Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Konten gewisser Herren

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
158 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am15.02.20161. Auflage
Von einem Kumpel aus alten Tagen empfohlen, taucht der Mann bei dem ehrbar gewordenen Gangster Terry Byass auf und bietet eine riesige Summe für eine todsichere Sache; eigentlich nicht mehr als eine kleine Gefälligkeit. Die Sache läuft wie gewünscht. Doch da beginnt Byass ein Techtelmechtel mit Miss Ryan. Sie ist die Tochter eines Kollegen von Inspektor Sam Bawtry - und plötzlich entpuppt sich die kleine Gefälligkeit als sehr verhängnisvoll. Vor allem für den Mann, der um sie bat ... (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Douglas Enefer wurde 1910 in Birmingham geboren. Nachdem er einige Jahre für lokale und überregionale Zeitungen gearbeitet hatte, veröffentlichte er, teilweise unter den Pseudonymen John Powers, Paul Denver und Dale Bogard, in den 1960er Jahren zwei Serien von Kriminalromanen, die sich um den Detektiv Dale Shand bzw. den Inspektor Sam Bawtry drehten. Daneben arbeitete er auch als Autor für das Fernsehen. Er starb 1987 in seiner Geburtsstadt Birmingham.
mehr

Produkt

KlappentextVon einem Kumpel aus alten Tagen empfohlen, taucht der Mann bei dem ehrbar gewordenen Gangster Terry Byass auf und bietet eine riesige Summe für eine todsichere Sache; eigentlich nicht mehr als eine kleine Gefälligkeit. Die Sache läuft wie gewünscht. Doch da beginnt Byass ein Techtelmechtel mit Miss Ryan. Sie ist die Tochter eines Kollegen von Inspektor Sam Bawtry - und plötzlich entpuppt sich die kleine Gefälligkeit als sehr verhängnisvoll. Vor allem für den Mann, der um sie bat ... (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Douglas Enefer wurde 1910 in Birmingham geboren. Nachdem er einige Jahre für lokale und überregionale Zeitungen gearbeitet hatte, veröffentlichte er, teilweise unter den Pseudonymen John Powers, Paul Denver und Dale Bogard, in den 1960er Jahren zwei Serien von Kriminalromanen, die sich um den Detektiv Dale Shand bzw. den Inspektor Sam Bawtry drehten. Daneben arbeitete er auch als Autor für das Fernsehen. Er starb 1987 in seiner Geburtsstadt Birmingham.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783105606513
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum15.02.2016
Auflage1. Auflage
Seiten158 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse837 Kbytes
Artikel-Nr.1897155
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Es war genau sieben Uhr, als Sam Bawtry am Abend des zehnten September seinen Wagen vor der Polizeiwache Oriol Street/Marion Square parkte, die an einem Ende des ausgedehnten neuen Reviers B liegt, zu dem ganz Bootle und der nördliche Teil Liverpools gehören.

Altgediente Polizisten wie Joe Oldfield, die sich noch daran erinnerten, wie sie im alten Revier B zwischen Everton Terrace und Prescott Street Streifendienst getan hatten, waren nicht sonderlich begeistert über die neuen Bezirksaufteilungen, die durch die Zusammenlegung der Polizeikräfte von Liverpool und Bootle entstanden waren, und auf der Wache wurde gern gewitzelt, daß einige Kollegen sich bei ihren Streifengängen nur noch mit Hilfe eines Stadtplans zurechtfänden.

Sam Bawtry, der auch im alten Revier B gearbeitet hatte, bevor er Detective Inspector im Präsidium geworden war, hatte sich eine etwas wehmütige Zuneigung zu dem Viertel bewahrt; insgeheim bedauerte er, daß soviel davon abgerissen worden war und die hochschnellenden Apartmenthäuser das Straßenbild der Great Homer Street fast bis zur Unkenntlichkeit verändert hatten. Auch die Händlerinnen mit ihren Karren waren verschwunden, und mit ihnen die geschäftige Atmosphäre, an die er sich noch so gut erinnern konnte.

Auf der Schwelle blieb er einen Moment lang stehen, um seine Augen nach dem grellen Sonnenlicht draußen an das Halbdunkel, das hier drinnen herrschte, zu gewöhnen.

Eine Stimme sagte: »Hallo, Sam, was führt Sie hierher?«

Bawtry ging auf die lange Barriere zu, hinter der Ben Hodson, ein Sergeant von der uniformierten Polizei, zusammen mit zwei jungen Constables stand.

»Wollte nur mal reinschauen, ganz privat«, sagte Bawtry liebenswürdig.

Hodson grinste. »Jeder, der irgendwann mal im alten Revier B auf Streife gegangen ist, kommt immer wieder hierher zurück. Allein in dieser Woche waren´s vier. Sind alle in den letzten zehn Jahren in Pension gegangen.«

»Nun, bis dahin hat´s bei mir noch eine ziemliche Weile«, sagte Bawtry. »Wie sieht´s denn bei euch so aus?«

»Ziemlich ruhig. Unsere Ganoven benehmen sich im Augenblick mal ganz anständig. Aber«, fuhr Hodson düster fort, »Ihnen ist ja wohl klar, daß das nicht lange andauern kann. Die Ruhe vor dem Sturm.«

»Ihr üblicher Pessimismus, Ben. Vielleicht steht euch diesmal eine lange Zeit süßen Nichtstuns bevor.«

»Sie machen wohl Witze!«

»Mag sein. Eure Leute werden sowieso kaum Lust dazu haben, die ganze Zeit in ihren Pandas zu sitzen und nie herauszukommen.«

»Immer noch besser, als wenn sie sich Blasen an die Füße laufen müßten wie wir früher. Nicht etwa«, fügte Hodson hinzu, »daß diese jungen Kerle hier eine Ahnung davon hätten.«

Einer der Constables grinste, schien einen Witz machen zu wollen, entschloß sich jedoch beim Gedanken daran, daß Ben Hodson streng auf Disziplin achtete, lieber zu schweigen. Bawtry dachte daran, daß es noch ein paar Männer von der alten Garde im Dienst gab, die den wachsenden Gebrauch von Streifenwagen mit gemischten Gefühlen sahen. Einige behaupteten sogar, daß die jungen Polizisten nur ihren Spaß daran hätten, im Auto spazierenzufahren, und nicht die Hälfte von dem mitbekämen, was wirklich so alles passierte. Aber die Pandas sorgten für größere Beweglichkeit, genauso wie die Funkgeräte für ständigen Kontakt untereinander. Bawtry hielt die Pandas für gut. Trotzdem, so fand er, sollte es mehr Beamte für den Streifendienst zu Fuß geben. Der Polizist, der zu Fuß seine Runde machte, kannte seine Leute genau, ob Freund oder Feind, und auch der größte Aufwand an technischen Hilfsmitteln konnte ihn nicht wirklich ersetzen. Aber die Polizei verfügte nicht über genügend Männer. Überall im ganzen Land quittierten die Jungen den Dienst, um besser bezahlte Jobs anzunehmen. Irgend etwas stimmte da nicht. Etwas war faul in einem Staat, der nicht dafür bezahlen wollte oder konnte, daß man ihn vor Verbrechern schützte. Eines Tages würde er die Rechnung dafür präsentiert bekommen.

In den vergangenen elf Monaten hatte Bawtry selber drei Angebote von privaten Sicherheitsorganisationen erhalten, zu einem Gehalt, das er niemals erreichen würde, selbst wenn er es bis zum Superintendent brachte. Aber er hatte sie nicht einmal in Erwägung gezogen. Die Polizeiarbeit war sein Leben, und nichts hatte Vorrang für ihn, außer seiner Frau Carol natürlich.

Ben Hodson zündete sich eine Zigarette an und sagte: »Alles in Ordnung im Präsidium?«

»So ziemlich. Wir haben jetzt ebenfalls eine ruhige Zeit. Aber wohl auch nicht für lange.«

»Wahrscheinlich nicht«, sagte Hodson. »Am schlimmsten ist die neue Sorte Ganoven, die jetzt dauernd hier auftaucht. Es ist nicht mehr so wie früher, als man seine Leute kannte und wußte, wo man sie zu suchen hatte. Das macht den Job härter.«

»Ja, aber auch interessanter.«

Hodson fächelte den Zigarettenrauch beiseite und betrachtete Bawtrys mächtige Gestalt. Bawtry war gut zehn Jahre älter als er selber, wirkte aber immer noch durchtrainiert. Früher war er ein paarmal Meister im Mittelgewicht der Polizeimannschaften gewesen und hatte sich offensichtlich fit gehalten. Es gab eine Menge Männer bei der Polizei, die sich ihrem Dienst mit Leib und Seele verschrieben hatten, aber keiner von ihnen konnte sich mit Sam Bawtry messen, der dazu noch das Glück hatte, mit einer Frau verheiratet zu sein, die sich nie über seinen Beruf beklagte. Bawtry war der beste Mann für Vernehmungen. Niemand konnte einen Verdächtigen so gut zum Reden bringen wie er; er besaß ein beinahe unheimliches Gespür für die Wahrheit, so als sähe er sie mit sicherer Klarheit durch das Gespinst von Ausflüchten und Lügen hindurch. Besonders erstaunlich war, daß er nie grob zu werden brauchte, nicht so wie Brooker, den sie den »Tiger« nannten.

Eine Frau kam zur Tür herein, eine alte Frau mit runzligem rotem Gesicht und einer Männerkappe auf dem dünnen grauen Haar.

»Was ist los, Biddy?« fragte Hodson.

»Mein Geld. Es war in meiner Einkaufstasche. Ich habe meine Einkäufe fürs Wochenende gemacht und bin dann auf ein Guinness ins Grapes gegangen. Und jetzt ist´s verschwunden.«

»Das Guinness?« fragte Hodson scherzend.

Biddy McShann fuhr auf. »Wir bezahlen die Polizei nicht dafür, daß sie sich über eine arme Witwe lustig macht, der man ihr Geld gestohlen hat.«

»Diebstahl also?« Hodson zog einen Bogen Papier zu sich heran und zückte den Kugelschreiber. »Bitte die Einzelheiten, Biddy.«

»Hab´ ich Ihnen doch schon gesagt. Mein Geld ist weg. Es war noch in meiner Einkaufstasche, als ich auf den Bus gewartet hab´.«

»Wieviel war es denn - ein oder zwei Pfund?«

»Hundert waren´s!«

Hodson starrte sie an. »Hundert?«

»Meine ganzen Ersparnisse. Ich hab´ sie immer bei mir.«

»Großer Gott!« brüllte Hodson. »Wieso haben Sie sie nicht zur Bank gebracht?«

Biddy fingerte an der altmodischen Brosche auf ihrem imposanten Busen herum. »Ich halte nichts von Banken, junger Mann, ich seh´ mir mein Geld gern an.«

»Na, jetzt sehen Sie´s jedenfalls nicht. Soviel Moos mit sich rumzuschleppen. Das muß ja Ärger geben.«

Bawtry schaltete sich ein. »Stört es Sie, wenn ich eine Frage stelle, Ben?«

»Natürlich nicht.«

»Wußte jemand, daß Sie soviel Geld bei sich hatten, Madam?«

Die alte Frau musterte ihn finster von oben bis unten. »Wer sind denn Sie?«

»Das ist Inspector Bawtry aus dem Präsidium«, sagte Hodson.

»Ich finde, er sieht für einen Polypen viel zu gut angezogen aus«, sagte Biddy.

»Also, wußte nun jemand, daß Sie eine größere Geldsumme bei sich hatten oder nicht?« fragte Bawtry noch einmal.

»Halten Sie mich für so dumm, junger Mann? Ich hab´ niemand was davon gesagt, das heißt ...«

»Ja?«

»Mir fällt gerade was ein. Ich hab´ die Tasche in der Kneipe mal aufgemacht, und neben mir hat so ein junger Bursche gesessen, aber der ist vor mir rausgegangen. Er stand an der Bushaltestelle, als ich hinkam.«

»Beschreiben Sie ihn, Madam.«

»Dreiundzwanzig oder so. Mit ganz engen Hosen, Jeans nennt man die Dinger. Und lange Haare, wie sie sie heute haben, wie ´ne Frau.«

»Welche Farbe?« fragte Hodson.

»Blond, beinah´ weiß und bis auf die Schultern ...«

Hodson wandte sich zu einem der Constables um. »Hört sich nach Whitey Malley an - mach dich auf die Socken und greif´ ihn dir, Fred, bevor er die hundert Piepen unter die Leute bringt.«

»Kennen Sie ihn?« erkundigte die alte Frau sich eifrig.

»Wir haben schon länger ein Auge auf ihn. Ein Taschendieb. Hat sich auf Damenhandtaschen spezialisiert. In Läden und an Bushaltestellen.« Hodson begann zu schreiben, blickte dann auf und sagte: »Natürlich sind wir nicht ganz sicher, aber falls er Ihr Geld hat, verspreche ich, daß wir´s Ihnen wiederbeschaffen, den größten Teil jedenfalls.«

»Das will ich auch hoffen«, schnaubte Biddy McShann.

»Wir tun unser Bestes, damit wir das fette Gehalt, das uns die Steuerzahler gönnen, auch wirklich verdienen«, sagte Hodson mit unbewegtem Gesicht.

»Und was mache ich inzwischen? Soll ich hier warten?«

Hodson zeigte auf eine Tür. »Nehmen Sie da drinnen Platz. Ich sorge dafür, daß man Ihnen ´ne schöne Tasse heißen Kaffee bringt. Wahrscheinlich können Sie schon bald wieder fröhlich nach Hause ziehen.«

Die alte Frau drückte ihre Kappe fester auf den Kopf und sagte: »Sie sind eigentlich gar nicht so schlecht - für Polizisten, meine ich.«

Sie ging in das kleine Zimmer. Constable Raynes erschien in der Eingangstür.

Hodson sagte...
mehr

Autor

Douglas Enefer wurde 1910 in Birmingham geboren. Nachdem er einige Jahre für lokale und überregionale Zeitungen gearbeitet hatte, veröffentlichte er, teilweise unter den Pseudonymen John Powers, Paul Denver und Dale Bogard, in den 1960er Jahren zwei Serien von Kriminalromanen, die sich um den Detektiv Dale Shand bzw. den Inspektor Sam Bawtry drehten. Daneben arbeitete er auch als Autor für das Fernsehen. Er starb 1987 in seiner Geburtsstadt Birmingham.