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Das Erbe des Baumeisters

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am02.11.2017Auflage
Das Abenteuer des mittelalterlichen Lebens und im Mittelpunkt ein Mann, dessen Kunstwerk die Jahrhunderte überdauern wird: ein historisches Epos und Glanzstück des Genres historischer Roman Der junge Talvace wächst wohlbehütet im grünen walisischen Hügelland am Hof von Fürst Llewelyn auf. Schon als kleiner Junge will er den Mord an seinem Vater rächen. Als diesem, dem Lord Isambard endlich gegenübersteht, erblickt dieser in ihm die Gesichtszüge des legendären Baumeisters und nimmt in auf seiner Burg am Ufer des Severn gefangen. Voller Staunen sieht Harry dort zum ersten Mal das imposante Bauwerk seines Vaters. Isambard erkennt, dass Harry das Talent seines Vaters geerbt hat, lässt ihn zum Baumeister ausbilden. Llewelyn aber schwört, Harry aus den Händen des unerbittlichen Widersachers zu befreien ... Der zweite Band der großartigen Trilogie aus der Feder der Bestsellerautorin Ellis Peters, auch bekannt unter ihrem Klarnamen Edith Pargeter. Die weiteren Bände der »Heaven Tree«-Reihe von Ellis Peters, »Der Baumeister von Albion« und »Die Rückkehr des Baumeisters« sind ebenfalls bei Piper Fahrenheit erschienen.

Ellis Peters (Pseudonym von Edith Pargeter), geboren 1913, verband ihr Leben lang ihr Interesse für Geschichte mit ihrem literarischen Talent. Schon im Alter von dreiundzwanzig Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman. Internationales Ansehen erwarb sie sich mit ihren Geschichten um Inspektor George Felse und den historischen Bruder-Cadfael-Romanen. Ihre Bücher wurden in mehr als fünfzehn Sprachen übersetzt. Sie starb 1995 in Shropshire, England. Die weiteren Bände der Baumeister-Trilogie liegen auf deutsch bereits vor: »Das Erbe des Baumeisters« und »Die Rückkehr des Baumeisters«.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR17,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextDas Abenteuer des mittelalterlichen Lebens und im Mittelpunkt ein Mann, dessen Kunstwerk die Jahrhunderte überdauern wird: ein historisches Epos und Glanzstück des Genres historischer Roman Der junge Talvace wächst wohlbehütet im grünen walisischen Hügelland am Hof von Fürst Llewelyn auf. Schon als kleiner Junge will er den Mord an seinem Vater rächen. Als diesem, dem Lord Isambard endlich gegenübersteht, erblickt dieser in ihm die Gesichtszüge des legendären Baumeisters und nimmt in auf seiner Burg am Ufer des Severn gefangen. Voller Staunen sieht Harry dort zum ersten Mal das imposante Bauwerk seines Vaters. Isambard erkennt, dass Harry das Talent seines Vaters geerbt hat, lässt ihn zum Baumeister ausbilden. Llewelyn aber schwört, Harry aus den Händen des unerbittlichen Widersachers zu befreien ... Der zweite Band der großartigen Trilogie aus der Feder der Bestsellerautorin Ellis Peters, auch bekannt unter ihrem Klarnamen Edith Pargeter. Die weiteren Bände der »Heaven Tree«-Reihe von Ellis Peters, »Der Baumeister von Albion« und »Die Rückkehr des Baumeisters« sind ebenfalls bei Piper Fahrenheit erschienen.

Ellis Peters (Pseudonym von Edith Pargeter), geboren 1913, verband ihr Leben lang ihr Interesse für Geschichte mit ihrem literarischen Talent. Schon im Alter von dreiundzwanzig Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman. Internationales Ansehen erwarb sie sich mit ihren Geschichten um Inspektor George Felse und den historischen Bruder-Cadfael-Romanen. Ihre Bücher wurden in mehr als fünfzehn Sprachen übersetzt. Sie starb 1995 in Shropshire, England. Die weiteren Bände der Baumeister-Trilogie liegen auf deutsch bereits vor: »Das Erbe des Baumeisters« und »Die Rückkehr des Baumeisters«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492983525
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum02.11.2017
AuflageAuflage
Reihen-Nr.2
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2391 Kbytes
Artikel-Nr.2498525
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
KAPITEL EINS

Die Grafschaft Kerry: September 1228

Aber: Oktober 1228

Der Knabe, der in der Baumkrone hockte, kniff die Lider zusammen und spähte gen Osten in die aufgehende Sonne.

Aus der bewaldeten Flußniederung unter ihm leuchteten Lichtpunkte wie Messer auf und stachen ihm in die Augen. Die flach einfallenden langen Sonnenstrahlen, welche durch den Morgennebel drangen, hatten soeben das steile, tief eingeschnittene Tal erreicht und trafen auf das tanzende Wasser zwischen den Bäumen. Langsam hob der Junge den Blick und betrachtete über das gleißende Licht hinweg den stumpfen Felsvorsprung, auf dem sich die Mauern der halb vollendeten Feste erhoben. Über die Weiden, auf denen kein einziges Schaf zu erblicken war, breitete sich weit und bunt das Lager der königlichen Truppen aus.

Dort fühlten die Engländer sich in ihrer Überzahl sicher genug, ihre Banner zu zeigen, aber jedesmal wenn sie es wagten, in die Wälder einzudringen, kam das Aufblitzen eines scharlachroten Stücks Stoff oder einer Helmzier sie teuer zu stehen. Allein in der vergangenen Woche hatten die Waliser über vierzig von ihnen in Rufweite ihres eigenen Lagers getötet. Harry selbst hatte zwei Männer mit einem Pfeilschuß erledigt, als sie im Morgengrauen zu ihren Kaninchenschlingen geschlichen kamen und zu hungrig waren, um Vorsicht walten zu lassen. Die Armee des Justitiars darbte. Das wenige Fleisch, das die Soldaten in den letzten drei Wochen gekostet hatten, war bestenfalls das ihrer eigenen Pferde. Beim Heranrücken der Engländer hatte die Bevölkerung die Dörfer verlassen und Rindvieh, Schweine und Schafe in die Wildnis gescheucht. Selbst das Wild in den Wäldern hatte man planmäßig nach Westen getrieben, damit es dem Feind nicht zur Nahrung dienen konnte.

Unablässig peinigten die grellen Lichtreflexe die Augen des Knaben. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn plötzlich. Er wandte seine Aufmerksamkeit von dem Flickenteppich aus Zelten und Pavillons ab und ließ den Blick über das dahinter liegende zurückweichende breite Tal schweifen. Gesäumt wurde es von tief eingeschnittenen Hügeln, deren dunkle blaue Schatten im kräftiger werdenden Tageslicht intensiver wurden. Genauer betrachtete der Knabe jetzt die Spur, welche die blinkenden Lichtschafte tief unter seinem Ausguck durch die Bäume webten.

Das Herz des Jungen tat einen Satz. Die Strahlen, die sich auf der Wasseroberfläche brachen, schienen den Bachlauf verlassen zu haben und wandten sich hügelaufwärts zum Sattel des Höhenzugs hinauf, als schlängele ein silbriges Reptil sich durch die Wälder an der Flanke des Gwernesgob. Aber es war nicht das Glitzern des Flußlaufs, sondern das Blitzen von Helmen und Speeren. Die Engländer wurden unvorsichtig. Sie besaßen nicht einmal die Umsicht, die Spitzen ihrer Lanzen zu schwärzen, ehe sie auf Beute auszogen.

Hals über Kopf kletterte der Knabe vom Baum, wobei er sich in seiner Hast Knie und Handflächen aufschürfte. Er wandte dem breiten Tal den Rücken, in das jetzt das Licht der Sonne wie helles Wasser strömte und die letzten Nebel in die tiefsten Winkel der Hügel von Kerry zurücktrieb, und rannte durch das Unterholz davon wie ein Hase.

Seine beiden walisischen Ziehbrüder schritten Seite an Seite den bewachsenen Pfad zwischen den Eichen hinab. David war hoch gewachsen, schlank und ernst wie seine Mutter, Owen dagegen gedrungen, dunkel und von heiterem Naturell. Sie stritten, wie gewöhnlich, über ihren kleinen Bruder.

»Ich habe dir gleich gesagt, daß wir ihn nie hätten mitnehmen dürfen«, erregte sich Owen. »Mit seinen dreizehn Jahren ist er viel zu jung für so etwas und wäre besser zu Hause geblieben. Warum in aller Welt hast du das zugelassen? Du hättest wissen müssen, daß er ein rechter Plagegeist werden würde.«

»Er hat so darum gefleht«, widersprach David milde. »Und er hat sich als besserer Bogenschütze erwiesen als manch ein erwachsener Mann, der in meinem Dienst steht.«

»Ich würde dir ja zustimmen, wenn wir es bloß schaffen würden, den Knaben in Bogenschußweite vom Feind fernzuhalten, aber der Rotzlöffel wagt sich immer zu nahe heran. Als er zum dritten Mal entwischt ist, mußte ich ihn tatsächlich unmittelbar vor den englischen Linien zurückholen. Was glaubst du, wird mir seine Mutter erzählen, wenn ich ohne den Burschen zurückkehre? Und wenn du ihm schon unbedingt nachgeben mußtest, wieso hast du mich dann zu seinem Kindermädchen ernannt? Lieber würde ich einen Sack Flöhe hüten!«

David lachte. Er besaß das herzliche Lachen seiner Mutter, das sich nur selten und kurz vernehmen ließ und sogar ein wenig reumütig klang, als bringe die Bürde ihrer königlichen Abstammung die aufperlende Heiterkeit immer viel zu rasch zum Versiegen. »Wie du selbst am besten weißt, hätte sie ihn niemandem außer dir anvertraut. Und klug hat sie damit gehandelt! Der Knabe braucht nur einen Schritt vom Wege abzuweichen, und schon läufst du ihm nach wie eine besorgte Henne ihrem Küken. Wenn du dich weniger um ihn sorgtest, bräuchtest du auch nicht so häufig mit ihm zu schimpfen. Harry hat seine fünf Sinne beisammen; du reibst dich also völlig grundlos auf.«

»Ich? Wer von uns hat denn in dem Augenblick, als der Junge vermißt wurde, begonnen, das Lager auf den Kopf zu stellen? Laß mich den Burschen nur in die Finger bekommen, dann werde ich dem kleinen Tunichtgut das Fell gerben«, versprach Owen finster.

In diesem Moment brach der Knabe durch die Büsche, die den Weg vor ihnen säumten. Atemlos nach dem ganzen Rennen, stürzte er sich bereitwillig in die gebräunten Arme Owens, der ihn eben noch hatte übers Knie legen wollen. Sein Pflegebruder schüttelte ihn heftig durch, erhob jedoch nicht die Hand gegen ihn. Stets war Owen derjenige, der ihm drohte, doch die eigentliche Strafe übernahm für gewöhnlich der ernste, pflichtbewußte David. Die beiden hielten den Knaben zwischen sich fest und redeten in ihrem Zorn abwechselnd auf ihn ein.

»Wo bist du während der letzten zwei Stunden gewesen, du Schlingel?«

»Hatte ich dir nicht verboten, das Lager allein zu verlassen? Wenn du noch einmal gegen meine Anordnungen verstößt, schicke ich dich unter Bedeckung von Soldaten nach Hause, verstanden?«

Der Junge, dessen Brust sich atemlos hob und senkte, setzte sich standhaft gegen seine Brüder zur Wehr. »Hört mir doch endlich zu! Ich werde schon dafür einstehen, bestimmt, aber später. Die Engländer ... ich habe sie von der Hügelkuppe aus beobachtet, und sie ...«

»Das dachte ich mir doch!« rief David aus und versetzte dem Knabe ein oder zwei Maulschellen, um sein Recht als älterer Bruder geltend zu machen. Verblüfft sah er, wie Harry mit plötzlicher Heftigkeit seine Hand packte und festhielt.

»Wollt ihr mir wohl zuhören? Die Engländer sind im Anrücken. Ich habe sie vom Hügel aus beobachtet. Ein Trupp, der sich auf Beutezug befindet, hat den Bergsattel dort hinten überquert und den Weg nach Dolfor eingeschlagen.«

Jetzt hatte der Junge endgültig die Aufmerksamkeit der Älteren erlangt. Jeder hielt ihn an einem Arm fest, und beide bestürmten ihn mit Fragen.

»Wann ist das gewesen?«

»Wie stark war der Trupp?«

»Wessen Wappen trugen die Männer?«

In ihrem Eifer rüttelten die zwei den Knaben, doch das war gar nicht notwendig. Aufgeregt sprudelte er seine Antworten hervor, denen sofort wieder neue Fragen folgten.

»Vor weniger als einer Viertelstunde. Mindestens dreißig Mann. Ich habe sie unter den Bäumen kommen sehen und verfolgt, welchen Weg sie eingeschlagen haben. Sie sind in Deckung geblieben, aber dort, wo die Sonne einfällt, könnt ihr sie an ihren Kettenhemden und Lanzen erkennen. Ihre ganze Ausrüstung war blank poliert«, rief er bebend vor Erregung und Wut. »Wenn wir dem Fluß folgen, können wir sie an der Furt stellen.«

Über den Kopf des Knaben hinweg wechselten die beiden Männer einen kurzen, stahlharten Blick. Dann ließen sie den Jungen auf den Boden plumpsen und stürzten auf dem Weg zurück, den sie gekommen waren. Der Kleine mußte sich die Lunge aus dem Leib rennen, um Schritt mit seinen Ziehbrüdern zu halten, doch er heftete sich verbissen an ihre Fersen. Im Laufen zerrte er an Davids Arm und protestierte keuchend schon jetzt gegen das drohende Verbot.

»Ihr werdet mich doch wohl mitnehmen?« schrie er ängstlich. »Ich habe sie schließlich zuerst gesichtet!«

»Das hast du wohl«, erwiderte David und hob einen Arm, um sich vor den Zweigen zu schützen, die ihm ins Gesicht schlugen. »Dein Teil ist getan, und nun laß uns unseren Part tun.«

»Das ist ungerecht! Warum habt ihr mich dann überhaupt mitgenommen? Wäre ich nicht gewesen, hättet ihr nicht einmal erfahren ...«

Der Knabe verwandte so viel Kraft und Aufmerksamkeit auf seine Empörung, daß er vergaß, darauf zu achten, wohin er trat; er stolperte über eine knorrige Baumwurzel und schlug schwer zu Boden. Sofort rappelte er sich aber hastig wieder auf und lief weiter, wobei er sich humpelnd seine aufgeschabte Haut rieb.

»Ich schwöre, daß ich nicht stören werde, wenn ihr mich mitkommen laßt. Warum darf ich denn bloß nicht? Wozu bin ich denn hier, wenn ich nicht kämpfen darf?«

Seite an Seite stürzten die drei auf die Lichtung hinaus. Immer noch jammerte der Knabe traurig, während David den Ruf zum Sammeln ausstieß. Als die Clankrieger die Stimme ihres Fürsten vernahmen, traten sie aus dem finsteren, stillen Wald hervor. Sie waren selbst dunkel und schweigsam wie die Bäume und schienen mit ihrer...
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Ellis Peters (Pseudonym von Edith Pargeter), geboren 1913, verband ihr Leben lang ihr Interesse für Geschichte mit ihrem literarischen Talent. Schon im Alter von dreiundzwanzig Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman. Internationales Ansehen erwarb sie sich mit ihren Geschichten um Inspektor George Felse und den historischen Bruder-Cadfael-Romanen. Ihre Bücher wurden in mehr als fünfzehn Sprachen übersetzt. Sie starb 1995 in Shropshire, England. Die weiteren Bände der Baumeister-Trilogie liegen auf deutsch bereits vor: "Das Erbe des Baumeisters" und "Die Rückkehr des Baumeisters".