatte dabei die Aufgabe erhalten, einen Großteil der Drecksarbeit zu erledigen, die es seinem Vater ermöglichte, die Sicherheit ihrer Leute, ihrer Werwölfe zu garantieren. Die negative Konsequenz davon, dass ein guter Mann wie Charles gezwungen wurde, schreckliche, aber notwendige Grausamkeiten zu begehen, bestand darin, dass seine Gefühle und Gedanken manchmal sogar ihm selbst verborgen blieben.

Zum Beispiel hatte er gerade »Okay« gesagt, obwohl Anna genau wusste, dass das aktuelle Thema für ihn alles andere als okay war. Das konnte sie daran erkennen, dass ihr Ehemann ganz plötzlich von dem alten Stuhl aufsprang, auf dem er eben noch gesessen hatte, und seine alte ramponierte Gitarre an den Wandhaken hängte. Unruhig wanderte er über den Parkettboden zu dem großen Fenster und starrte in den Februar-Schneefall hinaus. Es schneite heftig: So war es nun einmal im Winter in Montana.

Sie war sich sicher, hätte er nicht solche Selbstbeherrschung besessen, er hätte fröstelnd die Schultern hochgezogen.

»Du hattest gesagt, ich solle mich mal schlaumachen«, erklärte Anna vorsichtig. Sie kannte Charles besser als jeder andere, und trotzdem war ihr wunderbarer, komplexer Mann manchmal unmöglich zu deuten. »Das habe ich getan, angefangen bei deinem Bruder. Samuel hat mir erklärt, dass er das Problem der Werwolfbabys lange erforscht hat, selbst wenn er seine Recherchen aus anderen Gründen begonnen hatte. Bevor er Ariana wiedergefunden hat, war das Thema Kinder anscheinend eine Art Besessenheit von ihm. Wusstest du, dass die Werwolf-DNA mit menschlicher DNA identisch ist? Es ist keinerlei Unterschied zu erkennen, außer, die Proben werden in Werwolf-Form genommen - nur in dieser Form unterscheidet sie sich.«

»Ja, das wusste ich«, antwortete Charles, offenbar glücklich, über etwas - irgendetwas - anderes zu reden. »Samuel hat es mir vor ein paar Jahrzehnten erzählt, als er es gerade herausgefunden hatte. Nicht das erste Mal, dass es sich als nützlich erwiesen hat, einen Arzt in der Familie zu haben. Ich glaube, irgendein menschlicher Wissenschaftler hat diese Erkenntnis letzten Monat in einem minderwertigen Journal veröffentlicht; zweifellos wird die Nachricht früher oder später in den Medien auftauchen.«

Der Themenwechsel entspannte ihn genug, um ihr über die Schulter hinweg ein leichtes Lächeln zuzuwerfen, bevor er wieder in den Schnee starrte. »Mein Dad war überglücklich über diese Erkenntnis. Denn damit ist es unmöglich, über einen Bluttest herauszufinden, ob jemand ein Werwolf ist oder nicht - außer man testet tatsächlich den Wolf, was dann natürlich eigentlich überflüssig ist. Ich bin mir nicht sicher, ob er uns je in die Öffentlichkeit geführt hätte, wenn es einfacher gewesen wäre, uns zu identifizieren.«

»Okay.« Anna nickte. »Das ist gut. Überwiegend. Nur dass es damit auch keinen Weg gibt herauszufinden, ob ein Embryo genetisch ein Mensch oder ein Werwolf ist. Und das spielt eine Rolle, wenn wir uns für eine Leihmutter entscheiden.«

»Eine Leihmutter«, wiederholte er.

Anna setzte große Hoffnungen in den Leihmutter-Vorschlag. Charles´ Mutter war bei seiner Geburt gestorben. Sie wusste, dass ein Teil seines Widerstandes gegen Kinder - vielleicht sogar sein gesamter Widerstand - auf der Gefahr beruhte, die eine Schwangerschaft für Anna bedeuten konnte.

»Wenn ich kein Baby austragen kann, weil ich mich zu jedem Vollmond verwandeln muss, dann ist eine Leihmutter die einfachste Lösung. Und bis jetzt hat es niemand ausprobiert - zumindest, soweit wir wissen.«

Er antwortete nicht, also sprach sie weiter und legte ihm die Sachverhalte dar. »Nachdem es offensichtlich keine Möglichkeit gibt herauszufinden, welches Baby ein Werwolf, Mensch oder eine Kombination aus beidem ist, besteht weiterhin die Gefahr von Fehlgeburten. Dasselbe Problem, das auch die menschlichen Frauen haben, die ein Baby von einem Werwolf erwarten. Und dann ist da noch die Frage, was mit einer menschlichen Frau geschieht, die neun Monate lang ein Werwolf-Baby austrägt. Wird sie sich in einen Werwolf verwandeln? Samuel meinte, wir sollten nach einer Leihmutter suchen, die ein Werwolf werden will. Das würde das Risiko einer Ansteckung ... ähm ... der Infizierung ...«

Charles erwiderte staubtrocken: »Fühlst du dich infiziert, Anna?«

Nein. Aber sie würde sich nicht von ihm vom Thema ablenken lassen.

»Auf jeden Fall würde das die Probleme minimieren, falls sie sich durch die Schwangerschaft wirklich verwandelt, weil unser Baby ein Werwolf ist und kein Mensch«, erklärte sie so würdevoll wie möglich. Dieses Gespräch lief überhaupt nicht gut. »Wir wissen nicht, ob das Austragen und das Gebären eines Werwolf-Babys die Mutter infizieren würde - und wenn ja, wann das geschehen würde. Niemand außer deiner Mutter hat je ein Werwolf-Baby bis zur Geburt ausgetragen. Wenn die Leihmutter sich wünscht, ein Werwolf zu werden, dann wäre dieser Teil des Problems gelöst. Es bleibt natürlich die Frage, ob die Leihmutter sich verwandelt, bevor das Baby lebensfähig ist.«

Inzwischen hatte Charles ihr wirklich den Rücken zugewandt. »Das klingt, als würden wir die Leihmutter bestechen wollen. Trag unser Baby aus, und wir erlauben dir die Verwandlung. Mit der stillschweigend implizierten Konsequenz - egal, ob wir es zugeben oder nicht -, dass wir die Verwandlung nicht erlauben, wenn unser Kind nicht ausgetragen wird. Und außerdem bleibt die Tatsache bestehen, dass die meisten Leute während der ersten Verwandlung sterben und dass weniger Frauen als Männer überleben.«

»Ja«, stimmte sie zu. »Wenn du es so ausdrückst, klingt es ziemlich niederträchtig. Aber es gibt jedes Jahr eine Menge Geburten durch Leihmütter - und auch eine normale Schwangerschaft birgt ein lebensgefährliches Risiko. Wenn die Leihmutter alle Fakten kennt und sie trotzdem bereit ist, sich im Gegenzug für Geld und/oder das Versprechen einer Verwandlung darauf einzulassen, sehe ich darin kein Problem. Es wäre zwar immer noch ein Risiko, aber ein ehrliches Risiko.«

»Also dürfen wir das Leben einer anderen Person dafür aufs Spiel setzen, ja?«, fragte er, und ein wildes Knurren schwang in seiner Stimme mit. »Weil sie dann genauso viel darüber weiß, was mit ihr passieren wird, wie wir - selbst wenn wir eigentlich überhaupt nichts darüber wissen.«

Anna öffnete den Mund, um ihm von den Infos in der dicken Akte zu berichten, die Samuel ihr geschickt hatte, doch dann überlegte sie es sich anders. Vielleicht bekäme sie bessere Resultate, wenn sie das Problem von einer anderen Seite her anging.

»Alternativ dachte ich, dass vielleicht jemand mit Magie ein paar Ideen haben könnte, nachdem die Wissenschaft sich gewöhnlich mit Magie so schwertut. Ich habe Moira angerufen ...«

Er drehte sich wieder zu ihr um, und die Veränderung des Lichtwinkels betonte die Struktur seines Gesichtes und seine breiten Schultern. In Annas Augen war Charles wunderschön. Sein indianisches Salish-Erbe schenkte ihm bronzefarbene Haut und dazu Augen und Haare, die fast mitternachtsschwarz waren. Seine Muskeln verdankte er harter Arbeit und seinen Ausflügen in Wolfsgestalt. Doch es war seine Integrität und seine ... Charlesartigkeit, die dafür sorgte, dass ihr Herz schneller schlug und das Verlangen nach ihm sie fast in die Knie zwang.

Es ging nicht nur um Lust - denn wer würde sich nicht körperlich nach Charles verzehren? Sie liebte einfach alles an ihm. Wieder dachte sie: Wer konnte sich nicht nach Charles verzehren? Doch sie wurde fast überwältigt von dem Verlangen, ihn für sich zu beanspruchen und sich in sein ganzes Wesen, seine ganze Essenz einzuhüllen.

Charles hatte ihr ermöglicht zu verstehen, warum manche Eheversprechen die Worte »aus zweien werde eins« enthielten. Als Anna neun oder zehn gewesen war, hatte dieser Satz sie unglaublich aufgeregt. Wieso sollte sie ihr Selbst für irgendeinen dämlichen Jungen aufgeben? Sie hatte ihre Einwände ihrem Vater vorgetragen, der nur gesagt hatte: »Falls irgendein dämlicher Junge eines Tages verrückt genug sein sollte, dich zu heiraten, dann ist er sicherlich auch bereit, diesen Satz wegzulassen.«

Anna hatte bei ihrer Hochzeit dann nur den Teil aus dem Eheversprechen getilgt, der sich mit »Gehorsam« beschäftigte. Sie wollte nicht lügen. Ja, sie wollte auf Charles hören - aber ihm gehorchen ... nein. Anna hatte in ihrem Leben schon mehr als genug gehorcht. Doch den Satz mit dem »eins werden« hatte sie nicht gestrichen.

Bei Charles verlor sie sich nicht, sondern sie gewann Charles hinzu. Sie bildeten eine gemeinsame Front gegen »Pfeil und Schleudern des wütenden Geschicks«. Er war ihr sicherer Rückzugsort im Sturm der Welt, und sie ... sie ging davon aus, dass sie sein Zuhause war.

Und sie wollte seine Kinder.

»Auf gar keinen Fall«, erklärte er, und für einen Moment dachte sie schon, er hätte ihre Gedanken gelesen, weil sie den Faden des Gesprächs verloren hatte. »Keine Hexerei.«

Anna war nicht dumm. Er errichtete so viele Hürden wie nur möglich. Sie hätte hier sonst aufgegeben, doch...

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Patricia Briggs, Jahrgang 1965, wuchs in Montana auf und interessiert sich seit ihrer Kindheit für Fantastisches. So studierte sie neben Geschichte auch Deutsch, denn ihre große Liebe gilt Burgen und Märchen. Mit ihrer Mystery-Saga um die Gestaltwandlerin Mercy Thompson stürmt sie regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Nach mehreren Umzügen lebt die Autorin heute in Washington State.