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Korrupt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.01.2018
Die coolsten Gangster, die fiesesten Ordnungshüter, Südafrika im Rausch.
Bring Linda Nchaba nach Südafrika zurück! So lautet der Auftrag an Agentin Vicki Kahn, die sich um die Sicherheit des Staates kümmern soll. Dass Linda nicht nur Expertin in Sachen Kindesentführung, sondern auch ein Topmodel mit besten Verbindungen zum Sohn des südafrikanischen Präsidenten ist, macht die Sache nicht einfacher. Auch, als Vicki beobachten muss, wie Linda am Amsterdamer Flughafen außer Gefecht gesetzt wird. Und sie ihre wichtigste Kontaktperson in Berlin tot auf dem Küchenfußboden findet. Kopfschuss. Vickis Instinkt sagt ihr: Such das Weite! Aber leider ist auch ihr eigener Geliebter in den Fall verwoben ...

Mike Nicol lebt als Autor, Journalist und Herausgeber in Kapstadt, wo er geboren wurde, und betreibt eine eigene Schreibschule. Er ist der preisgekrönte Autor international gefeierter Kriminalromane. Die Rechte an seiner erfolgreichen Rache-Trilogie wurde von einer deutschen Filmfirma gekauft.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDie coolsten Gangster, die fiesesten Ordnungshüter, Südafrika im Rausch.
Bring Linda Nchaba nach Südafrika zurück! So lautet der Auftrag an Agentin Vicki Kahn, die sich um die Sicherheit des Staates kümmern soll. Dass Linda nicht nur Expertin in Sachen Kindesentführung, sondern auch ein Topmodel mit besten Verbindungen zum Sohn des südafrikanischen Präsidenten ist, macht die Sache nicht einfacher. Auch, als Vicki beobachten muss, wie Linda am Amsterdamer Flughafen außer Gefecht gesetzt wird. Und sie ihre wichtigste Kontaktperson in Berlin tot auf dem Küchenfußboden findet. Kopfschuss. Vickis Instinkt sagt ihr: Such das Weite! Aber leider ist auch ihr eigener Geliebter in den Fall verwoben ...

Mike Nicol lebt als Autor, Journalist und Herausgeber in Kapstadt, wo er geboren wurde, und betreibt eine eigene Schreibschule. Er ist der preisgekrönte Autor international gefeierter Kriminalromane. Die Rechte an seiner erfolgreichen Rache-Trilogie wurde von einer deutschen Filmfirma gekauft.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641215545
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum09.01.2018
Reihen-Nr.2
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3318 Kbytes
Artikel-Nr.2363351
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Eins

Sie trafen sich auf dem Parkdeck der Tampontürme. Wie befohlen. Draußen im Freien. Am späten schwülen Nachmittag. Die City von Kapstadt schwitzte unter ihnen. Selbst der Berg gab eine flirrende Backofenhitze von sich.

Drei Männer im Parkhaus des westlichen Turms, oberes Deck, dritte Bucht. Sie wussten: heute, Sonntag, achtzehn Uhr dreißig. Der Wagen ein Honda Civic. Schlüssel auf der Sonnenblende. Waffen im Kofferraum. Sie wussten, um welche Zielperson es ging. Auch, dass sie Strandklamotten tragen sollten - T-Shirts, Shorts, nichts Auffälliges. Sie kannten den Aufenthaltsort der Zielperson.

All das war jedem von ihnen am Vormittag telefonisch mitgeteilt worden. Ebenso wie die Anweisung, sich den anderen nicht vorzustellen. Keine Namen, keine Folgen. Und das Auto danach wieder zurückzubringen. Schlüssel auf die Sonnenblende. Waffen in den Kofferraum. Jeder getrennt nach Hause.

Joey Curtains traf als Erster ein. Joey Curtains war vorsichtig. Vorsicht erhielt dich am Leben.

Er ließ sich von einem Freund unten auf der Straße absetzen. Schlenderte durch den Gebäudekomplex und dann hinter die Wohnhäuser, um sich vom Berg aus zu nähern, falls jemand auf der Lauer lag. Entdeckte einen schattigen Platz, der ihm erlaubte, alles zu überblicken. Der Wagen stand bereits da. Noch ein paar andere Autos parkten auf demselben Deck. In den Stunden, die er dort verbrachte, kamen und gingen die Bewohner der Türme, ohne dass einer von ihnen Joey Curtains bemerkte. Leute mit Strandtüchern unter den Arm geklemmt, mit Squashschlägern, Sporttaschen, Einkaufstüten. Ein ganz gewöhnlicher Sonntagnachmittag.

Joey Curtains brauchte eine Stunde, bevor er einen weiteren Beobachter entdeckte. Fünf Stockwerke über ihm an einem offenen Fenster. Jemand mit einem Fernglas. Er war sich nicht sicher, ob Mann oder Frau. Die Überwachung jedenfalls schien professionell zu sein.

Allerdings vermutete er, dass ihn der Beobachter auf seinem Posten noch nicht erfasst hatte.

Joey Curtains grinste. »Tja, Bru«, murmelte er vor sich hin. »Augen geradeaus.«

Um Viertel nach sechs tauchte ein kleiner Mann auf, gekleidet wie befohlen. Ging sofort zum Wagen hoch, kontrollierte, ob die Schlüssel da waren, schaute in den Kofferraum. Trat zur Brüstung, blieb dort rauchend stehen und sah auf die Stadt hinunter. Ein älterer Mann, untersetzt, vielleicht Anfang fünfzig, möglicherweise ein Kriegsveteran.

Ein paar Minuten später zeigte sich ein weiterer Mann auf der Treppe. Mit flottem, federndem Schritt. Etwa so groß wie Joey, hochgewachsen und mit einer ähnlichen Drahtigkeit. Im selben Alter, Ende zwanzig. Der Kerl sah so aus, als könnte er problemlos eine lange Strecke laufend zurücklegen. Auch Joey Curtains konnte problemlos eine lange Strecke laufend zurücklegen. Dieser Mann war ebenfalls gekleidet wie befohlen, auf dem Kopf eine Baseballkappe.

Die beiden Männer begrüßten sich. Stellten sich neben das Auto und warteten. Joey Curtains ließ es fünf nach halb sechs werden. Beobachtete den Beobachter am Fenster, wie er mit dem Fernglas die Gegend absuchte. Wahrscheinlich begann er sich Sorgen zu machen, ernsthafte Sorgen. Auch die Männer am Auto wurden jetzt nervös. Der Kleine warf einen Blick auf seine Handyuhr. Sie beschlossen: Fahren wir.

Joey Curtains kam aus seinem Versteck geschlendert.

»Kameraden«, sagte er auf Xhosa. Durchlief das ganze »Wie-geht´s-alles-klar«-Spiel. Wechselte ins Englische. »Tut mir leid, dass ich mich verspätet hab, Brüder. Die sonntägliche Bummeligkeit. Ihr kennt das.« Er klopfte anerkennend auf den Wagen. »Schickes Auto. Auch ziemlich schnell, was? Zuverlässig. Nicht wie diese Golfs, die sie uns meistens geben. Zumindest stimmt diesmal das Handwerkszeug.« Die beiden Männer knurrten. Es hatte klare Anweisungen gegeben: nur über den Auftrag reden. Keine Namen.

Joey Curtains´ Blick wanderte von dem einen zum anderen. »Wo sind die Eisen?«

Der Ältere holte eine Tasche aus dem Kofferraum. Sagte auf Xhosa, es sei höchste Zeit. Erklärte, dass er fahren würde.

»He, Champ«, protestierte Joey Curtains. »Englisch oder Afrikaans. Bitte, Mann.«

Der Fahrer meinte: »Du hast dich verspätet, mein Freund. Schon mal von Disziplin gehört?«

Joey Curtains erwiderte: »Afrikanische Zeit, Bru. Was sind da schon ein paar Minuten?«

Der andere Mann riss einen Witz auf Xhosa über Coloureds, die immer nur Bockmist laberten. Nannte sie Bushies. Joey Curtains ignorierte die Beleidigung. Lachte mit, als ob er den Scherz auch lustig finden würde.

Bushie also? Die sollten lieber froh sein, einen Bushie dabeizuhaben. Offenbar der Einzige mit Hirn weit und breit.

Er öffnete die hintere Tür auf der linken Seite. Ehe er einstieg, schaute er zu dem Beobachter hinüber und winkte ihm demonstrativ zu. Die Person am Fenster wich ruckartig zurück und verschwand aus seinem Blickfeld.

Der Fahrer hatte das Zwischenspiel bemerkt. Wollte wissen: »Wer war das?«

»Jemand, der sicherstellt, dass wir den Job machen, Champ«, erwiderte Joey Curtains. »Man muss die Augen immer offen halten. Checken, ob man verfolgt wird. Ihr kennt doch sicher diesen Spruch, mos? Der Mann, der nach hinten schaut, entdeckt die Geister. Altes chinesisches Sprichwort. Hab ich von einem Chinesen. Eines Tages haben ihn die Schlitzaugen dann ins Herz geschossen, weil er in die falsche Richtung geguckt hat.« Joey Curtains lachte laut auf. »Manchmal kann man nur verlieren.«

Die beiden anderen lachten nicht. Der Fahrer fluchte stattdessen leise in seiner Sprache. Der Federnde wandte sich halb zu Joey Curtains um und meinte: »Es reicht jetzt, Bruder.«

Joey Curtains zuckte mit den Achseln. Machte es sich auf dem Rücksitz bequem, wo er sich den Schweiß vom Gesicht wischte. »Die Klimaanlage, bitte, Mann. Dreh sie auf.«

Die Männer sahen ihn an.

»Was? He, was ist?«

Der Mann mit dem federnden Schritt fuhr mit zwei Fingern über die Lippen.

»Ag, Brüder ...« Joey Curtains ließ es auf sich beruhen. Dachte: Von all den Profikillern, mit denen er hätte zusammenarbeiten können, musste er gerade diese beiden bierernsten Darkies erwischen. Humorlos wie trocken Brot. Es versprach, eine echte Spaßfahrt zu werden.

Sie verließen die Disa Towers und fuhren die Derry hinunter auf die Mill Street.

Joey Curtains sagte: »Etwas mehr Luft, Mann. Kommt schon, dreht die Anlage hoch. Sonst schmoren wir hier drinnen.« An der Ampel zur Hatfield zog er den Reißverschluss der Waffentasche auf. Stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Hübsch. Sehr hübsch. Revolver also. Taurus. Hübscher kleiner Kurzläufiger. Nennt man auch den Richter.« Er holte einen der Revolver heraus. »Da will jemand offenbar ganz sichergehen, dass es keine Ladehemmung gibt. Ohne Schalldämpfer machen die einen Höllenlärm.« Er ließ die Trommel rotieren. »Wahrscheinlich wollen sie das - ein Riesenchaos. Mit dem kurzen Lauf muss man schön nah ran.« Er streckte dem Mann mit dem federnden Schritt, der schräg vor ihm saß, die Waffe hin. Der Fahrer wurde augenblicklich wütend.

»Was machst du da? Was soll das? Das kann jeder sehen. Die bleiben in der Tasche. Nein, nein, nein.« Bei jedem Wort schlug er auf das Steuerrad ein. Wechselte zu Xhosa und ließ eine empörte Tirade los, über die der andere Mann laut lachen musste. Dennoch nahm er den Revolver.

»Wir sollten sie lieber kontrollieren«, sagte Joey. »Manchmal werden sie aus Spaß mit Platzpatronen geladen. Da kenn ich mich aus. Ist einem Chommie von mir passiert. Er hatte einen Auftrag, und zwar in einem Haus. Er schießt zweimal - peng, peng -, und die Zielperson starrt ihn weiterhin an. Zu Tode erschrocken. Nässt sich ein vor Angst. Sitzt aber noch immer in seinem gemütlichen Sessel in seinem gemütlichen Wohnzimmer und starrt meinen Chommie an. Er muss noch zwei Mal schießen, dann hat er den Auftrag endlich erledigt. Aber hey, Mann, der fünfte Schuss ist wieder eine Platzpatrone. Eine Sechsertrommel, sie haben fünf reingetan, und davon funktionieren bloß zwei. Als mein Chommie zurückkommt, spuckt er Gift und Galle. Er kann gar nicht mehr sprechen, nur noch zischen vor Wut. Die anderen lachen und meinen, er soll das nicht so ernst nehmen, wär eben ein Scherz gewesen. Bei einem Job wie diesem braucht man manchmal Spaß. Mein Chommie findet das aber kein bisschen lustig. Er verpasst diesem Waffenmeister einen Faustschlag. Direkt in die Fresse. Der Oke braucht danach zwei Klammern für seinen Kiefer. Ist echt wahr. Wirklich. Ganz ehrlich. Deshalb check ich jetzt auch jedes Mal vorher, ob alles in Ordnung ist. Man sollte nichts dem Zufall überlassen und niemandem vertrauen. Wisst ihr, was ich meine?«

»Schwachsinn«, sagte der mit dem federnden Schritt. »Das ist Schwachsinn.«

»Eine wahre Geschichte, Bruder. Eine wahre Geschichte«, entgegnete Joey Curtains. Er bemerkte, wie ihn der Fahrer durch den Rückspiegel finster anfunkelte.

»Es reicht.« Die Augen des Fahrers geweitet vor Wut. »Wir sollen nicht reden.«

»Gut, Boss. Okay, Boss.« Joey Curtains zog einen Umschlag aus der Tasche, in dem sich drei Farbfotos von der Zielperson befanden. »Hab mich schon gefragt, wie wir die Zielperson erkennen.« Er betrachtete die Aufnahmen. »Mr. Schnuckelig. Keiner, den man so schnell übersieht.« Er klopfte dem Federnden auf die Schulter. »Schau dir den...

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Mike Nicol lebt als Autor, Journalist und Herausgeber in Kapstadt, wo er geboren wurde, und betreibt eine eigene Schreibschule. Er ist der preisgekrönte Autor international gefeierter Kriminalromane. Die Rechte an seiner erfolgreichen Rache-Trilogie wurde von einer deutschen Filmfirma gekauft.