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Carneval

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am20.02.20172. Auflage
Sie wehrt sich. Sie bekommt keine Luft. Sie kann nur das Clownsgesicht anstarren.

Karneval in Köln. Oberkommissar Benni Scholz von der Kölner Kripo ist das Lachen vergangen. Er hat zwei anscheinend sinnlose Morde in der Altstadt zu klären. Jedes Mal hat der Mörder in der Karnevalszeit zugeschlagen, immer auf dieselbe Art. Und jetzt ist wieder Weiberfastnacht. Der Kommissar zieht seinen Kollegen Jan Fabel von der Hamburger Mordkommission hinzu, der Erfahrung mit Serientätern hat. Auf Fabel wirken die seltsamen Bräuche der Rheinländer und deren unverständlicher Dialekt wie ein Kulturschock. Und außerdem: Wie soll er einen irren Mörder finden, wenn die ganze Stadt auf dem Kopf steht?

'Irreführende Handlungsstränge, spannende Figuren und eine Story, die es in sich hat. Ein weiterer, sagenhafter Russell-Thriller.' Frankfurter Stadtkurier.



Craig Russell, Jahrgang 1956, wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, seine Bücher wurden in 23 Sprachen übersetzt. Er hat sich schon als Student für deutsche Kultur interessiert und lebt in der Nähe von Edinburgh.

Im Aufbau Taschenbuch sind die Romane um den Hamburger Ermittler Jan Fabel lieferbar: »Blutadler«, »Wolfsfährte« und »Auferstehung« sowie »Wo der Teufel ruht«.

Bei Rütten & Loening erschien zuletzt: »Der geheimnisvolle Mr. Hyde«.

Die Jan-Fabel-Romane »Brandmal«, »Carneval«, »Walküre« und »Tiefenangst« sind als E-Books bei Aufbau Digital erhältlich.
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Produkt

KlappentextSie wehrt sich. Sie bekommt keine Luft. Sie kann nur das Clownsgesicht anstarren.

Karneval in Köln. Oberkommissar Benni Scholz von der Kölner Kripo ist das Lachen vergangen. Er hat zwei anscheinend sinnlose Morde in der Altstadt zu klären. Jedes Mal hat der Mörder in der Karnevalszeit zugeschlagen, immer auf dieselbe Art. Und jetzt ist wieder Weiberfastnacht. Der Kommissar zieht seinen Kollegen Jan Fabel von der Hamburger Mordkommission hinzu, der Erfahrung mit Serientätern hat. Auf Fabel wirken die seltsamen Bräuche der Rheinländer und deren unverständlicher Dialekt wie ein Kulturschock. Und außerdem: Wie soll er einen irren Mörder finden, wenn die ganze Stadt auf dem Kopf steht?

'Irreführende Handlungsstränge, spannende Figuren und eine Story, die es in sich hat. Ein weiterer, sagenhafter Russell-Thriller.' Frankfurter Stadtkurier.



Craig Russell, Jahrgang 1956, wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, seine Bücher wurden in 23 Sprachen übersetzt. Er hat sich schon als Student für deutsche Kultur interessiert und lebt in der Nähe von Edinburgh.

Im Aufbau Taschenbuch sind die Romane um den Hamburger Ermittler Jan Fabel lieferbar: »Blutadler«, »Wolfsfährte« und »Auferstehung« sowie »Wo der Teufel ruht«.

Bei Rütten & Loening erschien zuletzt: »Der geheimnisvolle Mr. Hyde«.

Die Jan-Fabel-Romane »Brandmal«, »Carneval«, »Walküre« und »Tiefenangst« sind als E-Books bei Aufbau Digital erhältlich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841213327
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum20.02.2017
Auflage2. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3230 Kbytes
Artikel-Nr.2223981
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Erstes Kapitel
13.-16. Januar
1.

Der Chef des Mobilen Einsatzkommandos wirkte überrascht, als Fabel sich neben ihn hockte und hinter dem großen Panzerwagen Deckung bezog.

»Ich war in der Gegend und habe den Notruf gehört«, kam Fabel seiner Frage zuvor. Er schaute zu dem vierstöckigen Wohnblock hinauf, der sich weiß vom blauen Winterhimmel abhob. Makellos und fröhlich. Balkons mit Winterstiefmütterchen, am Straßenrand Mittelklassewagen. Schwer bewaffnete, schwarz uniformierte MEK-Beamte geleiteten die Hausbewohner durch den Haupteingang zu der Stelle auf der Jenfelderstraße, wo uniformierte Polizisten hastig eine Absperrung errichtet hatten.

»Ich dachte, Sie hätten aufgehört, Herr Hauptkommissar.«

»Stimmt«, sagte Fabel. »Ich arbeite nur noch meine Kündigungsfrist ab. Was hegt vor?«

»Eine Meldung über einen Ehestreit. Die Nachbarn haben die Polizei angerufen. Der erste Streifenwagen war gerade eingetroffen, als Schüsse ertönten. Dann hat der Mann im Innern auf einen der Streifenpolizisten geschossen.«

»Wohnt der Schütze in dem Gebäude?«

Der behelmte MEK-Chef nickte. »Aichinger. Georg Aichinger. Aus seiner Wohnung war der Streit zu hören.«

»Wissen wir etwas über ihn?« Fabel schlüpfte in die kugelsichere Weste, die ihm einer der MEK-Männer reichte.

»Keine Vorstrafen. Laut den anderen Hausbewohnern hat es bisher nie Probleme gegeben. Scheinbar der perfekte Nachbar.« Der MEK-Leiter runzelte die Stirn. »Er hat eine Frau und drei Kinder. Oder vielleicht hatte er sie. Nach den ersten Schüssen ist kaum noch ein Geräusch aus der Wohnung gedrungen. Es waren vier Schüsse.«

»Welche Waffe?«

»Offenbar ein Jagdgewehr. Er hat es entweder nicht wirklich ernst gemeint, oder er ist ein schlechter Schütze. Der Blödmann aus dem ersten Streifenwagen hat ihm eine perfekte Zielscheibe geboten, denn er ist einfach die Treppe raufgerannt. Aichinger hat ihn um einen Meter verfehlt. Eher ein Warnschuss, wenn Sie mich fragen.«

»Also leben die Angehörigen möglicherweise noch.«

Der Einsatzleiter zuckte die Achseln. »Wie gesagt, es ist seitdem ziemlich ruhig. Wir haben einen Unterhändler angefordert.«

Fabel nickte grimmig. »Darauf können wir nicht warten. Ich gehe rein, um mit ihm zu reden. Kann ich einen Mann haben, der mir Deckung gibt?«

»Damit bin ich nicht einverstanden, Herr Hauptkommissar. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen erlauben kann, sich selbst zu gefährden. Oder vielleicht einen meiner Männer.«

»Wenn Aichingers Familie noch lebt, dann vielleicht nicht mehr lange. Während er mit mir redet, kann er sie jedenfalls nicht umbringen. Ich möchte ihn nur beschäftigen, bis der Unterhändler eintrifft.«

»Na gut, aber die Sache gefällt mir überhaupt nicht. Zwei Männer sind schon auf dem Absatz außerhalb der Wohnung postiert. Ich gebe Ihnen noch einen mit. Aber wenn Aichinger nicht zum Plaudern aufgelegt ist oder wenn er aggressiv wird, möchte ich, dass Sie sofort rauskommen.« Der MEK-Chef sah zu einem Mitglied seines Teams hinüber. »Geh mit dem Hauptkommissar.«

»Wie heißen Sie?« Fabel musterte den jungen MEK-Mann: kräftige Muskeln unter der kugelsicheren Weste. Harte, vor Erregung leuchtende Augen. Die neue Generation. Eher Soldat als Polizist.

»Breidenbach. Stefan Breidenbach.«

»In Ordnung, Stefan. Mal sehen, ob wir ohne Ihr Arsenal auskommen können.« Fabel deutete mit dem Kinn auf die Heckler&Koch-Maschinenpistole, die der MEK-Mann an die Brust drückte. »Und denken Sie daran, dies ist eine Geiselverhandlung und ein möglicher Tatort, kein Gefechtsgebiet.« Breidenbach nickte brüsk und machte keinen Versuch, seinen Groll über Fabels Bemerkung zu verbergen.

Fabel ließ sich von ihm ins Gebäude und die Treppe hinauf führen. Aichingers Wohnung lag in der ersten Etage, wo sich bereits zwei MEK-Männer - die Gesichter hinter Helmen verborgen - an die Wand pressten.

»War irgendwas los?«, fragte Fabel den Mann am Kopf der Treppe.

Der schüttelte den Kopf. »Alles ruhig. Ich glaube, wir haben einen Mehrfachmord. Kein Weinen, keine Bewegung.«

»Okay.« Fabel schob sich am Treppenabsatz vor, während Breidenbach seine Waffe auf die geschlossene Wohnungstür richtete.

»Herr Aichinger ...«, rief Fabel in Richtung der Tür. »Herr Aichinger, hier ist Leitender Hauptkommissar Fabel von der Polizei Hamburg.«

Schweigen.

»Herr Aichinger, können Sie mich hören?« Fabel wartete einen Moment lang vergeblich auf eine Antwort. »Herr Aichinger, ist da drinnen jemand verwundet? Braucht jemand Hilfe?« Erneut Schweigen, doch ein schwacher Schatten bewegte sich über das Milchglas des kleinen quadratischen Fensters in der Wohnungstür. Breidenbach änderte sein Ziel, aber Fabel hob warnend die Hand.

»Herr Aichinger, wir wollen - ich will - Ihnen helfen. Sie sind in eine Situation geraten, aus der Sie jetzt keinen Ausweg mehr sehen. Das verstehe ich. Aber es gibt immer einen Ausweg. Ich kann Ihnen helfen.«

Immer noch keine Antwort, doch Fabel hörte, wie die Türfalle geöffnet wurde. Sie gab einen nur wenige Zentimeter breiten Spalt frei. Die drei MEK-Beamten bewegten sich vor und zielten weiterhin auf die geöffnete Tür.

Fabel hob warnend die Augenbrauen.

»Möchten Sie, dass ich reinkomme, Herr Aichinger? Möchten Sie mit mir reden?«

»Nein!«, zischte Breidenbach. »Sie können nicht reingehen.«

Fabel schüttelte verärgert den Kopf.

Breidenbach schob sich dichter an ihn heran. »Ich kann nicht zulassen, dass Sie sich als Geisel präsentieren. Sie sollten wieder nach draußen gehen, Herr Hauptkommissar.«

»Ich habe ein Gewehr!« Die Stimme aus der Wohnung war vor Furcht angespannt.

»Das ist uns bewusst, Herr Aichinger«, sagte Fabel durch den Türspalt. »Und solange Sie das Gewehr in der Hand halten, bringen Sie sich in Gefahr. Bitte, schieben Sie es durch die Tür, und dann können wir miteinander reden.«

»Nein. Nein, auf keinen Fall. Aber Sie können reinkommen. Langsam. Wenn Sie mit mir reden wollen, dann hier in der Wohnung.«

Breidenbach schüttelte heftig den Kopf.

»Hören Sie, Herr Aichinger«, erwiderte Fabel, »ich behaupte nicht, dass dies kein Problem ist. Aber wir können es lösen, ohne dass jemand zu Schaden kommt. Ich muss Ihnen sagen, dass ich bewaffnete Beamte bei mir habe. Wenn sie meinen, dass ich bedroht werde, werden sie schießen. Und ich bin sicher, dass Sie das Gleiche tun werden, falls Sie sich in Gefahr glauben. Diese Situation müssen wir hinter uns lassen, und zwar schrittweise. Einverstanden?«

Eine Pause. »Ich will keine Lösung. Ich will sterben.«

»Das ist albern, Herr Aichinger. Nichts ... kein Problem ... ist so hoffnungslos, dass es sich lohnt, dafür zu sterben.« Fabel blickte sich zu den MEK-Männern um. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, dass drei tote Kinder und eine tote Frau in der Wohnung lagen. Und wenn Aichinger unbedingt sterben wollte, dann konnte alles mit einem »Selbstmord mit polizeilicher Hilfe« enden. Er brauchte nur mit seinem Gewehr fuchtelnd auf den Treppenabsatz zu stürmen, woraufhin Breidenbach und dessen Kollegen seinen Wunsch gern erfüllen würden.

Irgendwo in der Wohnung klingelte ein Telefon. Es hörte nicht auf. Offenbar war der Unterhändler eingetroffen.

»Wollen Sie nicht rangehen?«, fragte Fabel durch den Türspalt.

»Nein. Das ist eine Falle.«

»Das ist keine Falle, sondern eine Hilfe. Einer meiner Kollegen ist am Apparat. Jemand, der Ihnen wirklich nützlich sein kann.«

»Ich rede nur mit Ihnen.«

Fabel ignorierte Breidenbachs vorwurfsvollen Blick. »Hören Sie, Herr Aichinger. Der Mann am Telefon ist viel besser geeignet als ich, Sie aus dieser Situation herauszuholen.«

»Ich habe doch gesagt, dass ich nur mit Ihnen rede. Der Mann am Apparat will mir bloß weismachen, dass er mein bester Freund ist. Ich rede mit Ihnen. Nur mit Ihnen. Ich habe von Ihnen gehört, Herr Fabel. Sie haben letztes Jahr die Morde aufgeklärt.«

»Herr Aichinger, ich möchte, dass Sie die Tür öffnen, damit wir Auge in Auge miteinander sprechen können.« Fabel achtete nicht auf Breidenbachs rasende Gesten.

»Die werden mich erschießen.«

»Nein«, versicherte Fabel, doch er fühlte sich genötigt, Breidenbach bedeutungsvoll anzusehen. »Ich befehle ihnen, nicht zu schießen, es sei denn, Sie tun es als Erster. Bitte, Herr Aichinger, öffnen Sie die Tür.«

Ein langes Schweigen.

»Herr Aichinger?«

»Ich denke nach.«

Eine weitere Pause. Dann erschien die Mündung von Aichingers Gewehr, während er die Tür weiter aufschob.

»Ich trete vor, sodass Sie mich sehen können, Herr Aichinger. Ich bin nicht bewaffnet.«

Einer der anderen MEK-Beamten griff nach Fabels Jackettärmel, als er sich der Tür näherte, doch er riss sich los. Fabels Herz hämmerte, und er nutzte jede durch den Stress gedehnte Sekunde, um so viel wie möglich in sich aufzunehmen. Der im Flur stehende Mann hätte nicht durchschnittlicher sein können. Ende dreißig, mit dunklem, kurz geschnittenem und gegelltem Haar, hatte er scheinbar austauschbare Züge. Noch nicht einmal ein Gesicht in der Menge, sondern ein so unauffälliges Gesicht, dass man es nach einer Begegnung sofort vergessen hätte. Georg Aichinger war jemand, der nie Aufsehen...
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Autor

Craig Russell, Jahrgang 1956, wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, seine Bücher wurden in 23 Sprachen übersetzt. Er hat sich schon als Student für deutsche Kultur interessiert und lebt in der Nähe von Edinburgh.

Im Aufbau Taschenbuch sind die Romane um den Hamburger Ermittler Jan Fabel lieferbar: »Blutadler«, »Wolfsfährte« und »Auferstehung« sowie »Wo der Teufel ruht«.

Bei Rütten & Loening erschien zuletzt: »Der geheimnisvolle Mr. Hyde«.

Die Jan-Fabel-Romane »Brandmal«, »Carneval«, »Walküre« und »Tiefenangst« sind als E-Books bei Aufbau Digital erhältlich.