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Pfad der Wölfe - Alpha & Omega 6

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am10.01.2022
Als die Bewohner eines kleinen kalifornischen Bergdorfes von einem Tag auf den anderen spurlos verschwinden, überlässt das FBI die Ermittlungen dem Eigentümer, auf dessen Land das Dorf liegt - einer Firma namens Aspen Creek Inc. Dahinter verbirgt sich niemand Geringerer als der Marrok selbst. Der mächtigste Werwolf der Welt schickt kurzerhand seinen Sohn Charles und dessen Gefährtin Anna nach Kalifornien. Sie sollen herausfinden, was es mit dem mysteriösen Fall auf sich hat. Doch das Wesen, das in der Wildnis Kaliforniens auf das Werwolfpaar wartet, übertrifft ihre schlimmsten Befürchtungen ...

Patricia Briggs, Jahrgang 1965, wuchs in Montana auf und interessiert sich seit ihrer Kindheit für Fantastisches. So studierte sie neben Geschichte auch Deutsch, denn ihre große Liebe gilt Burgen und Märchen. Mit ihrer Mystery-Saga um die Gestaltwandlerin Mercy Thompson stürmt sie regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Nach mehreren Umzügen lebt die Autorin heute in Washington State.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextAls die Bewohner eines kleinen kalifornischen Bergdorfes von einem Tag auf den anderen spurlos verschwinden, überlässt das FBI die Ermittlungen dem Eigentümer, auf dessen Land das Dorf liegt - einer Firma namens Aspen Creek Inc. Dahinter verbirgt sich niemand Geringerer als der Marrok selbst. Der mächtigste Werwolf der Welt schickt kurzerhand seinen Sohn Charles und dessen Gefährtin Anna nach Kalifornien. Sie sollen herausfinden, was es mit dem mysteriösen Fall auf sich hat. Doch das Wesen, das in der Wildnis Kaliforniens auf das Werwolfpaar wartet, übertrifft ihre schlimmsten Befürchtungen ...

Patricia Briggs, Jahrgang 1965, wuchs in Montana auf und interessiert sich seit ihrer Kindheit für Fantastisches. So studierte sie neben Geschichte auch Deutsch, denn ihre große Liebe gilt Burgen und Märchen. Mit ihrer Mystery-Saga um die Gestaltwandlerin Mercy Thompson stürmt sie regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Nach mehreren Umzügen lebt die Autorin heute in Washington State.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641280123
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum10.01.2022
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1517 Kbytes
Artikel-Nr.5690852
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Herbst, Aspen Creek, Montana

Anna entlockte den Elfenbeintasten des alten Klaviers die ersten Akkorde und genoss den vollen Klang des Instruments. Für sie war Musik nicht nur ein akustisches Erlebnis - sie liebte auch das Gefühl der Schwingungen an ihren Fingern. Die Bassnoten hallten in ihrem Innersten wider, füllten sie mit Energie und dem Wunsch zu spielen. Im wahrsten Sinn des Wortes.

Sie sah über die Schulter zurück und in das Gesicht ihres Ehemannes. Sie war sich nicht sicher, ob je jemand anders mit ihm spielte. Auf jeden Fall niemand aus ihrem Rudel, Bran eingeschlossen. Oh, sie musizierten mit ihm, aber sie spielten nicht mit ihm.

Das Klavier war nicht Annas Instrument, aber wie die meisten Leute, die Musik studiert hatten, besaß sie eine gewisse Kompetenz. In diesem speziellen Fall bot ihr das Klavier mehr Möglichkeiten als das Cello, auf dem sie höchstens zwei Töne gleichzeitig spielen konnte ... mit den Obertönen auch ein paar mehr.

»Bereit?«, fragte sie Charles, bevor sie das Lied anstimmte, ohne seine Antwort abzuwarten.

Sie summte, als die Melodie einsetzte - und es war sein Job, die Worte zu finden. Diesmal brauchte er nicht lange. Charles, der so dicht hinter ihr stand, dass sie auch ohne direkte Berührung seine Körperwärme spüren konnte, begann schon nach zwei Takten, den Text von »Walk on the Ocean« zu singen.

Dieses spezielle Spiel hatte sich entwickelt, nachdem Anna herausgefunden hatte, dass Charles noch nie von P. D. Q. Bach gehört hatte. Ihre Musiklehrer hatten diesen Komponisten geliebt. Sie hatte Charles´ Wissenslücke mithilfe des Internets gefüllt ... und im Gegenzug hatte Charles ihr ein paar Interpreten gezeigt, die er mochte. Einige Sänger hatten Anna kaltgelassen. Andere waren wunderbar gewesen. Natürlich hatte sie auch schon vorher von Johnny Cash gehört, aber Charles hatte sie in einen echten Fan verwandelt - auch wenn sie seine Lieder noch lieber mochte, wenn Charles sie sang. Sie passten zu seiner Stimme.

Anna hätte Charles auch geliebt, wenn er keinen Ton hätte halten können, aber Charles´ Begabung und seine Liebe zur Musik gehörten zu den vielen unerwarteten Geschenken, die ihr Gefährte mit in ihre Verbindung eingebracht hatte. Sie konnte sich so unglaublich glücklich schätzen, ihn gefunden zu haben.

Irgendwann hatten Anna und Charles angefangen, sich gegenseitig herauszufordern, indem sie Sänger, Musikgruppen oder Songs fanden, die der andere nicht kannte. Das war die beste Art von Spiel: die Art, bei der es keine Verlierer gab. Entweder sie identifizierten das Stück, das der andere aus seinem Vorrat obskurer oder geliebter Songs (oder obskurer Lieblingssongs) gezogen hatte, oder eben nicht.

Manchmal spielten sie um Punkte - der Verlierer musste den Abwasch oder das Kochen oder eine andere, angenehmere Aufgabe übernehmen. Aber überwiegend genoss das Paar es, gemeinsam zu musizieren, und das Spiel sorgte für mehr Variabilität, als es sonst der Fall gewesen wäre.

Toad the Wet Sprocket war für Charles offensichtlich keine Herausforderung gewesen.

Anna lachte, dann sang sie den Rest von »Walk on the Ocean« gemeinsam mit Charles. Sie überließ es ihm, die Melodie zu halten, während sie eine Oktave höher die Oberstimme sang - womit sie ihre Altstimme in Höhen trieb, die eigentlich einem Sopran vorbehalten waren. Manchmal ging spontanes Harmonisieren schrecklich schief, aber heute klang es gut. Ihre Stimmen ergänzten sich gegenseitig, was selbst bei guten Sängern nicht immer der Fall war.

»Das ist eines von Samuels Lieblingsliedern«, sagte Charles, als die letzten Akkorde verklungen waren.

Anna hatte nie viel Zeit mit Charles´ Bruder verbracht; er hatte das Rudel verlassen, bevor sie Teil davon geworden war. Doch sie wusste, dass auch Samuel Musiker war. Charles, Samuel und ihrem Vater Bran auf einer Beerdigung zu lauschen, wie sie den alten Shaker-Song »Simple Gifts« spielten, hatte Anna den ersten Hinweis darauf geliefert, dass sie in eine sehr musikalische Familie eingeheiratet hatte.

Anna hatte geglaubt, ihre Musik in der Nacht verloren zu haben, in der sie angegriffen und in eine Werwölfin verwandelt worden war. Charles hatte sie ihr zurückgegeben. Sie hoffte, dass sie ihrem Gefährten im Gegenzug Unbeschwertheit geschenkt hatte.

Er beugte sich vor, bis sein Mund neben ihrem Ohr schwebte, und sagte in aufgesetzt knurrendem Tonfall: »Du wirst dich mehr anstrengen müssen, um mich zu besiegen.«

Das Rumpeln seiner Stimme jagte ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken. Sie liebte es, wenn er glücklich war. Anna war leicht zu erfreuen - zumindest, wenn es um Charles ging. Sie lehnte sich gegen ihren Gefährten, dann legte sie den Kopf in den Nacken. Er beugte sich vor und küsste sie.

Charles hob den Kopf, zögerte und gönnte sich einen zweiten Kuss. Seine Lippen waren weicher, als sie aussahen, als sie in einer zärtlichen Berührung über ihre Mundwinkel glitten, bevor er ihre Lippen öffnete.

Er keuchte leicht. Seine Muskeln, die ihr immer noch den Rücken wärmten, spannten sich an, bis Anna das Gefühl hatte, an einer Wand zu lehnen statt an einem lebenden Wesen. Sie konnte sich nichts vorstellen, das erregender war, als von Charles begehrt zu werden.

Ihr Körper schien sich mit dem Kuss zu verflüssigen. Sie nahm das Geschenk seines Verlangens an und gab es ihm zurück. Seine Hand senkte sich kurz auf ihr Brustbein, direkt über ihrem Busen, die Berührung sanft. Dann glitten seine Finger höher, bis sie ihr Kinn umfassten, um ihren Kopf im richtigen Winkel für den Kuss zu halten. Als wäre das nötig gewesen!

Schließlich gab er ihren Mund frei und ließ die Lippen über ihre Wangenknochen zu ihrem Ohr wandern, um an ihrer Ohrmuschel zu knabbern. Der leise Schmerz nach den zärtlichen Berührungen jagte einen Stich des Verlangens durch ihren Körper.

»Mmmh«, murmelte sie.

Schwer atmend trat Charles zurück und lächelte verlegen. »Das ging ein bisschen weiter, als ich beabsichtigt hatte.«

Anna zuckte mit den Schultern, in dem Wissen, dass ihre geröteten Lippen und die Erregung, die er wahrscheinlich auch gerochen hätte, wäre er kein Werwolf gewesen, ihre Geste Lüge straften. »Ich übernehme keinerlei Verantwortung, Sir.«

Er lachte, leise und sanft. Erregt. Trotzdem entfernte er sich weiter von ihr - machte einen Schritt rückwärts, als könne er sich nicht dazu bringen, sich ganz von ihr abzuwenden.

»Ich habe ein Lied für dich«, sagte er. »Ich arbeite schon seit einer Weile daran.«

Charles griff nach einem der Koffer, die an den Wänden ihres Musikzimmers aufgereiht standen, und zog eine Flöte heraus. Er warf Anna einen prüfenden Blick zu, dann nahm er ihre Gitarre von der Wand, wo sie neben seinen Instrumenten hing.

Anna war mit leeren Händen zu ihm gekommen ... doch angesichts der Tatsache, wie gern Charles sie beschenkte, hatte sie das Gefühl, dass ihre Instrumentensammlung seine schon bald übertreffen würde. Sie nahm die Gitarre entgegen.

»Was genau soll ich damit anfangen?«, fragte sie schelmisch, drehte sich aber gleichzeitig auf dem Klavierhocker um, sodass das Klavier in ihrem Rücken stand. Sie ließ die Finger einmal über die Saiten gleiten und stimmte das hohe E, bis es richtig klang. Sie hatte vor Kurzem neue Saiten aufgezogen, und die E-Saite verlor gerne ein wenig an Spannung.

Charles antwortete nicht, sondern holte einen Stuhl und stellte ihn vor sie. Dann arrangierte er einen kleinen Tisch neben dem Stuhl, um die Flöte daraufzulegen. Er durchsuchte die Koffer und zog ein Instrument hervor, das er bisher noch nie benutzt hatte - eine Bratsche.

»Ooooooh«, sagte Anna. »Kann ich die mal sehen?«

Charles zog eine Augenbraue hoch, doch gleichzeitig reichte er ihr das Instrument. »Sie gehört Da«, erklärte er.

Anna spähte in das F-Loch und entdeckte die Signatur des Instrumentenbauers und das Datum 1872. Das sagte ihr nicht viel. Blind streckte sie die Hand aus, und Charles reichte ihr den Bogen. Sie testete das Instrument, justierte einen der Wirbel mit einer Achteldrehung und ließ den Bogen über die Saiten gleiten. Der volle Klang zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht.

»Bran hat einen hervorragenden Geschmack«, sagte sie, als sie Charles das Instrument zurückgab.

Charles gab sich mehr Mühe beim Stimmen, als sie es bei der Gitarre getan hatte. Wie es nun mal so ist, dachte Anna amüsiert. Bratschen waren - wie ihre kleinen Schwestern, die Violinen - temperamentvoll. Als Charles zufrieden war, setzte er sich, um die Bratsche wie ein Cello vor sich zu halten, statt sie sich unters Kinn zu klemmen.

»Bereit?«, fragte er.

Anna verdrehte nur die Augen. »Nein! Was spielen wir? Oder darf ich mir etwas ausdenken? Wie wäre es, wenn du mir wenigstens die Tonart verrätst?«

Er grinste. »Ich vertraue dir. Schließ dich an, wenn du so weit bist.«

Er griff nach der Flöte und ... er hatte recht, sie erkannte die Melodie.

Anna hatte sich in letzter Zeit bemüht, den Kontakt zu ihren wenigen Freunden von der Northwestern wieder aufzunehmen. Vor ein paar Monaten hatte einer von ihnen ihr einen Link einer selbst ernannten mongolischen Folk-Band geschickt. Sie nannten sich The Hu und spielten traditionelle mongolische Instrumente, angepasst an die Neuzeit ... zusätzlich zu Instrumenten, die man gewöhnlich bei Rockbands fand. Außerdem praktizierten sie eine Art Kehlgesang, mit dem ein einzelner Sänger mehr als...

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Patricia Briggs, Jahrgang 1965, wuchs in Montana auf und interessiert sich seit ihrer Kindheit für Fantastisches. So studierte sie neben Geschichte auch Deutsch, denn ihre große Liebe gilt Burgen und Märchen. Mit ihrer Mystery-Saga um die Gestaltwandlerin Mercy Thompson stürmt sie regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Nach mehreren Umzügen lebt die Autorin heute in Washington State.