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SLEEPER

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.05.2019
Zuerst wird der Energieminister ermordet. Dann bringt sich der ermittelnde Polizist um. Direkt vor den Augen von Freizeitdealer und Privatdetektiv Fish Pescado. Und er hinterlässt Fish eine Botschaft, die mit dem Fall zu tun hat. Also taucht Fish ab, in die dunklen Gegenden Kapstadts und bemerkt bald, dass es um etwas Gefährliches geht, etwas Großes. Der Name ISIS fällt, Uran spielt eine Rolle und das Gerücht, eine schmutzige Bombe solle in Paris gezündet werden, macht die Runde. Fish steckt bereits so tief in der Sache, dass er gar nicht auf die Idee kommt, die Angelegenheit könnte eventuell eine Nummer zu groß sein für ihn ...

Mike Nicol lebt als Autor, Journalist und Herausgeber in Kapstadt, wo er geboren wurde, und betreibt eine eigene Schreibschule. Er ist der preisgekrönte Autor international gefeierter Kriminalromane. Die Rechte an seiner erfolgreichen Rache-Trilogie wurde von einer deutschen Filmfirma gekauft.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextZuerst wird der Energieminister ermordet. Dann bringt sich der ermittelnde Polizist um. Direkt vor den Augen von Freizeitdealer und Privatdetektiv Fish Pescado. Und er hinterlässt Fish eine Botschaft, die mit dem Fall zu tun hat. Also taucht Fish ab, in die dunklen Gegenden Kapstadts und bemerkt bald, dass es um etwas Gefährliches geht, etwas Großes. Der Name ISIS fällt, Uran spielt eine Rolle und das Gerücht, eine schmutzige Bombe solle in Paris gezündet werden, macht die Runde. Fish steckt bereits so tief in der Sache, dass er gar nicht auf die Idee kommt, die Angelegenheit könnte eventuell eine Nummer zu groß sein für ihn ...

Mike Nicol lebt als Autor, Journalist und Herausgeber in Kapstadt, wo er geboren wurde, und betreibt eine eigene Schreibschule. Er ist der preisgekrönte Autor international gefeierter Kriminalromane. Die Rechte an seiner erfolgreichen Rache-Trilogie wurde von einer deutschen Filmfirma gekauft.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641228538
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum13.05.2019
Reihen-Nr.3
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2329 Kbytes
Artikel-Nr.4024700
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Vier

Stonehurst Mountain Estate. »Nette Hütte«, hatte Fish als Erstes zu Caitlyn Suarez gesagt. Er hatte in einen langen Raum mit freigelegten Holzbalken, unverputzten Ziegelwänden und sehr viel Glas geblickt. Sah fast wie ein Saal aus. An den Wänden hing afrikanische Kunst. Masken, Holzschnitzereien, abstrakte Gemälde.

»Eine Mordanklage macht das Ganze weniger großartig«, hatte sie geantwortet und war zur Seite getreten. »Schließen Sie die Tür, ja? Ich habe drüben neugierige Nachbarn.«

Fish schloss die Tür. Sein Blick war jetzt auf ihre langen Beine in engen schwarzen Jeans gerichtet, die auf eine Gruppe Ledersofas zuliefen. Beine, die mit denen von Vicki mithalten konnten. Ein wirklich hübscher Rückenanblick. Halb verborgen durch eine weiße Baumwollbluse, die lose herabhing, der Kragen geöffnet, so dass man beinahe den Brustansatz erkannte. Die Ärmel waren ordentlich bis in die Mitte ihrer Unterarme hochgerollt. Es geschah nicht oft, dass er einen Körper sah, der es mit Vickis aufnehmen konnte. Caitlyn Suarez musste etwa gleich alt wie Vics sein. Mitte dreißig. Oder Ende dreißig. Kastanienbraune Haare, die zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Scharfe Gesichtszüge. Nichts Schlaffes in ihrer Miene.

Sie stand barfuß zwischen den Sofas aus Zebrafell und zündete sich eine Zigarette an. Hielt ihm das Päckchen hin.

Fish schüttelte den Kopf.

»Sie haben doch nichts dagegen?« Blies Rauch durch ihre sinnlichen Lippen.

Wieder schüttelte Fish den Kopf. »Ihr Haus. Also Ihre Regeln.«

»Ich sollte eigentlich nicht. Hab es auch nicht mehr getan. Ich hatte jahrelang damit aufgehört.« Blies erneut Rauch aus. »Bis dieser furchtbare Albtraum mein Leben zu bestimmen begann. Der Mord. Die Drohungen. Die Telefonanrufe. Das seltsame Zeug, das mir geschickt wird.«

Fish bemerkte eine Bewegung am anderen Ende des Raums. Eine junge Frau. Kurze Haare, durchtrainierter Körper, in einem schwarzen Badeanzug. Sagte: »Ich ziehe jetzt ein paar Bahnen. Hab gerade alles kontrolliert. Sicher.« Sie schob eine Glastür in einer Glaswand auf und ging auf den Swimmingpool draußen zu. »Wer ist das?« Fish deutete auf sie.

»Mein Bodyguard«, erwiderte Caitlyn Suarez. »Sehr aufmerksam. Schwimmt viel. Liest viel. Redet wenig.«

»Mal was anderes.«

»Alles ist jetzt anders.«

»Hätten Sie denn gerne eine traditionellere Bewachung? Ich hab einen auf Steroid. Kahl rasierter Kopf. Stets die richtige finstere Miene.«

»Nein, danke. Lassen Sie sich nicht täuschen, Mr. Pescado. Sie würden es nicht mit ihr aufnehmen wollen.«

Wohl wahr, dachte Fish. Vicki würde sich zu sehr aufregen. Ihn als Pädophilen beschimpfen. Die junge Frau sah aus wie gerade mal sechzehn.

Er richtete den Blick wieder auf Caitlyn Suarez. So viel Ablenkung in diesem Haus.

»Möchten Sie etwas trinken?«, fragte sie. »Ein Bier? Ein Rock Shandy? Wasser? Oder vielleicht etwas Stärkeres?«

Fish meinte, dass er nichts wolle. Ihm fiel auf, dass sie weder Tee noch Kaffee angeboten hatte. Ein Espresso wäre nicht schlecht gewesen. War aber keine Bitte, die er zu diesem frühen Zeitpunkt äußern mochte. Für eine neue Klientin zeigte er sich von der besten Seite. Ihre Bank hatte ihn ihr empfohlen. Es stellte sich heraus, dass sie sich dort um den Devisenhandel kümmerte. Eine Frau von Welt. Hatte bereits in New York, London, Paris, Hongkong, Singapur, Dubai, Teheran gearbeitet. Offenbar kannte sie sogar wichtige Leute bei der Weltbank. Caitlyn Suarez hatte wirklich gute Kontakte. Flog in andere Länder mit einer Selbstverständlichkeit, als benutzte sie Uber-Taxis.

Sie setzten sich auf zwei Sofas, die durch einen Couchtisch voneinander getrennt waren. Auf dem Tisch lagen zwei zusammengefaltete Zeitungen des heutigen Tages auf einem Stapel brauner Umschläge. Daneben ein Messingaschenbecher und ein paar Fernbedienungen für einen Achtundvierzig-Zoll-Flachbildfernseher an der Wand. Der Ton war stummgeschaltet, während Finanzdaten in einer langen Liste über den Bildschirm rollten.

»Kennen Sie die Hintergrundgeschichte?«

»Ja.« Fish hatte sich umgehört. Caitlyn Suarez war drei Jahre lang mit Victor Kweza zusammen gewesen, Kabinettsminister, Energieressort. Interessante Kombi. Daran bissen sich die Reporter von You, Marie Claire und Glamour die Zähne aus. Auch gesellschaftlich eine harte Nuss: der charmante Politiker und die internationale Bankerin.

Victor war in seinem Haus auf einem Golfanwesen erschlagen worden. Ein Haus mit Kletterrosen an der Terrassenmauer, Töpfen mit Lorbeerbäumen neben der Haustür und Holzjalousien vor den Schiebefenstern. Den Gerichtsmedizinern zufolge hatte ihn jemand mit einem Golfschläger ermordet.

Besagter Golfschläger ein Neuner-Eisen. Das Caitlyn Suarez gehörte und in ihrer Golftasche in Kwezas Haus gefunden worden war, ihre Fingerabdrücke auf dem Griff. Ein Tröpfchen seines Bluts in den Rillen des Eisens.

Genug, um Kwezas Blutgruppe nachweisen zu können. Genug, um Caitlyn Suarez zwölf Stunden lang festzuhalten. Ohne sie zu verhören. Ihr Pass wurde ihr entzogen. Sie wurde mit einer Verwarnung freigelassen. Es würde noch eine Befragung geben, und sie solle Dodge nicht verlassen. Caitlyn Suarez kehrte zu Todesdrohungen nach Hause zurück. Zu einer ständigen Belagerung durch Journalisten.

»Ich will, dass Sie herausfinden, wer ihn umgebracht hat, Mr. Pescado.«

»Fish.«

»Fish.« Sie musterte ihn. Ihr Finger klopfte die Asche von der Zigarette. Sie zog ein letztes Mal und drückte den Rest dann aus. »Wie heißen Sie wirklich?«

»Bartolomeu. Aber so nennt mich nur meine Mutter. Nach dem Entdecker.«

»Ein Name ist nie nur ein Name.« Ein flüchtiges Lächeln. »Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie vielleicht auch gleich noch herausfinden, warum man es jetzt auf mich abgesehen hat.«

»Sie meinen die Morddrohungen und die anonymen Telefonanrufe?«

»Nicht nur die. Auch E-Mails. Auf Facebook. Twitter. Eine Wachshand, die mir zugeschickt wurde. Ich meine, was soll das alles? Wer schickt denn eine Wachshand? Soll das irgendein verrücktes Zeichen sein? Dann wurde Schlampe in Blut auf die Windschutzscheibe meines Autos geschmiert. Sehr dramatisch, ekelhaft, das wieder wegzukriegen. Danach habe ich mir Personenschutz geholt. Die Vorstellung, dass mir jemand folgt, ist ...« Sie hielt inne. »... verstörend.«

»Wann war das? Das Graffito, meine ich.«

»Vor drei Tagen.«

»Und der Mord geschah vor zwei Wochen?«

»Ja.«

»Wann kam die Hand?«

»Einen Tag vor der Blutbotschaft.«

»Seitdem?«

»Nichts. Nur dass man mich verfolgt. Mein Bodyguard meint, es sind Profis. Sie wechseln die Autos. Haben einen Peilsender installiert.«

»Sie müssen also Geld haben.«

»Scheint so.«

Fish lauschte dem regelmäßigen Spritzen der Schwimmerin in dem schwarzen Badeanzug. »Wie kam die Hand?«

»In einer Schachtel, hübsch als Geschenk eingewickelt. Wurde von einer offiziellen Kurierfirma geliefert, während meine Sicherheitsleute vorne am Tor standen. Irgendwer hat die Sendung in einer Filiale in der Innenstadt aufgegeben. Rechnung mit falschem Namen und falscher Adresse. So viel weiß ich, dank meiner Beschützerin.«

Fish zeigte zu der Frau im Pool, deren Arme immer nur kurz bei jedem Zug aufblitzten. »Sie?«

»Genau sie. Kann sehr überzeugend wirken. Sie hat auch herausgefunden, dass die Hand von einem Coloured aufgegeben wurde. Angeblich ein ausgesprochen gut gekleideter Typ. Ich zitiere nur.«

Fish zog ein Notizbuch aus der Gesäßtasche seiner Jeans. Ein zerknittertes Büchlein mit Spiralbindung. »Haben Sie sich bei den sozialen Medien abgemeldet?«

»Nein, hab ich nicht.«

»Nicht?« Fish klickte hinten am Kugelschreiber und kritzelte etwas auf eine Seite, um die Tinte zum Fließen zu bringen. »Warum nicht?«

»Ich dachte, sie könnten noch nützlich sein.«

Offenbar hatte er es mit jemandem zu tun, der anders tickte als üblich. Seiner Erfahrung nach meldeten sich Leute, die belästigt wurden, sofort von den sozialen Medien ab. Den Hass, der ihnen dort entgegenschlug, konnten nur die wenigsten ertragen. »Macht es Ihnen denn nichts aus? Sie bekommen doch sicher widerliche Nachrichten.«

»Die muss ich ja nicht lesen. Nein, es macht mir nichts aus.«

Caitlyn Suarez saß entspannt auf ihrem Ledersofa. Ruhig. Ruhig und kühl wie weißes Leinen. Mitte der Woche sah sie aus, als wäre sie im Urlaub.

»Weshalb haben Sie so lange gewartet, bis Sie einen Privatdetektiv kontaktierten?«

»Ich dachte, die Polizei würde den Mörder bald finden. Mein Anwalt ging auch davon aus. Ein Fall mit einer großen Publicity. Da sollte man doch denken, dass sie sich dahinterklemmen. Mein Gott, Victor lebte auf einem Golfanwesen - dort gibt es eine ständige Überwachung. Jemand muss etwas gesehen haben. Aber nein. Das Einzige, was ihnen einfiel, war, mich zu verdächtigen.«

Dafür werden sie allerdings auch einen Grund gehabt haben, dachte Fish. Sagte stattdessen: »Suchen Sie immer noch Ihr Büro auf?«

»Nicht mehr. Seit dieser Blutbotschaft nicht mehr. Wenn irgendetwas sofort von mir unterschrieben werden muss, wird es mir per Kurier geschickt. Den Rest kann ich auf meinem Laptop erledigen. Und zwar von hier.« Sie stand auf. »Ich brauche einen Schluck Wasser. Möchten Sie vielleicht doch auch etwas trinken?«

»Ein Kaffee wäre schön.« Fish hatte das Gefühl, jetzt den Punkt im Gespräch erreicht zu haben, wo er um etwas bitten konnte.

»Gerne. Einen Espresso? Cappuccino? Filterkaffee? Latte?« Caitlyn Suarez schritt zu der offenen...

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Mike Nicol lebt als Autor, Journalist und Herausgeber in Kapstadt, wo er geboren wurde, und betreibt eine eigene Schreibschule. Er ist der preisgekrönte Autor international gefeierter Kriminalromane. Die Rechte an seiner erfolgreichen Rache-Trilogie wurde von einer deutschen Filmfirma gekauft.