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Das Herz der Schneetänzerin: Zweiter Roman

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
303 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am04.10.2016
Denn das Schicksal wartet nicht, bis du bereit bist ... 'Das Herz der Schneetänzerin' von Judith Nicolai jetzt als eBook bei dotbooks. Bremen, 1950: Die Jahre nach dem Krieg waren hart, die Nahrungsmittel knapp und die Winter kalt, doch nun ist es Zeit, nach vorn zu blicken - auch für Anna und ihre Familie. Durch ihre Arbeit in der Kantine der amerikanischen Besatzer nimmt Annas Leben eine ganz neue Wendung: Mit der quirligen Gisi kehren Fröhlichkeit und Ausgelassenheit in ihren Alltag zurück ... und mit dem charmanten GI Samuel Herzklopfen und Küsse bei Sonnenuntergang. Doch darf Anna ihren Gefühlen wirklich folgen, solange sie nicht weiß, welches Schicksal ihre Jugendliebe Adam ereilt hat, der in den Kriegswirren 1944 verschwand? Die Saga geht weiter: Ein bewegender Roman über die Kraft von Freundschaft und Liebe in Zeiten voller Schrecken und Dunkelheit. Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Das Herz der Schneetänzerin' von Judith Nicolai. Dramatisches und berührendes Lesefutter für alle Fans des Bestseller-Erfolgs 'Sternentochter' von Anna Valenti. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Judith Nicolai wurde 1976 in Karlsruhe geboren. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits mit 14 Jahren. Dennoch machte sie erst eine Ausbildung zur Buchhändlerin und studierte anschließend Gartenbauwissenschaften. Heute lebt sie in der Nähe von Karlsruhe. Bei dotbooks veröffentlichte Judith Nicolai ihre »Schneetänzerin«-Saga als eBook- und Printausgaben: »Schneetänzerin«, »Das Herz der Schneetänzerin« und »Der Traum der Schneetänzerin«. Die Reihe ist auch im eBook-Sammelband »In Zeiten des Sturms« erhältlich. Außerdem erscheint bei dotbooks ihr Roman »Die Töchter der Sturminsel« als eBook- und Printausgabe und ihr Roman »Die Frauen vom Schlehenhof« als eBook und Hörbuch.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR5,99

Produkt

KlappentextDenn das Schicksal wartet nicht, bis du bereit bist ... 'Das Herz der Schneetänzerin' von Judith Nicolai jetzt als eBook bei dotbooks. Bremen, 1950: Die Jahre nach dem Krieg waren hart, die Nahrungsmittel knapp und die Winter kalt, doch nun ist es Zeit, nach vorn zu blicken - auch für Anna und ihre Familie. Durch ihre Arbeit in der Kantine der amerikanischen Besatzer nimmt Annas Leben eine ganz neue Wendung: Mit der quirligen Gisi kehren Fröhlichkeit und Ausgelassenheit in ihren Alltag zurück ... und mit dem charmanten GI Samuel Herzklopfen und Küsse bei Sonnenuntergang. Doch darf Anna ihren Gefühlen wirklich folgen, solange sie nicht weiß, welches Schicksal ihre Jugendliebe Adam ereilt hat, der in den Kriegswirren 1944 verschwand? Die Saga geht weiter: Ein bewegender Roman über die Kraft von Freundschaft und Liebe in Zeiten voller Schrecken und Dunkelheit. Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Das Herz der Schneetänzerin' von Judith Nicolai. Dramatisches und berührendes Lesefutter für alle Fans des Bestseller-Erfolgs 'Sternentochter' von Anna Valenti. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Judith Nicolai wurde 1976 in Karlsruhe geboren. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits mit 14 Jahren. Dennoch machte sie erst eine Ausbildung zur Buchhändlerin und studierte anschließend Gartenbauwissenschaften. Heute lebt sie in der Nähe von Karlsruhe. Bei dotbooks veröffentlichte Judith Nicolai ihre »Schneetänzerin«-Saga als eBook- und Printausgaben: »Schneetänzerin«, »Das Herz der Schneetänzerin« und »Der Traum der Schneetänzerin«. Die Reihe ist auch im eBook-Sammelband »In Zeiten des Sturms« erhältlich. Außerdem erscheint bei dotbooks ihr Roman »Die Töchter der Sturminsel« als eBook- und Printausgabe und ihr Roman »Die Frauen vom Schlehenhof« als eBook und Hörbuch.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958247994
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum04.10.2016
Reihen-Nr.2
Seiten303 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse721 Kbytes
Artikel-Nr.2584818
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 2

»Schön heute, nicht?«

Ich öffnete die Augen und nickte. Wieder einmal stand ich auf dem Bürgersteig vor der Bäckerei, die Schlange der Wartenden wand sich zum Laden hinaus, die Treppe hinunter und bis zum Nachbarhaus. Die Frauen, die ungeduldig auf der Stelle traten und ihre Einkaufstaschen von einer Hand in die andere wechselten, ließen sie beinahe lebendig wirken, sich krümmen und schlängeln. Ich hatte mich umgedreht und hielt das Gesicht in die schwache Frühlingssonne. Sie schien mir warm auf Stirn und Wangen. Die junge Frau hinter mir, die mich angesprochen hatte, lächelte mir zu.

»Ja, herrlich nach der Kälte. Heute macht es mir gar nichts aus, nach Brot anzustehen. Ich könnte mich den ganzen Tag so faul in der Sonne herumtreiben.«

Die Frau verzog ein wenig gequält das Gesicht. »Na ja, den ganzen Tag nun auch wieder nicht.« Als sie die große Tasche abstellte, die sie vor sich trug, sah ich, dass sie schwanger war. Sie war so klein und mager, dass der runde Bauch, der sich unter ihrer Jacke wölbte, sie förmlich zu Boden zu drücken schien.

»Oh«, sagte ich. »Natürlich, das glaube ich Ihnen. Bitte, gehen Sie doch vor.«

»Nein, nein, ist schon gut. Vielen Dank.« Sie stützte ihre Hände in den Rücken. »Ich habe es eigentlich auch nicht besonders eilig. Heute ist so ein schöner Tag, und wenn ich in meinem Zimmer sitze, werde ich nur trübsinnig. In den Bunker müssen wir früh genug wieder.«

Die Schlange war ins Stocken gekommen. Ich steckte die Hände in die Jackentaschen und sah mich um. Vor dem strahlend blauen Frühlingshimmel wirkte der zerstörte Turm der Stephani-Kirche am Horizont wie die Kulisse eines Films. Ich musste mich manchmal selbst daran erinnern, dass ich nicht im Kino war.

An diesem Morgen Ende März lebten wir schon seit Wochen in einem seltsam irrealen Zustand des Wartens. Nun, da es sich nur noch um Wochen, vielleicht sogar um Tage handeln konnte, bis das Deutsche Reich vollständig besetzt sein würde, galt unser ganzes Sehnen dem Moment der Kapitulation. Erschien eine Zeitung, so wurde sie dem Verkäufer noch mit feuchter Druckerschwärze aus den Händen gerissen, in den Schlangen vor den Lebensmittelläden wurde hinter vorgehaltener Hand getuschelt. Den meisten von uns war klar, dass der Krieg verloren war. Das, was uns jetzt bewegte, war die Frage, was danach mit uns passieren würde.

Ich sah mich wieder nach der jungen Frau um. Sie hatte ihr dunkles Haar zu einem Kranz um den Kopf geschlungen, ihre Kleidung war, wie bei den meisten von uns, fadenscheinig und abgetragen. Sie hatte ein nettes Gesicht und blaue Augen, die aber von dunklen Ringen umschattet waren. Überhaupt sah sie mit einem Mal gar nicht mehr so fröhlich aus wie eben noch. Über ihrer Oberlippe glänzen Schweißperlen, und ihr Gesicht hatte eine graue Färbung angenommen.

Unsicher berührte ich ihren Arm. »Geht es Ihnen nicht gut? Kann ich Ihnen helfen?«

Sie verzog das Gesicht in dem Versuch, mir beruhigend zuzulächeln. »Es geht schon. Keine Angst, Sie müssen nicht hier auf der Straße Geburtshilfe leisten. Mir tut nur der Rücken ein bisschen weh.«

Ich schürzte die Lippen. »Dann sollten Sie aber nicht so lange hier herumstehen müssen.« Ich tippte der Wartenden vor mir auf die Schulter. »Entschuldigen Sie bitte, wären Sie wohl so nett und würden die Frau vorlassen? Sie ist in anderen Umständen und fühlt sich nicht besonders gut.«

Die Angesprochene drehte sich zu uns um und warf einen Blick auf die junge Frau. Dann zuckte sie mit den Schultern und sagte unwillig: »Ja und? Meine drei sind allein zu Hause, das jüngste hat Mittelohrentzündung und brüllt sich die Seele aus dem Leib. Tut mir leid, aber wir haben s alle nicht leicht, so ist das nun mal.« Mit diesen Worten drehte sie sich wieder um. Empört schnappte ich nach Luft und brummte etwas Unhöfliches vor mich hin.

»Bitte, lassen Sie doch.« Das Gesicht der jungen Frau hatte seine ungesunde Farbe verloren und war nun rot vor Verlegenheit. Tränen standen ihr in den Augen. »Es geht schon, wirklich. Ich möchte niemandem zur Last fallen.« Sie griff sich wieder ins Kreuz und unterdrückte ein Stöhnen.

»Hören Sie, wir stehen hier noch mindestens eine halbe Stunde.« Ich sah sie zweifelnd an. »Seien Sie mir nicht böse, aber Sie sehen furchtbar aus, als würden Sie gleich in Ohnmacht fallen.«

Sie lachte, dann fing sie an zu schluchzen.

Ich kaute an meiner Unterlippe. »Ich weiß ja, dass Sie mich nicht kennen, aber ⦠Wollen Sie mir nicht Ihre Marken geben? Dann hole ich das Brot für Sie, und Sie gehen nach Hause. Wenn Sie mir sagen, wo Sie wohnen, bringe ich es Ihnen nachher vorbei.«

Als sie den Kopf schüttelte, errötete ich. »Ich wollte Ihnen nur helfen«, murmelte ich gekränkt.

Sie schüttelte wieder den Kopf, diesmal heftiger. »Das glaube ich Ihnen doch auch.« Sie krümmte sich. »Aber ich denke nicht, dass ich es im Moment nach Hause schaffe, ob mit oder ohne Brot.«

Ich schulterte meine Einkaufstasche, dann legte ich der Frau den Arm um die Taille. »Dann gehen wir eben zu uns. Meine Großmutter wohnt nur ein paar Häuser weiter.«

Ohne mir zu widersprechen, ließ sie sich von mir nach Hause befördern, halb schob, halb trug ich sie. Als wir in der Salierstraße ankamen, waren wir beide schweißgebadet, sie vor Schmerzen, ich vor Anstrengung.

»Es tut mir so leid, dass ich Ihnen diese Umstände mache«, flüsterte sie, als ich die Haustür aufdrückte. »Jetzt haben Sie ganz umsonst angestanden.«

Mit einem Anflug von Bedauern dachte ich an unser Brot und daran, dass ich heute wahrscheinlich keines mehr bekommen würde, selbst wenn ich mich gleich wieder auf den Weg machte. Dann zuckte ich mit den Schultern. »Das ist nicht so wichtig.«

In diesem Moment trat Großmutter, die unsere Stimmen gehört hatte, aus der Küche. Sie sah uns erstaunt an, erfasste sofort die Situation und wischte sich die nassen Hände an der Schürze ab. »Haben Sie Wehen?«, fragte sie und stützte die Frau auf der anderen Seite.

»Nein. Ich denke nicht. Nur so furchtbare Rückenschmerzen.«

»Wir bringen sie ins Wohnzimmer«, sagte Großmutter zu mir und zog die Frau sanft mit sich. »Wie weit sind Sie denn?«

»Sechster Monat, glaube ich.«

»Dann hoffen wir mal, dass es keine Wehen sind.«

Gemeinsam schafften wir die Frau ins Wohnzimmer und legten sie aufs Sofa. Großmutter schickte mich in die Küche, um Wasser für eine Wärmflasche aufzusetzen, kurze Zeit später folgte sie mir. Während sie im Buffet nach Kamillentee suchte, fragte sie mich: »Wo hast du denn das arme Mädchen aufgelesen?«

»In der Schlange beim Bäcker. Sie wäre beinahe umgekippt, da konnte ich sie doch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.«

»Nein, das hast du ganz richtig gemacht. Ich hoffe nur, dass es nichts Ernstes ist.«

Als das Wasser kochte, füllte ich die Wärmflasche und wickelte sie in ein Geschirrtuch, während Großmutter eine Tasse Tee aufbrühte. Dann gingen wir wieder zu unserem Gast. Großmutter half ihr, sich auf die Seite zu drehen, und drückte ihr die Wärmflasche in den Rücken, während ich hilflos danebenstand, die Teetasse in der Hand. Nach ein paar Minuten schien es der jungen Frau etwas besser zu gehen, sie hatte aber immer noch Tränen der Verlegenheit in den Augen.

»Vielen Dank für Ihre Hilfe«, sagte sie. »Es ist mir so peinlich, Ihnen zur Last zu fallen.«

»Papperlapapp«, antwortete Großmutter brüsk. »Bisher sind Sie hier noch keinem zur Last gefallen. Wie heißen Sie denn überhaupt, Mädchen?«

»Lore. Lore Stein.«

»Ich bin Frau Mommsen, und das ist meine Enkeltochter, Anna Finke.« Großmutter setzte sich neben Frau Stein auf die Couch und legte ihr die Hand auf die Stirn. »Sie sind ein bisschen fiebrig. Seit wann haben Sie diese Schmerzen?«

»Seit ein paar Tagen, aber so schlimm wie eben noch nie.«

»Sollen wir jemanden benachrichtigen, der Sie abholen kann? Ich denke, Sie sollten zum Arzt.«

Frau Stein richtete sich halb auf und zuckte zusammen. »Nein, das ist nicht nötig.«

»Sie sind doch hoffentlich nicht ganz auf sich gestellt? Haben Sie jemanden, der nach Ihnen sieht?«

»Na ja, ich wohne bei meinen Schwiegereltern.«

»Und warum sollen wir sie nicht holen?« Großmutter schnalzte tadelnd mit der Zunge. »Ich weiß gar nicht, was mit euch jungen Frauen heutzutage los ist, dass ihr keine Hilfe annehmen wollt. Warum sollten die Leute sich nicht um Sie kümmern? Sie tragen doch schließlich das Kind ihres Sohnes unter dem Herzen, oder etwa nicht?«

Frau Stein wurde puterrot. »Natürlich. Es ist nur so, dass sie mich nicht besonders mögen.«

Großmutter zog die Augenbrauen hoch. »Warum das denn? Sie scheinen doch eine recht nette, junge Frau zu sein, wenn man von Ihrem Stolz absieht.«

»Oma«, wisperte ich verlegen. »Lass sie doch in Ruhe.«

»Nein, ist schon gut«, sagte Frau Stein niedergeschlagen. »Ihre Großmutter hat ja recht. Es wäre das Normalste auf der Welt, wenn wir uns umeinander kümmern würden.« Sie senkte den Kopf und strich über ihren Bauch. »Aber sie glauben eben, dass ich ihren Sohn hereingelegt habe. Und das verzeihen sie mir nicht. Ihrer Meinung nach hätte er etwas Besseres verdient als mich.«

Großmutter nickte. »Und, haben Sie das? Ihn hereingelegt?«

»Ich weiß nicht. Vielleicht schon.« Frau Stein zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat er auch mich hereingelegt. Aber auf diese Idee ist bisher noch niemand gekommen. Darauf angelegt, schwanger zu werden, habe ich es jedenfalls nicht, wenn es das ist, was Sie meinen. Aber da er gefallen ist, ist das doch auch...
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Judith Nicolai wurde 1976 in Karlsruhe geboren. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits mit 14 Jahren. Dennoch machte sie erst eine Ausbildung zur Buchhändlerin und studierte anschließend Gartenbauwissenschaften. Heute lebt sie in der Nähe von Karlsruhe.Bei dotbooks veröffentlichte Judith Nicolai ihre »Schneetänzerin«-Saga als eBook- und Printausgaben: »Schneetänzerin«, »Das Herz der Schneetänzerin« und »Der Traum der Schneetänzerin«. Die Reihe ist auch im eBook-Sammelband »In Zeiten des Sturms« erhältlich.Außerdem erscheint bei dotbooks ihr Roman »Die Töchter der Sturminsel« als eBook- und Printausgabe und ihr Roman »Die Frauen vom Schlehenhof« als eBook und Hörbuch.