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Das geheimnisvolle Grab: Mickey Bolitar ermittelt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am10.07.2017
Wer das Böse jagt ...
Mickey glaubt immer noch nicht, dass sein Vater tot ist - zu viele Lügen, dunkle Geheimnisse und offene Fragen umranken den tragischen Unfall von Brad Bolitar. Verzweifelt forscht Mickey weiter nach Antworten. Da überschlagen sich die Ereignisse: Ema eröffnet ihm, dass ihr Online-Boyfriend spurlos verschwunden ist. Und dann bittet ihn auch noch ausgerechnet Erzfeind Troy Taylor um Hilfe! Natürlich nimmt Mickey die Herausforderung an - und kommt einer schockierenden Wahrheit auf die Spur ...

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextWer das Böse jagt ...
Mickey glaubt immer noch nicht, dass sein Vater tot ist - zu viele Lügen, dunkle Geheimnisse und offene Fragen umranken den tragischen Unfall von Brad Bolitar. Verzweifelt forscht Mickey weiter nach Antworten. Da überschlagen sich die Ereignisse: Ema eröffnet ihm, dass ihr Online-Boyfriend spurlos verschwunden ist. Und dann bittet ihn auch noch ausgerechnet Erzfeind Troy Taylor um Hilfe! Natürlich nimmt Mickey die Herausforderung an - und kommt einer schockierenden Wahrheit auf die Spur ...

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641200350
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum10.07.2017
Reihen-Nr.3
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2055 Kbytes
Artikel-Nr.2151205
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Vor acht Monaten hatte ich zugesehen, wie der Sarg meines Vaters in die Erde hinuntergelassen wurde. Heute sah ich zu, wie er wieder ausgegraben wurde.

Mein Onkel Myron stand neben mir. Ihm liefen Tränen übers Gesicht. Sein Bruder lag in diesem Sarg - das heißt, sein Bruder lag angeblich in diesem Sarg -, ein Bruder, der angeblich vor acht Monaten gestorben war, den Myron aber seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Wir waren auf dem B´nai Jeshurun Friedhof in Los Angeles. Es war kurz vor sechs Uhr morgens, die Sonne ging gerade erst auf. Warum wir so früh hier waren? Einen Leichnam zu exhumieren war verstörend für Menschen, hatten die zuständigen Behörden erklärt. Es musste zu einer Uhrzeit passieren, die maximale Privatsphäre bot. Blieben nur spätnachts - ähm, nein danke - oder frühmorgens.

Onkel Myron schniefte und wischte sich über die Augen. Er sah aus, als würde er jeden Moment den Arm um mich legen, deshalb rückte ich ein Stück von ihm ab. Ich schaute auf die aufgewühlte Erde hinunter. Vor acht Monaten war die Zukunft noch so vielversprechend gewesen. Nachdem meine Eltern ihr halbes Leben durch die Welt gereist waren, hatten sie beschlossen, in die USA zurückzukehren, damit ich endlich Wurzeln schlagen und dauerhafte Freundschaften schließen konnte.

Innerhalb eines einzigen Augenblicks änderte sich alles. Das war etwas, das ich auf die harte Tour gelernt hatte. Deine Welt gerät nicht langsam aus den Fugen. Sie zerspringt nicht stufenweise in tausend Stücke. Sie kann so schnell zerstört werden wie ein Fingerschnipsen.

Was war passiert?

Ein Autounfall.

Mein Vater starb, meine Mutter zerbrach daran, und am Ende musste ich zu meinem Onkel Myron Bolitar nach New Jersey ziehen. Vor acht Monaten waren meine Mutter und ich zu diesem Friedhof gekommen, um den Mann zu beerdigen, den wir wie keinen anderen Menschen auf dieser Welt liebten. Wir murmelten die Segnungswünsche mit. Wir schauten zu, wie der Sarg meines Vaters hinuntergelassen wurde. Ich warf sogar eine Handvoll Erde darauf.

Es war der schlimmste Moment in meinem Leben.

»Gehen Sie bitte ein Stück zurück«, sagte einer der Friedhofsangestellten.

Wie nannte man jemanden, der auf einem Friedhof arbeitete? Grabpfleger klang irgendwie zu harmlos. Totengräber zu gruselig. Sie hatten einen Bulldozer benutzt, um einen Großteil der Erde abzutragen. Den Rest erledigten die beiden Männer in Overalls - nennen wir sie Grabpfleger - mit Schaufeln.

Onkel Myron wischte sich die Tränen weg. »Alles okay, Mickey?«

Ich nickte. Er war derjenige, der weinte, nicht ich.

Ein Mann, der eine Fliege trug und ein Klemmbrett in der Hand hielt, machte sich stirnrunzelnd Notizen. Die beiden Grabpfleger hielten inne und warfen ihre Schaufeln aus dem Loch. Sie landeten klirrend am Rand der Grube.

»Fertig!«, rief einer der beiden. »Dann fangen wir jetzt mit der Aushebung an.«

Sie machten sich daran, Nylongurte unter den Sarg zu schieben, was eine ziemliche Fummelei zu sein schien. Ich hörte sie vor Anstrengung ächzen. Als sie es geschafft hatten, kamen sie herausgeklettert und nickten dem Kranführer zu. Der nickte zurück und betätigte einen Hebel.

Der Sarg meines Vaters stieg aus der Erde auf.

Es war nicht einfach gewesen, die Exhumierung zu veranlassen. Es gibt diesbezüglich etliche Regelungen und Vorschriften. Ich weiß nicht genau, wie Onkel Myron es geschafft hatte. Ein einflussreicher Freund hatte ihm wohl dabei geholfen. Vielleicht hatte auch die Mutter meiner besten Freundin Ema, der Hollywoodstar Angelica Wyatt, ihren Einfluss geltend gemacht. Ich schätze, die Details sind nicht wichtig. Wichtig war, dass ich kurz davor stand, die Wahrheit zu erfahren.

Wahrscheinlich fragen sich jetzt einige, warum wir das Grab meines Vaters überhaupt öffnen ließen.

Ganz einfach - ich musste wissen, ob Dad wirklich da drin lag.

Nein, ich glaube nicht, dass es in den Unterlagen irgendeinen Schreibfehler gegeben hatte oder dass er in den falschen Sarg gelegt oder an der falschen Stelle beerdigt worden war. Und nein, ich glaube nicht, dass mein Dad ein Vampir oder Geist oder so was ist.

Ich habe den Verdacht - und ja, ich weiß selbst, wie schrägt das klingt -, dass mein Vater immer noch am Leben ist.

In meinem Fall klingt das sogar noch schräger, weil ich bei dem Unfall mit ihm im Wagen saß. Weil ich sah, wie er starb. Ich sah, wie der Sanitäter den Kopf schüttelte und den leblosen Körper meines Vaters auf einer Trage davonrollte.

An dieser Stelle muss ich natürlich hinzufügen, dass genau dieser Sanitäter vor ein paar Tagen versucht hatte, mich umzubringen.

»Langsam, langsam.«

Der Kran schwenkte leicht nach links.

Der Kranführer ließ den Sarg meines Vaters auf die Ladefläche eines Pick-ups hinunter. Er war aus schlichtem Kiefernholz. Mein Vater hätte es so gewollt, das wusste ich. Nichts Ausgefallenes. Er war nicht religiös, aber er mochte Gebräuche.

Nachdem der Sarg mit einem dumpfen Geräusch aufgekommen war, stellte der Kranführer den Motor aus, sprang aus dem Führerhäuschen, lief zu dem Mann mit der Fliege und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Die Fliege warf ihm einen scharfen Blick zu. Der Kranführer zuckte mit den Achseln und ging.

»Was sollte das?«, fragte ich.

»Ich habe keine Ahnung«, antwortete Onkel Myron.

Ich schluckte, als wir langsam auf die Ladefläche des Pick-ups zugingen. Myrons und meine Schritte waren synchron, was etwas seltsam war. Wir sind beide ziemlich groß - einen Meter fünfundneunzig. Wenn jemandem der Name Myron Bolitar bekannt vorkommt, dann wahrscheinlich deswegen, weil er ein Basketballfan ist. Bevor ich geboren wurde, gehörte Myron zu den besten Spielern der Duke University und schaffte es direkt in der ersten Auswahlrunde in das Team der Boston Celtics. Aber er sollte das grüne Trikot der Celtics nur ein einziges Mal tragen. Bei seinem allerersten Spiel in der Vorsaison wurde er von einem gegnerischen Spieler namens Burt Wesson gerammt, dabei verdrehte sich das Knie meines Onkels, und seine Karriere war beendet, ehe sie richtig begonnen hatte. Da ich selbst Basketball spiele - und hoffe, ihn eines Tages zu übertreffen -, habe ich mich schon oft gefragt, wie das für ihn gewesen sein musste, wenn alle Hoffnungen und Träume zum Greifen nah waren, wenn man dieses grüne Trikot anhatte, von dem man sich immer gewünscht hatte, es eines Tages zu tragen, und dann, zack, war plötzlich alles einfach so vorbei.

Wobei ... als ich jetzt auf den Sarg zuging, glaubte ich zu wissen, wie es gewesen sein musste.

Wie schon gesagt, kann sich deine Welt innerhalb eines einzigen Augenblicks komplett verändern.

Onkel Myron und ich blieben vor dem Sarg stehen und senkten die Köpfe. Myron warf mir einen kurzen Blick von der Seite zu. Er glaubte natürlich nicht, dass mein Vater immer noch lebte. Er hatte dieser Sache nur zugestimmt, weil ich ihn darum gebeten - oder ihn vielmehr angebettelt - hatte und er sich erhoffte, dass sich die Beziehung zwischen uns verbessern würde, wenn er mir half.

Der Kiefernsarg sah verrottet und morsch aus, so als könnte er in sich zusammenbrechen, wenn wir ihn bloß zu fest anschauten. Die Antwort lag direkt hier vor mir. Entweder war mein Dad in dieser Kiste oder er war es nicht. So gesehen eigentlich ganz einfach.

Ich trat ein bisschen näher an den Sarg heran und hoffte, irgendetwas zu fühlen. Mein Vater lag angeblich dort drin. Sollte ich da nicht ... keine Ahnung ... irgendetwas fühlen, wenn es so war? Sollte sich mir nicht eine kalte Hand in den Nacken legen oder ein Schauer über den Rücken laufen?

Ich fühlte gar nichts.

Also war Dad vielleicht nicht dort drin.

Ich legte eine Hand auf den Deckel des Sargs.

»Was machen Sie da?«

Es war der Typ mit der Fliege. Er hatte sich uns als Umwelthygiene-Beauftragter vorgestellt, allerdings hatte ich keine Ahnung, was genau das sein sollte.

»Ich wollte nur ...«

Die Fliege stellte sich zwischen den Sarg meines Vaters und mich. »Ich habe ihnen die Vorgehensweise doch erklärt, oder?«

»Ja, schon, ich meine ...«

»Aus Sicherheitsgründen und weil es der Respekt gebietet, darf kein Sarg vor Ort geöffnet werden.« Er klang, als würde er einen Text bei einem Lesewettbewerb vorlesen. »Dieses Behördenfahrzeug wird den Sarg Ihres Vaters in die Gerichtsmedizin überführen, wo er von ausgebildetem Personal geöffnet wird. Meine Aufgabe hier ist es, sicherzustellen, dass wir das richtige Grab geöffnet haben, dass der Sarg den Angaben über die zu exhumierende Person entspricht, dass alle Gesundheitsvorschriften eingehalten wurden und dass der Transport reibungslos und respektvoll vonstattengeht. Wenn ich Sie also bitten dürfte ...«

Ich sah Myron an. Er nickte. Langsam nahm ich die Hand von dem feuchten, erdverkrusteten Kiefernholz und trat einen Schritt zurück.

»Danke«, sagte die Fliege.

Der Kranführer flüsterte einem der Grabpfleger etwas zu. Der Grabpfleger wurde blass. Das gefiel mir nicht. Das gefiel mir überhaupt nicht.

»Stimmt irgendwas nicht?«, fragte ich die Fliege.

»Was meinen Sie?«

»Was soll dieses ganze Geflüster?«

Die Fliege musterte sein Klemmbrett, als würde die Antwort irgendwo dort draufstehen.

»Und?«, sagte Onkel Myron.

»Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es von meiner Seite nichts weiter zu berichten.«

»Was...

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Autor

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.