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Mord im Boudoir der Königin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
307 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am06.06.20171. Auflage
Spukt im Park von Versailles wirklich noch der Geist von Marie-Antoinette, wie einige der illustren Gäste auf einem Bankett von Tatjana und Auguste Didier behaupten? Die vornehme Gesellschaft, zu der auch König Edward VII. gehört, beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Am 10. August, dem Geburtstag der französischen Königin, begibt man sich deshalb nach Versailles. Um die Geister zum Erscheinen zu inspirieren, sollen alle in Kostümen des 18. Jahrhunderts kommen. Mirabelle, Comtesse de Tourville, wird die Ehre zuteil, das Kostüm der Marie-Antoinette zu tragen. Doch auch ihre ärgste Rivalin, die frühere Geliebte ihres gräflichen Gatten, will auf diese Rolle nicht verzichten. Das Spiel ist auf dem Höhepunkt, als man Mirabelle wie ihr historisches Vorbild enthauptet findet ... 

Ein neuer Fall für den charmanten Chefkoch Auguste Didier und seinen Freund Egbert Rose von Scotland Yard.



AMY MYERS wurde 1938 in Kent geboren. Sie studierte an der Reading University englische Literatur, arbeitete als Verlagslektorin und war bis 1988 Direktorin eines Londoner Verlages. Seit 1989 ist sie freischaffende Schriftstellerin. Sie ist mit einem Amerikaner verheiratet und wohnt in Kent. Amy Myers schreibt auch unter dem Namen Harriet Hudson und Laura Daniels.In ihren ersten Ehejahren arbeitete ihr Mann in Paris, und sie pendelte zwischen London und der französischen Hauptstadt hin und her. Neben vielen anderen Dingen mußte sie nun lernen, sich auf französischen Märkten und den Speisekarten französischer Restaurants zurechtzufinden. Dabei kam ihr die Idee, einen französischen Meisterkoch zum Helden eines klassischen englischen Krimis zu machen: Auguste Didier war geboren. Alle Kriminalromane von Amy Myers erscheinen im Aufbau Taschenbuch Verlag.
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Produkt

KlappentextSpukt im Park von Versailles wirklich noch der Geist von Marie-Antoinette, wie einige der illustren Gäste auf einem Bankett von Tatjana und Auguste Didier behaupten? Die vornehme Gesellschaft, zu der auch König Edward VII. gehört, beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Am 10. August, dem Geburtstag der französischen Königin, begibt man sich deshalb nach Versailles. Um die Geister zum Erscheinen zu inspirieren, sollen alle in Kostümen des 18. Jahrhunderts kommen. Mirabelle, Comtesse de Tourville, wird die Ehre zuteil, das Kostüm der Marie-Antoinette zu tragen. Doch auch ihre ärgste Rivalin, die frühere Geliebte ihres gräflichen Gatten, will auf diese Rolle nicht verzichten. Das Spiel ist auf dem Höhepunkt, als man Mirabelle wie ihr historisches Vorbild enthauptet findet ... 

Ein neuer Fall für den charmanten Chefkoch Auguste Didier und seinen Freund Egbert Rose von Scotland Yard.



AMY MYERS wurde 1938 in Kent geboren. Sie studierte an der Reading University englische Literatur, arbeitete als Verlagslektorin und war bis 1988 Direktorin eines Londoner Verlages. Seit 1989 ist sie freischaffende Schriftstellerin. Sie ist mit einem Amerikaner verheiratet und wohnt in Kent. Amy Myers schreibt auch unter dem Namen Harriet Hudson und Laura Daniels.In ihren ersten Ehejahren arbeitete ihr Mann in Paris, und sie pendelte zwischen London und der französischen Hauptstadt hin und her. Neben vielen anderen Dingen mußte sie nun lernen, sich auf französischen Märkten und den Speisekarten französischer Restaurants zurechtzufinden. Dabei kam ihr die Idee, einen französischen Meisterkoch zum Helden eines klassischen englischen Krimis zu machen: Auguste Didier war geboren. Alle Kriminalromane von Amy Myers erscheinen im Aufbau Taschenbuch Verlag.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841212481
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum06.06.2017
Auflage1. Auflage
Seiten307 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2228 Kbytes
Artikel-Nr.2207129
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

»Die Füllung für die poularde à la roi - ich hab die Trüffel vergessen, Mrs. Jolly.«

Die Küchenwände umschlossen ihn bedrohlich, als wäre er in einer Gefängniszelle. Ein Wort wie »vergessen« gab es eigentlich nicht in Didiers Wortschatz, Meisterkoch, der er war, und sein Entsetzensschrei ließ das gesamte Personal erstarren, selbst die sonst so unerschütterliche Mrs. Jolly.

»Seien Sie unbesorgt, Sir«, versuchte sie ihn zu besänftigen, obwohl ihr der Schock sichtlich in den Gliedern saß. »Ich tu mehr Curry in die Sauce; Seine Majestät wird nichts merken.«

»Er merkt immer alles«, stammelte Auguste. In einer Stunde sollte Seiner Majestät ein königliches Bankett serviert werden, perfekt bis ins kleinste. Es sollte den würdigen Rahmen für die Gründungsveranstaltung der Freunde der Entente Cordiale bilden, die auf ausdrücklichen Wunsch Seiner Majestät und mit Tatjanas begeisterter Zustimmung an diesem 10. Juni des Jahres 1906 in ihrem Hause in London in Queen Anne´s Gate über die Bühne ging. »Vergessen!« Nicht zu fassen! Das bedeutete den beruflichen Ruin. Nie wieder würde er kochen. Fortan würde er nur noch als Tatjanas Gatte fungieren, entfernter Verwandter des britischen Königshauses und der Romanows, die ebenso königlichen Geblüts waren. Nach diesem Abend konnte man das »entfernt« in dem verwandtschaftlichen Verhältnis nur betonen. Auguste starrte auf das Hähnchen, das munter auf dem Gasherd brutzelte, und rang mit sich, ob er noch jetzt eingreifen, Füllung und Hähnchen retten konnte.

»Nein, Mr. Didier.« Mrs. Jolly hatte offenbar seine Gedanken gelesen. »Ich nehme die Trüffel und richte sie à la

piémontaise an. Das geht im Handumdrehen.«

»Es ist aber ein Francatelli-Rezept, keins von Didier.« Oh, diese Schande.

»Wenn es gut genug für Queen Victoria war, ist es auch gut genug für ihren Sohn«, bemerkte Mrs. Jolly mit unbestreitbarer Logik.

Das Personal vergaß alle Küchengerätschaften und hielt den Atem an; Auguste gab sich mit gesenktem Kopf geschlagen. Seine Majestät hatte ganz recht gehabt, als er ihm anläßlich seiner Heirat mit Tatjana das Kochen untersagte, nur Sonderfälle ausdrücklich zuließ. Er würde sein Küchenparadies voll und ganz Mrs. Jolly überantworten. Er war verloren, das Mahl war verloren, der Abend würde sich als eine einzige Katastrophe erweisen.

Sein Schicksal war besiegelt.

Augustes Herz hämmerte wie ein Messer beim Kräuterhacken. Sekunden gingen in Minuten über, Minuten in den Moment, da der königliche Daimler vorfuhr, der königliche Chauffeur die Tür aufriß und königliche Füße auf das königliche Trittbrett aufsetzten. Die Ankunft der Königin von Saba mit ihrem Gefolge dürfte mehr Aufsehen erregt haben, aber die Ankunft König Edwards VII. übertraf sie bei weitem hinsichtlich der Erregung von Angstgefühlen. Auguste zitterte. Es war nicht nur das Essen, das für den Abend nichts Gutes verhieß. Auch die Gäste mußten einkalkuliert werden. Allein die Tatsache, daß es Hunderte von Jahren gedauert hatte, um eine Entente Cordiale zwischen Britannien und Frankreich zustande zu bringen, rechtfertigte böse Vorahnungen. Ein Abend, der Franzosen und Engländer vereinte, konnte gar nicht ohne Komplikationen verlaufen, selbst wenn ein Auguste Didier Chefkoch und Gastgeber war.

»Da ist er«, sagte Tatjana neben ihm; sie warteten empfangsbereit in der offenen Tür, und es war eine der seltenen Situationen, da auch sie nervös wirkte. Die Diamanten in ihrem Diadem schienen Auguste in der Juniabendsonne spöttisch anzublitzen. Er hatte seine Mühe gehabt, Tatjana zu überreden, den Stirnreif zu tragen. Seine Majestät (Vetter Bertie bei weniger offiziellen Anlässen) sah es gern, wenn die Damen festlich gekleidet waren, nur hatte Tatjana wenig für Schmuck übrig, brauchte sie doch für die Arbeit in ihrem Motorclub praktische Kleidung.

Die Worte »Da ist er!« dröhnten in seinen Ohren wie die Posaunen des Jüngsten Gerichts. Am liebsten wäre er wie ein Schauspieler in der Versenkung verschwunden, aber das blieb eine Wunschvorstellung, und so rüstete sich Auguste für das böse Ende.

Die königlichen Füße kamen näher, und Charlie, Mrs. Jollys Sohn, der zeitweilig als Butler fungierte, brachte trotz seiner Leibesfülle eine bemerkenswert tiefe Verbeugung zustande.

»Tatjana, meine Liebe.« Bertie strahlte, als Tatjana knickste, und wandte sich dann etwas weniger strahlend ihrem Gatten zu. »Auguste!«

Wenn Seine Majestät ihn mit dem Vornamen begrüßte, mußte er huldvoll gestimmt sein. Trotzdem rechnete Auguste mit dem Schlimmsten, denn auch huldvolle Stimmungen konnten wie ruhige Sonnentage nur allzu plötzlich in dräuendes Gewitter umschlagen.

Sie geleiteten die Ehrengäste über die Haupttreppe in den Salon; das Getrappel der Füße klang in Augustes Ohren wie die Trommeln auf dem Weg zum Schafott: »Tra-ta-ram«, mit jedem Schritt dem Unheil ein Stück näher. Oben erwarteten sie acht Persönlichkeiten, und nur einer von ihnen war er schon vorher begegnet, Louise Danielle. Allein ihretwegen mußte man mit unerquicklichen Situationen rechnen, selbst wenn die Trüffel da gewesen wären, wo sie hingehörten.

Die Türen zum Salon öffneten sich und gaben den Blick auf die Gäste frei; sie standen sich in zwei Reihen gegenüber, als wollten sie gerade ein Menuett tanzen. Über ihnen an der bemalten Decke schwebten rotwangige Götter und Nymphen und schauten fröhlich auf sie herab, als erwarteten zumindest sie ein hehres Schauspiel. Mag sein, es lag an Augustes Nervenkostüm, aber er hatte plötzlich den Eindruck, daß über allen Gästen eine Spannung lag, und Berties Gegenwart konnte nicht der einzige Grund dafür sein.

»Lady Harper, Euer Majestät.« Auguste war ihr bislang noch nicht begegnet und hatte diesem Moment mit Neugierde entgegengesehen. Mirabelle Harper war Französin, Witwe von Sir John Harper, der um einiges älter als sie gewesen sein mußte; sie konnte nicht mehr als Mitte dreißig sein. Doch die Frage nach dem Alter war nicht das erste, was einen beschäftigte, wenn man in den Genuß kam, in die warmen blaugrauen Augen zu blicken und auf das klassisch gelockte Haar. Die seidenen Röcke raschelten, als sie sich von ihrem Knicks erhob. Sie sah Bertie unverwandt an, als teilten beide ein intimes Geheimnis. Eine elegante Erscheinung, sauce mirabelle, befand Auguste, die perfekte Ergänzung für einen älteren Herrn Gemahl, voller Geschmack, süß und perfekt zurechtgemacht. Zuviel sollte man besser nicht von ihr schlecken, könnte einem nicht gut bekommen. »Ist mir eine Ehre, Majestät.« Ihre Stimme war leise und melodisch, und wie um seinen Eindruck von diesem exotischen Prachtvogel abzurunden, blitzten die Brillanten auf.

»Mr. Jacob Fernby.« Natürlich war Seiner Majestät der Modeporträtist, der in aller Munde war und der hoffte, Mirabelle für sich zu gewinnen, kein Unbekannter. Auguste konnte seine Assoziationen zu Küche und Kochen nicht lassen. Auch Mr. Fernby kam nicht ungeschoren davon - eine sauce d´écrevisses vielleicht, oder besser à la provençale? Ja, ein etwas kräftiger, nachhaltiger Geschmack mußte es sein. Der Künstler war von angenehmem Äußeren; ein Anflug von Grau in seinen hellbraunen Locken kam seinem Aussehen zugute. Jacob war im klassischen Sinne schön wie die griechischen Götter, die er malte und mit deren Bildern er sich einen Namen gemacht hatte. Inzwischen hatte er sich mehr den Göttern der ihn umgebenden Gesellschaft zugewandt, aber immer noch hatten seine Porträts, ob Männer oder Frauen, einen edlen, klassischen Ausdruck.

»Madame Alice Gaston und Monsieur Pierre Gaston.« Tatjana stupste ihn an und erinnerte ihn an seine Pflichten. Sie lächelte den Gastons zu, als täte sie nichts lieber auf der Welt als Leute von Vetter Berties Einladungsliste zu unterhalten.

Beflissen folgte Auguste seinem hohen Gast und hatte im Vorübergehen Mitgefühl für Alice. Unter den Geladenen war sie die Jüngste, machte jedoch eher einen eifrig interessierten denn nervösen Eindruck. Ihre üppigen blonden Locken und kobaltblauen Augen hatten nur entfernt eine Ähnlichkeit mit Mirabelle. Im Vergleich zu ihr, der grande dame, war Alice ein naives Kind. Sie war Engländerin, ihr Mann Pierre aber, Anfang oder Mitte vierzig, war Franzose. Sie lebten, wie Auguste wußte, in Paris, und prompt bedachte er sie aus seinem Fachvokabular mit sole au chablis (leicht und zart) und bisque (schwer, vielleicht mit ungeahnter Tiefgründigkeit). Dann fiel ihm ein, daß es keineswegs so einfach war, Seezunge zuzubereiten, wie man leichthin vermutete.

Er war in sein Gedankenspiel entrückt, und seine Nervosität legte sich nach und nach.

»Mr. und Mrs. George Ladyboys, keine Unbekannten für Sie, Sir.« Roastbeef und Weihnachtsplumpudding, stellte Auguste stillvergnügt fest. Als Mitglied des Marlborough Club mußte Seine Majestät George Ladyboys gut kennen, hielt er sich doch auch oft genug auf dessen Landsitz bei Leicester auf, wie Tatjana erzählt hatte.

Robert, Comte de Tourville, war ein anderer guter Freund Seiner Majestät, auch wenn man sich das kaum von jemandem vorstellen konnte, der keineswegs so solide wirkte wie der unverwüstliche George Ladyboys. Er war ein ortolan, ein Zugvogel, zur gesellschaftlichen Saison immer da, ein Mann mit Charme und Kultur - natürlich auch Franzose, wenngleich Auguste ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Und auf den ersten Blick war er sich nicht sicher, ob er sich für ihn würde...
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Autor

AMY MYERS wurde 1938 in Kent geboren. Sie studierte an der Reading University englische Literatur, arbeitete als Verlagslektorin und war bis 1988 Direktorin eines Londoner Verlages. Seit 1989 ist sie freischaffende Schriftstellerin. Sie ist mit einem Amerikaner verheiratet und wohnt in Kent. Amy Myers schreibt auch unter dem Namen Harriet Hudson und Laura Daniels.In ihren ersten Ehejahren arbeitete ihr Mann in Paris, und sie pendelte zwischen London und der französischen Hauptstadt hin und her. Neben vielen anderen Dingen mußte sie nun lernen, sich auf französischen Märkten und den Speisekarten französischer Restaurants zurechtzufinden. Dabei kam ihr die Idee, einen französischen Meisterkoch zum Helden eines klassischen englischen Krimis zu machen: Auguste Didier war geboren. Alle Kriminalromane von Amy Myers erscheinen im Aufbau Taschenbuch Verlag.