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Mord auf dem Bankett

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
144 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am06.06.20171. Auflage
Acht Freunde aus höchsten Adelskreisen treffen sich aus Anlass des sechzigsten Thronjubiläums von Königin Victoria zu einem Bankett. Meisterkoch Auguste Didier sorgt in bewährter Weise für ihr leibliches Wohl. Eine seltsame Atmosphäre liegt über der Zusammenkunft: Man spricht darüber, ob es wohl möglich sei, den perfekten Mord zu begehen. Und Leopold Herzog von Transmenien präsentiert zur Überraschung aller einen lange verschollen geglaubten indischen Diamanten. Doch ebenso plötzlich ist der Diamant wieder verschwunden. Hat einer aus der Runde ihn gestohlen?

Dieser und andere komplizierte Fälle werden in den vorliegenden fünf kleinen Krimis mit Bravour gelöst: von Meisterkoch Auguste Didier, von dem berühmten Detektivpaar Sherlock Holmes und Dr. Watson und von der ebenso leichtlebigen wie raffinierten Göttin Aphrodite.



AMY MYERS wurde 1938 in Kent geboren. Sie studierte an der Reading University englische Literatur, arbeitete als Verlagslektorin und war bis 1988 Direktorin eines Londoner Verlages. Seit 1989 ist sie freischaffende Schriftstellerin. Sie ist mit einem Amerikaner verheiratet und wohnt in Kent. Amy Myers schreibt auch unter dem Namen Harriet Hudson und Laura Daniels.In ihren ersten Ehejahren arbeitete ihr Mann in Paris, und sie pendelte zwischen London und der französischen Hauptstadt hin und her. Neben vielen anderen Dingen mußte sie nun lernen, sich auf französischen Märkten und den Speisekarten französischer Restaurants zurechtzufinden. Dabei kam ihr die Idee, einen französischen Meisterkoch zum Helden eines klassischen englischen Krimis zu machen: Auguste Didier war geboren. Alle Kriminalromane von Amy Myers erscheinen im Aufbau Taschenbuch Verlag.
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Produkt

KlappentextAcht Freunde aus höchsten Adelskreisen treffen sich aus Anlass des sechzigsten Thronjubiläums von Königin Victoria zu einem Bankett. Meisterkoch Auguste Didier sorgt in bewährter Weise für ihr leibliches Wohl. Eine seltsame Atmosphäre liegt über der Zusammenkunft: Man spricht darüber, ob es wohl möglich sei, den perfekten Mord zu begehen. Und Leopold Herzog von Transmenien präsentiert zur Überraschung aller einen lange verschollen geglaubten indischen Diamanten. Doch ebenso plötzlich ist der Diamant wieder verschwunden. Hat einer aus der Runde ihn gestohlen?

Dieser und andere komplizierte Fälle werden in den vorliegenden fünf kleinen Krimis mit Bravour gelöst: von Meisterkoch Auguste Didier, von dem berühmten Detektivpaar Sherlock Holmes und Dr. Watson und von der ebenso leichtlebigen wie raffinierten Göttin Aphrodite.



AMY MYERS wurde 1938 in Kent geboren. Sie studierte an der Reading University englische Literatur, arbeitete als Verlagslektorin und war bis 1988 Direktorin eines Londoner Verlages. Seit 1989 ist sie freischaffende Schriftstellerin. Sie ist mit einem Amerikaner verheiratet und wohnt in Kent. Amy Myers schreibt auch unter dem Namen Harriet Hudson und Laura Daniels.In ihren ersten Ehejahren arbeitete ihr Mann in Paris, und sie pendelte zwischen London und der französischen Hauptstadt hin und her. Neben vielen anderen Dingen mußte sie nun lernen, sich auf französischen Märkten und den Speisekarten französischer Restaurants zurechtzufinden. Dabei kam ihr die Idee, einen französischen Meisterkoch zum Helden eines klassischen englischen Krimis zu machen: Auguste Didier war geboren. Alle Kriminalromane von Amy Myers erscheinen im Aufbau Taschenbuch Verlag.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841212467
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum06.06.2017
Auflage1. Auflage
Seiten144 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2141 Kbytes
Artikel-Nr.2207125
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Bis daß der Tod uns scheidet
oder
Mord beim Picknick

Ach, der Zauber eines englischen Sommertages! Ach, der Zauber Daisys!

Auguste Didier, Meisterkoch und glühender Bewerber, breitete seinen Mantel so eifrig vor seiner Angebeteten auf dem Erdboden aus wie einst Sir Walter Raleigh vor der guten Königin Elisabeth in den längst vergangenen Tagen des fröhlichen alten Englands. Im Falle Augustes war es freilich kein Mantel, sondern ein großes weißes Damasttischtuch mit Einsätzen aus Brüsseler Spitzen und unzähligen eingestickten englischen Röschen.

»Ein klein wenig näher zu mir, liebster Auguste.«

Miss Daisy Fitch, einziges Kind und folglich Erbin von Thomas Fitch, dem Gründer von Fitch & Fitch Wasserklosetts und Sanitärbedarf, öffnete ihre strahlenden blauen Augen und gurrte bittend, während Auguste um alle vier Ecken des Tuches herumsprang und jede winzige Falte glättete, die sein geliebtes Wesen kränken könnte. Gehorsam zog er das Tuch näher zu ihr hin, so daß es in besserer Reichweite ihrer lilienweißen, so hinreißend in zarten Spitzenhandschuhen steckenden Hände war, und stellte dann die Perfektion wieder her.

Ein Stapel Kissen stützte Daisy, die am Ufer des Flusses Darenth an einer Stelle thronte, die sorgfältig ausgesucht worden war, um alle Freuden eines sommerlichen Picknicks zu bieten, doch ohne seine Nachteile: ein Fluß ohne den häßlichen Anblick unangenehmen Morasts, ein ganz leichter Hauch warmer Luft aus dem Westen (vor einer kühlen Brise wurde der Platz durch den steil ansteigenden Grashang hinter ihnen geschützt), kurzer, ebener Rasen, auf dem man sitzen und, von keinen Disteln behindert, die Fülle von Wiesenblumen bewundern konnte, hinter ihnen ein Feld von blaublühendem Flachs in voller Blüte und vor allem abgeschieden durch willkommene schmale Waldstreifen auf beiden Seiten. Am Ufer bewegten an einer Seite einige Weiden sanft ihre Zweige, als wollten sie ihre Zustimmung zur Wahl des Platzes signalisieren, und selbst die Fliegen hatten anscheinend nicht die Absicht, Daisy den Tag zu verderben.

Daisy ließ sich mit königlicher Würde in einem Gewoge von weißem Musselin und fließendem hellblauem Chiffon auf ihren Kissen nieder und blickte mitleidig die fünf ergebenen Bewerber an, die sie umstanden und bereit waren, ihre leisesten Wünsche sofort zu erfüllen.

»Diese schreckliche Sonne«, schmollte sie.

Es kam anscheinend weder Henry Hartley (dem genialen Erfinder von Hartleys vertikalem Fallschirmfluggerät und Hartleys Schwerkraftgewichten) noch Frederick Cunningham (Amateursportler und Lebemann) noch Oberst Horace Dawkins (a.D. der britischen Armee und Großwildjäger) noch Ehrwürden Cyril Parfitt (dem Pfarrer dieser Gemeinde Lakenham in Kent) in den Sinn - wenn der Gedanke auch flüchtig den Kopf von Auguste Didier durchzuckte -, daß Daisys riesiger Hut mit seinen Unmengen von weißem Tüll und blauem Chiffon und seiner Dekoration von mehr Rosen und entsprechendem Grünzeug, als die Hecken ringsum aufzuweisen hatten, eigentlich ausreichen müßte, um diese schreckliche Sonne von Daisys unvergleichlichem, einer englischen Rose gleichenden Teint fernzuhalten.

Statt dessen sprangen alle fünf Herren herzu, um ihren spitzengesäumten Sonnenschirm aufzustellen, damit sie nicht die Mühe hätte, ihn selbst zu halten. Auguste stolperte über die Heu-Kochkiste mit der Suppe und prallte mit dem Obersten zusammen, der zur Seite taumelte und damit Frederick und Henry den Weg zum Sonnenschirm ihrer Dame versperrte, so daß Cyril allein das Feld beherrschte. Da er aber mehr an das geistliche als an das praktische Leben gewöhnt war, konnte er seinen Auftrag nicht erfüllen, und es blieb Matthews, dem Kutscher, überlassen, seine Herrin vor den Gefahren des Himmels zu schützen. Danach zog er sich auf die angemessene Entfernung für Dienstpersonal zum Waldrand zurück und setzte sich neben Miss Phoebe Hetherington, die Gesellschafterin und Anstandsdame Miss Daisys. Entsprechend ihrer Stellung trug Miss Hetherington keinen in Tüll und Chiffon gehüllten Hut, sondern einen kleinen strengen Strohhut, der unsicher auf ihrem streng nach oben gekämmten braunen Haar thronte und wenig dazu beitrug, die Sonnenstrahlen von ihrem Gesicht und Hals fernzuhalten. Sie saß jedoch mit ihrer gewohnten Ruhe und Verständigkeit im Schatten der Bäume, einige Schritt von dem Hauptteil der Gesellschaft entfernt. Allerdings verfügte sie nicht über einen Stapel Kissen als Unterlage, sondern nur über ihren eigenen Mantel.

»Ach, wie wunderbar, Auguste, Gelee!«

Vor Begeisterung klatschte Daisy in ihre winzigen Hände, und Augustes Herz bebte wie das Gelee, das er gerade aus der Form gestürzt hatte. In Frankreich, dachte er, waren Picknicks anständige und ordentliche Unternehmungen mit Klapptischen und Klappstühlen, bei denen seine Meisterwerke Aussicht auf gebührende Bewunderung hatten. Hier mußten sie sich gegen jedes kriechende Lebewesen behaupten, dem es in den Sinn kam, das Tischtuch zu überqueren, aber wenn Daisy es so wollte, dann mußte es eben sein.

»Rotweingelee«, murmelte er bescheiden. »Ein Rezept meiner Großmutter.« Er setzte es liebevoll in die Mitte des Tischtuchs und fuhr fort, seine Meisterwerke eins nach dem anderen auszupacken und aufzustellen. Seine vier Rivalen um Daisys Hand betrachteten neidisch diese wenig standesgemäße Art, Daisys Aufmerksamkeit zu gewinnen.

»Lachspastete und grüner Gelee. Ein Rezept aus dem achtzehnten Jahrhundert.«

Der Oberst räusperte sich. »Ich persönlich ziehe Fasanenpastete vor.«

»Ach ja, ich auch«, stimmte Daisy lebhaft zu.

»Unglücklicherweise haben Fasanen gerade Schonzeit«, stieß Auguste zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

»Hab ich euch schon erzählt, daß ich mal tausend an einem Tag geschossen habe? Meisterschütze Dawkins nannten sie mich.«

»Wirklich, Horace? Wie klug du bist.« Die blauen Augen weiteten sich vor Bewunderung, und der Oberst sonnte sich in dem Lob. Auguste knallte die letzte Lachspastete auf das Tuch. Es war klar, daß der Oberst nie in einer Küche gearbeitet hatte, wenn die Schützen lässig 2000 Fasanen oder mehr am Tag hereinbrachten und vom Personal erwarteten, die alle auszuhängen und zu rupfen.

»Jambon d´York, Entenbrustsalat, boeuf à la mode en terrine, Erbsen natürlich, Salade Didier.« Auguste setzte die Speisen eine nach der anderen liebevoll auf das Tischtuch, dazu die Beilagen und Vorspeisen, dann holte er die Kochkisten mit den kostbaren Suppengefäßen heran. Schließlich stellte er einen Teller für sein Meisterstück zurecht.

»Ich erinnere mich, daß unser Küchenchef in Cannes öfter mal so was Ähnliches produzierte.« Frederick räkelte sich im Gras, die Hände hinter dem Kopf, mit der gleichen zwanglosen Eleganz, die ihm seinen Ruhm auf dem Kricketfeld errungen hatte.

So etwas bestimmt nicht, dachte Auguste wütend, während er vorsichtig sein pièce de résistance aus der Form stürzte.

»Aspic de suprême de volaille Didier«, verkündete er stolz.

Vier Augenpaare warteten eifersüchtig darauf, daß es ihm mißlinge, daß die Köstlichkeit in tausend Stücke zerfalle, aber sie wurden enttäuscht. Eine vollendete Nachbildung in Gelee von Lakenham Hall, dem Wohnsitz der Familie Fitch, glitt gehorsam auf den mit Petersilie garnierten Teller, und jedes Blättchen Estragon, jede Trüffel, jede Gurkenscheibe und jedes Stück Paprika behielt seinen zugewiesenen Platz in dem Aspik.

Es herrschte Schweigen.

»Ich habe oft daran gedacht, neue Rezepte zu erfinden«, sagte Henry schließlich verzweifelt, »aber ich verwende meine Energie lieber darauf, das Los der Menschheit zu verbessern. Ich glaube, daß um 1900 herum der Mensch fliegen kann.«

»Wie die süßen kleinen Vögel«, setzte Daisy fröhlich hinzu und pflückte ein kandiertes Rosenblatt von einem Teller mit elisabethanischen Süßigkeiten zum Nachtisch. Wären es nicht Daisys perlenweiße Zähne gewesen, die es zerkauten, hätte es Auguste geschaudert bei einer solchen Geschmacksverirrung. Wie sollte denn ein mit Zucker gesüßter Gaumen die Feinheiten seines raffinierten Salade Didier (mit Sydney-Smith-Soße) zu würdigen wissen? Er sehnte den Tag herbei, an dem er Daisy sein eigen nennen würde, an dem sie sich am Traualtar verbinden würden, bis daß der Tod sie scheide; dann würde er sie mit dem ganzen Reichtum seiner Welt der Kochkunst bekannt machen.

»Koste doch von dem grünen Gelee, Daisy. Es sind Spinatsaft und Mandeln darin.« Auguste freute sich besonders über seinen Einfall, mit diesem Gericht noch mehr Farbe und Reiz in die Vielfalt der Tafel gebracht zu haben.

»Mandeln können giftig sein.« Cyril sah seine Chance und mischte sich besorgt ein. »Ich möchte nicht, daß Daisy irgendwie in Gefahr gerät.«

»Wie nett von dir, Cyril.« Zur Belohnung schenkte ihm Daisy ein süßes Lächeln.

Wer hatte doch nur gesagt, Halbwissen ist gefährlich, fragte sich Auguste ärgerlich, während er so ruhig wie möglich antwortete: »Die Kerne vieler Obstarten tragen eine Substanz in sich, die, in größeren Mengen genossen, giftig ist, ebenso die Blätter, Wurzeln oder Blüten vieler Pflanzen.«

Daisy schrie leicht auf.

»Du kannst ganz sicher sein, daß du meinen Gelee ganz ohne Gefahr essen kannst, Daisy«, fügte Auguste hastig hinzu, als er merkte, daß er einen falschen Zungenschlag getan hatte.

»Trotzdem, Auguste«, erwiderte sie leise, »ich glaube, ich...
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Autor

AMY MYERS wurde 1938 in Kent geboren. Sie studierte an der Reading University englische Literatur, arbeitete als Verlagslektorin und war bis 1988 Direktorin eines Londoner Verlages. Seit 1989 ist sie freischaffende Schriftstellerin. Sie ist mit einem Amerikaner verheiratet und wohnt in Kent. Amy Myers schreibt auch unter dem Namen Harriet Hudson und Laura Daniels.In ihren ersten Ehejahren arbeitete ihr Mann in Paris, und sie pendelte zwischen London und der französischen Hauptstadt hin und her. Neben vielen anderen Dingen mußte sie nun lernen, sich auf französischen Märkten und den Speisekarten französischer Restaurants zurechtzufinden. Dabei kam ihr die Idee, einen französischen Meisterkoch zum Helden eines klassischen englischen Krimis zu machen: Auguste Didier war geboren. Alle Kriminalromane von Amy Myers erscheinen im Aufbau Taschenbuch Verlag.