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Mord im Motorclub

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
313 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am06.06.20171. Auflage
1904. Prinzessin Tatjana, seit kurzem Mrs Auguste Didier, liebt die gerade in Mode kommenden Automobile über alles. Vor etwa einem Jahr hat sie einen Automobil-Club für Damen der besseren Gesellschaft gegründet. Alles, was Rang und Namen hat, ist hier versammelt und frönt gemeinsam der Leidenschaft, mit bis zu 30 Stundenkilometern über die Landstraßen zu rasen. Doch die Harmonie des Clubs wird gestört durch Hester Hart, die Tochter eines Knopffabrikanten, die sich durch Reisen in den Orient einen Namen gemacht hat. Keine der adligen Damen mag sie leiden. Am Morgen des großen Automobilkorsos nach Canterbury wird Hester ermordet aufgefunden ... 

Ein neuer Fall für Chefkoch und Detektiv Auguste Didier.



AMY MYERS wurde 1938 in Kent geboren. Sie studierte an der Reading University englische Literatur, arbeitete als Verlagslektorin und war bis 1988 Direktorin eines Londoner Verlages. Seit 1989 ist sie freischaffende Schriftstellerin. Sie ist mit einem Amerikaner verheiratet und wohnt in Kent. Amy Myers schreibt auch unter dem Namen Harriet Hudson und Laura Daniels.In ihren ersten Ehejahren arbeitete ihr Mann in Paris, und sie pendelte zwischen London und der französischen Hauptstadt hin und her. Neben vielen anderen Dingen mußte sie nun lernen, sich auf französischen Märkten und den Speisekarten französischer Restaurants zurechtzufinden. Dabei kam ihr die Idee, einen französischen Meisterkoch zum Helden eines klassischen englischen Krimis zu machen: Auguste Didier war geboren. Alle Kriminalromane von Amy Myers erscheinen im Aufbau Taschenbuch Verlag.
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Produkt

Klappentext1904. Prinzessin Tatjana, seit kurzem Mrs Auguste Didier, liebt die gerade in Mode kommenden Automobile über alles. Vor etwa einem Jahr hat sie einen Automobil-Club für Damen der besseren Gesellschaft gegründet. Alles, was Rang und Namen hat, ist hier versammelt und frönt gemeinsam der Leidenschaft, mit bis zu 30 Stundenkilometern über die Landstraßen zu rasen. Doch die Harmonie des Clubs wird gestört durch Hester Hart, die Tochter eines Knopffabrikanten, die sich durch Reisen in den Orient einen Namen gemacht hat. Keine der adligen Damen mag sie leiden. Am Morgen des großen Automobilkorsos nach Canterbury wird Hester ermordet aufgefunden ... 

Ein neuer Fall für Chefkoch und Detektiv Auguste Didier.



AMY MYERS wurde 1938 in Kent geboren. Sie studierte an der Reading University englische Literatur, arbeitete als Verlagslektorin und war bis 1988 Direktorin eines Londoner Verlages. Seit 1989 ist sie freischaffende Schriftstellerin. Sie ist mit einem Amerikaner verheiratet und wohnt in Kent. Amy Myers schreibt auch unter dem Namen Harriet Hudson und Laura Daniels.In ihren ersten Ehejahren arbeitete ihr Mann in Paris, und sie pendelte zwischen London und der französischen Hauptstadt hin und her. Neben vielen anderen Dingen mußte sie nun lernen, sich auf französischen Märkten und den Speisekarten französischer Restaurants zurechtzufinden. Dabei kam ihr die Idee, einen französischen Meisterkoch zum Helden eines klassischen englischen Krimis zu machen: Auguste Didier war geboren. Alle Kriminalromane von Amy Myers erscheinen im Aufbau Taschenbuch Verlag.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841212450
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum06.06.2017
Auflage1. Auflage
Seiten313 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2266 Kbytes
Artikel-Nr.2210875
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2. Kapitel

Hester Hart biß in ihr Muffin. Frisch war es nicht. Sie hatte das Haus in Mayfair gemietet, die Dienerschaft gleich mit, und den Fehler begangen, daß sie sich das Haus zwar angesehen hatte, die Leute aber nicht. Trotzdem, nichts würde ihr heute die gute Laune verderben können. Ihr sorgfältig geplanter Auftritt gestern abend war zu ihrer vollsten Zufriedenheit ausgefallen. Daß man sie nicht zum Vorstandsmitglied machen wollte, hatte sie zwar maßlos gewurmt, sie aber nur in ihrem Vorhaben bestärkt, gegen gewisse Personen entschieden vorzugehen. Sie würde hart bleiben, so hart wie das Muffin auf ihrem Teller.

Auf ihr Klingeln erschien die Köchin, wenn auch einigermaßen träge.

»Noch ein paar Muffins, bitte, Smirch. Ich hätte sie gern warm, wenn man sie mir serviert, auch sollten sie vorzugsweise von heute sein.«

Hannah Smirch schmerzten die Füße, und die frischen Muffins hatte sie für sich zurückbehalten. Ihr war von Anfang an klar gewesen, daß Madam keine Ahnung hatte, was sich im Umgang mit Hausangestellten geziemte; und so waren sie und Peters, der Hausdiener, zu der einhelligen Auffassung gelangt, je schneller diese Madam auszöge, desto besser. Lange würde ihres Bleibens hier nicht sein, so wahr sie Hannah Smirch hieß.

Hester blieb verborgen, was sich da möglicherweise über ihr zusammenbraute, und sie überlegte ihrerseits den nächsten Schachzug. Der Erfolg ihres ersten Zugs im Spiel, und nur sie war mit den Spielregeln vertraut, gekoppelt mit der leichten Niederlage durch ihre nicht erfolgte Wahl in den Vorstand, besiegelte ihren Entschluß. Sie würde Roderick heiraten; ein solcher Schritt dürfte etliche Vorteile und kaum Schwierigkeiten bringen. Phyllis zählte sie gar nicht erst zu den letzteren, obwohl sie den Altersunterschied zwischen seinen fünfunddreißig und ihren - nun ja, neunundreißig Jahren durchaus sah. Aber verglichen mit Phyllis konnte sie einem kräftigen, reifen und gutaussehenden Mann weitaus mehr bieten: Witz, Attraktivität, Erfahrung und Perfektion in sexueller Beziehung - keine der Londoner Damen in ihren züchtigen Betten würde es mit ihr aufnehmen können. Sie kicherte vergnügt vor sich hin bei dem Gedanken an ihr Zusammensein mit Roderick, als sie sich ihm errötend das erste Mal in ihrer fraulichen Tugend hingegeben hatte (zumindest hatte er daran geglaubt). Aber man reist schließlich nicht umsonst in den Nahen Osten. Selbst einem Sir Richard Burton öffneten sich die Tore zu einem Harem nicht so ohne weiteres; und dabei war er auf Materialsuche gewesen, um seine Ausgabe von »Tausend und einer Nacht«, in der die anstößigen Stellen nicht gestrichen waren, mit ausführlichen Fußnoten versehen zu können. Gerade in den Harems konnte man die hinreißendsten Vorstellungen von ghandsch bekommen, der Kunst der verschiedenen Stellungen und Bewegungen beim Geschlechtsakt; etliche davon hatte sie sich selbst sehr rasch zu eigen gemacht.

Ja, eine Ehe mit Roderick wäre auszuhalten; zumindest hatte er Interesse an Sex dank seiner Teilnahme an den großen Rennen auf dem Kontinent Paris - Wien, Paris - Berlin und wo auch immer; die Dankesbezeugungen auf den Routen erwiesen sich als ungemein vielseitig, wollte man seinen Schilderungen Glauben schenken; da kam jeder auf seine Kosten, ganz nach Geschmack und Laune. Die meisten Engländer auf Reisen würden sich mit einem Fußwärmer zufriedengeben, dachte sie spöttisch, nicht aber Roderick, dem lag durchaus das Wohlbefinden anderer Körperteile im Sinn.

Noch mit den Gedanken an ein Eheleben mit Roderick spielend, war sie auf ihren zweiten Plan gekommen, und an dem waren die Herzchen Maud, Agatha, Phyllis und Isabel schuld, Tatjana sowieso. Warum waren sie auch so töricht gewesen, sie nicht in den Vorstand zu wählen. Nun würde Hester selbst Rennfahrerin werden, sie war fest entschlossen. Hatte sie nicht schon durch ganz Europa eigenhändig Automobile gesteuert - bis in die Türkei? Mit den Hindernissen und Kurven, die sie dort und anderswo auf abenteuerlichen Straßen bewältigt hatte, hielt keiner mit. Maulesel, Kamele, Pferde mußten alle irgendwie angetrieben werden - ein Automobil war doch auch nichts weiter als ein glorifiziertes Pferd! Das erinnerte sie übrigens an die Demonstration, die sie gestern miterlebt hatte, an diese eifrigen Pferdeverfechter. Da hatte sie eine ihrer alten Widersacherinnen gesehen; die gehörte auch auf die Liste zu denen, die den Tag schon noch verfluchen würden, an dem sie Hester Hart ausgestoßen hatten. Alles in allem sah sie ein paar äußerst spannenden Wochen entgegen.

Für Auguste erwies sich der Mittwoch als weniger spannend. Da heute seine Dienste in der Küche des Clubs nicht gefragt waren, brütete er, wenn auch widerstrebend, über »Dinieren mit Didier«. In der Küche sprühte er nur so voller Ideen, wenn´s um neue Rezepte ging, aber sowie seine Feder zum Schreiben ansetzen wollte, verweigerte sich ihm der Gedankenfluß. Als damals Mrs. Jolly, die Köchin, ihre segensreiche Tätigkeit in Queen Anne´s Gate aufnahm, sah es so aus, als würde ihr Sohn Charlie einen blendenden Sekretär für Augustes schriftstellerische Arbeit abgeben. Aber leider war es um dessen Begeisterung fürs Essen ähnlich wie bei Auguste bestellt, sie war viel ausgeprägter als die fürs Schreiben. Zudem entwickelte er ein leidenschaftliches Interesse für Annie Parsons, die erste Küchenmamsell im Club; das hatte wiederum zur Folge, daß er seine Dienste ihrem Vater anbot, der einen Fischstand auf dem Markt in Bermondsey hatte, und damit schien das Schicksal des Werkes »Dinieren mit Didier« endgültig besiegelt.

»Auguste!«

Seiner quälenden Unschlüssigkeit, ob zu chanterelles eine Sauce gehörte oder nicht, bereitete Tatjana ein Ende. Ein glückliches Bild gab sie nicht ab, wie sie sich da in einen Stuhl fallen ließ; selbst ihr Musselinkleid wirkte schlaff und traurig. Eine der Unannehmlichkeiten, die der Club für sie mit sich brachte, war, daß sie konventionelle Frauenkleidung tragen mußte und nicht in Pumphosen, Kittel und Männermütze rumlaufen konnte, die sie sich angewöhnt hatte, als sie vor zwei Jahren ihre Autoschule eröffnete. Die Schule lag direkt neben dem Club und lief immer noch gut, so daß Tatjana die Werkstattkleidung stets im Club hatte, um schnell wieder hineinschlüpfen zu können.

»Ein schlechter Tag heute, ma mie?« Die Frage erübrigte sich eigentlich, denn man brauchte sie nur anzuschauen.

»Ja. Für den Club, für mich, für alle. Alle reden nur davon, wie gräßlich sich Hester Hart benommen hat und daß sie eben keine Lady sei und man von vornherein hätte wissen müssen, was kommt.«

»Vielleicht hatte sie Roderick Smythe erst auf dem Weg zum Club getroffen«, versuchte Auguste zu beschwichtigen.

»Phyllis landete heute nachmittag hier, in Tränen aufgelöst«, antwortete Tatjana bekümmert. »Sie schien mir die Schuld geben zu wollen. Das hat man nun davon, daß man die Vorsitzende ist; ob du mit einer Sache was zu tun hast oder nicht, jeder nimmt sich das Recht heraus zu denken, du hast die Finger mit im Spiel gehabt. Sie hat Roderick zur Rede gestellt.«

»Und was hat er zu seiner Verteidigung vorbringen können?«

»Sie ist ihm nachgegangen von seiner Wohnung bis zu seinem Friseur und hat ihn sich dort vorgenommen, wenn ich´s richtig verstanden habe, als er quasi festgenagelt war und sich die Haare schneiden ließ - zur allgemeinen Erheiterung des ganzen Ladens, der Kundschaft und der Angestellten. Daß die berühmte Phyllis Lockwood sie mit ihrem Besuch beehrte, trieb ganze Heerscharen herbei, alle hatten plötzlich das Bedürfnis nach einer Rasur, man stand förmlich Schlange. Und mittendrin Phyllis, die Roderick abkanzelte.«

»Und was hat er geantwortet?« Auguste konnte sich eines leisen Mitgefühls von Mann zu Mann nicht erwehren.

»Er bedeutete ihr, wenn er wirklich so ein Taugenichts sei, wie sie behaupte, dann könne so eine Schönheit und Berühmtheit wie sie ihn doch wohl nicht ernsthaft heiraten wollen.«

»Und was passierte dann?« Offensichtlich war Roderick Smythe raffinierter als Auguste ihm zugetraut hatte.

»Phyllis fand das auch und gab ihm den Verlobungsring zurück.«

»Warum dann die Tränen?«

»Auguste, hast du wirklich keine Ahnung, was in einer Frau vorgeht? Auch wenn sie ihn nicht heiraten will, heißt das doch noch lange nicht, daß sie ihn nicht liebt. Ich habe ihr zugeredet, sie solle Geduld haben, Hester würde Roderick bald über sein. Die Frau wird ihm über kurz oder lang auf den Docht gehen, denk ich mal.«

»Hat sie dir zugehört?«

»Nein. Zu allem Unglück tauchte auch noch Maud auf. Du weißt ja, sie ist Rodericks Patin. Zwar war sie dafür, daß Hester mit in den Vorstand kommt, aber ich vermute mal, von dem Gedanken, daß sie ihren Patenjungen heiratet, ist sie nicht erbaut. Es war seltsam. Sie hat sich maßlos ereifert, mehr als ich erwartet hätte. Sie riet sogar Phyllis, ihn gerichtlich zu belangen, weil er sein Heiratsversprechen gebrochen hätte.«

»Wo die halbe Männerwelt Londons miterlebt hat, daß sie es war, die die Verlobung gelöst hat?«

»Ich weiß. Aber es tut dem Club auch nicht gut, wenn Maud sich dort wie ´ne Furie aufführt. Außerdem ist Roderick einer unserer besten Fahrer bei internationalen Rennen, ist bekannt und beliebt. Nur ihm haben wir zu verdanken, daß der Automobilclub von Großbritannien zugestimmt hat, den Dolly Dobbs bei den Straßenrennen unseres Vereins offiziell zu werten. Ich kann mich einfach nicht in sein Privatleben einmischen.«

»Und wie steht´s...
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Autor

AMY MYERS wurde 1938 in Kent geboren. Sie studierte an der Reading University englische Literatur, arbeitete als Verlagslektorin und war bis 1988 Direktorin eines Londoner Verlages. Seit 1989 ist sie freischaffende Schriftstellerin. Sie ist mit einem Amerikaner verheiratet und wohnt in Kent. Amy Myers schreibt auch unter dem Namen Harriet Hudson und Laura Daniels.In ihren ersten Ehejahren arbeitete ihr Mann in Paris, und sie pendelte zwischen London und der französischen Hauptstadt hin und her. Neben vielen anderen Dingen mußte sie nun lernen, sich auf französischen Märkten und den Speisekarten französischer Restaurants zurechtzufinden. Dabei kam ihr die Idee, einen französischen Meisterkoch zum Helden eines klassischen englischen Krimis zu machen: Auguste Didier war geboren. Alle Kriminalromane von Amy Myers erscheinen im Aufbau Taschenbuch Verlag.