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Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
414 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am18.06.20151. Aufl. 2015
Na, das kann ja heiter werden! Als Karo ihre neue Stelle bei einem großen Hamburger Fußballverein antritt, muss sie feststellen, dass sie nicht wie geplant im gehobenen Management anfangen wird, sondern sich ausschließlich um den Spitzenspieler des Vereins kümmern soll - als Chauffeurin und Anstandsdame. Denn Patrick ist zwar ein Riesentalent, steckt seine Energie aber momentan lieber ins ausschweifende Nachtleben als ins Training. Von der ersten Begegnung an ist klar, dass Patrick und Karo sich nicht ausstehen können. Doch irgendwann riskieren die beiden einen zweiten Blick - und das Gefühlschaos geht erst richtig los -



Witzig, charmant und unbeschwert - ein Roman zum Verlieben!


Petra Hülsmann wuchs in einer niedersächsischen Kleinstadt auf. Nach einem erfolgreich abgebrochenen Studium der Germanistik und Kulturwissenschaft arbeitete sie in Anwaltskanzleien und reiste sechs Monate mit dem Rucksack durch Südostasien, bevor sie mit ihren Romanen die Beststellerliste eroberte. Petra Hülsmann lebt mit ihrem Mann in ihrer Lieblingsstadt Hamburg.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
HörbuchCompact Disc
EUR12,00
HörbuchCD-ROM
EUR4,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextNa, das kann ja heiter werden! Als Karo ihre neue Stelle bei einem großen Hamburger Fußballverein antritt, muss sie feststellen, dass sie nicht wie geplant im gehobenen Management anfangen wird, sondern sich ausschließlich um den Spitzenspieler des Vereins kümmern soll - als Chauffeurin und Anstandsdame. Denn Patrick ist zwar ein Riesentalent, steckt seine Energie aber momentan lieber ins ausschweifende Nachtleben als ins Training. Von der ersten Begegnung an ist klar, dass Patrick und Karo sich nicht ausstehen können. Doch irgendwann riskieren die beiden einen zweiten Blick - und das Gefühlschaos geht erst richtig los -



Witzig, charmant und unbeschwert - ein Roman zum Verlieben!


Petra Hülsmann wuchs in einer niedersächsischen Kleinstadt auf. Nach einem erfolgreich abgebrochenen Studium der Germanistik und Kulturwissenschaft arbeitete sie in Anwaltskanzleien und reiste sechs Monate mit dem Rucksack durch Südostasien, bevor sie mit ihren Romanen die Beststellerliste eroberte. Petra Hülsmann lebt mit ihrem Mann in ihrer Lieblingsstadt Hamburg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732511037
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum18.06.2015
Auflage1. Aufl. 2015
Reihen-Nr.2
Seiten414 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1046 Kbytes
Artikel-Nr.2190524
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1.

Im Leben wie im Fußball
kommt man nicht weit, wenn man nicht weiß,
wo das Tor (Ziel) ist.

Arnold H. Glasow

Schon Wilhelm Busch hat ja gesagt, dass Ausdauer sich früher oder später auszahlt. Meistens später, hat er hinzugefügt, und da konnte ich ihm nur aus vollem Herzen zustimmen. Es hatte verdammt lange gedauert, bis mein großer Moment endlich gekommen war: der Moment, in dem sich all meine Ausdauer auszahlte und von dem an alles anders werden würde.

In meinen Händen hielt ich einen DIN-A4-Umschlag, auf dessen linker oberer Seite der Stempel der Fernuni Hagen prangte. Ich betrachtete ihn ausgiebig von allen Seiten, holte noch einmal tief Luft und zog mit zitternden Händen drei Seiten hervor. Zunächst das Anschreiben. Mein Blick flog über die Buchstaben, ohne den Text wirklich wahrzunehmen. Lediglich die Worte »gratulieren« und »Drittbeste« blieben in meinem Bewusstsein hängen. Ich legte den Brief zur Seite und widmete meine Aufmerksamkeit nun endlich dem Dokument, für das ich so hart gearbeitet hatte. »Bachelor-Urkunde« - das Wort stach mir als Erstes ins Auge.

Frau Karoline Maus, geboren am 12. Juli 1986, hat gemäß der Bachelorprüfungsordnung mit der Gesamtnote Sehr gut (1,3) ECTS Grade A - excellent bestanden.

1,3. Eins! Komma! Drei! Ich wusste meine Abschlussnote zwar schon seit einiger Zeit, aber erst jetzt, als ich es schwarz auf weiß und hochoffiziell auf der Urkunde sehen konnte, schien es wirklich wahr geworden zu sein. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen, nur um dann doch wieder der magischen Anziehungskraft der Urkunde nachzugeben.

... der akademische Grad Bachelor of Science (B.Sc.) für den Studiengang Wirtschaftswissenschaft verliehen. Hagen, unleserliche Unterschriften, Datum, Stempel.

Unvermittelt sprang ich vom Sofa auf, als mir die Vorbereitungen einfielen, die ich extra für diesen Moment getroffen hatte. Seit mehreren Tagen wartete die Best of Whitney Houston darauf, abgespielt zu werden. Ich drückte auf Play und drehte den Ton auf volle Lautstärke. Anschließend holte ich eine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank, öffnete sie mit einem lauten Knall zu den Klängen der ersten Strophe von One moment in time und nahm einen großen Schluck. Als Whitney das erste Mal den Refrain sang, machte sich ein unglaubliches Glücksgefühl in mir breit, und mein Herz drohte fast zu zerspringen.

Lauthals stimmte ich in das Lied ein: »Give me one moment in time, when I´m more than I thought I could be. When all of my dreams are a heartbeat away and the answers are all up to me.« Mir liefen ein paar Tränen über die Wangen, und gleichzeitig musste ich lachen, weil ich ein ziemlich bescheuertes Bild abgeben musste. Nachdem Whitney und ich gemeinsam den fulminanten Höhepunkt des Liedes geschmettert hatten: »I wiiill be, I will be freeeeeeee«, ließ ich mich erschöpft auf die Couch fallen. Diese Nummer von mir bei Deutschland sucht den Superstar, und Dieter Bohlen wäre begeistert gewesen. »Ey, du hast den total gefühlt, den Song. Geile Performance! Dein Gesang klingt allerdings ziemlich alarmanlagenmäßig.«

Aber egal, ich hatte mein Abi am Abendgymnasium ja nicht nachgeholt, um Gesang zu studieren, sondern Wirtschaftswissenschaft. Und das alles zusätzlich zu meinem Vollzeitjob in der Bochumer Kfz-Zulassungsstelle. Insgesamt acht Jahre, in denen ich außer lernen und arbeiten kaum etwas anderes getan hatte. Da war es doch wohl verständlich, wenn ich in dem Moment, in dem alles vorbei war, in Gejaule ausbrach. Und nicht nur das, erst gestern hatte ich die Zusage für eine Trainee-Stelle bei einem Unternehmensberater bekommen! Also Grund genug für ein sirenenartiges Triumphgeheul vom Allerfeinsten!

Ich hörte das Lied noch fünf weitere Male und leerte dabei die halbe Flasche, wobei ich immer wieder verliebt meine Bachelor-Urkunde betrachtete. Doch irgendwann wurde mir bewusst, dass auch die schönsten Momente nur halb so schön waren, wenn da niemand war, mit dem man sie teilen konnte. Und sofort überfiel mich wieder das Gefühl von Wehmut, wie immer, wenn ich an Markus dachte. Noch vor ein paar Wochen wäre er in diesem Moment an meiner Seite gewesen. Doch nun war er mein Exfreund und wahrscheinlich der letzte Mensch auf der Welt, der sich mit mir über meinen Erfolg freuen würde oder überhaupt irgendetwas von mir hören wollte. Verständlicherweise, immerhin war ich diejenige gewesen, die nach sieben Jahren Schluss gemacht hatte.

Doch bevor ich wieder in Grübelei und Selbstvorwürfe verfallen konnte, machte ich mich schnell auf den Weg zu meinen Eltern.

Wenig später stand ich vor dem grauen, in die Jahre gekommenen Reihenhaus, in dem meine Eltern und meine Oma wohnten. Ich klingelte, und als hätte sie auf Besucher gelauert, öffnete meine Mutter nur Sekunden später die Tür.

»Hallo Mama«, begrüßte ich sie strahlend. »Ich hab tolle Neuigkeiten.«

Sie musterte mich von Kopf bis Fuß, beugte sich zu mir vor, bis sie nur noch Millimeter von meinem Gesicht entfernt war, und schnupperte. »Sachma, hast du wat getrunken? Du hast ´ne Fahne von hier bis Dortmund.«

Ich drückte mich an ihr vorbei in den Flur. »Ja, und ich hatte auch allen Grund dazu. Sind Papa und Oma da? Ich würde es gerne euch allen gemeinsam sagen.«

»Uuuuwe! Omma!«, brüllte meine Mutter, was eigentlich nicht notwendig gewesen wäre, da das Haus nicht besonders groß war. »Die Karo is hier und hat uns wat Wichtiges zu sagen!«

Sie ging mir voraus ins Wohnzimmer, wo mein Vater sich auf der durchgesessenen senfgelben Couch zum gefühlt fünfhundertsten Mal einen WM-Rückblick im Fernsehen ansah. »Püppi!«, rief er bei meinem Anblick. »Wie isses?«

»Stell doch mal die Glotze ab, Uwe«, schimpfte meine Mutter, bevor ich antworten konnte, und setzte sich neben ihn. »Wir sind seit zwei Tagen Weltmeister, langsam wissen wir es. OMMA! Nu komm!«

Seufzend betätigte mein Vater den Aus-Knopf auf der Fernbedienung.

Wenig später erschien meine Oma, gestützt auf ihren Gehstock. »Wat brüllste denn so?«

»Die Karo hat was Wichtiges zu sagen. Komm, setz dich.«

Ich umarmte Oma und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Sie setzte sich zu meinen Eltern auf die Couch, von wo aus die drei mich erwartungsvoll ansahen.

»Jetzt spann uns nicht so auf die Folter, Püppi. Hast du deine Urkunde gekriegt?«, fragte mein Vater neugierig.

Ich nickte. Das Knistern in der Luft war geradezu physisch greifbar.

»Zeig doch mal!«

Aus meiner Tasche holte ich den DIN-A4-Umschlag, zog das wertvolle Dokument hervor und hielt es in die Höhe. »Es ist jetzt ganz offiziell. Ich habe mein Studium mit sehr gut abgeschlossen! Eins Komma drei, um genau zu sein, aber das wisst ihr ja schon. Was ihr aber noch nicht wisst ...« Ich machte eine kleine Kunstpause, um die Spannung ins Unermessliche zu steigern. »Ich bin die Drittbeste in meinem Jahrgang!«

»Die Drittbeste?« Mein Vater lief hochrot an, stand auf und breitete seine Arme aus. In zwei Schritten war ich bei ihm und versank in seiner Umarmung, wobei mir auffiel, dass sein Bierbäuchlein ein bisschen umfangreicher geworden war. »Ich bin so stolz auf dich, Püppi!« Er hatte recht nah am Wasser gebaut und wischte sich verstohlen ein paar Tränen aus den Augenwinkeln.

Oma nahm mir die Urkunde aus der Hand und warf einen ehrfürchtigen Blick darauf. »Herzlichen Glückwunsch, Karo! Mensch noch mal, ist noch nicht lang her, da hab ich dir die Windeln gewechselt, und nu biste plötzlich ´ne Studierte!«

Schließlich drückte meine Mutter mich so fest an sich, dass mir fast die Luft wegblieb. »Ach, Karo, das ...« Es kam nicht oft vor, dass ihr die Worte fehlten, aber in diesem Moment schien ihr nichts anderes einzufallen, als mich nur noch heftiger zu drücken.

»Kannste dir dat vorstellen, Bettina?« Mein Vater stieß ihr in die Rippen. »Wir kleinen Leute haben jetzt eine studierte Tochter!«

»Sag nicht immer, dass wir kleine Leute sind, Papa«, sagte ich zum x-ten Mal in meinem Leben. Meine Mutter war Frisörin, und mein Vater arbeitete im Bochumer Opel-Werk, zumindest noch bis Ende des Jahres, denn dann würde es geschlossen werden. Wir hatten nie im Luxus geschwelgt, aber ich hasste es, dass sie uns als »klein« bezeichneten.

Mein Vater nahm mein Abiturzeugnis ab, das über dem Fernseher gerahmt an der Wand hing, und tauschte es gegen meine Bachelor-Urkunde aus. Zum Glück hatte ich auf dem Weg zu meinen Eltern wohlweislich bereits alle notwendigen Kopien anfertigen lassen. »Das ist wirklich eine super Leistung, Karo. Ich hab doch immer gesagt, dass aus dir mal wat Besseres wird!«

Hach, wie gut es tat, so gehätschelt zu werden! Es war ein tolles Gefühl, dass ich es geschafft hatte, meine Eltern und meine Oma so stolz zu machen. »Da ist übrigens noch was«, sagte ich. »Noch eine tolle Neuigkeit.«

»Bist du wieder mit Markus zusammen?«, fragte meine Mutter hoffnungsvoll.

Na super. Da war ich hierhergekommen, um mich von diesem Thema abzulenken, und nun wurde es mir genüsslich aufs Brot geschmiert. Mit Gürkchen obendrauf. Meine Mutter nahm mir die Trennung extrem übel. Eine Frau trennte sich nicht von ihrem Freund, basta! Und schon gar nicht, wenn sie fast dreißig war und darüber hinaus seit sieben Jahren mit ihm zusammen, doppelbasta!

»Nein, bin ich nicht«, erwiderte ich schlicht.

»Was nicht ist, kann ja wieder werden«, beharrte sie. »Falls er dich zurücknimmt. Dass du ihn nach all den Jahren einfach im Regen stehenlassen hast, verzeiht er dir bestimmt nicht so schnell.«

Diese Vorwürfe hatte ich schon so oft gehört,...
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