Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

In tödlicher Gesellschaft

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
224 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am03.07.20181. Auflage
Mysteriös, spannend und unterhaltsam: Das Berliner Ermittlerduo Rosenberg & Neubauer ermittelt dieses Mal im Umfeld des deutschen Hochadels Schlossherr Felix Graf von Keitenburg ist verschwunden und die Umstände sind undurchsichtig. Kriminalkommissar Alex Rosenberg und seine Kollegin Kathleen Neubauer müssen undercover im Schloss ermitteln, nachdem andere Kollegen dort bereits gescheitert sind. Die Adeligen sind eine verschworene Gemeinschaft und behalten ihre Geheimnisse in den eigenen Kreisen, sodass ihr Einsatz die letzte Chance zur Aufklärung des Falles ist. Den beiden Kommissaren fällt es nicht leicht, den strengen Regeln des Adels zu folgen und nebenbei ihr Leben außerhalb des Schlosses zu meistern. Irgendwie schaffen sie es, sich durch Jagden, festliche Dinners, Musikabende und Bälle zu schummeln, aber der Graf bleibt verschwunden und immer mehr suspekte Geheimnisse tun sich auf...

Kristina Herzog studierte nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr Jura und Mediation in Berlin und Heidelberg. Sie hat diverse Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Ihr Kurzkrimi 'Weit draußen' wurde für den NordMordAward 2011 des Deich-Verlages nominiert, 'Schlaf Lubo' für den Kurzgeschichtenpreis des Candela-Verlages. 2013 erschien ihr Politthriller 'Führers Vermächtnis', im Jahr 2015 folgte ihr Krimi 'Abschiedskonzert', der erste Fall für das Ermittlerduo Rosenberg und Neubauer.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextMysteriös, spannend und unterhaltsam: Das Berliner Ermittlerduo Rosenberg & Neubauer ermittelt dieses Mal im Umfeld des deutschen Hochadels Schlossherr Felix Graf von Keitenburg ist verschwunden und die Umstände sind undurchsichtig. Kriminalkommissar Alex Rosenberg und seine Kollegin Kathleen Neubauer müssen undercover im Schloss ermitteln, nachdem andere Kollegen dort bereits gescheitert sind. Die Adeligen sind eine verschworene Gemeinschaft und behalten ihre Geheimnisse in den eigenen Kreisen, sodass ihr Einsatz die letzte Chance zur Aufklärung des Falles ist. Den beiden Kommissaren fällt es nicht leicht, den strengen Regeln des Adels zu folgen und nebenbei ihr Leben außerhalb des Schlosses zu meistern. Irgendwie schaffen sie es, sich durch Jagden, festliche Dinners, Musikabende und Bälle zu schummeln, aber der Graf bleibt verschwunden und immer mehr suspekte Geheimnisse tun sich auf...

Kristina Herzog studierte nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr Jura und Mediation in Berlin und Heidelberg. Sie hat diverse Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Ihr Kurzkrimi 'Weit draußen' wurde für den NordMordAward 2011 des Deich-Verlages nominiert, 'Schlaf Lubo' für den Kurzgeschichtenpreis des Candela-Verlages. 2013 erschien ihr Politthriller 'Führers Vermächtnis', im Jahr 2015 folgte ihr Krimi 'Abschiedskonzert', der erste Fall für das Ermittlerduo Rosenberg und Neubauer.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492984256
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum03.07.2018
Auflage1. Auflage
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4169 Kbytes
Artikel-Nr.2706055
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

Mit stechender Seite hetzte Alexander Rosenberg hinter dem Einbrecher her. Sie hatten gerade eine Befragung in Lichterfelde abgeschlossen und waren auf dem Weg zurück zu ihrem Wagen, als in einem der Nachbarhäuser ein schriller Alarm losging und ein Mann mit gehetztem Blick und vollem Rucksack über das Gartentor sprang. Alex pfeifender Atem bildete in der beißenden Kälte kleine Wölkchen. Nur noch ein paar Schritte war er von ihm entfernt. Seine Kollegin Kathleen Neubauer war ein gutes Stück hinter ihnen. Ein paar Meter vor ihnen kam plötzlich ein dick eingemummelter kleiner Junge aus einer Einfahrt, der gedankenverloren einen Ball vor sich her kickte. Er war so auf das Spiel fixiert, dass er seine Umwelt nicht zu bemerken schien.

Alex hatte aufgeholt. Gleich hatte er den Flüchtigen, den sie zufällig auf frischer Tat ertappt hatten. Es war überraschend, welche Kondition der Typ hatte, schließlich hatte er ganz offensichtlich einige Jährchen mehr auf dem Buckel als die beiden Kommissare. Und die klirrende Kälte erschwerte das Durchatmen.

Der Junge stand jetzt mitten auf dem Bürgersteig und blickte überrascht auf. Nun war der Kerl auch schon neben ihm, aber anstatt ihn einfach zu umrunden und weiterzulaufen, sah er sich blitzschnell nach Alex um, packte den Jungen dann bei den Schultern und stieß ihn in dem Augenblick auf die Straße, als ein Auto heranraste, bevor er weiterrannte. Der Junge fiel hart auf den Asphalt. Der Autofahrer schien nichts von dem kleinen Drama zu bemerken. Alex wog den Bruchteil einer Sekunde ab, was er tun sollte, dann sprang er auf die Straße und griff nach dem Körper des Jungen. Seine Hände rutschten an dem dicken Stoff des Schneeanzuges ab, den das Kind trug, bevor er es endlich zu fassen bekam. Es war klar, dass der Verbrecher inzwischen über alle Berge war, aber er konnte den Jungen nicht einfach seinem Schicksal überlassen. Mit dem Kind auf dem Arm sprang er zwischen die parkenden Pkws und sah aus dem Augenwinkel, wie das Auto, das jetzt endlich abgebremst wurde, schlingernd ein gutes Stück entfernt zum Stehen kam. Er spürte, wie sein Herz klopfte. Behutsam setzte er den Jungen auf den Bordstein. Er war bei Bewusstsein und starrte Alex mit weit aufgerissenen Augen an.

»Alles okay. Es passiert dir nichts. Ich bin Alexander Rosenberg, und wie heißt du?«, sagte er sanft und strich dem Jungen über den Kopf. Er konnte nicht älter als sechs oder sieben sein.

»Jasper«, nuschelte er durch eine Zahnlücke.

»Schön, Jasper. Wohnst du hier in der Nähe?«

Jasper nickte und zeigte auf den Hauseingang, aus dem er gerade gekommen war.

»Möchtest du vielleicht lieber reingehen und dich ein bisschen von dem Schrecken erholen?«, fragte Alex, der noch immer vor dem auf dem Bürgersteig kauernden Jungen hockte. Seine Waden begannen unangenehm zu pieken, und die Kälte kroch seinen Körper empor.

Der Junge schüttelte den Kopf und brach dann in Tränen aus. Wahrscheinlich der Schock, dachte Alex. Doch gleich darauf schluchzte das Kind: »Mein Ball! Mein Ba-ha-ll. Ich hab ihn doch gerade erst bekommen.«

Alex erhob sich und sah sich um. Den Ball hatte er total vergessen. Er blickte direkt in das Gesicht eines Mannes, der kreidebleich war und den zerquetschten Ball in der Hand hielt. Auch Jasper hatte das Unglück bemerkt, und sein kleines Gesicht unter der dunkelgrünen Pudelmütze verlor sämtliche Farbe.

»Er ist platt«, flüsterte er fassungslos, und das Schluchzen wurde heftiger.

»Es tut mir so leid. Den Jungen habe ich nicht sehen können. Es ging alles so schnell ⦫ Der Autofahrer rang um Fassung, hielt sich aber sehr aufrecht.

Alex musterte den Mann. Er trug einen perfekt geschnittenen dunkelgrauen Anzug und ein passendes Hemd in exakt der gleichen Farbe wie das Einstecktuch. Auch sein Audi schien nicht ganz billig gewesen zu sein. Jung war er nicht mehr, aber er strahlte Würde aus. Jetzt kniete er sich vor den Jungen und sah ihn an. »Ich werde dir selbstverständlich einen neuen Ball kaufen. Hast du irgendwelche speziellen Wünsche? Ein Lieblingsverein? Besondere Farben oder Ähnliches?«

Mit verquollenen Augen und laufender Nase sah Jasper den Mann an. Seine Unterlippe zuckte noch, aber dann konnte Alex die Hoffnung in den Augen des Jungen erkennen.

»Ich werde nur mit dem Herrn hier die Formalitäten regeln, dann sorgen wir für Ersatz, einverstanden? Vielleicht hast du ja auch Lust auf eine heiße Schokolade?«

Jetzt hellte sich Jaspers Blick merklich auf, und er nickte.

»Sie wissen, dass Sie zu schnell gefahren sind?« Alex musste sich räuspern, so gerührt war er über die Freude des Kindes.

»Ich gestehe alles. Geben Sie mir die Strafe, die Sie für richtig halten. Ich werde sie akzeptieren. Es ist ein Segen, dass nur ein Ball sein Leben lassen musste. Ich bin noch nicht dazu gekommen, mich vorzustellen: Mein Name ist Andreas von Klippingen.«

»Ja ⦠äh, sehr erfreut. Alexander Rosenberg, Kripo Berlin.«

Lautes Geschrei ließ Alex herumfahren. Was er sah, erheiterte ihn. Kathleen kam mit dem schimpfenden Ganoven im Schlepptau näher, den sie mit Handfesseln an sich gebunden hatte. Er keifte sie an und warf ihr Schimpfworte an den Kopf, folgte ihr jedoch brav wie ein Hündchen. Offenbar hatte sie ihm gezeigt, wo der Hammer hing. Sie ignorierte ihn weitgehend, fuhr ihn jedoch, kurz bevor sie Alex erreicht hatte, an: »Jetzt halt endlich die Klappe, du Schwachkopf. Man muss auch mal verlieren können!«

Alex bemerkte, dass sich der Adelige neben ihm anspannte, aber er sagte nichts. Sie waren hier schließlich nicht auf irgendeinem Schloss, sondern machten ihre Arbeit. Und Kathleen hatte den Mistkerl gefasst. Sauber!

 

Eine Stunde später hatten Alex und Kathleen alles geregelt. Ihr Verbrecher war in Untersuchungshaft, Jasper hatte einen neuen Ball, und die Personalien von ihrem Adeligen hatten sie auch. Er durfte sich wegen der deutlich überhöhten Geschwindigkeit auf ein saftiges Bußgeld freuen, aber dafür waren die Kollegen zuständig. Jetzt liefen die beiden Kommissare den Gang zu ihrem Büro hinunter, das sie sich mit ihrem Kollegen Lukas Meister teilten.

»Hast du die Karre von dem gesehen? Die hat bestimmt eine ganze Stange Geld gekostet!«, sagte Kathleen.

»Sieht so aus«, entgegnete Alex.

»Ist ja auch ein Von und Zu. Ist das immer noch so, dass dir der goldene Löffel im Mund alle Türen öffnet? Ich dachte, der Adel wäre abgeschafft.«

»Hmm«, brummte Alex nur, doch Kathleen war noch nicht fertig.

»Meinst du, der wohnt auf einer Burg oder so? Früher hab ich ja immer davon geträumt, dass ein Prinz wie in Aschenputtel kommt und mich auf sein Schloss holt!«, seufzte sie.

»Ach, das ist auch nicht der wahre Jakob. Sieht zwar auf den ersten Blick gut aus, aber es ist auch nicht alles Gold, was glänzt. Wichtig ist, man selbst zu bleiben.«

Ein bisschen nervte es ihn ja schon, wie er so vor sich hinredete, aber es war absolut überflüssig, so mit den Augen zu rollen, wie Kathleen es tat. Und ihr blödes Schnauben durch die Nase war auch verzichtbar. Eine Erwiderung verkniff er sich, weil sie inzwischen ihr Büro erreicht hatten. Die Tür war nur angelehnt, und heraus tönten aufgeregte Stimmen.

Sie sahen sich kurz an, dann stieß Kathleen entschlossen die Tür auf.

Inka Temming stand mit rotem Kopf vor Lukas Meister und schrie aus vollem Hals: »Das war doch alles nur deine Schuld. Hättest du dich nicht so blöd aufgeführt, hätten sie ausgepackt. Definitiv. Und mir jetzt die Schuld zu geben ist das Allerletzte.« Von ihrer sonst perfekt sitzenden Frisur standen einzelne Haarbüschel ab, und die verlaufene Wimperntusche hatte einen schwarzen Rand unter ihren Augen gebildet, was ihr das Aussehen eines Pandas verlieh. Offenbar hatte sie geweint. Ausgerechnet die hart gesottene Inka. Es musste ihr etwas wirklich schwer auf den Magen geschlagen sein.

Lukas verdrehte nur die Augen und wandte sich dann seinem Computer zu. »Diese Adelsbande hält zusammen wie Pech und Schwefel. Da kann Kommissarin Neunmalklug noch so lange rumsäuseln, die lassen nichts raus. Punkt«, murmelte er und starrte angestrengt auf den Bildschirm.

»Ach, erzähl doch nichts. Ich hatte sie fast so weit, und nur weil du gemeint hast, hier den Macho rauskehren zu müssen, machen die zu wie Austern. Du hast ein Feingefühl wie ein Bulldozer. Mit dir kann man nicht arbeiten, so sieht s einfach mal aus«, fauchte sie und rauschte hinaus, wobei sie Kathleen und Alex nur kurz zunickte.

»Äh ⦠darf man fragen ⦫, wandte sich Kathleen an Lukas, der sie jedoch barsch unterbrach.

»Nee, darf man nicht. Kümmert euch um euren Dreck. Mit hysterischen Hühnern bin ich heute schon genug bedient, vielen Dank«, platzte er heraus.

Kathleens Gesicht verzog sich ärgerlich, doch bevor sie dazu kam, Lukas zu antworteten, ergriff Alex das Wort. Er stellte sich dicht vor ihn und sagte leise, aber sehr deutlich: »So redest du nicht mit ihr, ist das klar? Sie hat nur freundlich gefragt, was vorgefallen ist. Ihr gutes Recht, wenn du dir hier in unserem gemeinsamen Büro einen solchen Auftritt leistest.« Damit wandte er sich ab und setzte sich auf seinen Drehstuhl, der ihm bei dem Schwung, den Alex hatte, um ein Haar unter dem Hintern weggerutscht wäre.

Lukas schob jetzt seinen Stuhl mit einem Ruck zurück und blitzte Alex an. »Halt bloß die Klappe, Mr. Neunmalklug. Diese ewige Besserwisserei und dieses Gutmenschentum gehen mir auf die Eier«, schrie er und eilte mit großen Schritten aus dem Büro, nicht ohne die Tür noch kräftig hinter sich ins Schloss zu werfen.

Kathleen stand immer noch an der gleichen Stelle und starrte ihm mit leicht geöffnetem Mund hinterher. Dann...
mehr

Autor

Kristina Herzog studierte nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr Jura und Mediation in Berlin und Heidelberg. Sie hat diverse Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Ihr Kurzkrimi "Weit draußen" wurde für den NordMordAward 2011 des Deich-Verlages nominiert, "Schlaf Lubo" für den Kurzgeschichtenpreis des Candela-Verlages. 2013 erschien ihr Politthriller "Führers Vermächtnis", im Jahr 2015 folgte ihr Krimi "Abschiedskonzert", der erste Fall für das Ermittlerduo Rosenberg und Neubauer.