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Die Krondor-Saga 1

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am20.06.2016
Die friedlichen Jahre im Königreich der Inseln scheinen gezählt. Gerüchte von einer dunklen Bedrohung versetzten die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Und mit den gefürchteten Nachtfalken kehrt der Tod bald auf die Inseln zurück. Doch sie sind erst der Anfang, denn politische Unruhen, eine mysteriöse Vereinigung und der Überfall gefährlicher Kreaturen drohen das Reich ins Verderben zu stürzen ...

Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.
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Produkt

KlappentextDie friedlichen Jahre im Königreich der Inseln scheinen gezählt. Gerüchte von einer dunklen Bedrohung versetzten die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Und mit den gefürchteten Nachtfalken kehrt der Tod bald auf die Inseln zurück. Doch sie sind erst der Anfang, denn politische Unruhen, eine mysteriöse Vereinigung und der Überfall gefährlicher Kreaturen drohen das Reich ins Verderben zu stürzen ...

Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641185916
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum20.06.2016
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Dateigrösse2795 Kbytes
Artikel-Nr.1948058
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog
Warnung

Der Wind heulte.

Locklear, Junker am Hof des Prinzen von Krondor, saß in eine schwere Decke gehüllt auf seinem Pferd. Der Sommer verschwand früh aus den Nordlanden und den Pässen jener Berge, die die Zähne der Welt genannt wurden. Während die Nächte im Süden noch immer mild und warm waren, hatte es hier im Norden nur einen kurzen Herbst gegeben, und rasch hatte der Winter Einzug gehalten - ein Winter, der lange anhalten würde. Locklear verfluchte seine eigene Dummheit, die ihn an diesen verlassenen Ort verschlagen hatte.

»Verdammt kalt, was?«, meinte Sergeant Bales. Der Sergeant kannte die Gerüchte, die sich um das plötzliche Auftauchen des jungen Edlen in Tyr-Sog rankten; es hatte etwas mit einer jungen Frau zu tun, die mit einem bekannten Kaufmann in Krondor verheiratet war. Locklear war nicht der erste junge Geck, den man an die Grenze geschickt hatte, um ihn außer Reichweite eines wütenden Ehemannes zu schaffen. »Wohl nicht ganz so mild wie in Krondor.«

»Tatsächlich?«, erwiderte der junge Mann trocken.

Die Patrouille folgte einem schmalen Pfad über den Grat eines Gebirgsausläufers, der die nördliche Grenze des Königreichs der Inseln bildete. Locklear war kaum eine Woche am Hof von Tyr-Sog gewesen, da hatte Baron Moyiet dem Junker nahegelegt, mit einer außerordentlichen Patrouille das Gebiet östlich der Stadt auszukundschaften. Es kursierten Gerüchte, dass Abtrünnige und Moredhel - Dunkelelben, die als die Bruderschaft des Dunklen Pfades bekannt waren - im Schutz von heftigen Schnee- und Regenschauern in den Süden vordrangen. Die Spurenleser fanden zwar nur wenige Hinweise, die dies bestätigen konnten, doch das Gerede und die hartnäckigen Behauptungen der Bauern, die angeblich Kompanien von dunkel gekleideten Kriegern auf dem Weg in den Süden gesehen hatten, hatten den Baron zu dieser Patrouille veranlasst.

Locklear wusste so gut wie die dort in der Garnison stationierten Männer, dass sie nur eine geringe Chance hatten, im späten Herbst oder frühen Winter irgendwelche Bewegungen auf den kleinen Bergpässen zu entdecken. Wenn der Frost auch gerade erst die Ausläufer erreicht hatte, so lag doch auf den höher gelegenen Pässen bereits reichlich Schnee, der bei vorübergehendem Tauwetter zusätzlich von Matsch bedeckt sein würde.

Doch seit Murmandamus, der charismatische Anführer der Dunkelelben, vor zehn Jahren seine Armee ins Königreich geführt und einen Krieg begonnen hatte, der als die Große Erhebung bekannt geworden war, mussten alle diesbezüglichen Hinweise genauestens untersucht werden. Außerdem war der Befehl direkt von König Lyam gekommen.

»Ja, das ist wohl eine ordentliche Abwechslung zum Leben am Hof des Prinzen, Junker«, stichelte der Sergeant. Als Locklear in Tyr-Sog eingetroffen war, hatte er ganz das Gehabe eines krondorianischen Gecken an den Tag gelegt - er war ein großer, schlanker, gut gekleideter junger Mann Mitte zwanzig mit einer Vorliebe für einen Schnauzbart und lange Ringellöckchen. Locklear glaubte, der Schnauzbart und die schönen Kleider würden ihn nicht so jung erscheinen lassen, aber wenn überhaupt, bewirkten sie genau das Gegenteil von dem, was er sich wünschte.

Langsam wurde Locklear der - wenn auch spielerischen - Neckerei des Sergeanten überdrüssig. »Aber hier ist es immer noch wärmer als auf der anderen Seite der Berge, wenn ich mich recht entsinne.«

»Auf der anderen Seite?«, fragte der Sergeant.

»In den Nordlanden«, sagte Locklear. »Dort sind die Nächte sogar im Frühling und Sommer kalt.«

Der Sergeant warf dem jungen Mann einen misstrauischen Blick zu. »Ihr seid dort gewesen, Junker?« Außer Abtrünnigen und Waffenschmugglern waren nur wenige Männer lebend aus den Nordlanden ins Königreich zurückgekehrt.

»Zusammen mit dem Prinzen«, erwiderte Locklear. »Ich bin mit ihm bei Armengar und Hohe Burg gewesen.«

Der Sergeant schwieg und schaute nach vorn. Die Soldaten neben Locklear tauschten bedeutungsvolle Blicke und nickten. Einer flüsterte dem Mann hinter sich etwas zu. Es gab wohl keinen Soldaten im Norden, der nicht von Armengars Fall zehn Jahre zuvor gehört hätte, von Murmandamus, dem mächtigen Moredhel-Anführer, der mit seinen Horden die Stadt der Menschen in den Nordlanden zerstört hatte und dann ins Königreich eingedrungen war. Nur durch seine Niederlage bei Sethanon hatte man verhindern können, dass seine Armee aus Dunkelelben, Trollen, Goblins und Riesen das Königreich vernichtete.

Die Überlebenden von Armengar hatten sich in Yabon angesiedelt, nicht weit entfernt von Tyr-Sog, und mit jeder Erzählung wuchsen die Darstellungen des großen Kampfes und der Flucht der Überlebenden wie auch die Rolle, die Prinz Arutha und seine Kameraden dabei gespielt hatten. Jeder, der unter Prinz Arutha und Guy du Bas-Tyra gedient hatte, musste als Held betrachtet werden. Der Sergeant warf dem jungen Mann einen neugierig musternden Blick zu und hielt den Mund.

Locklears Belustigung darüber, wie er den redegewandten Sergeanten zum Schweigen gebracht hatte, erfuhr ein jähes Ende, als es wieder zu schneien begann und von Minute zu Minute stürmischer wurde. Innerhalb der Garnison mochte er seinen Stand durchaus verbessert haben, und man würde ihm in Zukunft mehr Respekt entgegenbringen, doch noch immer war er weit entfernt vom Hof in Krondor mit seinen guten Weinen und den hübschen Mädchen. Es war schon ein Wunder nötig, wenn er sich im nächsten Winter nicht noch immer hier, an diesem Hof voller Dummköpfe aufhalten, sondern bereits wieder in Aruthas Gunst stehen wollte.

Nachdem sie zehn Minuten stumm geritten waren, sagte der Sergeant: »Noch zwei Meilen, und wir können den Rückweg antreten.«

Locklear enthielt sich einer Antwort. Wenn sie die Garnison wieder erreichten, würde es dunkel sein - und noch kälter als jetzt schon. Er würde das warme Feuer in den Unterkünften der Soldaten willkommen heißen und sich möglicherweise mit einem Mahl bei den Truppen begnügen, es sei denn, der Baron forderte ihn auf, zusammen mit dem Haushalt zu speisen. Das hielt Locklear jedoch für unwahrscheinlich, denn der Baron besaß eine kokette junge Tochter, die den jungen Edlen seit der ersten Nacht, da er in Tyr-Sog eingetroffen war, zu umgarnen versuchte; zudem wusste der Baron nur zu gut, was Locklear an seinen Hof verschlagen hatte. Und so war es kein Zufall, dass die Tochter die zwei einzigen Male, die er mit dem Baron gespeist hatte, nicht da gewesen war.

Es gab ein Wirtshaus nicht allzuweit entfernt von der Burg, doch Locklear wusste, wenn er erst einmal wieder in der Burg wäre, würde er genug von der Kälte und dem Schnee haben und sich beidem nicht noch einmal aussetzen wollen - auch nicht für eine so kurze Wegstrecke. Und außerdem waren die beiden Kellnerinnen dick und dumm.

Mit einem unhörbaren, ergebenen Seufzer dachte Locklear, dass sie ihm bei Anbruch des Frühlings im nächsten Jahr möglicherweise gar nicht mehr dick und dumm, sondern hübsch und charmant erscheinen würden.

Er hoffte inständig, rechtzeitig zum Mittsommernachtsfest von Banapis wieder in Krondor zu sein. Er würde seinem besten Freund, Junker James, schreiben und ihn bitten, seinen Einfluss geltend zu machen, damit Arutha ihn vorzeitig zurückrief. Ein halbes Jahr an diesem Ort war Strafe genug.

»Junker Locklear«, unterbrach Sergeant Bales seine Gedanken. »Was ist das?« Er deutete auf den felsigen Pfad. Eine Bewegung zwischen den Felsblöcken hatte seine Aufmerksamkeit erregt.

»Ich weiß nicht«, entgegnete Locklear. »Wir sollten es uns mal näher ansehen.«

Bales machte ein Zeichen, und die Patrouille wandte sich nach links, den Pfad hinauf. Sofort erkannten sie, was da geschah. Eine einsame Gestalt eilte zu Fuß den Felspfad entlang, und eindeutige Geräusche kündeten davon, dass sie verfolgt wurde.

»Es sieht aus, als hätte ein Abtrünniger Streit mit einigen Brüdern des Dunklen Pfades«, meinte Sergeant Bales.

Locklear zog sein Schwert. »Abtrünniger oder nicht, wir können nicht zulassen, dass die Dunkelelben ihn kriegen. Sie glauben sonst noch, sie könnten einfach gen Süden marschieren und hier nach Lust und Laune die gewöhnlichen Leute belästigen.«

»Los!«, rief der Sergeant, und die kampferprobten Männer der Patrouille zogen die Schwerter.

Die einsame Gestalt erblickte die Soldaten, zögerte einen Moment und rannte dann weiter. Locklear konnte sehen, dass es sich um einen großen Mann handelte, dessen Gesicht im Schatten der Kapuze eines dunkelgrauen Umhangs lag, so dass es nicht zu erkennen war. Ihm folgte ein Dutzend Dunkelelben zu Fuß.

»Wir müssen sie aufhalten«, sagte der Sergeant ruhig.

Offiziell war Locklear der Befehl über die Patrouille übertragen worden, aber der Junker besaß genug Erfahrung, um sich zurückzuhalten, wenn ein Veteran wie Sergeant Bales Befehle gab.

Die Reiter drängten den Pass hoch, vorbei an der einsamen Gestalt, und warfen sich den Moredhel entgegen. Die Brüder des Dunklen Pfades mochten alles Mögliche sein - keinesfalls jedoch feige und unfähig, wenn es um kriegerische Auseinandersetzungen ging. Es war ein heftiger Kampf, doch die Soldaten des Königreichs waren deutlich im Vorteil: Sie besaßen Pferde, und das Wetter hatte die Bögen der Dunkelelben nutzlos gemacht. Die Moredhel machten sich nicht einmal die Mühe, nach ihren nassen Bögen zu greifen, denn sie wussten, dass kaum einer ihrer Pfeile die...

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Autor

Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.