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Unser Himmel in tausend Farben

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
480 Seiten
Deutsch
INK.digitalerschienen am04.05.20161. Aufl. 2016
JEDE LIEBE VERDIENT EINE ZWEITE CHANCE



Moses ist gefährlich. Alle warnen Georgia vor dem geheimnisvollen Jungen, dessen Geschichte jeder kennt. Es heißt, er mache nur Ärger. Doch Moses ist auch aufregend, exotisch und wunderschön. Als er in das Haus nebenan einzieht, kann Georgia ihn nicht ignorieren, selbst wenn sie es noch so sehr versucht. Noch nie hat jemand solche Gefühle in ihr hervorgerufen. Und obwohl sie spürt, dass sie mit dem Feuer spielt, lässt Georgia sich auf Moses ein ...


Dies ist eine Geschichte über Schmerz und Hoffnung.

Über Leben und Tod. Eine Geschichte über das Davor und das Danach.

Über Neuanfänge und nie Endendes.

Aber vor allem ist es eine Geschichte über die Liebe.


»Mitreißend und tiefgründig!« WDR 1Live über Für immer Blue



Amy Harmon wusste schon als Kind, dass sie einmal Schriftstellerin werden würde. Sie wuchs ohne Fernseher auf und hat ihre Freizeit mit Lesen und Singen verbracht. Später arbeitete sie als Lehrerin und war Mitglied des Saints-Unified-Gospel-Chors, der 2005 einen Grammy erhielt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99
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Produkt

KlappentextJEDE LIEBE VERDIENT EINE ZWEITE CHANCE



Moses ist gefährlich. Alle warnen Georgia vor dem geheimnisvollen Jungen, dessen Geschichte jeder kennt. Es heißt, er mache nur Ärger. Doch Moses ist auch aufregend, exotisch und wunderschön. Als er in das Haus nebenan einzieht, kann Georgia ihn nicht ignorieren, selbst wenn sie es noch so sehr versucht. Noch nie hat jemand solche Gefühle in ihr hervorgerufen. Und obwohl sie spürt, dass sie mit dem Feuer spielt, lässt Georgia sich auf Moses ein ...


Dies ist eine Geschichte über Schmerz und Hoffnung.

Über Leben und Tod. Eine Geschichte über das Davor und das Danach.

Über Neuanfänge und nie Endendes.

Aber vor allem ist es eine Geschichte über die Liebe.


»Mitreißend und tiefgründig!« WDR 1Live über Für immer Blue



Amy Harmon wusste schon als Kind, dass sie einmal Schriftstellerin werden würde. Sie wuchs ohne Fernseher auf und hat ihre Freizeit mit Lesen und Singen verbracht. Später arbeitete sie als Lehrerin und war Mitglied des Saints-Unified-Gospel-Chors, der 2005 einen Grammy erhielt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783863965860
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum04.05.2016
Auflage1. Aufl. 2016
Reihen-Nr.1
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3226209
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1
Georgia

Man fand Moses in ein Handtuch gewickelt in einem Wäschekorb im Quick Wash. Er war erst wenige Stunden alt und dem Tode nahe. Eine Frau im Waschsalon hörte sein Weinen, hob ihn hoch und wärmte ihn an sich gedrückt unter ihrem Mantel, bis sie Hilfe organisieren konnte. Sie wusste nicht, wer seine Mutter war und ob sie zurückkommen würde, aber ihr war klar, dass er ungewollt war und im Sterben lag und dass alles zu spät sein würde, wenn sie ihn nicht schleunigst in ein Krankenhaus brachte.

Man bezeichnete ihn als »Crackbaby«. Meine Mutter hat mir erklärt, dass so Babys genannt werden, die mit einer Kokainsucht zur Welt kommen, weil ihre Mütter während der Schwangerschaft Drogen genommen haben. Crackbabys sind gewöhnlich kleiner als andere Babys, denn ihre Mütter sind krank und sie kommen meist zu früh auf die Welt. Das Kokain verändert den Stoffwechsel im Gehirn, und sie leiden unter Krankheiten wie ADHS und Impulskontrollstörungen. Mitunter bekommen sie Krampfanfälle oder haben psychische Störungen. Manchmal haben sie Halluzinationen oder eine erhöhte Reizempfindlichkeit. Man nahm an, dass Moses auch einige dieser Krankheiten haben würde, vielleicht auch alle.

Die Zehn-Uhr-Nachrichten brachten einen Bericht über ihn, groß aufgemacht und ergreifend - ein kleines Baby, das in einem schäbigen Waschsalon in einem üblen Viertel in West Valley City in einem Korb ausgesetzt worden war. Meine Mutter erzählte mir, dass sie sich noch gut an den Bericht erinnerte, vor allem an die mitleiderregenden Aufnahmen des Babys, das mit einer Ernährungssonde im Magen und einer winzigen blauen Mütze auf dem winzigen Kopf im Krankenhaus um sein Leben rang.

Drei Tage später fand man auch die Mutter, allerdings nicht in einem Waschsalon. Natürlich hatte man nicht vor, ihr das Baby zurückzugeben. Das wäre ohnehin nicht gegangen. Sie war tot. Die Frau, die ihr Baby in einem Waschsalon ausgesetzt hatte, wurde bei der Ankunft in demselben Krankenhaus, in dem ihr Kind ein paar Stockwerke höher um sein Leben kämpfte, für tot durch eine Überdosis erklärt.

Ihre Mitbewohnerin, die noch am selben Abend wegen Prostitution und Drogenbesitzes verhaftet wurde, erzählte der Polizei in der Hoffnung auf mildernde Umstände alles, was sie über die Frau und ihr Baby wusste. Die Autopsie der Leiche ergab, dass die Frau tatsächlich kürzlich ein Kind zur Welt gebracht hatte. Ein späterer DNS-Test bestätigte den kleinen Jungen als ihren Sohn. Was für ein kleiner Glückspilz.

Die Presse nannte ihn das »Wäschekorbbaby«, und das Krankenhauspersonal taufte ihn Moses. Aber Baby Moses wurde nicht von der Tochter des Pharaos gerettet wie der biblische Moses. Er wuchs auch nicht in einem Palast auf. Er hatte keine Schwester, die sich im Schilf wartend vergewisserte, dass sein Korb aus dem Nil gefischt wurde. Aber er hatte Familie - Mom sagte, die ganze Stadt geriet in Aufruhr, als herauskam, die Mutter des kleinen Moses stammte aus unserer Gegend. Sie hieß Jennifer Wright und hatte in den Sommerferien immer ihre Großmutter besucht, die in derselben Straße wohnte wie wir. Die Großmutter lebte immer noch hier, Jennifers Eltern in der Nachbarstadt, und auch an ihre weggezogenen Geschwister erinnerten sich viele immer noch gut. Der kleine Moses hatte also im Grunde genommen eine Familie, obwohl die kein krankes Baby wollte, das aller Wahrscheinlichkeit nach alle möglichen Probleme haben würde. Jennifer Wright hatte ihren Angehörigen das Herz gebrochen und sie resigniert und am Boden zerstört zurückgelassen. Mom hatte mir gesagt, Drogen könnten solche Auswirkungen haben. Die Nachricht, dass man ihr ein Crackbaby hinterlassen hatte, war also keine große Überraschung für die Familie. Mom erzählte, Jennifer sei früher ein ganz normales Mädchen gewesen. Hübsch, nett, sogar klug. Aber offensichtlich nicht klug genug, um sich von Meth, Kokain und dem ganzen anderen Zeug fernzuhalten, von dem sie abhängig war. Als ich den Ausdruck »Crackbaby« damals hörte, stellte ich mir vor, durch Moses´ Körper verliefe ein riesiger Riss, so als wäre er bei der Geburt mit einem Krack-Geräusch auseinandergebrochen. Ich wusste natürlich, dass der Ausdruck etwas anderes bedeutet, dennoch ist mir das Bild im Gedächtnis hängen geblieben. Vielleicht fühlte ich mich überhaupt erst zu ihm hingezogen, weil er einen Knacks hatte.

Von meiner Mutter weiß ich, dass damals die ganze Stadt die Geschichte von Baby Moses Wright aufmerksam in den Nachrichten verfolgt hat. Alle haben so getan, als wüssten sie aus erster Hand darüber Bescheid, und was sie nicht wussten, haben sie einfach erfunden, um sich wichtigzumachen. Ich hingegen wusste nichts von Baby Moses, denn all das passierte vor meiner Geburt. Er wuchs heran und war für mich schlicht und einfach Moses - ein Kind, das in Jennifer Wrights Familie herumgereicht, und jedes Mal, wenn er zu anstrengend wurde, bei anderen Verwandten untergebracht wurde, die ihn eine Weile ertrugen, bis sie ein weiteres Familienmitglied überreden konnten, sich um ihn zu kümmern. Als ich ihn schließlich kennenlernte und meine Mom mir das alles über ihn erzählte, damit ich »ihn besser verstehe und nett zu ihm bin«, war die Geschichte schon kalter Kaffee, und niemand wollte mehr etwas mit ihm zu tun haben. Die Menschen lieben Babys, sogar kranke. Selbst Crackbabys. Aber Babys wachsen zu Kindern heran. Und niemand mag verkorkste Problemkinder.

Und Moses war ein verkorkstes Problemkind.

Ich kannte mich mit Problemkindern bereits gut aus, als wir uns zum ersten Mal begegneten. Schon mein ganzes Leben lang hatten meine Eltern Pflegekinder mit schwieriger Vergangenheit aufgenommen. Ich hatte zwei ältere Pflegeschwestern und einen älteren Pflegebruder, die auszogen, als ich sechs war. Ich stellte so was wie einen Ausrutscher dar und wuchs mit Kindern auf, die nicht meine Geschwister waren und die, wie Menschen durch eine Drehtür, mein Leben zeitweise betraten und auch wieder verließen. Vielleicht haben sich meine Eltern und Kathleen Wright, Jennifer Wrights Großmutter und Moses´ Urgroßmutter deshalb an unserem Küchentisch so oft über Moses unterhalten. Ich hörte eine Menge Dinge, die mich vermutlich nichts angingen. Vor allem in diesem Sommer.

Die alte Dame wollte Moses für immer bei sich aufnehmen. In einem Monat wurde er achtzehn, und der Rest seiner Familie konnte es kaum erwarten, die Verantwortung für ihn los zu sein. Seit seiner Kindheit hatte er seine Urgroßmutter jeden Sommer besucht, und sie war zuversichtlich, dass sie gut miteinander auskommen würden, wenn sich alle raushielten und sie schalten und walten ließen, wie sie es für richtig hielt. Sie schien sich keine Sorgen darüber zu machen, dass sie im selben Monat, in dem Moses achtzehn wurde, selbst achtzig werden würde.

Ich wusste, wer er war, und behielt ihn Sommer für Sommer in Erinnerung, obwohl wir nie etwas zusammen unternommen hatten. Die Stadt war klein und Kinder bemerken einander. Kathleen Wright hatte ihn an den wenigen Sonntagen, die er zu Besuch weilte, immer zum Gottesdienst mitgenommen. Er gehörte meiner Sonntagsschulklasse an, und wir alle starrten ihn genüsslich an, während der Lehrer versuchte, ihn zum Mitmachen zu überreden. Er beteiligte sich jedoch nie. Als hätte man ihm eine große Belohnung fürs Stillsitzen versprochen, saß er wie festgeklebt auf seinem kleinen Metallfaltstuhl, knetete die Hände im Schoß und schaute sich mit seinen sonderbar gefärbten Augen um. Nach dem Gottesdienst rannte er jedes Mal gleich zur Tür hinaus in den Sonnenschein und lief schnurstracks nach Hause, ohne auf seine Uroma zu warten. Manchmal bin ich mit ihm um die Wette gelaufen, aber er war immer schneller vom Stuhl aufgesprungen und draußen als ich. Selbst damals bin ich ihm nachgelaufen.

Gelegentlich unternahm Moses mit seiner Uroma Fahrradausflüge und Spaziergänge. Beinahe täglich fuhr sie mit ihm zum Schwimmbad in Nephi, was mich immer rasend eifersüchtig machte. Ich konnte mich glücklich schätzen, wenn ich mehr als nur einmal im Sommer ins Schwimmbad gehen durfte. Wenn ich schwimmen wollte, fuhr ich mit dem Rad zu einem Angelplatz im Chicken Creek Canyon. Meine Eltern hatten mir das zwar verboten, weil das Wasser kalt, tief, trübe und sogar gefährlich war. Aber ich wäre lieber ertrunken, als darauf zu verzichten, und bisher war auch immer alles gut gegangen.

Als Moses älter wurde, kam er in manchen Sommern nicht mehr nach Levan. Vor zwei Jahren war er das letzte Mal in der Stadt gewesen, obwohl Kathleen ihn schon lange zu überreden versuchte, zu ihr zu ziehen. Die Familie vertrat die Ansicht, dass sie mit ihm nicht klarkommen würde. Sie behauptete, er sei »zu emotional, zu explosiv, zu launisch und temperamentvoll«. Aber schließlich waren sie alle wohl erschöpft und gaben nach. Und so kam es, dass Moses nach Levan zog.

Wir waren beide im Abschlussjahr, obwohl er ein ganzes Jahr älter war als ich, aber ich gehörte auch zu den Jüngsten in meiner Jahrgangsstufe. Wir hatten beide im Sommer Geburtstag - Moses wurde am 2. Juli achtzehn und ich am 28. August siebzehn. Moses sah allerdings nicht aus wie achtzehn. In den vergangenen zwei Jahren seit unserer letzten Begegnung war er sozusagen in seine Füße und Augen hineingewachsen - groß, breitschultrig und gut gebaut. Seine Muskeln zeichneten sich deutlich auf seinem schlanken Körper ab. Durch seine hellen Augen, die ausgeprägten Wangenknochen und das kantige Kinn wirkte er eher wie ein ägyptischer Prinz statt wie ein Gangmitglied, was er Gerüchten zufolge sein sollte.

Moses hatte Probleme mit den Schulaufgaben und konnte sich nicht lange...

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Autor

Amy Harmon wusste schon als Kind, dass sie einmal Schriftstellerin werden würde. Sie wuchs ohne Fernseher auf und hat ihre Freizeit mit Lesen und Singen verbracht. Später arbeitete sie als Lehrerin und war Mitglied des Saints-Unified-Gospel-Chors, der 2005 einen Grammy erhielt.
Unser Himmel in tausend Farben