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1001 Berührung - Shadows of Love

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
100 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am07.06.20161. Aufl. 2016
Auf der Hochzeit ihrer besten Freundin lernt Pia den Star-Archäologen Luca El Bari kennen, der gerade ganz groß in den Medien ist, weil er einen spektakulären Fund in Ägypten gemacht hat. Es knistert gewaltig zwischen der Flugbegleiterin und dem TV-Star, am Ende verlässt er die Feier jedoch mit einer anderen - was Pia schwer enttäuscht.
Zwei Wochen später meldet sich Luca plötzlich wieder bei Pia und will sie sehen. Sie weiß zwar inzwischen von seinem Ruf als Weiberheld, lässt sich aber dennoch zu einem Treffen in Kairo überreden. Dort geht es heiß her, aber Luca zieht sich nach der gemeinsamen Liebesnacht ohne Worte von Pia zurück. Die ist sehr verletzt und reist Hals über Kopf ab. Als sie Luca wenig später dann auch noch zufällig am Flughafen in einer innigen Umarmung mit einer hübschen Blondine entdeckt, beschließt Pia, sich Luca aus dem Kopf zu schlagen und ignoriert fortan all seine Kontaktversuche. Aber irgendwie geht er ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf ...
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Produkt

KlappentextAuf der Hochzeit ihrer besten Freundin lernt Pia den Star-Archäologen Luca El Bari kennen, der gerade ganz groß in den Medien ist, weil er einen spektakulären Fund in Ägypten gemacht hat. Es knistert gewaltig zwischen der Flugbegleiterin und dem TV-Star, am Ende verlässt er die Feier jedoch mit einer anderen - was Pia schwer enttäuscht.
Zwei Wochen später meldet sich Luca plötzlich wieder bei Pia und will sie sehen. Sie weiß zwar inzwischen von seinem Ruf als Weiberheld, lässt sich aber dennoch zu einem Treffen in Kairo überreden. Dort geht es heiß her, aber Luca zieht sich nach der gemeinsamen Liebesnacht ohne Worte von Pia zurück. Die ist sehr verletzt und reist Hals über Kopf ab. Als sie Luca wenig später dann auch noch zufällig am Flughafen in einer innigen Umarmung mit einer hübschen Blondine entdeckt, beschließt Pia, sich Luca aus dem Kopf zu schlagen und ignoriert fortan all seine Kontaktversuche. Aber irgendwie geht er ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732517169
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum07.06.2016
Auflage1. Aufl. 2016
Reihen-Nr.32
Seiten100 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2193692
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Ein wahrer Reisregen geht auf uns nieder, als wir die Kirche verlassen. Körner verfangen sich in meinen Haaren, auf meinen Schultern, dem Spitzentop und rieseln am seidigen Material meines Kleides entlang. Ich schüttele meine kupferfarbene Mähne und fische mit spitzen Fingern den Reis aus dem Dekolleté. Lachend dreht sich das Brautpaar noch einmal um und winkt uns zu, bevor es in der blumengeschmückten Stretchlimousine verschwindet. Wir, die Trauzeugen, steigen in den nächsten Wagen und folgen ihnen zur Hochzeitsfeier im Schlosshotel Le Jardin.

Heute feiert meine beste Freundin Laura Hochzeit mit Sandro, einem gut aussehenden Co-Piloten der BelAir-Fluggesellschaft. Ich heiße Pia Abendroth, bin 26 Jahre jung und ledig - aus Mangel an Zeit und ausbaufähigen Bekanntschaften. Wie Laura bin ich seit vier Jahren als Flugbegleiterin bei BelAir angestellt. Mein Beruf hat mich bereits mehrere Male rund um die Welt geführt, und ich habe jeden einzelnen Tag genossen, mehr oder weniger.

Berlin ist meine Heimat- und Lieblingsstadt. Dort habe ich mir bisher mit meiner Freundin und Kollegin Laura eine geräumige Wohnung in Berlin Mitte geteilt, doch seit letzter Woche bewohne ich sie allein, denn die Frischvermählten haben eine gemeinsame Wohnung am Prenzlauer Berg bezogen. Eigentlich gefällt es mir ganz gut, die Wohnung einmal ganz für mich zu haben. Aber ob das auf Dauer so bleibt? Ehrlich gesagt bin ich nicht der Typ, der gerne allein ist. Ich habe viel lieber Leute und Leben um mich. Aber darüber mache ich mir heute keine Gedanken, heute wird gefeiert.

Als wir im Le Jardin ankommen, sind die meisten Gäste schon eingetroffen. Wir gruppieren uns dekorativ um das Brautpaar, und der Fotograf knipst von allen Seiten. Laura sieht einfach hinreißend aus in ihrem Bustierkleid mit kleiner Schleppe und weißen Seidenbändern in den dunklen Locken. Und Sandro in seinem dunkelblauen Smoking ist ein echter Hingucker. Die beiden sind ein schönes Paar, und ganz tief unten, im hintersten Winkel meiner Seele beneide ich sie ein klitzekleines bisschen um ihr gemeinsames Glück. Meine letzte funktionierende Beziehung hatte ich kurz nach dem Abitur. Während meiner Ausbildung bei BelAir ging sie in die Brüche, weil ich plötzlich keine Zeit mehr für gemeinsame Unternehmungen oder ein entspanntes Wochenende zu zweit hatte. Mein damaliger Freund Rafael ist mittlerweile verheiratet, ich dagegen tingele immer noch solo durch die Welt.

Beim Abendessen sitze ich am Tisch meiner Freundin. Nachdem Muschelcremesuppe, Salate, Fisch, Rinderfilet und Mousse au Chocolat verzehrt sind und der Digestif gereicht wird, steht sie auf und winkt mich zur Seite.

»Was gibt es?«, frage ich neugierig, denn ich kenne diesen geheimnisvollen Gesichtsausdruck nur zu gut.

»Sandro hat einen Überraschungsgast eingeladen«, flüstert die Braut aufgeregt.

»Einen alten Schulfreund, der eine echte Berühmtheit sein soll.«

»Weißt du, wer es ist? Kennst du ihn?«, wispere ich zurück.

»Eben nicht«, murmelt sie, schiebt nachdenklich die Seidenbänder über ihre Schulter zurück und zieht die Nase kraus. »Ich bin total gespannt, wer es ist«.

Vom Fuß der Treppe aus beobachten wir, wie die Gäste sich erheben, mit Sektgläsern in der Hand umherflanieren und sich in kleinen Gruppen zum Plaudern zusammenfinden. Es sind viele Kollegen von BelAir darunter, Piloten, Co-Piloten, Fluglotsen und Ingenieure, Purser, Flugbegleiterinnen und auch einige Mädels vom Bodenpersonal. Dazu die Eltern, Geschwister und Freunde des Brautpaars.

»Wie viele Gäste habt ihr eigentlich eingeladen?«, frage ich ein wenig verwundert.

»Ach, ich glaube, es sind vierundachtzig Personen«, meint Laura.

»Fünfundachtzig - mit dem Überraschungsgast«, korrigiere ich sie.

»Ja, Frau Besserwisser, dann eben fünfundachtzig«, lacht meine Freundin.

In dem Moment höre ich die ersten Klänge eines langsamen Walzers, und da steht auch schon der stolze Bräutigam und streckt seiner Frau die Hand entgegen. »Der Hochzeitstanz - darf ich bitten!«, sagt er und zieht sie mit sich fort. Elegant legt Laura sich die Schleppe über den Arm, und zu den Klängen von Shostakovics »The Second Waltz« schwebt das Paar übers Parkett.

»Ken und Barbie live«, zischelt neben mir eine Kollegin mit leicht missgünstigem Unterton.

»Nur kein Neid!«, flüstere ich zurück. »Du kommst schon auch noch dran - falls du den passenden Ehemann findest«.

Einen Moment lang funkeln wir uns an, doch ich werde Lauras Fest nicht durch einen albernen Streit verderben. Deshalb drehe ich mich auf dem Absatz um und stöckele hoch erhobenen Hauptes an den Tisch zurück.

Der Hochzeitswalzer ist zu Ende. Die Gäste klatschen Beifall. Auch einige anerkennende Pfiffe sind zu hören. Mit einer einladenden Geste fordert Sandro alle Anwesenden zum Mittanzen auf, während die Band eine mitreißende Rumba spielt. Ich habe noch keine Lust zu tanzen, deshalb schlendere ich in Richtung Wintergarten und postiere mich auf dem Treppenabsatz neben der Tür. Von dort aus kann ich die Tanzenden und den gesamten Raum gut überblicken. Als ein Kellner mit einem gut gefüllten Tablett vorbeieilt, nehme ich mir ein Glas. Ich nippe daran, während meine Blicke durch den Saal schweifen. Weit und breit kein Mann in Sicht, für den ich mich begeistern könnte. Die meisten kenne ich berufshalber; viele Piloten sind verheiratet oder in festen Beziehungen, einige der Purser sind homosexuell. Ich glaube, ich werde nie im eleganten weißen Kleid am Arm meines Bräutigams den Hochzeitswalzer tanzen. Dieser Gedanke stimmt mich besonders heute ziemlich traurig.

Gerade als ich anfange, mich zu langweilen und mir im Wintergarten ein ruhiges Eckchen suchen will, um der Musik zu lauschen und meinen Champagner zu schlürfen, öffnet sich die gegenüberliegende Tür und ein unglaublich gut aussehender Mann bleibt abwartend im Türrahmen stehen. Er ist sehr groß, breitschultrig, das markante Gesicht braun gebrannt, die kurzen schwarzen Haare leicht zerzaust. Für eine schicke Hochzeitsfeier ist er ein wenig zu leger gekleidet, aber in dem beigen Blazer und den eng sitzenden Jeans sieht er einfach umwerfend aus.

Es dauert nur ein paar Sekunden, bis Sandro ihn entdeckt.

»Luca, alter Gauner! Da bist du ja endlich!« Er nimmt seine Frau an die Hand und geht dem Neuankömmling entgegen. Nun hören auch die anderen Paare auf zu tanzen, und die Blicke richten sich auf den Mann an der Tür, der soeben den Bräutigam umarmt und ihm nach Männerart anerkennend auf die Schulter klopft.

»Und das ist also Laura. Ich kann nur sagen, bei einer solchen Schönheit hätte ich auch keinen Moment gezögert. So eine tolle Frau hast du doch gar nicht verdient.«

Seine Stimme passt zu seinem Äußeren, tief, mit einem leicht rauchigen Kratzen, das nach Whiskey und vielen Zigaretten klingt. Galant beugt er sich über die Hand der Braut und haucht einen Kuss darauf. »Ich kann Sandro zu seiner Wahl nur beglückwünschen. Sie sind bezaubernd, Laura!«

»Liebe Freunde, darf ich euch Luca El Bari vorstellen, einen Freund aus Kindertagen, der sich für einige Tage in Berlin aufhält. Vielen von euch ist sein Gesicht sicher bekannt ...« Weiter kommt Sandro nicht mit seiner Vorstellung, denn er wird von aufgeregten weiblichen Stimmen unterbrochen.

»Luca El Bari, das ist doch der ...«

»Den habe ich doch erst vor zwei Tagen im Fernsehen gesehen ...«

»Ist das nicht derjenige, der ...«

Das Getuschel wird immer lauter. Eine korpulente Dame mit Brille und dottergelbem Haar drängt sich nach vorn und hält dem Schönling einen Papierfetzen und Stift unter die Nase. »Bitte ein Autogramm, Herr El Bari. Schreiben Sie Für Evelyne´«, quiekt sie mit sich überschlagender Stimme. Er lächelt, nimmt beides entgegen, benutzt Sandros Rücken als Schreibunterlage und kritzelt tatsächlich etwas aufs Papier. Als er ihr beides zurückgibt, befürchte ich einen Moment, dass Frau Evelyne in Ohnmacht fallen könnte, da sie vor sprachloser Begeisterung mit offenem Mund nach Atem ringt.

Nun drängeln sich weitere Fans nach vorn und reichen ihrem Idol Speisekarten und alle möglichen Schreibutensilien, um ebenfalls ein Autogramm zu ergattern. Mir sagt der Name El Bari nichts. Promi-Sendungen interessieren mich nicht. Deshalb vermute ich, dass der Überraschungsgast Schauspieler, Sänger oder Model ist. Das Aussehen jedenfalls würde passen.

Es dauert eine Weile, bis sich die Aufregung gelegt hat und der Gast neben Sandro Platz nehmen kann. Da ich nicht ewig auf der Treppe stehenbleiben will, schlendere ich zurück an meinen Tisch. Doch bevor ich mich setzen kann, springt Sandro auf und ruft: »Luca, darf ich dir Lauras beste Freundin und Trauzeugin vorstellen?« Er zieht mich an der Hand neben sich. »Das ist Pia Abendroth. Und das ist mein bester und ältester Freund - wir kennen uns seit Kindergartentagen - Luca El Bari.« Luca erhebt sich, um mir die Hand zu schütteln. Er ist tatsächlich sehr groß, neben ihm komme ich mir mit meinen eins zweiundsiebzig fast kleinwüchsig vor.

»Sehr erfreut, Frau Abendroth!«, meint er und hält meine Hand ein paar Sekunden zu lange in seiner. Sein Händedruck ist angenehm fest, seine Hand fühlt sich rau und schwielig an, ganz so, als würde er tagtäglich damit harte Arbeit verrichten. Neugierig gleitet sein Blick über mein Gesicht. Seine Augen sind tiefbraun, sehr groß und umrahmt von dichten, pechschwarzen Wimpern.

»Nun sei doch nicht so förmlich, Mensch! Wir sind hier unter Freunden. Das ist Pia«, erklärt Sandro....

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