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Fremdkörper: Ein Leonie-Simon-Roman - Band 3

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
439 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.10.2015
Zu schön, um tot zu sein: 'Fremdkörper' von Renate Kampmann - jetzt als eBook bei dotbooks. Auf dem Dachboden eines Hamburger Mietshauses wird die mumifizierte Leiche einer attraktiven jungen Frau gefunden. Nichts deutet auf ein Gewaltverbrechen hin. Doch Rechtsmedizinerin Leonie Simon glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Denn warum drängt die Mutter der Frau, eine einflussreiche Staatsanwältin, plötzlich darauf, das Verfahren einzustellen? Während Leonie auf immer mehr Ungereimtheiten in der Vergangenheit der Toten stößt, versetzt ein Heckenschütze ganz Deutschland in Angst und Schrecken. Stehen diese Verbrechen in Zusammenhang? Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Fremdkörper' von Renate Kampmann. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag. Die Presse über Renate Kampmann: 'Dr. Leonie Simon, Rechtsmedizinerin - wenn Renate Kampmann sie nicht erfunden hätte, würde sie in der deutschen Krimi-Landschaft fehlen!' Doris Gercke 'Besser als Patricia Cornwell.' Bild am Sonntag 'Nichts für schwache Nerven.' FREUNDIN

Renate Kampmann, geboren 1953 in Dortmund, studierte Germanistik und Geschichte. Sie war Dramaturgie-Assistentin bei Peter Zadek am Bochumer Schauspielhaus, arbeitete als Journalistin, Radio-Redakteurin und TV-Producerin. Seit 1995 lebt sie als freie Schriftstellerin in Hamburg. Sie schrieb unter anderem Drehbücher für die TV-Serien »Bella Block«, »Doppelter Einsatz« und »Das Duo«. Bei dotbooks erscheint ihre Krimireihe rund um Rechtsmedizinerin Dr. Leonie Simon, die folgende Bände umfasst: »Die Macht der Bilder« »Im Schattenreich« »Fremdkörper« »Fremder Schmerz« Die ersten drei Kriminalromane sind auch im Sammelband »Lügenmord - Rechtsmedizinerin Leonie Simon ermittelt« erhältlich.
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Produkt

KlappentextZu schön, um tot zu sein: 'Fremdkörper' von Renate Kampmann - jetzt als eBook bei dotbooks. Auf dem Dachboden eines Hamburger Mietshauses wird die mumifizierte Leiche einer attraktiven jungen Frau gefunden. Nichts deutet auf ein Gewaltverbrechen hin. Doch Rechtsmedizinerin Leonie Simon glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Denn warum drängt die Mutter der Frau, eine einflussreiche Staatsanwältin, plötzlich darauf, das Verfahren einzustellen? Während Leonie auf immer mehr Ungereimtheiten in der Vergangenheit der Toten stößt, versetzt ein Heckenschütze ganz Deutschland in Angst und Schrecken. Stehen diese Verbrechen in Zusammenhang? Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Fremdkörper' von Renate Kampmann. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag. Die Presse über Renate Kampmann: 'Dr. Leonie Simon, Rechtsmedizinerin - wenn Renate Kampmann sie nicht erfunden hätte, würde sie in der deutschen Krimi-Landschaft fehlen!' Doris Gercke 'Besser als Patricia Cornwell.' Bild am Sonntag 'Nichts für schwache Nerven.' FREUNDIN

Renate Kampmann, geboren 1953 in Dortmund, studierte Germanistik und Geschichte. Sie war Dramaturgie-Assistentin bei Peter Zadek am Bochumer Schauspielhaus, arbeitete als Journalistin, Radio-Redakteurin und TV-Producerin. Seit 1995 lebt sie als freie Schriftstellerin in Hamburg. Sie schrieb unter anderem Drehbücher für die TV-Serien »Bella Block«, »Doppelter Einsatz« und »Das Duo«. Bei dotbooks erscheint ihre Krimireihe rund um Rechtsmedizinerin Dr. Leonie Simon, die folgende Bände umfasst: »Die Macht der Bilder« »Im Schattenreich« »Fremdkörper« »Fremder Schmerz« Die ersten drei Kriminalromane sind auch im Sammelband »Lügenmord - Rechtsmedizinerin Leonie Simon ermittelt« erhältlich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958242371
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum01.10.2015
Reihen-Nr.3
Seiten439 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1809 Kbytes
Artikel-Nr.2581771
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

IM SCHLAFZIMMER war es warm und stickig. Leonie Simon erwachte, weil sie schwitzte. Und weil es zu hell war. Sie war erst spät zu Bett gegangen und hatte, todmüde, wie sie war, die Vorhänge nicht vollständig zugezogen. Ihr Kopf schmerzte leicht, der Sekt hatte sich wohl nicht mit dem Rotwein vertragen, und es dauerte einen Moment, bis ein Gedanke sich den Weg in ihr Bewusstsein bahnen konnte. Wieso hatte der Wecker nicht geklingelt? Die Sonne erreichte ihr Schlafzimmerfenster zu dieser Jahreszeit nicht vor halb acht. Ächzend drehte sie sich um und öffnete ein Auge. Die Digitalanzeige ihres Radioweckers war erloschen. Hatten die Batterien schlappgemacht? Unsinn. Der Wecker war ans Netz angeschlossen. Das war wieder typisch. Noch keine drei Jahre alt und schon kaputt. Heutzutage war alles auf Verschleiß produziert.

Leonie nahm alle Kraft zusammen und sprang aus dem Bett. Wenn sie verschlafen hatte, wurde es höchste Zeit. Den ersten Termin des Tages hatte sie wahrscheinlich schon verpasst. Sie zog die Vorhänge auf und blinzelte in die grelle Morgensonne. Dieser Sommer versprach so lang und tropisch zu werden wie der letzte. Irgendetwas störte sie plötzlich. Ein Geräusch. Ein unregelmäßiges Tröpfeln. Sie ging zur Schlafzimmertür und öffnete sie. Das Bild, das sich ihr bot, traf auf ihre Netzhäute und sauste den Sehnerv entlang in ihr Gehirn. Leonie schloss die Augen. Das konnte nur ein verspäteter Albtraum sein. Sie versuchte es erneut. Es hatte sich nichts geändert. Sie blickte in eine Badelandschaft. Wasser tropfte von den Decken, lief in feinen Strömen die Wände entlang und bedeckte knöcheltief die Fußböden ihrer Wohnung. Mit Ausnahme des Schlafzimmers, was an der schlampigen Arbeit der Polnisch sprechenden Schwarzarbeiter, die das Haus gebaut hatten, liegen musste. Es gab in keiner Wohnung gerade Fußböden.

Irgendwo inmitten des Seengebietes klingelte Leonies Handy. Sie beachtete es nicht. Paralysiert stand sie eine Ewigkeit auf der Schwelle ihres trocken gebliebenen Schlafzimmers, dann watete sie los. Das Handy hatte inzwischen aufgehört zu klingeln.

Fassungslos registrierte sie die Schäden, die das Wasser angerichtet hatte. Teppiche und Bilder hatten am schwersten gelitten. Der Parkettboden kam an einigen Stellen bereits hoch. Im Eingangsflur funkte es aus dem Sicherungskasten. Eine ungeheure Wut stieg in Leonie hoch. Sie riss die Wohnungstür auf und rannte im Schlafanzug und immer drei Stufen auf einmal nehmend ins Stockwerk über ihr. Mit beiden Fäusten trommelte sie an die Tür der Nachbarn, die über ihr wohnten. Ein erschrocken aussehender junger Mann öffnete die Tür.

Er hielt einen Wischlappen in der Hand.

»Alles klar, Frau Simon. Wir haben's schon gemerkt. Der Waschmaschinenschlauch. Ist aber alles wieder in Ordnung.«

»Was reden Sie für ein Blech?«, brüllte Leonie. »Gar nichts ist in Ordnung. Meine Wohnung ist ein Aquarium. Kommen Sie sofort runter.«

Sie stürmte wieder nach unten. Ihr Nachbar und seine Freundin folgten mit betretenen Gesichtern. »O Gott«, sagten beide wie aus einem Mund, als sie die Katastrophe sahen.

Immer noch kochend vor Zorn, raffte Leonie Jeans und T-Shirt zusammen, verschwand kurz im Bad und zog sich an. Ihr Handy klingelte wieder. Sie fischte es von einer Kommode herunter.

»Simon«, bellte sie ins Telefon. »Ich weiß, dass ich zu spät bin. Und ich habe einen sehr guten Grund dafür.« Sie funkelte ihre Nachbarn böse an. »Auch das noch. Wo muss ich hin? Natürlich kenne ich die Roonstraße. Ist ja praktisch bei mir um die Ecke.«

Leonie patschte barfüßig ins Arbeitszimmer, fischte ihre Zweitschlüssel aus einer Schublade und drückte sie den immer noch hilflos mitten im Wohnzimmer stehenden Nachbarn in die Hand.

»Während ich das tue, wofür ich bezahlt werde, rufen Sie erstens den Notdienst der HEW an. Die sollen sofort jemanden schicken, der meiner Wohnung den Saft abdreht, damit es nicht noch einen Brand gibt. Zweitens wischen Sie diese Schweinerei auf. Drittens informieren Sie Ihre Versicherung und den Hausmeister. Und viertens und letztens buchen Sie mir ein hübsches Hotelzimmer, auf Ihre Kosten natürlich. Diese Bude hier ist nämlich für mindestens ein oder zwei Wochen unbewohnbar.«

Leonie angelte im Flur ein Paar Sandalen aus der Brühe, ihre Handtasche von der Garderobe und verließ die Wohnung, ohne sich noch einmal umzudrehen.



Trotz der frühen Morgenstunde war es auf dem Dachboden des Altbaus glühend heiß. Kriminalhauptkommissar Kaminski, sein Kollege Stein und die Frauen und Männer von der LKA-Spurensicherung arbeiteten mit hochroten Köpfen. Als Leonie von einem Uniformierten in die Dachstube geleitet wurde, zerrte Kaminski gerade am Reißverschluss seines weißen Spezialanzugs, was ihm einen tadelnden Blick eines Kriminaltechnikers eintrug. Leonie stellte ihren Tatortkoffer auf eine wackelige Kommode neben dem Eingang. Ihr Blick wurde sofort von der Leiche angezogen, die halb liegend, halb sitzend an einem Ledersessel lehnte.

»Ihre Hosenbeine sind nass«, stellte Kaminski fest.

»Was Sie nicht sagen.« Leonie trat neben die reglose Gestalt. Obwohl die Frau vollständig mumifiziert war und aussah, als wäre sie gerade einer altägyptischen Grabkammer entstiegen, waren die Spuren ihrer einstigen Schönheit noch kenntlich.

»Hallo, meine Schöne«, murmelte Leonie und ließ sich auf ein Knie nieder. Sie wandte den Blick nicht von der Toten, während sie ihre Latexhandschuhe überstreifte. »Was ist denn mit dir passiert?«

»Das wüsste ich auch gern«, sagte Kaminski. »Und vor allem wann? In welchem Jahrhundert?«

Leonie antwortete nicht. Vorsichtig begann sie mit der Untersuchung der Mumie.

Die Tote war barfüßig, aber mit einer schwarzen Jogginghose und einer ehemals hellen Leinenbluse bekleidet, die, wie Leonie nebenbei registrierte, falsch geknöpft war. Zu Lebzeiten war die Frau vermutlich gertenschlank und etwa mittelgroß gewesen. Ihr langes, dunkelbraunes Haar lag zum Teil ausgebreitet auf der Sitzfläche des Sessels. In den Haaren klebte eine Hand voll Puppen von Schmeißfliegen, die kurz nach Todeseintritt ihre Eier in Augen- und Mundwinkeln der Verstorbenen ablegten. Die natürliche Mumifikation der Leiche war aber offensichtlich so schnell erfolgt, dass kaum Madenfraß stattgefunden hatte. Leonie riss sich vom Anblick der perfekt geformten Gesichtsknochen los und suchte nach Zeichen für einen gewaltsamen Tod. Die braune, ledrig-harte Haut machte ihre Suche schwierig, Verfärbungen und Hautdefekte waren nicht leicht zu erkennen oder zu bewerten. Weder Kopf noch Hals zeigten offensichtliche Verletzungen. Für weitere Untersuchungen musste der Leiche die Kleidung heruntergeschnitten werden, was im Institut besser zu bewerkstelligen war.

Leonie erhob sich und begegnete Kaminskis Blick, der geduldig abgewartet hatte.

»Ich habe nicht die geringste Ahnung, woran sie gestorben sein könnte. Noch nicht, jedenfalls.«

Sie trat zur Seite, um dem Polizeifotografen Gelegenheit zu geben, die Leiche von allen Seiten abzulichten.

»Und um Ihre erste Frage zu beantworten: Es ist möglich, dass sie zur Jahrhundertwende bereits hier oben lag.«

Eine Kriminaltechnikerin, die neben der Leiche hockte, griff unter den Sessel und holte ein Fünfmarkstück hervor, danach mit äußerster Vorsicht ein zusammengeknülltes Papiertaschentuch, das zwischen einem Sesselbein und der Toten eingeklemmt war. Sie verstaute beides in Tüten.

Kaminski sah ihr dabei zu, dann wandte er sich wieder an Leonie. »Könnte die Kühn den Zeitraum eingrenzen?«

Dr. Kühn war eine forensische Entomologin, mit der Leonie gelegentlich zusammenarbeitete.

»Kaum. Es hat so gut wie kein Madenfraß stattgefunden, nur in einer Generation. Man könnte beinahe von primärer Mumifikation sprechen.«

Bei primärer Mumifikation erfolgt die Austrocknung einer Leiche so schnell, dass Fäulnisprozesse und Madenfraß unterbleiben. Eine so gut erhaltene Mumie bekam Leonie nicht oft zu Gesicht. Sie sah sich um. Der Dachboden war eine Holzkonstruktion. Zwei kleine, schlecht schließende Dachluken ließen Zugluft herein. Auch der Boden bestand aus Holzdielen, die für Belüftung von unten sorgten. Die Luft war extrem trocken, und ein Kamin, wenig mehr als einen halben Meter von der Leiche entfernt, sorgte auch im Winter für Wärme. »Ideales Klima«, sprach Leonie ihre Gedanken aus. Dann betrachtete sie wieder die Leiche. »Was hat sie wohl hier oben gewollt?«

Kaminski zuckte mit den Schultern. »Wir überprüfen gerade die Mietparteien. Sieht aber nicht so aus, als ob einer sie kennt. Der Hausmeister hat die Leiche zufällig gefunden.«

»Wem gehören denn die Sachen hier?« Leonie klopfte auf einen Servierwagen, der seinen letzten Auftritt in den frühen Sechzigern gehabt haben konnte.

»Wusste der Hausmeister nicht. Die Mieter haben keine Schlüssel für den Bodenraum. Der ganze Krempel dürfte eigentlich gar nicht da sein.«

»Die Leiche auch nicht«, sagte Leonie und griff nach ihrem Koffer.

Bevor sie ins Institut fuhr, wollte Leonie in ihrer Wohnung nach dem Rechten sehen. In der Tiefgarage lief ihr der Mann von den Hamburger Elektrizitätswerken über den Weg. Er kam aus dem Raum mit den Stromzählern für jede der dreizehn Wohnungen des Gebäudes, wo er die Zufuhr zu Leonies Wohnung unterbrochen hatte. Solange der Schaltkasten in ihrer Wohnung nicht völlig abgetrocknet war, konnte der Strom nicht wieder angestellt werden.

»Zwei bis drei Tage müssen Sie schon rechnen, junge Frau. Und immer schön lüften.«

Leonie ging zum Fahrstuhl und dachte, im Rückblick...
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Autor

Renate Kampmann, geboren 1953 in Dortmund, studierte Germanistik und Geschichte. Sie war Dramaturgie-Assistentin bei Peter Zadek am Bochumer Schauspielhaus, arbeitete als Journalistin, Radio-Redakteurin und TV-Producerin. Seit 1995 lebt sie als freie Schriftstellerin in Hamburg. Sie schrieb unter anderem Drehbücher für die TV-Serien »Bella Block«, »Doppelter Einsatz« und »Das Duo«.Bei dotbooks erscheint ihre Krimireihe rund um Rechtsmedizinerin Dr. Leonie Simon, die folgende Bände umfasst:»Die Macht der Bilder«»Im Schattenreich«»Fremdkörper«»Fremder Schmerz«Die ersten drei Kriminalromane sind auch im Sammelband »Lügenmord - Rechtsmedizinerin Leonie Simon ermittelt« erhältlich.