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Die Kraft der Fantasie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
313 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am01.06.20171. Auflage, Digital Original
**Wenn Tinte Magie birgt, wird Fantasie zur Wirklichkeit...** Die 17-jährige Scarlett hält nicht viel von Schule oder Verpflichtungen. Am liebsten verfolgt sie ihre eigenen Ziele und die bestehen zum größten Teil aus Träumereien. Schon immer hatte sie eine ungewöhnlich lebhafte Fantasie, für die sie oft belächelt wurde und die sie zu verstecken versucht. Bis Scarlett dem draufgängerischen Soldaten Chris Cooper begegnet, der ihr erklärt, dass ihre Fantasien Einblicke in die Wirklichkeit sind. Er erzählt von einem Reich, das durch die Kraft des geschriebenen Wortes erschaffen wurde und dessen Grundpfeiler die Magie der Tinte ist. Eine Macht, die mehr und mehr aus der Welt verschwindet... Märchenhaft erzählt führt die Erfolgsautorin Jennifer Alice Jager ihre Leser in ein Königreich, in dem die Geschichten und Figuren ihrer Lieblingsbücher lebendig werden. Eine magische Welt aus Tinte und Fantasy, die vollkommen begeistert und mit außergewöhnlichen Charakteren und zahlreichen überraschenden Wendungen aufwartet. //Alle Bände der Fantasy-Dilogie über die Magie der Tinte: -- Empire of Ink 1: Die Kraft der Fantasie   -- Empire of Ink 2: Die Macht der Tinte -- Empire of Ink: Alle Bände der Fantasy-Reihe über die Magie der Tinte in einer E-Box!// Diese Reihe ist abgeschlossen.

Jennifer Alice Jager schrieb ihr erstes Buch während der Ausbildung zur Mediengestalterin. Schnell erlangte sie Bekanntheit durch ihre erfolgreichen Märchenadaptionen und Fantasyromane bei Carlsen Impress. Nachdem sie eine Zeit lang in Japan lebte, wohnt sie heute wieder in ihrer Heimat, dem Saarland. Dort widmet sie sich hauptberuflich dem Schreiben und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihren Tieren in der Natur.
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Produkt

Klappentext**Wenn Tinte Magie birgt, wird Fantasie zur Wirklichkeit...** Die 17-jährige Scarlett hält nicht viel von Schule oder Verpflichtungen. Am liebsten verfolgt sie ihre eigenen Ziele und die bestehen zum größten Teil aus Träumereien. Schon immer hatte sie eine ungewöhnlich lebhafte Fantasie, für die sie oft belächelt wurde und die sie zu verstecken versucht. Bis Scarlett dem draufgängerischen Soldaten Chris Cooper begegnet, der ihr erklärt, dass ihre Fantasien Einblicke in die Wirklichkeit sind. Er erzählt von einem Reich, das durch die Kraft des geschriebenen Wortes erschaffen wurde und dessen Grundpfeiler die Magie der Tinte ist. Eine Macht, die mehr und mehr aus der Welt verschwindet... Märchenhaft erzählt führt die Erfolgsautorin Jennifer Alice Jager ihre Leser in ein Königreich, in dem die Geschichten und Figuren ihrer Lieblingsbücher lebendig werden. Eine magische Welt aus Tinte und Fantasy, die vollkommen begeistert und mit außergewöhnlichen Charakteren und zahlreichen überraschenden Wendungen aufwartet. //Alle Bände der Fantasy-Dilogie über die Magie der Tinte: -- Empire of Ink 1: Die Kraft der Fantasie   -- Empire of Ink 2: Die Macht der Tinte -- Empire of Ink: Alle Bände der Fantasy-Reihe über die Magie der Tinte in einer E-Box!// Diese Reihe ist abgeschlossen.

Jennifer Alice Jager schrieb ihr erstes Buch während der Ausbildung zur Mediengestalterin. Schnell erlangte sie Bekanntheit durch ihre erfolgreichen Märchenadaptionen und Fantasyromane bei Carlsen Impress. Nachdem sie eine Zeit lang in Japan lebte, wohnt sie heute wieder in ihrer Heimat, dem Saarland. Dort widmet sie sich hauptberuflich dem Schreiben und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihren Tieren in der Natur.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646603439
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum01.06.2017
Auflage1. Auflage, Digital Original
Reihen-Nr.1
Seiten313 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2916 Kbytes
Artikel-Nr.2357813
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Ein Friedhof voller Untoter
Oder wie man mit einem aufdringlichen Soldaten fertig wird

Es war einer jener Abende, an denen Schweigen mehr verletzte als jedes gesprochene Wort.

Ich saß an unserem schäbigen Küchentisch und stocherte lieblos in meinen verkochten Spaghetti. Meine Mutter hingegen schlang ihr Essen eilig herunter.

Warum dem so war, wusste ich sehr genau und so wartete ich nur darauf, dass sie den Mund aufmachte und der erdrückenden Ruhe endlich ein Ende setzte.

»Wie war die Schule?«, fragte sie desinteressiert.

»Hm«, antwortete ich und starrte weiter auf meinen Teller.

Nein, es interessierte sie wirklich nicht, was ich in der Schule trieb. Nicht einmal, ob ich wirklich da gewesen war. Es war etwas ganz anderes, was sie mir sagen wollte. Wie immer drückte sie sich davor, offen und ehrlich mit mir zu reden.

Nein, Olivia McLaren war keine dieser Frauen, die geradeheraus sprachen. Nicht einmal mit ihrer eigenen Tochter.

Ich war siebzehn Jahre alt, eine durchschnittliche Schülerin und hatte meinen Traum, Tierärztin zu werden, schon vor Jahren begraben. Aus der niedlichen, Zöpfe tragenden Scarlett war irgendwann das aufmüpfige Mädchen geworden, das ich heute war. Aus Scarlett wurde Scar und aus meinen Träumen und denen meiner Mutter wurde rein gar nichts.

Es war meine eigene Schuld, denn schließlich musste man in der Schule anwesend sein, um gute Noten nach Hause zu bringen. Und ohne gute Noten auch kein Studium. Dass aus meiner Zukunft nichts Vernünftiges werden würde, löste bei mir nur ein Schulterzucken aus. Es schmerzte mehr, zu wissen, dass meine Mutter die Hoffnungen in mich schon lange vor mir aufgegeben hatte.

»Hör zu, wenn du nicht reden willst ...«, begann Olivia.

Ich rollte mit den Augen.

»Dann was?«, unterbrach ich sie und warf meine Gabel geräuschvoll in die Tomatensoße.

Es war mal wieder so weit. Sie wagte es nicht, mit der Wahrheit herauszurücken, also provozierte sie einen Streit, um mir die Schuld an allem geben zu können. Typisch.

Olivia rückte mit ihrem Stuhl nach hinten, sah mich voller Enttäuschung an und seufzte schließlich.

»Ich sehe schon, du hast wieder eine deiner trotzigen Phasen. Weißt du was? Geh doch einfach in dein Zimmer, mach deine Aufgaben oder guck fern. Ich treffe mich heute Abend mit Bill.«

»Ach«, meinte ich nur.

Es war mir von vornherein klar gewesen, dass es darauf hinauslief. Sie verbrachte mehr Zeit in seinem Apartment als in unserem. Ein Wunder, dass sie überhaupt noch nach Hause kam und etwas zu essen auf den Tisch stellte.

Bill war vom selben Schlag wie all die Typen davor und all jene, die noch folgen würden. Erst waren sie lieb und nett zu ihr, trugen sie auf Händen und überschütteten sie mit Geschenken, dann machten sie ihr klar, dass sie mit Kindern nicht so gut konnten, weswegen ich schnell abgeschrieben war, und irgendwann, wenn meine Mom glaubte, nicht mehr ohne sie leben zu können, taten sie ihr weh - seelisch oder körperlich. Oft beides.

Das war das Spiel ihres Lebens. Sie wurde betrogen und belogen und gab sich alleine die Schuld daran. Wie oft schon hatte sie weinend in ihrem Bett gelegen und war tagelang nicht in der Lage gewesen, das Apartment zu verlassen?

Schon als kleines Kind war es meine Aufgabe gewesen, sie zu trösten, ihr Mut zuzusprechen und sie mit Schokolade und heißem Tee wieder aufzubauen.

Wenn ich es recht bedachte, waren das wohl die Zeiten, in denen wir uns am nächsten standen.

Wir waren einfach zu unterschiedlich. So wie sie sich behandeln ließ, würde ich nie zulassen, dass man mit mir umsprang. Es waren ja nicht nur die Männer, auch im Job zog sie immer den Kürzeren. Überstunden, Nachtschichten und Wochenendarbeit waren für sie normal, während ihre Kollegen jeden Tag pünktlich das Büro verließen.

Ich würde denen gehörig die Meinung sagen, wenn ich als alleinerziehende Mutter deren Arbeit übernehmen müsste, während sie ihr Singledasein genossen.

Meine Mutter aber scheute jede Konfrontation. Ich hingegen legte mich auch mal mit Lehrern oder dem Direktor an, wenn es sein musste. So schnell machte mir keiner Vorschriften. Ich traf meine eigenen Entscheidungen und wenn es mal die falsche war, dann stand ich auch dazu und badete den Mist wieder aus.

Vielleicht war auch das eines unserer vielen Probleme. Vielleicht sollte ich diejenige sein, die sich von ihrer Mutter trösten ließ, und nicht umgekehrt.

»Ich weiß, dass du Bill nicht leiden kannst«, seufzte Olivia und rieb sich erschöpft die Schläfen. »Aber könntest du dich nicht einmal für mich freuen?«

Da hätte ich mich eher für die Frau von Donald Trump freuen können. Die jetzt wenigstens in Geld schwamm, während Bill meine Mutter schon mehrmals angepumpt hatte.

»Ich gehe in mein Zimmer«, sagte ich trocken und stand auf.

»Hörst du mir denn überhaupt zu?«, rief Olivia mir nach.

Ich war schon im Begriff die Küche zu verlassen und wirbelte nun doch herum.

»Ja, ich höre dir zu! Ich höre immer zu«, schnaubte ich. »Es ist doch jedes Mal dasselbe: Oh, er ist so toll, oh, er ist so perfekt und lieb und überhaupt! Bill hier, Bill da. Du kennst kein anderes Thema mehr. Aber soll ich dir mal was sagen? Er ist ein Schwein, wie alle anderen davor. Er wird dir wehtun und dann kommst du wieder weinend angekrochen. Es läuft immer auf dasselbe hinaus. Tu, was du nicht lassen kannst, und geh zu deinem heißgeliebten Bill, aber lass mich damit in Ruhe!«

Ich bereute, ihr das an den Kopf geworfen zu haben, kaum dass ich es ausgesprochen hatte. Doch nun war es raus. Es war die Wahrheit und ich würde den Teufel tun, es zurückzunehmen.

»Wie kannst du es wagen?«, zischte sie. Ihre Hände zitterten vor aufgestauter Wut. »Du bist ... du bist genau wie ...»

»Wie wer?«, knurrte ich. Nun ging es endgültig mit mir durch. »Wie mein Vater?«

Niemals hätte sie es gewagt, das offen auszusprechen, doch gedacht hatte sie es schon oft. Das sah ich ihr jedes Mal an, wenn ihr der Gedanke durch den Kopf schoss.

Mein Vater war nicht nur einer dieser Idioten, er war obendrein noch verrückt und hockte in irgendeiner Irrenanstalt.

»Das habe ich nicht gesagt.«

»Aber gedacht«, entgegnete ich.

Als darauf nicht gleich eine Antwort kam, ließ ich sie stehen und stapfte in mein Zimmer. Die Wände vibrierten, als ich die Tür mit voller Wucht zuschlug.

Als ob es nicht ausgereicht hätte, dass wir immer wieder in Streit gerieten. Zu allem Übel hielt meine Mutter mich auch noch für verrückt. Dabei lag es schon Jahre zurück, dass ich ihr etwas von meinen Fantasien erzählt hatte.

Es war auch nicht mehr als eine ausgeprägte Fantasie. Schon als kleines Kind malte ich mir die irrwitzigsten Dinge aus. Ich sah zum Himmel und stellte mir vor, dass da Drachen statt Schwalben flogen, blickte in eine Pfütze und sah darin einen Wal schwimmen oder träumte davon, durch ein Loch in einer Mauer in eine andere Welt eintreten zu können. Es waren nichts weiter als Hirngespinste.

Bei einem verrückten Vater und einer hypersensiblen Mutter war es aber keine gute Idee, laut auszusprechen, was einem im Kopf herumspukte. Diese Lektion musste ich schon früh lernen und seitdem behielt ich meine Fantasien für mich.

Ich zog mein iPhone aus der Tasche - ein altes, abgewetztes Ding, das ich günstig auf Ebay erstanden hatte - und rief WhatsApp auf.

Wird nichts mit dem Filmabend mit Mom, tippte ich an Jenny.

War doch klar, dass die es vergisst, antwortete sie. Kino?

Kein Geld, tippte ich.

Bei mir?

Klar. Cu.

Ich warf noch einen kurzen Blick in den Spiegel, bevor ich mir meine Jacke schnappte. Auch wenn ich nicht zu den eitlen Tussis gehörte, die täglich fünf Stunden im Bad verbrachten und in Klamotten herumliefen, in denen sie es auf dem Strich weit bringen würden, war es mir schon wichtig, nicht ganz so heruntergekommen auszusehen, wie es mein Sozialstatus vermuten ließ.

Nicht jeder musste auf den ersten Blick erkennen, dass ich in einem Schuhkarton hauste und mich von Tütensuppen und Spaghetti mit Tomatensoße ernährte.

Der Vorteil an der modernen Gesellschaft war, dass man mit Secondhandklamotten und ein bisschen Fantasie auch als bettelarme Kirchenmaus aussehen konnte, als wäre der heruntergekommene Style gewollt.

Ich zog mir das Gummi aus meinem silbern gefärbten Haar, fuhr mir mit gespreizten Fingern durch die wirre Mähne und tupfte etwas Lipgloss auf. Dann warf ich mir meine abgewetzte Lederjacke über die Schulter und machte mich auf den Weg.

Um meine Mutter musste ich mir keine Gedanken machen. Kaum war ich in meinem Zimmer verschwunden gewesen, hatte ich auch schon die Wohnungstür gehört. Unseren geplanten Filmeabend hatte sie tatsächlich vergessen oder verdrängt und ihr Vorhaben, den Abend bei Bill zu verbringen, war geglückt.

Es würde ihr nicht einmal auffallen, wenn ich die ganze Nacht wegbliebe. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass ich für ein paar Tage das Weite suchte. Etwas Abstand tat uns beiden immer ganz gut.

***

Ich verpasste meinem Fahrradschloss einen kräftigen Tritt. Das war die beste und einzige Methode, das rostige Ding aufzubekommen.

Wir lebten in einem Viertel, in dem alles geklaut wurde, was nicht niet- und nagelfest war, selbst wenn es sich dabei um ein altes, klappriges Fahrrad handelte. Dass mein Fahrradschloss mehr der Zier diente, wusste ja niemand.

Ich schwang mich in den Sattel und radelte los. Für mich war...
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Autor

Jennifer Alice Jager schrieb ihr erstes Buch während der Ausbildung zur Mediengestalterin. Schnell erlangte sie Bekanntheit durch ihre erfolgreichen Märchenadaptionen und Fantasyromane bei Carlsen Impress. Nachdem sie eine Zeit lang in Japan lebte, wohnt sie heute wieder in ihrer Heimat, dem Saarland. Dort widmet sie sich hauptberuflich dem Schreiben und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihren Tieren in der Natur.