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Die Eule von Askir. Die komplette Fassung

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
688 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am02.11.20161. Auflage
Endlich liegt die Saga um »Die Eule von Askir« in der ursprünglichen Fassung vor, wie der Autor sie erdacht hatte. In der umfassenden und ungekürzten Form können alle Richard-Schwartz-Fans das Abenteuer ganz neu erleben: Am Hafen der altehrwürdigen Stadt Askir wird ein bestialisch zugerichteter Toter gefunden. Es ist der Botschaftsdiener Jenks, der in diesem zwielichtigen Viertel eigentlich nichts zu suchen hatte. Stabsleutnant Santer wird mit den Ermittlungen betraut, unterstützt durch die faszinierende Magierin Desina. Diese hat die Gabe, die Vergangenheit vor ihren Augen neu erstehen zu lassen. Doch was Desina in der Nacht des Mordes erblickt, bedeutet für ganz Askir eine unberechenbare Bedrohung. Denn der Feind beherrscht schwarze Magie, gegen die alle Mittel Desinas machtlos sind.

Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt - mit großem Erfolg: Seine Reihe um »Das Geheimnis von Askir« wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Zuletzt erschienen die neuen Reihen »Die Eisraben-Chroniken« und »Die Sax-Chroniken«.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEndlich liegt die Saga um »Die Eule von Askir« in der ursprünglichen Fassung vor, wie der Autor sie erdacht hatte. In der umfassenden und ungekürzten Form können alle Richard-Schwartz-Fans das Abenteuer ganz neu erleben: Am Hafen der altehrwürdigen Stadt Askir wird ein bestialisch zugerichteter Toter gefunden. Es ist der Botschaftsdiener Jenks, der in diesem zwielichtigen Viertel eigentlich nichts zu suchen hatte. Stabsleutnant Santer wird mit den Ermittlungen betraut, unterstützt durch die faszinierende Magierin Desina. Diese hat die Gabe, die Vergangenheit vor ihren Augen neu erstehen zu lassen. Doch was Desina in der Nacht des Mordes erblickt, bedeutet für ganz Askir eine unberechenbare Bedrohung. Denn der Feind beherrscht schwarze Magie, gegen die alle Mittel Desinas machtlos sind.

Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt - mit großem Erfolg: Seine Reihe um »Das Geheimnis von Askir« wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Zuletzt erschienen die neuen Reihen »Die Eisraben-Chroniken« und »Die Sax-Chroniken«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492975063
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum02.11.2016
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.6
Seiten688 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2181 Kbytes
Artikel-Nr.1927954
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

10.  Balthasar

Nicht weit entfernt, auf dem Dach der Kornbörse, wogte etwas Finsteres im Licht der frühen Sonne, sammelte sich als düsterer Schatten und verdichtete sich zu einer Form. Der Schatten trug die Robe einer Eule, nicht viel anders als die der Maestra, doch war sie dunkel und schwer. Die Robe betonte schlanke Hüften und breite Schultern. Und sie war nicht blau, sondern von tiefer Schwärze. Feine Runen aus einem dunkel glänzenden Metall schmückten die Säume.

Der Mund, der unter der Kapuze zu sehen war, war schmal, das Kinn gerade und hart. Die gebräunte Haut war durchzogen von geradezu grausam wirkenden Falten und tiefen Furchen.

Dennoch war das Lächeln nicht grausam, auf diesem harten Mund wirkte es seltsam freundlich.

»Es hat begonnen«, flüsterte der Mann, der einst den Namen Balthasar getragen hatte.

Er lachte, als er den Klang seiner Stimme hörte, zu lange war er in sich selbst gefangen gewesen, seine Stimme nur Gedanke.

Sein Blick löste sich von Eule und Adeligem, wanderte den Hafen entlang, blieb auf einem alten Palast liegen, der auf Pfählen in den Hafen hinausgebaut stand.

Das Lächeln, das nun um seine Lippen spielte, war zugleich bitter und gefährlich.

»Ihr spielt Eure Bauern aus«, flüsterte er. »Ihr denkt, Ihr beherrscht das Spiel, habt das Brett nun freigeräumt für Eure Züge â¦ ich frage mich, habt Ihr sie schon gesehen? Schickt doch Eure Bauern, o Herrscher der Welt! Ich setze meine Königin gegen jede Eurer Figuren, o Bauern, Reiter, Priester oder Festung!« Er ballte seine Faust und verzog verbittert den Mund, als er die Dachziegeln durch diese hindurch zu erkennen vermochte. »So wenig blieb von mir, so wenig habt Ihr mir gelassen, doch noch bin ich! War es ein Versehen, eine Unachtsamkeit? Ein unwichtiger Fehler vielleicht? Nun, wir werden sehen â¦«

Ein letzter Blick auf die Gestalt in Blau, dann zerfaserte der Schatten im Wind â¦

11.  Es ist etwas an ihm

Stabsobrist Orikes, der Kommandant der Federn, hörte Desina in aller Ruhe zu, während er sich weiter rasierte, nur ab und zu hielt er inne, um ihr einen ungläubigen Blick zuzuwerfen.

Mit der Selbstverständlichkeit, die lange Freundschaft mit sich brachte, nahm sie in einem der bequemen Stühle des Obristen Platz, stahl sich einen Apfel aus einer hölzernen Schale und sah fasziniert zu, wie die scharfe Klinge über seine Wangen glitt â¦ ein Ritual, das sie schon als Kind immer wieder fasziniert beobachtet hatte.

Dann tauchte er seine Hände in die Schüssel mit dampfendem Wasser, wusch sich das Gesicht frei von Schaum und griff nach einem groben Tuch, mit dem er sich abtrocknete.

Es war kurz vor der zweiten Glocke und die junge Maestra hatte den Stabsobristen bei seiner Morgentoilette gestört â¦ es gab nicht viele, die es gewagt hätten, einen der höchstrangigen Offiziere der Reichsstadt solcherart zu stören. Aber es war nicht mehr lange bis zum Morgenappell, und Desina war nicht der Ansicht, dass sie es länger hinausschieben wollte.

Er hatte in der Tat etwas Priesterhaftes an sich, kam es Desina in den Sinn, und so weit gefehlt wäre das nicht gewesen. Zum einen war es nicht sehr ungewöhnlich, wenn Federn nach ihrem Militärdienst der Bruderschaft des Boron beitraten und Priester wurden, zum anderen war Orikes nicht nur eine Feder, er war auch einer der besten Feldscher der Reichsstadt, ein Arzt, Gelehrter und Heiler, dem man nachsagte, er besäße ein ganz besonderes Talent, auch die schwierigsten Operationen erfolgreich durchzuführen. Oft, wenn eine Tempelheilung zunächst eine medizinische Behandlung erforderte, riefen ihn manche der Priester sogar in die Häuser ihrer Götter. Nicht umsonst gab es den alten Spruch, dass die Gnade der Götter wohl vermochte zu heilen, aber gebrochene Knochen sich kaum selbst zu richten pflegten. Es galt längst als sicher, dass der Obrist nach seinem Militärdienst dem Tempel des Boron beitreten würde.

Als Desina damals zum ersten Mal den Eulenturm betreten hatte, war sie noch ein junges Mädchen gewesen, geradezu überwältigt davon, was man von ihr erwartete. Istvan und die Herberge zur Gebrochenen Klinge war weit weg, und es gab so viel, das sie hatte lernen müssen, dass der Hochkommandant selbst Orikes zu ihrem Lehrer ernannt hatte. Auf diese Weise war eine Freundschaft zwischen dem älteren Stabsobristen und dem jungen Mädchen entstanden, die sich auf eine gemeinsame Faszination an alten Büchern und Texten und auf die Neugier stützte, wie sich wohl das Wesen der Welt zusammenfügte.

So war es nicht erstaunlich, dass die beiden Wachen vor der Tür zum Quartier des Stabsobristen noch nicht einmal verwundert geblinzelt hatten, als die junge Maestra den Gang entlanggestürmt kam und ohne Umschweife an der schweren Tür klopfte. Sie hatte nur etwas Mühe, ihre Ungeduld zu verbergen, aber dann, endlich, nach wenigen Atemzügen, hatte ein verwunderter Orikes, dessen Bartstoppeln gründlich eingeseift waren, ihr die Tür geöffnet.

In kurzen knappen Worten schilderte sie ihm, wie sie den Kammerdiener tot vorfand, was Stabsleutnant Santer ihr berichtete, was sie selbst an dem Toten hatte feststellen können. Danach teilte sie dem Obristen mit, dass sie nun wisse, dass der Tote ein Agent von Prinz Tamin gewesen wäre, er versucht habe, die Weiße Flamme zu unterwandern, und es ihm möglich gewesen war, ihr eine dieser Skulpturen in die Hände zu spielen.

Dass dieser Teil ihres Berichts bemerkenswert ungenau war, was die Quelle ihrer Information anging, entging dem Stabsobristen genauso wenig wie der kleine Kreisel, der sich surrend auf seinem Frühstückstisch drehte. Zu beidem zog er es vor, keine Fragen zu stellen.

Er kannte Wiesel nur zu gut. Seit Jahrhunderten war Desina die Einzige gewesen, für die sich die Pforte des Eulenturm geöffnet hatte. Für Orikes, für den persönliche Loyalität zu den wesentlichsten Charaktereigenschaften zählte, war es eine einfache Rechnung. Die Kaiserstadt erhielt eine Eule â¦ und hatte in ihrer langen Geschichte schon Schlimmeres überstanden, als einen cleveren kleinen Dieb, der ein viel zu ernstes kleines Mädchen doch immer wieder zum Lachen brachte.

Wäre es nötig gewesen, hätte der Stabsobrist vielleicht sogar für Wiesel ein Auge zugedrückt. Nur war Wiesel tatsächlich so geschickt, dass er niemals gefasst worden war. Mit einer einzigen Ausnahme. Als er hinter dem Thron des Ewigen Herrschers zu intensiv den Boden studierte, hatte er wohl nicht auf die Wachen geachtet â¦ und da hatte er sich damit herausgeredet, dass er das komplizierte Muster dort für Desina hatte abzeichnen wollen. Genau das hatte er getan â¦ nicht ohne dabei eine gewisse Kunstfertigkeit zu beweisen. Desina hatte die Geschichte ohne zu erröten bestätigt, aber Orikes hatte auch heute noch seine Zweifel.

Vor allem, weil Wiesel darauf verzichtet hatte, zu erklären, wie es ihm überhaupt gelungen war, den Thronraum zu betreten â¦ es gab wohl kaum einen Ort, der besser bewacht war, als dieser.

Seitdem hatte Orikes selbst, mit Wiesels Zeichnung in der Tasche, oft vor diesem verwirrenden Muster gekniet â¦ wie so vieles, was der Ewige Herrscher hinterlassen hatte, gab auch dieses Geflecht aus Gold, Silber, Quarz und schwarzem Obsidian ein Rätsel auf. Manchmal ertappte sich Orikes sogar bei dem Gedanken, was wohl geschehen wäre, hätte man Wiesel gewähren lassen.

Kurz, der Stabsobrist hatte so seine eigenen Vermutungen, wer denn der Dieb gewesen sein könnte, der den Beutel eines Agenten des jungen Prinzen Tamin, dem zukünftigen Herrscher von Aldane und wichtigstem Verbündeten der Reichsstadt, einer gewissen Eule zugespielt hatte. Was den Kreisel anging â¦ wenn er sie fragen würde, wusste er, dass sie ihm eine sehr genaue Antwort geben würde. Er wusste sogar ihre ersten Worte schon: »Es ist eigentlich einfach â¦« Nur hatte der Obrist jetzt schon, noch vor dem ersten Appell, ausreichend Kopfschmerzen und konnte getrost darauf verzichten, seinen alten Schädel derart anzustrengen.

Er rieb sich seine Schläfen mit den Fingern, musterte die junge Frau vor ihm und seufzte. Es war noch keine ganze Woche her, dass sie die Prüfung für den dritten Zirkel des Wissens absolviert hatte und so das Recht erhielt, diese Robe zu tragen, und schon hatte sich alles verändert.

»Was haltet Ihr eigentlich von dem Gesandten des Prinzen, diesem Tarkan von Freise?«, fragte er dann.

»Noch weiß ich es nicht«, antwortete Desina und begutachtete den Apfel, den sie stiebitzt hatte, bevor sie ihn in ihrem Ärmel verschwinden ließ. »Er weiß mehr über den Kammerdiener, als er uns sagte â¦ aber die Geschichte mit dem Wolfskopf und dass der Unglückliche von einem Seelenreiter ermordet wurde, überraschte ihn. Das war nicht gespielt.«

»Es hat auch mich überrascht!«, erklärte Orikes und legte das Handtuch zur Seite. »Aber das war nicht der Kern meiner Frage. Ich hörte, dass der Baronet von Freise ein Stutzer wäre und ein Lebemann, vor dem kein Rock sicher ist.«

»Er tut so«, sagte sie. »Aber ich denke, dass da mehr dahintersteckt.« Sie sah hinüber zu ihm, während er nach einem sauberen Hemd griff. »Auf dem Weg hinunter zum Hafen wollte er mich schützen â¦ und er meinte es durchaus ernst damit.«

»Er wäre auch dazu imstande gewesen«, stellte der Obrist fest. »Er gewann das Turnier um die Meisterschaft des...
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Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt - mit großem Erfolg: Seine Reihe um "Das Geheimnis von Askir" wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Zuletzt erschienen seine Romane um "Die Götterkriege" sowie das Fantasy-Epos "Die Lytar-Saga".