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Alte Hasen sind des Killers Tod

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
126 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am15.02.20161. Auflage
Inspektor Bawtry ist ein alter Hase, die Leiche im Hafen scheint ein Routinefall zu sein ... Doch etwas läßt dem Spürhund Bawtry keine Ruhe: Da gibt es Parallelen zu einem ungeklärten Verbrechen. Und diese Spur entpuppt sich als tödliche Gefahr ... (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Douglas Enefer wurde 1910 in Birmingham geboren. Nachdem er einige Jahre für lokale und überregionale Zeitungen gearbeitet hatte, veröffentlichte er, teilweise unter den Pseudonymen John Powers, Paul Denver und Dale Bogard, in den 1960er Jahren zwei Serien von Kriminalromanen, die sich um den Detektiv Dale Shand bzw. den Inspektor Sam Bawtry drehten. Daneben arbeitete er auch als Autor für das Fernsehen. Er starb 1987 in seiner Geburtsstadt Birmingham.
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Produkt

KlappentextInspektor Bawtry ist ein alter Hase, die Leiche im Hafen scheint ein Routinefall zu sein ... Doch etwas läßt dem Spürhund Bawtry keine Ruhe: Da gibt es Parallelen zu einem ungeklärten Verbrechen. Und diese Spur entpuppt sich als tödliche Gefahr ... (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Douglas Enefer wurde 1910 in Birmingham geboren. Nachdem er einige Jahre für lokale und überregionale Zeitungen gearbeitet hatte, veröffentlichte er, teilweise unter den Pseudonymen John Powers, Paul Denver und Dale Bogard, in den 1960er Jahren zwei Serien von Kriminalromanen, die sich um den Detektiv Dale Shand bzw. den Inspektor Sam Bawtry drehten. Daneben arbeitete er auch als Autor für das Fernsehen. Er starb 1987 in seiner Geburtsstadt Birmingham.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783105606520
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum15.02.2016
Auflage1. Auflage
Seiten126 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse730 Kbytes
Artikel-Nr.1897147
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Bawtry rannte die Gangway hoch. Bert Granby, der Kapitän, begrüßte ihn: »Hab Sie da unten stehen sehen. Ich bringe Sie gleich hin.«

»Gut. Hat jemand die Leiche angerührt?«

»Nein. Ein Steward hat ihn gefunden und sofort die Tür zugeschlagen.«

»Hätte jemand reingehen können, während er Hilfe holte?«

»Möglich. Er war wohl zu aufgeregt, um zuzusperren.«

»Na ja. Falls noch nicht alle Passagiere das Schiff verlassen haben, halten Sie sie auf.«

»In Ordnung.« Kapitän Granby bellte einen Befehl.

»Und jemand soll der Hafenpolizei Bescheid geben, damit sie meine Leute verständigt.«

Der Toilettenraum ging von einem engen Korridor ab. Der Körper lag mit dem Gesicht nach oben auf dem Boden. Ein Messergriff ragte aus seiner Brust. Bawtry griff nach dem Handgelenk und stellte fest, daß hier jede Hilfe zu spät kam. Es war kaum Blut zu sehen. Der Mann mußte sofort tot gewesen sein.

Bawtry starrte nervös in die geöffneten Augen des Mannes und drückte sie zu. Der Mann war Mitte Vierzig, etwa einssiebzig groß und vielleicht fünfundsiebzig Kilo schwer. Sein Gesicht war glatt.

Bawtry sah auf. »Haben Sie einen Krankenwagen bestellt, Kapitän?«

»Ja, einer meiner Offiziere sorgt dafür.«

»Gut. Wir können die Leiche allerdings erst wegbringen, wenn wir unsere Aufnahmen und so weiter gemacht haben.«

Bawtry schlug das Jackett des Ermordeten zurück und studierte das Etikett. Der Anzug stammte von einer bekannten, nicht billigen Konfektionsfirma, eine Marke, die überall im Lande geführt wurde.

Sorgfältig durchsuchte er die Taschen des Toten. Der Mann hatte überhaupt nichts bei sich - keinen Führerschein, keine Brieftasche, keine Schlüssel, kein Kleingeld. Nichts - nicht einmal ein Taschentuch mit Initialen. Der Mörder hatte ihm alles genommen, was auf seine Identität hindeuten konnte. Und auf den Fähren gab es keine Passagierlisten!

Verdammt schlau! Bawtry spürte die plötzliche Erregung, die ihn immer dann packte, wenn ein Fall sehr ungewöhnlich war. Ein Mord an Bord einer Fähre war schon nichts Alltägliches - aber das Fehlen jeglicher Identitätsmerkmale deutete doch auf ein besonderes Motiv hin. Oder wollte der Mörder die Ermittlungen der Polizei nur verzögern, damit er sich ungestört absetzen konnte?

Bawtry wollte gerade aufhören, als ihm noch etwas einfiel. Er griff noch einmal in die rechte Jackettasche, die eine kleine Münztasche hatte, und fand ein Loch! Er steckte zwei Finger hindurch und tastete im Futter herum. Plötzlich berührte er ein Stück Papier.

Er zog es heraus. Es war ein länglicher Abschnitt mit der gedruckten Aufschrift Schnellreinigung, 190a Buchanan Grove, Liverpool 3. Darunter hatte jemand mit Bleistift geschrieben: HA grau, 8/6, Freitag mittag. Ein Datum war nicht zu sehen. Der untere Teil des Abschnitts, auf dem Name und Anschrift des Kunden hätten stehen müssen, war so unglücklich abgerissen, daß nur noch Mr. J. Green, 60 Ba ... zu lesen war.

Bawtry richtete sich auf. »Wie sind Sie denn hier hereingekommen?« fragte er Eddie Lewing, der in der Tür stand und den Ermordeten betrachtete.

»Ich dachte, er gehört zu Ihnen«, sagte einer der Offiziere.

»So könnte man es auch bezeichnen«, meinte Bawtry. »Sie haben natürlich nichts damit zu tun, Eddie, oder?«

»Sie sollten mich eigentlich besser kennen, Mr. B.«

»Trotzdem werden Sie an Bord bleiben müssen wie die anderen Passagiere auch.«

»In Ordnung.« Eddie musterte den Ermordeten. »Wissen Sie, ich hab mich mit dem Burschen sogar noch an der Bar unterhalten«, sagte er dann.

»Sie wissen aber nicht zufällig, wie er heißt?«

»Nein, wir redeten nur so allgemein. Sie wissen ja, wie das ist.«

»Sprach er Dialekt?«

»Ja, Manchester-Gegend, würde ich sagen.«

»Und hat er irgend etwas gesagt - irgend etwas Interessantes?«

»Nicht daß ich wüßte ... Moment mal, doch, er hat gesagt, daß er für einige Zeit nach Mallorca ginge. Er wäre zu etwas Geld gekommen.«

»Geld, soso. Na ja, jetzt hat er jedenfalls keins. Genaugenommen hat er nur den Abschnitt einer Reinigung bei sich.«

»Was ist mit seinem Koffer? Er hatte einen!«

»Wie sah der denn aus?«

»Groß, mit Riemen drum. Er ließ ihn nie aus den Augen. Eigentlich müßte er hier irgendwo sein.«

»Wenn nicht sein Mörder damit von Bord gegangen ist.«

Eddie riß die Augen auf. »Meinen Sie, daß er voller Moneten war?«

Bawtry zuckte die Achseln. Eine Stunde später war das Schiff vom Bug bis zum Heck durchkämmt, ohne daß sich der Koffer oder ein anderes überzähliges Gepäckstück gefunden hatte. Inzwischen war die Mordkommission eingetroffen, angeführt von Braxted, Fallon und Sergeant George Lucas. Die Verhöre der ungeduldigen Passagiere zogen sich lange hin. Schließlich waren alle Namen und Adressen festgestellt, und immer noch fehlte jeder Hinweis auf einen Schuldigen oder einen Mann mit einem Riemenkoffer.

Eddie Lewing sagte: »Ich bin noch ein paar Tage in Liverpool, ehe ich nach London weiterreise. Wenn Sie mich brauchen sollten, bin ich im Saddle Arms, in der Dale Street.«

»Ich glaube nicht, daß wir Sie noch belästigen müssen - solange Sie Ihre Finger unter Kontrolle halten, Eddie.«

Es war bereits halb sechs, als Bawtry der dicken Leiterin der Reinigung den Abschnitt zeigte. »Mein Name ist Bawtry, Inspektor Bawtry von der Kriminalpolizei. Auf der Fähre von der Insel Man ist heute ein Mann erstochen worden. Wir haben in seiner Jackettasche diesen Abschnitt gefunden. Der Teil mit seinem Namen und seiner Adresse ist abgerissen - vermutlich versehentlich.«

»Ich bin Miss Smithson«, sagte die Frau beeindruckt und setzte ihre Brille auf. »Das ist einer unserer Lieferscheine, ja. Muß vor meiner Zeit gewesen sein ...« Sie brach ab und riß den Mund auf, als ihr Bawtrys Worte bewußt wurden. »Erstochen? Sie meinen, ermordet?«

»Ja, so ist es. Sie sagten, dieser Abschnitt sei vor Ihrer Zeit ausgestellt worden?«

»Solange ich den Laden hier führe, gibt es diese Art von Belegen nicht mehr.«

»Und wie lange ist das?«

»Am ersten August sind es drei Jahre.«

»Das ist eine lange Zeit, Miss Smithson. Aber da der Ermordete den Lieferschein in der Tasche hatte, muß der Anzug ja noch hier sein. Oder heben Sie die Sachen nicht so lange auf?«

»O doch, wir haben ihn noch - er hängt irgendwo hinten.«

»Ich würde ihn mir gern mal ansehen.« Bawtry schob seinen leicht mitgenommenen Hut etwas aus der Stirn und fügte hinzu: »Haben Sie nicht versucht, sich mit dem Kunden in Verbindung zu setzen?«

»Doch, aber unter der angegebenen Adresse ist er nicht zu erreichen. Nachdem ich den Laden hier übernommen hatte, habe ich mal geschrieben, aber der Brief ist zurückgekommen. Wir wußten nicht, was wir dann tun sollten.«

»Wie lautete die Adresse?«

Sie betrachtete nachdenklich den Abschnitt. »Ich schaue mal in den Unterlagen nach - unterdessen können Sie sich den Anzug ansehen.«

Sie hob ein Stück der Tresenplatte hoch, und Bawtry folgte ihr in den hinteren Raum, wo reihenweise Kleidungsstücke hingen. In der letzten Reihe hing der gesuchte HA grau.

»Das Etikett fehlt«, sagte Bawtry und fügte, als er den Blick der Frau bemerkte, hastig hinzu: »Ich will damit nicht sagen, daß Sie es abgemacht haben.«

»Das will ich hoffen, Inspektor.«

»Warum sollten Sie auch, Miss Smithson? Er muß es selbst getan haben.«

»Aber warum nur?«

»Wahrscheinlich war er ein vorsichtiger Bursche. Aber Sie wollten noch einen Blick in Ihre Unterlagen werfen ...«

»O ja, natürlich.« Sie verschwand, und Bawtry musterte den Anzug auf dem Drahtbügel. Obwohl er sich der Sinnlosigkeit seines Handelns bewußt war, durchsuchte er alle Taschen.

Nach einiger Zeit kam Miss Smithson mit einem dicken Buch zurück. »Das ist die Anschrift«, sagte sie. »60 Bancroft Grove, ich erinnere mich jetzt.«

»Haben Sie vielen Dank. Sie haben mir sehr geholfen.«

Bawtry wandte sich zur Tür. Miss Smithson rief ihm nach: »He - wie erfahre ich denn jetzt, wie es weitergeht?«

»Steht bestimmt alles in der Zeitung«, erwiderte Bawtry.

»Jedenfalls das meiste.«

Das gesuchte Haus war ein Zweifamilienhaus an einer Ecke. Es stand auf einem größeren Grundstück als die anderen Häuser der Straße. Der Rasen war ungemäht, und die Hecke hätte auch längst wieder geschnitten werden müssen.

Bawtry ging über wackelige Platten, zwischen denen das Gras sprießte, auf die Haustür zu und klingelte. Die Tür wurde geöffnet, und eine dunkelhaarige Frau starrte ihn feindselig an. Sie trug Hausschuhe und hatte eine Zigarette im Mund. Bawtry dachte, daß sie einmal sehr schön gewesen sein mußte; jetzt war auf ihrem Gesicht nur ein harter, leicht erbitterter Ausdruck übriggeblieben.

»Ich kaufe nichts«, sagte sie schrill.

»Und ich verkaufe nichts«, erwiderte Sam Bawtry und stellte sich mit dröhnender Stimme vor. »Kriminalpolizei - Inspektor Bawtry, Madam.«

Die hellblauen Augen unter den dunklen Lidschatten zuckten. Sie nahm die Zigarette aus dem Mund. »Na und!« sagte sie schnippisch. »Ich wüßte nicht, wieso sich die Polizei für uns interessieren sollte.«

»Sind Sie Mrs. Green, Madam?«

»Nein. Sie sind beim falschen Haus gelandet.«

Geduldig sagte Bawtry:...
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Autor

Douglas Enefer wurde 1910 in Birmingham geboren. Nachdem er einige Jahre für lokale und überregionale Zeitungen gearbeitet hatte, veröffentlichte er, teilweise unter den Pseudonymen John Powers, Paul Denver und Dale Bogard, in den 1960er Jahren zwei Serien von Kriminalromanen, die sich um den Detektiv Dale Shand bzw. den Inspektor Sam Bawtry drehten. Daneben arbeitete er auch als Autor für das Fernsehen. Er starb 1987 in seiner Geburtsstadt Birmingham.