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Unter allen Beeten ist Ruh / Dinner for one, Murder for two

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
656 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am25.07.2016Auflage
Die ersten beiden Pippa-Bolle-Krimis in einem E-Book Bundle Band 1: Unter allen Beeten ist Ruh Pippa Bolle hat die Nase voll von ihrer verrückten Berliner Familien-WG und bietet ihre Dienste als Haushüterin in der beschaulichen Kleingartenkolonie auf der Insel Schreberwerder an. Das Paradies für jeden Großstädter! Bienen summen, Vögel zwitschern, das Havelwasser plätschert. Doch die Ruhe trügt: Nachbarn streiten sich um Grundstücke, ein Unternehmer träumt vom großen Coup. Und dann gibt es auch schon die erste Tote... Band 2: Dinner for one, Murder for two Pippa Bolle ist begeistert: Ihre englische Oma macht Urlaub in Berlin und beordert ihre Enkelin als Haushüterin in die Nähe von Stratford-upon-Avon, den Heimatort Shakespeares. Endlich kann sich Pippa sämtliche Stücke ansehen! Durch die Vermittlung ihrer Großmutter übernimmt sie die Betreuung einer internationalen Theatertruppe, die mit dem weltberühmten Theater-Regisseur Hasso von Kestring für ein Festival probt. Ein Schauspiel in mehreren dramatischen, komödiantischen - und tödlichen Akten beginnt, bei dem Pippa bald nur noch eins weiß: Der Mörder ist nicht immer der Gärtner.

Frau Auerbach lebt und arbeitet als freie Autorin im Rheingau. Sie schreibt Krimis, Kurzgeschichten und Drehbücher. Sie liebt einsame Inseln aller Längen- und Breitengrade, auf denen und über die sie schreibt. Ihre lebenslange Passion gilt Shakespeare und einem guten Glas Single Malt Whisky.Frau Keller ist seit 2005 freie Schriftstellerin, nachdem sie u.a. als Köchin gearbeitet, Veranstaltungen organisiert, internationale Pressearbeit gemacht und Schauspieler betreut hat - natürlich nacheinander. Nach vielen Jahren im Ruhrgebiet ist sie zu ihren familiären Wurzeln zurückgekehrt und lebt jetzt an der Nordseeküste.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie ersten beiden Pippa-Bolle-Krimis in einem E-Book Bundle Band 1: Unter allen Beeten ist Ruh Pippa Bolle hat die Nase voll von ihrer verrückten Berliner Familien-WG und bietet ihre Dienste als Haushüterin in der beschaulichen Kleingartenkolonie auf der Insel Schreberwerder an. Das Paradies für jeden Großstädter! Bienen summen, Vögel zwitschern, das Havelwasser plätschert. Doch die Ruhe trügt: Nachbarn streiten sich um Grundstücke, ein Unternehmer träumt vom großen Coup. Und dann gibt es auch schon die erste Tote... Band 2: Dinner for one, Murder for two Pippa Bolle ist begeistert: Ihre englische Oma macht Urlaub in Berlin und beordert ihre Enkelin als Haushüterin in die Nähe von Stratford-upon-Avon, den Heimatort Shakespeares. Endlich kann sich Pippa sämtliche Stücke ansehen! Durch die Vermittlung ihrer Großmutter übernimmt sie die Betreuung einer internationalen Theatertruppe, die mit dem weltberühmten Theater-Regisseur Hasso von Kestring für ein Festival probt. Ein Schauspiel in mehreren dramatischen, komödiantischen - und tödlichen Akten beginnt, bei dem Pippa bald nur noch eins weiß: Der Mörder ist nicht immer der Gärtner.

Frau Auerbach lebt und arbeitet als freie Autorin im Rheingau. Sie schreibt Krimis, Kurzgeschichten und Drehbücher. Sie liebt einsame Inseln aller Längen- und Breitengrade, auf denen und über die sie schreibt. Ihre lebenslange Passion gilt Shakespeare und einem guten Glas Single Malt Whisky.Frau Keller ist seit 2005 freie Schriftstellerin, nachdem sie u.a. als Köchin gearbeitet, Veranstaltungen organisiert, internationale Pressearbeit gemacht und Schauspieler betreut hat - natürlich nacheinander. Nach vielen Jahren im Ruhrgebiet ist sie zu ihren familiären Wurzeln zurückgekehrt und lebt jetzt an der Nordseeküste.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843714631
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum25.07.2016
AuflageAuflage
Seiten656 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4815 Kbytes
Artikel-Nr.1974996
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Die Ampel sprang auf rot. Freddy bremste viel zu spät und schaffte es nicht mehr, dem Blitz zu entgehen.

»Verdammte Berliner Straßen«, fluchte er, »viel zu eng und viel zu voll! Bei der Wasserschutzpolizei sind wir besser dran: die Havel, die Spree, die Kanäle ... die Weite!«

»Eben«, bestätigte Pippa, »dann verstehst du ja, warum ich deinem Beispiel folge und mich aufs Wasser zurückziehe. Zu Wind und Wellen und Ruhe. Himmlischer Ruhe.«

Freddy verzog ärgerlich das Gesicht über seinen taktischen Fehler und wechselte die Strategie. »Überleg es dir noch mal, Pippa. Du bist ein Stadtmensch. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass zu viel Ruhe auch ... unruhig machen kann. Tagaus, tagein auf dem Boot. Immer das gleiche Wasser. Das muss man wirklich mögen. Im Sommer holt man sich einen Sonnenbrand und im Winter eine Blasenentzündung.«

»Schreberwerder ist eine Insel, Freddy, kein Boot. Bei Sonne finde ich Schatten unter einem Baum, bei Regen Schutz in einem Häuschen mit zwei Zimmern und einem dicken Holzofen. Und im Winter bin ich längst zurück in der Transvaal 55. Leider.«

Pippa sah ihren Bruder von der Seite an. Sein grimmiges Gesicht sprach Bände. Seit dem ersten Tag ihrer Rückkehr nach Berlin hatte er es genossen, die Füße nach dem Dienst hochlegen zu können, denn Pippa nahm ihm viele lästige Pflichten ab. Die Aussicht auf die Vertreibung aus diesem Paradies und die Vorstellung, ab sofort wieder allein für Einkaufsdienste, das Hüten fremder Kinder und Gassi-Gehen der Hunde zuständig zu sein, brachten beim sonst so maulfaulen Freddy ungeahnte rhetorische Fähigkeiten ans Tageslicht.

»Schreberwerder ist perfekt für mich«, erklärte Pippa sanft und nicht zum ersten Mal, »außerdem bleibe ich nicht ewig fort. Nur solange Karins Vater mit seinen Internetbekanntschaften durch Italien gondelt. Und wir wünschen ihm doch beide einen langen, erholsamen Urlaub, nicht wahr?«

»Du wirst dich einsam fühlen«, begehrte Freddy verzweifelt auf, »und langweilig wird es auch. Keinerlei Abwechslung außer deinen Haubentauchern.«

Pippa sah aus dem Seitenfenster, um ihr Grinsen zu verbergen. »Nett, dass du dich um meine Unterhaltung sorgst, aber ich ziehe nach Schreberwerder, damit ich genau davon ein bisschen weniger habe. Außerdem leben auf der Insel ganz reizende Menschen.«

»Verschrobene Waldschrate und wortkarge Eigenbrötler.«

»Je wortkarger, desto besser«, parierte Pippa.

»Ich habe verstanden«, schnappte Freddy und hüllte sich in beleidigtes Schweigen, bis der kleine Anleger in Sicht kam.

Freddy parkte den klapprigen Fiat seiner Eltern und sah auf die Havel, als wäre sie sein persönliches Eigentum. Während sie Pippas Reisetaschen, den Laptop-Rucksack und zwei große Kisten entluden, demonstrierte Freddy, dass er über alles und jeden auf den Berliner Gewässern Bescheid wusste.

»Dein Schiff heißt Rieke, reines Passagierschiff, bis zu dreißig Personen, freies Vor- und Achterdeck und ein Salon für Regen. Die Rieke pendelt im Zwei-Stunden-Takt zwischen den nördlichen Havelinseln und dem Festland. Das hier ist eine der Bedarfsanlegestellen«, dozierte er und zeigte auf eine Messingglocke. »Du musst läuten, wenn das Schiff in Sicht kommt. Dann weiß Nante Bescheid und holt dich ab. War mal ein Kollege von mir, bevor er den Fährdienst übernahm.« Freddy klang ein klein wenig neidisch. »Jetzt ist er sein eigener Herr und muss keine Nachtdienste mehr schieben.«

Pippa angelte einen Fährplan aus dem Plexiglashalter neben der Schiffsglocke und las das handgemalte Schild.

Einmal läuten und kurz warten, dann bringt Nante dich zum Garten!

Sie lachte. »Humor scheint der Mann jedenfalls zu haben!«

»Und pünktlich ist er auch.« Freddy zeigte auf die Rieke, die gerade auf Tegelort zusteuerte.

Pippa läutete kräftig. Ein lautes Tuten der Fähre war die prompte Antwort.

Freddy wagte einen letzten Vorstoß. »Die Rieke fährt nur von acht Uhr früh bis zehn Uhr abends. Sollten dir heute Nacht Bedenken kommen, ruf mich im Dienst an. Ich erkläre deine Rettung von Schreberwerder sofort zum Notfall und bin ruckzuck mit dem Schnellboot da, um dich in die Transvaal zurückzuholen. Wenn du willst, stelle ich die Kisten schon mal in den Wagen zurück. Für alle Fälle.« Er sah sie hoffnungsvoll an.

Pippa unterdrückte ein Lächeln. Jeder wusste, dass ihr Bruder auf der Station der Wasserschutzpolizei in der Regel einen sehr ruhigen Dienst schob und Wörter wie ruckzuck oder sofort höchstens aus der Theorie kannte.

»Danke, Freddy. Ich weiß dein Angebot zu schätzen. Allein der Gedanke, jederzeit von der Insel herunterzukönnen, wird jeglichen Inselkoller im Keim ersticken.«

Freddy knurrte etwas Unverständliches und fing die Leinen auf, die ihm der Kapitän der Rieke zuwarf.

Nante war fast zwei Meter groß und konnte auf der Brücke nur sitzen oder leicht gebückt stehen. Er hatte schwarze Locken und wettergegerbte Haut und entsprach Pippas Bild von einem entspannten Flussschiffer, der zufällig ein paar Passagiere aufliest.

»Hm.« Freddy musterte Nante, als dieser geschmeidig auf den Landungssteg sprang und ihnen entgegenkam. »Die neue Arbeit tut ihm gut.«

»Das kann man wohl sagen.« Pippa blinzelte rasch die aufkeimende Erinnerung an ihren braungebrannten Italiener fort.

Nante tippte mit zwei Fingern an den Schirm seiner Kapitänsmütze. »Hallo, Exkollege! Was macht unser Revier?«

»Arbeit.« Da ihm klargeworden war, dass Pippa sich unwiderruflich nach Schreberwerder einschiffte, fiel Freddy in seinen einsilbigen Gesprächsmodus zurück.

»Was verschafft mir die Ehre deines Besuches? Willst du eine Runde mitfahren?«

Während Nante sich mit Freddy unterhielt, hatte er Pippas Koffer auf die Fähre gewuchtet und wandte sich der ersten Kiste zu.

Freddy zeigte auf Pippa. »Meine Schwester Pippa. Nach Schreberwerder.«

Nante stutzte einen Moment und reichte Pippa dann die Hand. »Dann sind Sie also der Neuzugang. Gratulation, Sie haben gegen mich gewonnen. Das kommt selten vor.«

»Gewonnen? Was denn?« Pippa war so erstaunt, dass sie vergaß, ihre Hand aus der Nantes zu lösen.

Nante lächelte strahlend und musterte Pippa unauffällig von der Schiebermütze über die weiße Leinenjacke und die abgetragenen Jeans bis hin zu den orangefarbenen Strohsandalen.

»In Viktors Haus hätte ich es auch eine Weile ausgehalten«, erklärte er. »Ich habe ihm sogar angeboten, das Dach neu zu decken. Aber Viktor wollte partout frisches Blut auf der Insel. Jetzt verstehe ich, warum.« Er ließ ihre Hand los.

»Oh. Das tut mir leid. Ich wusste nicht ...«

Nante winkte lässig ab. »Keine Sorge, ich werde trotzdem nicht von der Insel fernzuhalten sein. Ich habe Familie dort.«

Er griff nach der kleineren Kiste und stutzte, als diese sich keinen Millimeter bewegte.

Pippa packte schnell mit an. »Bücher«, sagte sie verlegen, »alle, die ich schon seit Jahren lesen will.«

Gemeinsam hievten sie die Kiste an Bord.

»Dem Gewicht nach zu urteilen, kommt Viktor also in etwa drei Jahren zurück«, schnaufte Nante, »das wäre mir sowieso zu ...«

Er brach mitten im Satz ab und sah staunend Freddy zu, der leichthändig die zweite, größere Kiste an Bord trug. »Irgendwas muss sich auf dem Revier doch verändert haben, wenn selbst Freddy jetzt diese riesige ...«

Freddy warf Pippa einen Blick zu, und sie verkniff sich ihm zuliebe zu verraten, was die große Kiste enthielt: Kopfbedeckungen aller Art. Ihre Vorliebe für Hüte, Schals und Mützen in allen Formen und Farben hatte in der Schule begonnen, wo sie ständig für ihre roten Haare gehänselt wurde. So hatte sie schon früh gelernt, sich hinter ihren Büchern zu verschanzen und unter Kappen und Kapuzen zu verstecken. Erst in Italien hatte man sie für ihre tizianrote Haarpracht offen bewundert - aber da war sie bereits so daran gewöhnt, gut behütet zu sein, dass sie nicht mehr darauf verzichten wollte.

Pippa umarmte ihren Bruder zum Abschied. »Grüß die Family von mir. Mum soll mal zum Schwimmen auf die Insel kommen und sich ausruhen. Anruf genügt. Bis bald.«

Sie hängte sich den Laptop-Rucksack um und bestieg die Fähre.

Erst als Freddy die Leinen losmachte, die Rieke ablegte und der Steg sich langsam von ihr entfernte, beschlich Pippa ein banges Gefühl. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

Was, wenn sie sich auf der Garteninsel wirklich einsam fühlte und ihre Sehnsucht nach Leo und Florenz übermächtig wurde? Was, wenn die Kiste voll literarischer Seelentröster kein ausreichendes Bollwerk gegen die Einsamkeit bot?

Pippa...
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Frau Auerbach lebt und arbeitet als freie Autorin im Rheingau. Sie schreibt Krimis, Kurzgeschichten und Drehbücher. Sie liebt einsame Inseln aller Längen- und Breitengrade, auf denen und über die sie schreibt. Ihre lebenslange Passion gilt Shakespeare und einem guten Glas Single Malt Whisky.
Frau Keller ist seit 2005 freie Schriftstellerin, nachdem sie u.a. als Köchin gearbeitet, Veranstaltungen organisiert, internationale Pressearbeit gemacht und Schauspieler betreut hat - natürlich nacheinander. Nach vielen Jahren im Ruhrgebiet ist sie zu ihren familiären Wurzeln zurückgekehrt und lebt jetzt an der Nordseeküste.