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Schattenfänger

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am06.01.20171. Auflage
Sheila Bugler ist die neue Stimme im Brit Crime - Nach ihrem erfolgreichen Debüt 'Nebelspiel' ist 'Schattenfänger' der zweite Thriller um die starke wie feinfühlige Londoner Ermittlerin Ellen Kelly Detective Inspector Ellen Kellys neuer Fall führt Londons toughe Star-Ermittlerin auch privat an ihre Grenzen: Fünf Jahre ist es her, dass Vincent, die Liebe ihres Lebens und Vater ihrer beiden kleinen Kinder, ermordet wurde. Mit Jim O'Dwyer lässt Ellen nun zum ersten Mal wieder einen Mann an sich heran. Während sie in einem Stalking-Fall ermittelt, der bald zum Mordfall wird und bei dem der Stalker zwar eine Tasse Tee und eine Rose, aber keinerlei Einbruchsspuren hinterlässt, verdichten sich die Hinweise auf einen Täter, den Ellen sehr gut kennt: Jim O'Dwyer.

Sheila Bugler bereiste nach einem Studium der Psychologie an der Universität von Galway Europa und Südamerika. Danach ließ sie sich in London nieder, wo sie heute mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern lebt. 2008 wurde sie als eine von vier Nachwuchsautoren für das renommierte Mentorenprogramm von »Arts Council England« auserwählt. Das englische Blogportal »Bookmuse« stellt Bugler bereits in eine Reihe mit Val McDermid. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet die gebürtige Irin als Online-Redakteurin und schreibt für das Magazin »Words With Jam«. Nach ihrem erfolgreichen Debüt 'Nebelspiel' ist 'Schattenfänger' der zweite Thriller um die toughe wie feinfühlige Londoner Ermittlerin Ellen Kelly.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSheila Bugler ist die neue Stimme im Brit Crime - Nach ihrem erfolgreichen Debüt 'Nebelspiel' ist 'Schattenfänger' der zweite Thriller um die starke wie feinfühlige Londoner Ermittlerin Ellen Kelly Detective Inspector Ellen Kellys neuer Fall führt Londons toughe Star-Ermittlerin auch privat an ihre Grenzen: Fünf Jahre ist es her, dass Vincent, die Liebe ihres Lebens und Vater ihrer beiden kleinen Kinder, ermordet wurde. Mit Jim O'Dwyer lässt Ellen nun zum ersten Mal wieder einen Mann an sich heran. Während sie in einem Stalking-Fall ermittelt, der bald zum Mordfall wird und bei dem der Stalker zwar eine Tasse Tee und eine Rose, aber keinerlei Einbruchsspuren hinterlässt, verdichten sich die Hinweise auf einen Täter, den Ellen sehr gut kennt: Jim O'Dwyer.

Sheila Bugler bereiste nach einem Studium der Psychologie an der Universität von Galway Europa und Südamerika. Danach ließ sie sich in London nieder, wo sie heute mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern lebt. 2008 wurde sie als eine von vier Nachwuchsautoren für das renommierte Mentorenprogramm von »Arts Council England« auserwählt. Das englische Blogportal »Bookmuse« stellt Bugler bereits in eine Reihe mit Val McDermid. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet die gebürtige Irin als Online-Redakteurin und schreibt für das Magazin »Words With Jam«. Nach ihrem erfolgreichen Debüt 'Nebelspiel' ist 'Schattenfänger' der zweite Thriller um die toughe wie feinfühlige Londoner Ermittlerin Ellen Kelly.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426438664
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum06.01.2017
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1087 Kbytes
Artikel-Nr.1915966
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Fünf


Nathan würde keine zweite Nacht auf dem Sofa überstehen. Sein ganzer Körper tat ihm weh, sein Nacken war steif. Er drehte den Kopf hin und her. Es war die reinste Tortur. Trotzdem, es hatte sich gelohnt, die ganze Nacht lang hierzuliegen und zu wissen, dass sie in seiner Nähe schlief. Er hatte ihren Atem hören können. Der gleichmäßige Rhythmus beruhigte ihn auf dem unbequemen Sofa. Außerdem war er gewohnt, ohne viel Schlaf auszukommen.

Als es anfing zu dämmern, hatte er eine Idee. Eine Überraschung für sie. Eine Alarmanlage. Gleich heute würde er sich darum kümmern. Ohne Widerrede. Eine dieser neumodischen, die direkt mit der Polizei verbunden waren. Wenn das kein Beweis dafür war, wie viel er für sie zu tun bereit war, dann wusste er auch nicht weiter.

Er stand früh auf - eine Leichtigkeit, er hatte ohnehin kaum geschlafen - und machte Frühstück für sie beide. Überlegte noch, eine Blume aus dem Garten auf den Tisch zu stellen. Gott sei Dank fiel ihm rechtzeitig ein, dass sie diese Geste falsch interpretieren könnte. Schlimmer noch, es könnte sie an die Blumen erinnern, die für sie in der Nacht draußen hingelegt worden waren. Auf keinen Fall wollte er sie daran erinnern. Er war hier, damit sie sich besser fühlte, nicht schlechter.

Er briet den ganzen Speck aus dem Kühlschrank und machte ein Käse-Zwiebel-Omelette. Danach hatte er einen Bärenhunger. Ohne sie wollte er aber nicht anfangen. Er klopfte an die Schlafzimmertür. Keine Antwort. Er öffnete die Tür, stand einen Moment lang da, beobachtete sie in ihrem Schlaf. Die Kopfschmerzen hatte sie gestern nicht mehr erwähnt. Er hoffte, dass sie weg waren. Er dachte nur ungern daran.

»Chloë?«

Sie bewegte sich, wachte aber nicht auf. Er ging zu ihrem Bett, berührte sie sanft an der Schulter und trat zurück. Sie sollte nicht das Gefühl haben, er komme ihr zu nahe.

Sie war ein wenig überrascht, ihn zu sehen. Dann hatte sie sich im Griff und setzte sich auf. Sie zog die Decke hoch, bedeckte ihren Körper. Unnötig. Sie hatte ja einen Schlafanzug an. Trotzdem, ihm gefiel diese Geste.

»Ich habe Frühstück für dich gemacht«, sagte er.

Sie lächelte, und sein Herz machte Luftsprünge.

»Frühstück?« Sie kicherte. »Ich frühstücke nie, Dummerchen. Ich habe nie Zeit dafür.«

»Nun, wir haben den ganzen Morgen«, sagte er. »Wir können später mit der Arbeit anfangen. Ein reichhaltiges Frühstück ist eine gute Grundlage für den Tag. Das hat Mom immer gesagt, und sie hatte recht.«

Er verließ das Zimmer, damit sie sich in Ruhe anziehen konnte, ohne dass er ihr dabei zusah. Dafür war später noch Zeit genug.

 

Ellen hatte geglaubt, Geraldine Cox zu mögen. Vor nicht allzu langer Zeit hatten sie gemeinsam einen Fall bearbeitet. Cox hatte Ellen geholfen, ein vermisstes Kind zu finden. Sie hatten gut zusammengearbeitet, und Ellen hatte Cox als eine Art Freundin betrachtet. Was sie von Cox als ihrer neuen Chefin halten sollte, wusste sie noch nicht recht zu sagen.

Das Überraschungsmoment störte sie am meisten. Vielleicht ging es ihr besser, sobald sie es verwunden hatte. Oder herausfand, warum Cox sie nicht angerufen, sie nicht vorab über die große Neuigkeit informiert hatte. Abgesehen davon wäre Cox kein Zacken aus der Krone gefallen, wenn sie wenigstens erwähnt hätte, dass sie im Rennen für den Job war. Sie hatten erst vor wenigen Wochen miteinander telefoniert. Ger hatte angerufen, wollte »ein wenig plaudern«. Ellen vermutete jetzt, dass weniger der Wunsch nach einer Plauderei hinter dem Anruf steckte als vielmehr ein Aushorchen.

Zurück im Großraumbüro, gab jeder seine ersten Eindrücke über Cox zum Besten. Arrogant. Scharf. Mannweib. Eiskaltes Biest.

»Es reicht.« Ellen hielt die Hand hoch und stoppte den Schwall von Schmähungen.

»Sie ist ein guter Cop«, sagte Ellen. »Darauf kommt es an. Sie ein eiskaltes Biest zu nennen ist genau der sexistische Schwachsinn, von dem ich geglaubt habe, dass ihr ihn hinter euch gelassen habt, seit ihr eure Machoärsche in das einundzwanzigste Jahrhundert gehievt habt. Malcolm.« Sie drehte sich zu dem kleinen gedrungenen Malcolm McDonald um. »Sollte ich noch einmal hören, dass Sie eine weibliche Beamtin ein eiskaltes Biest nennen, sind Sie hier schneller draußen und wieder in Uniform, als Sie sich eine dieser ekelhaften Cornish Pastys in Ihren Mund schieben können, haben Sie mich verstanden?«

Malcolm wurde rot, schob die Pasty unter einen Papierstapel und murmelte eine Entschuldigung. Ellen wollte noch mehr sagen, doch etwas auf ihrem Schreibtisch lenkte sie ab. Raj hatte Wort gehalten und eine Ausgabe des Evening Star in die Hände bekommen. Die Zeitung lag mit der Titelseite nach oben auf Ellens Tisch. Chloë Dunbars angsterfülltes Gesicht starrte sie an. Sie wappnete sich gegen das reißerische Geschreibsel, nahm die Zeitung und fing an zu lesen.

Raj zog einen Stuhl heran und setzte sich neben sie. »Was halten Sie davon?«

Ellen überflog die Story noch einmal:

 


»Es geschah in der Nacht zum Dienstag«, sagt Chloë. »Jemand war in meinem Haus. Ich wachte auf und hörte ihn unten herumlaufen. Ich war zu Tode erschrocken. Wissen Sie, ich wusste, dass er es war.«

»Wer?«

»Mein Ex. Er verfolgt mich seit Monaten. Ein Stalker. So sagt man doch.«

»Und Sie haben es der Polizei gemeldet?«

Bei dieser Frage steigen Chloë Tränen in die Augen.

»Ich weiß, es fällt Ihnen nicht leicht«, sage ich. »Aber es ist wichtig, dass die Leute davon erfahren, Chloë. Denken Sie doch nur daran, wie viele Menschen von jenen im Stich gelassen werden, die dafür bezahlt werden, dass sie uns beschützen.«

»Die Polizei macht gar nichts«, sagt sie. »Natürlich habe ich es gemeldet, aber sie nehmen es nicht ernst. Oh, sie haben so getan, als ob. Haben einen Detective vorbeigeschickt. Er hat gar nichts gebracht.«

»Er?«

»DC Patel. Er war sehr freundlich. Geholfen hat er mir nicht.«

Zur Information für die Leser: DC Raj Patel gehört zum Team der in Ungnade gefallenen Detective Inspector Ellen Kelly. Sie hat ihren Dienst wieder angetreten, als sei nichts vorgefallen.

»Kommen wir noch einmal auf Dienstagnacht zurück«, sage ich.

»Ich habe mich im Badezimmer versteckt«, sagt sie. »Ich konnte ihn hören. Er kam die Treppe rauf. Ich hatte solche Angst, Martine. Sie haben gar keine Vorstellung.«

»Was passierte dann?«

»Ich dachte, er bringt mich um«, flüstert Chloë. »Ich rannte los. Er kam hinter mir her. Ich versuchte, aus dem Haus zu laufen, konnte jedoch die Tür nicht öffnen.«

Sie verstummt, und ich muss sie ermutigen, weiterzureden. Es fällt ihr nicht leicht.

»Er hat mich geschlagen, hat mich k. o. geschlagen und einfach liegen lassen, hat angenommen, ich sei tot. Ich weiß nicht, wie lange ich dort gelegen habe, bewusstlos. Und ich weiß auch nicht, was er mir noch alles angetan hat.«

Sie schweigt, und für einen Moment schweige ich auch. Versuche, mir ihre Todesangst vorzustellen.

»Sie glauben, es handelt sich um Ihren Ex«, sage ich dann. »Sind Sie sicher?«

Sie nickt. »Ich habe es denen gesagt. Aber sie unternehmen nichts. Darum spreche ich jetzt mit Ihnen. Ich weiß nicht, was ich sonst tun soll. Er wird zurückkommen. Und das nächste Mal werde ich nicht so viel Glück haben.«


 

»Er hat sie nicht umgebracht«, sagte Ellen.

»Vielleicht will er sie gar nicht umbringen«, sagte Raj. »Wenn sie tot ist, ist alles vorbei. Sie kam wieder zu sich. Das ist noch nie passiert. Ich glaube, er hat sie geschlagen, weil er nicht wollte, dass sie ihn sieht.«

»Das bedeutet, sie kennt ihn«, sagte Ellen. »Aber es ist nicht ihr Ex?«

»Wir haben ihn bereits vernommen«, sagte Raj. »Er hat ein Alibi für Dienstagnacht. Er war mit ein paar Freunden unterwegs. Erst in einem Pub, dann in einem Club. Ist nicht vor vier Uhr morgens gegangen. Glaubt man den Türstehern, war er so besoffen, dass er nicht einmal mehr stehen konnte.«

»Chloë glaubt das nicht?«, fragte Ellen.

»Ich kann sie verstehen«, sagte Raj. »Solange sie davon überzeugt ist, es sei ihr Ex, ergibt die Sache wenigstens einen Sinn. Zu wissen, es ist ein vollkommen Fremder, muss noch beängstigender sein.«

Ellen begriff, worauf er hinauswollte. Opfer eines Verbrechens wollten oft dessen Bedeutung verstehen. Es gab nur ein Problem. Manchmal hatte es keine Bedeutung. Außer, dass man zur falschen Zeit am falschen Ort war.

»Gibt es noch andere Verdächtige?«, fragte Ellen.

Raj schüttelte den Kopf. »Sie arbeitet in einem Maklerbüro. Kommt tagtäglich mit vielen Leuten zusammen. Wir haben ihre beiden Kollegen befragt. Beide männlich. Sie sind noch nicht raus aus der Sache, aber nichts deutet darauf hin, dass einer von den beiden dahintersteckt. Ich bin auch die Liste von Kunden durchgegangen, mit denen sie in den letzten vier Monaten zu tun hatte. Wir haben jeden befragt. Nichts.«

»Reynolds hat das schlau eingefädelt«, sagte Ellen. »Chloë kommt sehr glaubwürdig rüber, und wir stehen total inkompetent da.«

Sie rief sich noch einmal ins Gedächtnis zurück, was sie über Chloë Dunbar wusste. Zweiundzwanzig Jahre alt, ledig, wohnte in Hither Green. In den letzten Monaten war sie ein paarmal bei der Polizei gewesen, hatte sich beklagt, dass jemand nachts, wenn sie schlief, in ihr Haus eindrang. Es gab keine Anzeichen für einen Einbruch, nichts war gestohlen worden. Der Fall hatte keine hohe Priorität. Das änderte sich in der letzten Woche, nachdem Chloë in ihrem Haus niedergeschlagen worden war.

»Das andere hat sie nicht erwähnt«,...
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Sheila Bugler bereiste nach einem Studium der Psychologie an der Universität von Galway Europa und Südamerika. Danach ließ sie sich in London nieder, wo sie heute mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern lebt. 2008 wurde sie als eine von vier Nachwuchsautoren für das renommierte Mentorenprogramm von »Arts Council England« auserwählt. Das englische Blogportal »Bookmuse« stellt Bugler bereits in eine Reihe mit Val McDermid. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet die gebürtige Irin als Online-Redakteurin und schreibt für das Magazin »Words With Jam«. Nach ihrem erfolgreichen Debüt "Nebelspiel" ist "Schattenfänger" der zweite Thriller um die toughe wie feinfühlige Londoner Ermittlerin Ellen Kelly.Susanne Schädlich, geboren 1965 in Jena, ist Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie lebte elf Jahre in den USA; 1999 kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie mit ihrer Familie heute lebt. Bei Droemer erschien 2009 "Immer wieder Dezember", 2011 "Westwärts, so weit es nur geht".