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Ziemlich beste Küsse (Plum 22)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am17.10.2016
Mag sein, dass Stephanie Plum kein Albert Einstein ist, aber sie merkt es, wenn sie für dumm verkauft wird - so wie im Fall des Studenten Ken Globovic. Globovic soll den chronisch missmutigen Dekan verprügelt haben. Jetzt ist er abgetaucht. Zwar wurde er auf dem Campus gesichtet, doch seine Kommilitonen halten dicht. Als das Opfer der Prügelattacke erschossen im eigenen Vorgarten liegt und keiner irgendein Interesse an dem Mordfall zeigt, wird Stephanie klar: An diesem College ist was faul. Gemeinsam mit ihrem On-Off-Freund Joe Morelli und Ranger, Sicherheitsexperte und sexy Versuchung, stürzt sie sich in die Ermittlungen - und Hals über Kopf ins Chaos ...

Janet Evanovich, die unangefochtene Meisterin turbulenter Komödien und Erfinderin der äußerst erfolgreichen Stephanie-Plum-Reihe, stammt aus New Jersey, und lebt heute in New Hampshire. Mit jedem ihrer Romane stürmt die mehrfach ausgezeichnete Autorin in den USA die Bestsellerlisten.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMag sein, dass Stephanie Plum kein Albert Einstein ist, aber sie merkt es, wenn sie für dumm verkauft wird - so wie im Fall des Studenten Ken Globovic. Globovic soll den chronisch missmutigen Dekan verprügelt haben. Jetzt ist er abgetaucht. Zwar wurde er auf dem Campus gesichtet, doch seine Kommilitonen halten dicht. Als das Opfer der Prügelattacke erschossen im eigenen Vorgarten liegt und keiner irgendein Interesse an dem Mordfall zeigt, wird Stephanie klar: An diesem College ist was faul. Gemeinsam mit ihrem On-Off-Freund Joe Morelli und Ranger, Sicherheitsexperte und sexy Versuchung, stürzt sie sich in die Ermittlungen - und Hals über Kopf ins Chaos ...

Janet Evanovich, die unangefochtene Meisterin turbulenter Komödien und Erfinderin der äußerst erfolgreichen Stephanie-Plum-Reihe, stammt aus New Jersey, und lebt heute in New Hampshire. Mit jedem ihrer Romane stürmt die mehrfach ausgezeichnete Autorin in den USA die Bestsellerlisten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641199319
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum17.10.2016
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1958 Kbytes
Artikel-Nr.1941758
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Ginny Scott stand auf einer Fensterbank im zweiten Stock und drohte damit zu springen. Ich war schuld. Mehr oder weniger. Ich bin Stephanie Plum, und ich arbeite als Kopfgeldjägerin für die Kautionsagentur meines Cousins Vinnie.

Ginny war eine NVGlerin, unser Code für: Nicht vor Gericht erschienen. Ich hatte den Auftrag, sie zu suchen und den Behörden zu übergeben. Das ist mein Job. Bleibt der Erfolg aus, verliert mein Cousin die Kautionssumme, und ich bekomme kein Honorar. Andererseits will Ginny natürlich auch nicht wieder im Knast landen.

Meine Kollegin Lula und ich standen auf dem Bürgersteig und schauten hinauf zu Ginnys Fenster, zusammen mit einem Haufen anderer Leute, die Videos mit ihren Smartphones drehten.

»Das ist keine sehr vorteilhafte Perspektive für sie«, kommentierte Lula. »Von hier aus kann man unter ihren Rock gucken, bis rauf zu ihrer Dingsbums. Natürlich nur bis zu ihrem Tanga, aber man weiß ja, dass hinter diesem roten Stofffetzen und dem Marschriemen der Intimbereich lauert.«

Lula war früher eine angesehene Prostituierte gewesen. Vor einigen Jahren hatte sie beschlossen, ihren angestammten Strich aufzugeben und Büroangestellte zu werden. Sie macht bei uns die Aktenablage. Theoretisch. Denn wir haben kaum noch Akten abzulegen. Die meisten Akten sind heute elektronisch. Daher arbeitet Lula in letzter Zeit verstärkt als meine Assistentin und Fahrerin. Lula ist zehn Zentimeter zu klein für ihr Gewicht, ihre Kleider drei Nummern zu eng für ihre üppige Figur, ihre Haarfarbe ändert sich wöchentlich, nur ihre Hautfarbe ist standhaft schokoladenbraun.

Neben Lula fühle ich mich unsichtbar, ich werde einfach nicht beachtet. Von meinen italienischen Vorfahren habe ich die widerspenstigen braunen Haare geerbt, die süße Stupsnase ist ein Geschenk Gottes, laut meiner Oma, und die blauen Augen und die blasse Haut verdanke ich meinem ungarischen Erbe. Keine Ahnung, woher meine BH-Größe 75C kommt, aber ich kann damit leben.

Vor zehn Minuten wäre es mir beinahe gelungen, Ginny Handschellen anzulegen. Lula und ich klingelten an ihrer Tür, und ich sagte mein übliches Kopfgeldjägersprüchlein auf.

»Wir müssen mit Ihnen am Gericht einen neuen Termin vereinbaren. Es dauert nicht lange.«

Das stimmte nur teilweise. Einen neuen Termin zu machen ging schnell, aber ob Ginny noch mal gegen Kaution freikam, stand auf einem anderen Blatt. Wenn nicht, wäre sie bis zum Prozess Gast des Strafvollzugs.

»Fick dich«, erwiderte Ginny, schüttete ihren Becher Big Gulp über mich aus, knallte die Tür zu und schloss ab.

Als Lula und ich die Wohnungstür endlich aufgebrochen hatten, war Ginny aus dem Schlafzimmerfenster auf die fast einen halben Meter breite Fensterbank geklettert. Sprungbereit. Und ich, in meinem klatschnassen stinkenden T-Shirt, versuchte, sie zum Aufgeben zu bewegen.

»Okay«, schrie ich sie an. »Ich verlasse Ihre Wohnung wieder. Das wollen Sie doch damit erreichen, oder? Steigen Sie von der Fensterbank runter.«

»Ich gehe nicht ins Gefängnis.«

»So schlimm ist es da gar nicht«, schwächte Lula ab. »Es gibt im Aufenthaltsraum sogar einen Fernseher. Und Sie lernen neue Leute kennen.«

»Lieber bin ich tot«, sagte Ginny. »Ich springe jetzt.«

»Tun Sie sich keinen Zwang an. Aber ich warne Sie. Ihre Wohnung ist im zweiten Stock«, sagte Lula. »Da brechen Sie sich nur ein paar Knochen, wenn Sie unten ankommen. Und sowieso, Sie wissen doch, wie das ist mit Gerichtsterminen. Manchmal werden sie auch wieder abgesagt.«

»Sie hat ihrem Freund den Penis abgeschnitten«, flüsterte ich Lula zu.

»Vielleicht zu Recht«, sagte Lula.

»Es war sein bestes Stück!«

»Die Aussichten, dass er die Klage zurückzieht, stehen also schlecht«, sagte Lula. »Männer lassen sich bekanntlich nicht gerne ihren Schwanz absäbeln. Es soll nämlich ziemlich schwer sein, ihn wieder anzunähen.«

Sie wandte sich erneut an Ginny und schrie hinauf: »Wenn Sie wirklich tot sein wollen, müssen Sie darauf achten, dass Sie auf dem Kopf landen. Dann könnte es klappen.«

Zwei Funkstreifen der Polizei von Trenton fuhren vor und parkten schräg auf dem Bürgersteig. Gefolgt von Feuerwehr und Rettungswagen.

Einer der Polizisten stieg aus und stellte sich neben mich.

»Was ist los?«

»Eine NVGlerin«, klärte ich ihn auf. »Ich wollte ihr gerade Handschellen anlegen, da entwischt sie mir und steigt aus dem Fenster.«

Ein Übertragungswagen des lokalen TV-Senders rollte heran und hielt hinter der Feuerwehr.

»Können Sie jemanden auftreiben, der mit ihr redet? Eine Angehörige? Ihren Freund?«, fragte mich der Polizist.

»Den Freund lieber nicht«, sagte ich.

Die Feuerwehrleute rückten ein Sprungpolster unter das Fenster, und der Kameramann des SAT-Trucks baute sein Stativ auf.

»Ihre Landung auf dem Sprungpolster wäre nicht gerade fotogen in dem kurzen Rock«, rief Lula wieder zu Ginny hinauf. »Überlegen Sie es sich noch mal.«

Joe Morelli von der Mordkommission pflanzte sich neben mir auf. Er ist eins achtzig groß, schlank, hat kräftige Muskeln, welliges schwarzes Haar und ein Lächeln, bei dem jedes weibliche Wesen dahinschmelzt. Ich kenne Morelli schon mein Leben lang, und seit ein paar Jahren ist er mein fester Freund.

»Hast du dir wieder eine Fensterspringerin eingehandelt«, sagte Morelli.

»Vinnie hat sie gegen Kaution freibekommen, aber sie hat ihren Gerichtstermin verpasst«, sagte ich. »Die Handschellen hatte ich ihr fast schon angelegt, da ist sie auf die Fensterbank geflüchtet.«

»Was wirft man ihr vor?«

»Sie hat ihrem Freund den Piepmatz abgeschnitten«, sagte Lula.

Morelli und der Streifenpolizist feixten um die Wette.

»Kannst du nicht mal mit ihr reden?«, fragte ich Morelli.

Morelli war vom Kleinstadtrowdy zum Bootsmann der Navy aufgestiegen und später in den Polizeidienst gewechselt. Er ist ein sehr guter Polizist. Klug. Einfühlsam. Er glaubt an das Gesetz, an den amerikanischen Traum und an das Gute im Menschen. Wer das Gesetz bricht oder den amerikanischen Traum mit Füßen tritt, den spürt er auf wie ein Marder ein Eichhörnchen. Er besitzt ein Haus, einen Hund, einen Toaster und eine menschliche Reife, von der ich vermutlich noch weit entfernt bin. Die Männer in seiner Familie sind Trinker und Weiberhelden, und sie werden schnell übergriffig. Ganz anders Morelli. Morelli ist eine Filmschönheit, nach Italo-Jersey-Maßstäben. Seit er gelernt hat, ganze Sätze zu formulieren, steht er im Ruf, eine Frau dazu überreden zu können, alles für ihn zu tun. Als ich noch ein kleines Mädchen war, ergaunerte er sich einen Blick auf meine Tinker-Bell-Unterwäsche, und auf der Highschool befreite er mich von der Last der Jungfräulichkeit. Die Frau oben im zweiten Stock von der Fensterbank wegzulocken dürfte ein Kinderspiel für Morelli sein. Dachte ich.

»Ist die bewaffnet?«, fragte mich Morelli.

»Ich glaube nicht.«

»Fleischermesser? Gemüsemesser? Teppichmesser?«

»Ich hab keins gesehen.«

Er verschwand im Haus und tauchte wenige Minuten später am Fenster im zweiten Stock wieder auf. Ginny rückte zentimeterweise von ihm ab, außer Reichweite. Die Feuerwehrleute verschoben entsprechend das Sprungpolster unten auf dem Bürgersteig. Ich konnte nicht verstehen, was er zu ihr sagte, sah nur ihr Lächeln. Sie unterhielten sich eine Weile, Ginny nickte zustimmend und rückte wieder ein Stück näher zu ihm heran. Er streckte die Hand nach ihr aus, doch bei dem Versuch, sie zu ergreifen, verlor sie das Gleichgewicht, rutschte von der Fensterbank und plumps! Mit einem dumpfen Aufschlag landete sie auf dem Polster und rührte sich nicht. Umgehend warfen sich die Nothelfer auf sie.

Alle hielten die Luft an und schauten ihnen bei der Arbeit zu. Ich spürte, wie Morelli hinter mich trat, eine Hand auf meine Schulter legte. Und plötzlich richtete Ginny sich auf.

Morelli winkte einen der Nothelfer heran.

»Kommt sie wieder auf die Beine?«, wollte Morelli von ihm wissen.

»Sie ist einfach nur außer Atem. Wir bringen sie zur Untersuchung ins St Francis Hospital, aber sie wird sicher heute noch entlassen.«

»Sie braucht Polizeischutz«, sagte Morelli zu dem Streifenpolizisten. »Und wenn sie aus dem Krankenhaus kommt, nehmen wir ein Protokoll auf und buchten sie ein.«

»Mann, oh Mann«, sagte Lula, »im ersten Moment ist mir das Herz stehen geblieben. So einen Rums wie eben möchte ich nicht noch mal hören. Mir hat sich echt der Magen umgedreht. Dagegen kenne ich nur ein Mittel. Ich muss was essen. Ein Hamburger mit Pommes. Danach will ich zu mir, weil dann meine Lieblingssendungen im Fernsehen kommen.« Lula sah zu Morelli, dann wieder zu mir. »Soll ich dich nach Hause bringen, oder chauffiert dich Officer Hottie?«

»Das mache ich schon«, sagte Morelli.

Lula zog ab, und ich ging mit Morelli zu seinem Wagen. »Wieso bist du eigentlich hier?«

»Reiner Zufall. Ich war bei Anthony zum Abendessen, und auf der Rückfahrt sah ich ein paar Häuser vom Unglücksort entfernt Lulas Firebird parken. Da konntest du ja nicht weit sein.«

Anthony ist Morellis Bruder. Verheiratet mit einer Frau, die sich ständig von ihm scheiden lässt und ihn kurz darauf erneut heiratet. Bei jeder Wiederverheiratung wird sie schwanger. Ich habe den Überblick...


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Autor

Janet Evanovich, die unangefochtene Meisterin turbulenter Komödien und Erfinderin der äußerst erfolgreichen Stephanie-Plum-Reihe, stammt aus New Jersey, und lebt heute in New Hampshire. Mit jedem ihrer Romane stürmt die mehrfach ausgezeichnete Autorin in den USA die Bestsellerlisten.