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Duell der Asse

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
126 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am31.03.20171. Auflage
Im Auftrag des englischen Geheimdienstes fliegt Agent Philis nach Südamerika. Mit im Flugzeug sitzt der griechische Berufskiller Cosmetatos. Philis kennt ihn nicht. Aber Cosmetatos kennt ihn sehr gut - und handelt. Dadurch verliert Philis das Liebste, was er hat. Er schwört bitterste Rache - und muß entdecken, daß er mehr riskiert als einen vielleicht verlorenen Kampf gegen die Unterwelt ... (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Ritchie Perry, geboren 1942, ist ein britischer Schriftsteller. Perry wurde vor allem durch seine Detektiv- und Spionageromane bekannt. Er arbeitet auch unter dem Pseudonym John Allen und ist ebenfalls Autor von Kinder- und Sachbüchern.
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Produkt

KlappentextIm Auftrag des englischen Geheimdienstes fliegt Agent Philis nach Südamerika. Mit im Flugzeug sitzt der griechische Berufskiller Cosmetatos. Philis kennt ihn nicht. Aber Cosmetatos kennt ihn sehr gut - und handelt. Dadurch verliert Philis das Liebste, was er hat. Er schwört bitterste Rache - und muß entdecken, daß er mehr riskiert als einen vielleicht verlorenen Kampf gegen die Unterwelt ... (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Ritchie Perry, geboren 1942, ist ein britischer Schriftsteller. Perry wurde vor allem durch seine Detektiv- und Spionageromane bekannt. Er arbeitet auch unter dem Pseudonym John Allen und ist ebenfalls Autor von Kinder- und Sachbüchern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783105617366
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum31.03.2017
Auflage1. Auflage
Seiten126 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2351663
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Eleutherios Cosmetatos war Grieche, und seine Kriegserlebnisse hatten nicht gerade dazu beigetragen, daß er die Deutschen liebte. Ganz speziell traf das aber auf Kurt Walther zu, der neben ihm saß, und zu seinem Zeitvertreib amüsierte er sich damit, sich die schmerzhaftesten Möglichkeiten auszudenken, ihn zu töten. Das hätte er ohne weiteres tun können - schließlich war es sein Job -, aber es gab ein Hindernis: Cosmetatos war ein Profi, nun schon seit fast zwanzig Jahren, und er tötete Menschen nur für Geld. Für viel Geld - wie die zweihundertfünfzigtausend Mark, die die Organisation ihm angeboten hatte, für die auch Walther arbeitete.

Widerstrebend verbannte Cosmetatos die Phantasien über das Schicksal seines Tischgenossen aus seinen Gedanken. Dabei fiel sein Blick auf ein blondes junges Mädchen, das einige Tische entfernt saß, und blieb gierig an ihren üppigen Brüsten haften. Das war seine einzige Schwäche, wie sich Cosmetatos eingestand, aber damit mußte er eben leben. Er konnte seine Triebe gewöhnlich ganz einfach befriedigen, indem er für das bezahlte, was er sich wünschte. Er hatte nicht die Absicht, wegen einiger Minuten sexueller Freuden ins Gefängnis zu wandern, während es ihm gelang, der Bestrafung für die Morde, mit denen er sich seinen Lebensunterhalt verdiente, zu entgehen.

Das Mädchen hatte seinen Blick bemerkt, und Cosmetatos wandte den Kopf, um vom Restaurant des Lissabonner Flughafens in den Hauptraum zu blicken. Zuerst dachte er, er müßte sich irren, als er den Engländer entdeckte, den er nur einmal vorher gesehen hatte. Doch so sehr er sich auch bemühte, er konnte sich nicht vorstellen, daß die Anwesenheit des Mannes reiner Zufall war.

»Was ist los?« fragte Walther plötzlich.

»Nichts«, antwortete Cosmetatos kurz auf deutsch. »Ich sah eben ein Gesicht, das mir bekannt ist, aber das ist kein Grund zur Beunruhigung. Er weiß nicht, wer ich bin.«

»Sind Sie ganz sicher? Wir wollen bei einer solchen Aufgabe kein unnötiges Risiko eingehen.«

»Vielleicht haben Sie recht«, räumte der Grieche nach kurzem Zögern ein. »Ich kann mir nicht vorstellen, wieso er eine Bedrohung darstellen sollte, aber es wäre vielleicht ganz gut, wenn Sie herausfinden, was er hier in Lissabon tut.«

 

Als es passierte, hatte ich keine Ahnung, daß jemand mich zu töten versuchte. Die Bremsen meines Wagens versagten auf der extrem starken Gefällstrecke, und ich hatte nur den einen Gedanken: Ich mußte rasch etwas tun, sonst landete ich im Sarg. So kräftig ich auch das Bremspedal trat, der Wagen fuhr immer schneller. Bald würde ich ihn nicht mehr unter Kontrolle haben. Leider hatte ich mich von dem Inhaber der Leihwagenfirma breitschlagen lassen, die Panoramastrecke zu wählen. Seine Argumente gegen die Autobahn - Schnellfahrer, starkes Verkehrsaufkommen und stinkende Auspuffgase - trafen natürlich zu, das wußte ich von früher. Dennoch hätte ich mich nie überreden lassen dürfen, die Abzweigung nach Cubatao zu nehmen.

Die Straße war eine großartig geplante Mischung aus glitschigem Kopfsteinpflaster, achsenmordenden Schlaglöchern und einer Reihe höchst gefährlicher Kurven, die sich den Berg hinunterwanden. Als ob das nicht genügte, war die Straße auch nirgends breit genug, damit zwei Wagen halbwegs bequem aneinander vorbeikommen konnten. Ich befand mich an der bisher schlimmsten Stelle, und ich fuhr viel zu schnell, um den Wagen noch sicher in der Hand zu haben.

Wenigstens zweimal streiften die Räder den wackeligen, kniehohen Zaun, der der einzige Schutz gegen einen Absturz von einigen hundert Metern war, und der Schmerz in meinen Schultern und Unterarmen verriet mir, daß ich die Kontrolle über den Wagen nicht mehr lange behalten könnte. Da, fast wie durch ein Wunder, kam ich auf ein gerades Straßenstück. Obwohl es nicht mehr als dreihundert Meter bis zur nächsten Kurve waren, mußte das genügen, denn eine zweite Chance würde ich kaum bekommen.

Ich hatte die Absicht, den Wagen an der Felswand schleifen zu lassen, um das Tempo herabzusetzen, aber ich fuhr bereits so schnell, daß ich eigentlich keine Chance hatte. Der Wagen streifte den nackten Felsen, es gab einen Funkenregen. Die kurze Berührung genügte, um die Beifahrertür wegzureißen und die eine Seite des Wagens einzubeulen. Dann geriet der Wagen heftig ins Schleudern und rollte auf den Abgrund zu; in diesem Augenblick wurde mir klar, daß es höchste Zeit war, mich von ihm zu trennen. Viel Gutes erwartete ich davon nicht für mich, aber ich würde wenigstens nicht verbrennen, wenn der Benzintank explodierte.

 

Sehr lange konnte ich nicht bewußtlos gewesen sein, denn ich erwachte noch rechtzeitig, um die Explosion des Tanks zu hören. Er ging mit einem gewaltigen Krachen in die Luft, und ich wertete es als gutes Zeichen, daß ich es hören konnte. Dadurch ermutigt, öffnete ich die Augen, denn ich wollte wissen, wo ich war. Aber ich konnte nicht klar sehen, und das in die Augen tropfende Blut war auch nicht gerade hilfreich. Ich mußte mir den Kopf angeschlagen haben, als ich aus dem Wagen gehechtet war, und der heftige Schmerz bestätigte diese Annahme. In bezug auf andere Verletzungen war ich bei weitem nicht so sicher. Ich hatte nirgends arge Schmerzen, aber ich stand unter einem starken Schock, daher konnte ich den Schaden nicht genau abschätzen. Vorläufig war ich ganz zufrieden, dort zu liegen, wo ich lag, und dankbar, daß ich noch lebte. Nach etwa einer Minute ging es mir etwas besser; ich wußte bereits, daß ich auf der Erde lag, mit dem Gesicht nach unten. Unter mir konnte ich eine undeutliche grüne Masse erkennen, die aussah wie Baumwipfel; wenn ich, ohne den Kopf zu bewegen, auf Bäume sehen konnte, mußte ich am Rand eines verdammt hohen Felsabhangs liegen.

Trotz Schocks bemerkte ich ein ständiges Summen, das immer lauter wurde. Es war ein anderer Wagen, der viel vernünftiger durch die Kurven fuhr, als es mir möglich gewesen war, und er war schon ziemlich nahe. Ich hörte das Quietschen von Bremsen, als das Fahrzeug auf meine Höhe kam. Gleich darauf wurde die Wagentür geöffnet, Schritte näherten sich.

»Sind Sie verletzt?« fragte der gute Samariter besorgt.

Er sprach portugiesisch, wogegen ich kaum etwas einwenden konnte, denn die meisten Leute hier in Brasilien verwendeten die Landessprache. Ich drehte vorsichtig den Kopf und erblickte ein Paar blankpolierte Schuhe.

»Ich bin ein wenig mitgenommen«, antwortete ich in derselben Sprache, »aber ich glaube nicht, daß ich ernsthaft verletzt bin.«

»Also, das können wir gleich in Ordnung bringen«, sagte der Samariter.

Während ich überlegte, was er damit meinte, sorgte er für die Antwort. Einer seiner Füße schob sich unter meinen Magen, das dazugehörige Bein beugte und streckte sich, während es meinen passiven Körper hochstieß, und plötzlich flog ich durch die Luft. Ich sah die Baumwipfel näherkommen und hatte Zeit zu begreifen, daß der, den ich für einen Samariter hielt, mich eben umzubringen versucht hatte. Und es schien ihm verdammt gut zu gelingen.

 

Irgendwo habe ich einmal gelesen, daß es sehr wenig Unterschied macht, ob man fünfzehn oder fünfzehnhundert Meter tief fällt. Mir persönlich sind fünfzehn lieber. Eigentlich gab es zwei Faktoren, die mir nicht nur das Leben retteten, sondern es mir ermöglichten, ohne fremde Hilfe davonzuhumpeln, nachdem ich wie ein Vogel etwa sechzig Meter durch die Luft geflogen war. Erstens hatte der Felsen dort, wo ich über den Rand getreten wurde, einen deutlichen Überhang, so daß es keine Vorsprünge gab, die meinem zarten Körper auf dem Weg nach unten hinderlich gewesen wären. Zweitens, und ebenso wichtig für mein Überleben, erwartete mich unten eine Anzahl von Bäumen, die klugerweise all ihre starken Äste nahe dem Boden hatten. Ich traf zuerst auf eine Masse elastischer, verflochtener Zweige, die nicht stark genug waren, um mein Gewicht zu tragen, die aber meine Fallgeschwindigkeit allmählich bremsten, bis ich auf einem Ast landete, der beschloß, nicht zu brechen.

Die verschiedenen Beulen, blauen Flecken und Abschürfungen schmerzten nicht wenig, und mir floß weiter Blut in die Augen, aber wenn etwas gebrochen war, dann sicher nicht meine Arme und Beine. Sonst hätte ich mich nie so fest an den Ast klammern können.

Dennoch dachte ich nicht daran, ein Nest zu bauen. Neun Meter hoch auf einem Baum war kein Ort für jemand mit einer Abneigung gegen Höhen. Ich kletterte also nach unten wie ein junger Affe, angespornt durch den heißen Wunsch, mit beiden Füßen auf festem Boden zu stehen. Etwa viereinhalb Meter vom Boden entfernt gingen mir die Äste aus, doch das ließ mich kalt. Ich war ein Übermensch. Wenn ich sechzig Meter tief fallen konnte, ohne mir eine ernste Verletzung zuzuziehen, waren viereinhalb Meter ein Kinderspiel. Zumindest glaubte ich das, bis meine Füße den Boden berührten, meine Knie unter mir einknickten und mein Kopf an den Baumstamm schlug. Erneut innerhalb weniger Minuten verlor ich das Bewußtsein.

 

Also - da wollte jemand ganz entschieden meinen Tod. Außerdem hatte sich dieser Jemand beträchtliche Mühe gegeben, seinen Wunsch auch in die Tat umzusetzen. Zugegeben, es hatte keine besondere Anstrengung erfordert, mich über den Felsrand zu stoßen. Das Gesetz der Wahrscheinlichkeit ließ darauf schließen, daß derselbe Jemand vorher mit meinem Wagen etwas angestellt hatte - die Zuleitung für die Bremsflüssigkeit mußte beschädigt gewesen sein - und mir nur gefolgt war, um zu sehen, was dann passierte.

Da, wo ich war, hatte ich es ganz bequem, mein zerschlagener Körper hatte Anspruch auf Ruhe, und ich hatte nicht die...
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Autor

Ritchie Perry, geboren 1942, ist ein britischer Schriftsteller. Perry wurde vor allem durch seine Detektiv- und Spionageromane bekannt. Er arbeitet auch unter dem Pseudonym John Allen und ist ebenfalls Autor von Kinder- und Sachbüchern.