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All the Pieces of My Heart

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
415 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am24.06.20221. Aufl. 2022
Die Liebe war schon immer da ...

Seit ihrer Kindheit waren Mercedes und Noah unzertrennlich. Auch als Cora dazukam, die wunderschön und zerbrechlich war und in jedem den Wunsch weckte, sie zu beschützen. Und weil Cora Noah liebte, verleugnete Mercedes ihre Gefühle für ihn. Seitdem war sie beste Freundin, Brautjungfer, Patentante, der Fels in der Brandung für die beiden wichtigsten Menschen in ihrem Leben - bis zu dem Augenblick, als das spröde Fundament ihrer Welt in sich zusammenbricht ... Auch jetzt ist Mercedes für Noah da, doch ihre wahren Gefühle zu offenbaren erscheint nun noch viel unmöglicher als zuvor ...

'Atemberaubend! Es fällt schwer, in Worte zu fassen, wie intensiv und mitreißend diese Geschichte ist. Wenn man am Ende angekommen ist, hat es einen komplett umgehauen!' ANGIE'S AND JESSICA'S DREAMY READS

Der Abschlussband der LAWS-OF-LOVE-Trilogie



Amy Harmon wuchs ohne Fernseher auf und verbrachte ihre Freizeit mit Lesen und Singen. Später arbeitete sie als Lehrerin und war Mitglied des SAINTS-UNIFIED-GOSPEL-CHORS, der 2005 einen GRAMMY erhielt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Liebe war schon immer da ...

Seit ihrer Kindheit waren Mercedes und Noah unzertrennlich. Auch als Cora dazukam, die wunderschön und zerbrechlich war und in jedem den Wunsch weckte, sie zu beschützen. Und weil Cora Noah liebte, verleugnete Mercedes ihre Gefühle für ihn. Seitdem war sie beste Freundin, Brautjungfer, Patentante, der Fels in der Brandung für die beiden wichtigsten Menschen in ihrem Leben - bis zu dem Augenblick, als das spröde Fundament ihrer Welt in sich zusammenbricht ... Auch jetzt ist Mercedes für Noah da, doch ihre wahren Gefühle zu offenbaren erscheint nun noch viel unmöglicher als zuvor ...

'Atemberaubend! Es fällt schwer, in Worte zu fassen, wie intensiv und mitreißend diese Geschichte ist. Wenn man am Ende angekommen ist, hat es einen komplett umgehauen!' ANGIE'S AND JESSICA'S DREAMY READS

Der Abschlussband der LAWS-OF-LOVE-Trilogie



Amy Harmon wuchs ohne Fernseher auf und verbrachte ihre Freizeit mit Lesen und Singen. Später arbeitete sie als Lehrerin und war Mitglied des SAINTS-UNIFIED-GOSPEL-CHORS, der 2005 einen GRAMMY erhielt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736317604
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum24.06.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Reihen-Nr.3
Seiten415 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8384121
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2
1985
»Was willst du werden, wenn du erwachsen bist?«, fragte Noah.

»Ich will nicht erwachsen werden«, erwiderte Cora.

Sie saßen zitternd auf dem heißen Bürgersteig und versuchten, trocken zu werden. Ein Lieferwagen war direkt vor ihrer Wohnanlage gegen einen Hydranten gekracht, woraufhin Wasser in die Luft geschossen war und sich auf die Straßen ergossen hatte. Seit dem 4. Juli war es jeden Tag fast vierzig Grad heiß gewesen, und das Wasser hatte sich wie ein Springbrunnen aus dem Himmel angefühlt. Noah, Mercedes und Cora hatten keine Zeit damit verschwendet, sich ihre Badeklamotten anzuziehen. Sie hatten befürchtet, dass das Feuerwehrauto kommen und das Wasser abstellen würde, bevor sie sich umziehen konnten. Ihre Shorts und T-Shirts waren völlig durchnässt, und sie hatten die Beine vor sich ausgestreckt, was ihre unterschiedlichen Hautfarben betonte. Braun, weiß und rot - Cora bekam so schnell einen Sonnenbrand, dass sich ihre Nase ständig pellte. Noah nicht, aber im Vergleich zu Mercedes´ Beinen waren seine weiß. Mercedes´ Haut war normalerweise golden, aber im Sommer erinnerte sie eher an die Farbe von Schokolade. Ihre Beine sahen wie ein Fürst-Pückler-Eis aus.

»Ich will einen Schönheitssalon führen, wenn ich älter bin«, sagte Mercedes. Sie hatte sogar schon einen Namen dafür: MeLo - eine Zusammensetzung aus den ersten beiden Buchstaben ihres Vor- und Nachnamens. Mercedes Lopez. MeLo. Sie fand, dass das der perfekte Name für einen Ort war, an den die Leute gingen, um zu entspannen und sich in Schmetterlinge zu verwandeln.

»Warum willst du so was machen?«, hakte Noah nach.

»Weil ich gern dafür sorge, dass Leute schön aussehen. Ich liebe Make-up. Ich liebe Haare. Ich liebe Klamotten.« Mercedes zuckte mit den Schultern. »Und ich kommandiere Leute gern herum, also muss der Salon mir gehören. Ich will nicht einfach nur dort arbeiten. Was möchtest du denn später mal machen?«

»Ich will Arzt werden«, sagte Noah und lehnte sich zurück. Er richtete die Augen gen Himmel und verschränkte seine dürren Arme hinter dem Kopf. Cora und Mercedes lehnten sich sofort ebenfalls zurück, damit sie neben ihm liegen konnten.

»Ich könnte niemals Ärztin werden. Ich könnte nicht den ganzen Tag über Blut sehen.« Mercedes verzog das Gesicht.

Cora erschauderte. »Oder Knochen. Oder Erbrochenes.«

»So ein Arzt will ich nicht werden«, sagte Noah. »Ich will ein Arzt werden, der Menschen mit psychischen Erkrankungen hilft.«

»Wir sind elf, Noah. Was zum Teufel sind psychische Erkrankungen?« Fluchen brachte Mercedes zum Lachen, also fluchte sie oft.

»Noah will Menschen helfen, die traurig sind. So wie mein Dad«, erklärte Cora.

»Und meine Mom«, fügte Noah hinzu. Er drehte den Kopf und schenkte Mercedes ein Lächeln. »Du sorgst dafür, dass sie äußerlich gut aussehen, Mer. Ich repariere sie von innen.«

»Vielleicht sollte ich auch eine Ausbildung zur Kosmetikerin machen«, überlegte Cora. »Dann könnte ich mit dir in deinem Salon arbeiten, Sadie.«

Mercedes zuckte mit den Schultern. Die halbe Zeit über vergaß Cora, sich selbst die Haare zu bürsten. Mer konnte sich nicht vorstellen, dass es sie glücklich machen würde, jemand anders die Haare zu frisieren. »Klar, wenn du das willst. Aber würdest du nicht lieber etwas anderes machen?«

»Ich habe euch doch gesagt, dass ich nicht erwachsen werden will. Das jagt mir Angst ein«, murmelte Cora.

»Das liegt daran, dass jeder Erwachsene, den du kennst, einen Arzt wie Noah braucht«, meinte Mercedes. Die Drei-Amigos-Wohnanlage war voll mit Verrückten.

»Deine Mom und dein Dad brauchen so einen Arzt nicht«, argumentierte Noah.

»Weil wir Mexikaner sind. Papi sagt, dass Mexikaner hart im Nehmen sind«, verkündete Mercedes stolz und reckte ihr Kinn vor.

»Dann will ich vielleicht ein Mexikaner sein, wenn ich erwachsen bin«, sagte Cora. Noah und Mercedes lachten laut, und Mercedes setzte sich auf, um zu ihrer Freundin hinunterzuschauen. Cora hatte die Hände über der Brust gefaltet und die Augen geschlossen. Ihr rotes Haar lag ausgebreitet um ihren Kopf und ihre Schultern herum auf dem Beton und schimmerte feuerrot wie die Sonne. Der Anblick erinnerte Mercedes an das Gemälde, das Abuela über ihrem Bett hängen hatte. Es zeigte Unsere Liebe Frau von Guadalupe, deren Körper von einem heiligen Glühen umgeben war. Cora lachte nicht, und plötzlich verging auch Mercedes das Lachen.

Noah las Viktor Frankls Buch Der Mensch auf der Suche nach Sinn, als er sechzehn war. Er las es so oft, dass der Umschlag abfiel und sich die Seiten lösten. In der ersten Hälfte des Buchs berichtete Frankl von seinen Erfahrungen in einem Konzentrationslager. Doch der Teil, der Noah am meisten beeinflusste, war der, in dem Viktor beschrieb, wie er in einem Wald in der Nähe von Auschwitz arbeitete und glaubte, dass seine Frau im Frauenlager auf der anderen Seite des Weges noch am Leben war.

Das war sie nicht. Doch es gab einen Moment, in dem Viktor zum Himmel aufsah und in die kalte Schönheit der Welt hinausstarrte, die ihn umgab. Dabei dachte er an seine Frau und erkannte, dass man die Seele selbst nicht einsperren konnte. Er hatte immer noch die Freiheit zu lieben. Er hatte immer noch die Freiheit, zu hoffen und Freude und Dankbarkeit zu erfahren, sogar inmitten all des Schreckens, der ihn umgab. Dieses Wissen befreite ihn und hielt ihn am Leben.

So oft wie in den Wochen nach Coras Tod hatte Noah seit Jahren nicht mehr an Viktor Frankl gedacht. Wie ironisch, dass er sich ebenfalls nach seiner Frau sehnen würde, die ihm zu früh genommen worden war - sie war in ein Nimmerland verschwunden, in dem nur Gott und seine Engel ihr Gesicht sehen konnten. Seine eigene Befreiung hatte er noch nicht erfahren. Bedauern kettete seine Seele an die Erde, und Cora war in den Wolken. Er war noch derselbe Mann, aber seine Brust war aufgebrochen worden, und seine Haut hatte sich abgeschält. Nach Coras Tod wandelte er umher, und jeder starrte auf sein grausam entblößtes Herz. Doch niemand konnte ihm helfen, und alle wünschten sich, dass er verschwinden würde, bis es verheilt war.

Er kehrte nicht sofort wieder zur Arbeit zurück, sondern zog es vor, das Personal der Montlake-Klinik nicht mit seiner Brustwunde zu konfrontieren. Doch er würde bald zurückkehren müssen. Cora hatte eine kleine Lebensversicherung gehabt, allerdings gab es eine Selbstmordklausel, und derzeit wurde eine Untersuchung durchgeführt. Die Person, die gesehen hatte, wie ihr Auto über die Klippe stürzte, behauptete, dass sie nicht einmal langsamer geworden sei. Noah wollte das Geld nicht - es machte ihn krank und traurig -, aber er brauchte es, wenn auch nur, um sich ein wenig Zeit zu erkaufen, damit er herausfinden konnte, wie er das Leben als alleinerziehender Vater ohne Hilfe meistern sollte. Vielleicht war das nicht fair. Er hatte Hilfe, auch wenn die Herzen seiner Helfer beinahe ebenso verletzt und geschunden waren wie seines.

Coras Mom Heather weinte, wann immer sie mit ihm redete, und Noah war dankbar, dass sie mit ihren eigenen blutigen Narben beschäftigt war. Das hielt sie davon ab, seine zu sehen. Mercedes weinte nicht. Ihr Schmerz war eher wie ein Abszess, unsichtbar für alle anderen, aber mehr als offensichtlich für ihn. Irgendwann würde man ihn aufschneiden müssen, aber sie ließ niemanden in ihre Nähe. Sie kochte und putzte und sorgte dafür, dass Noah nicht die Windeln ausgingen und seine Küchenschränke immer gut gefüllt waren. Sie fragte ihn nicht, wie es ihm ging. Sie wusste es. Sie bewegten sich schweigend im Orbit des anderen wie abgesonderte Planeten in einer einsamen Galaxie.

Gia mit all ihrer unschuldigen Ahnungslosigkeit war seine Rettung. Nur wenn er auf das Gesicht seiner schlafenden Tochter herabblickte, wenn er sie in seinen Armen hielt oder sie lächeln sah, erkannte er, genau wie Viktor, dass Freude auch im Angesicht schrecklichen Schmerzes möglich war. Viktor hatte in seinem Leben nach Sinn gesucht. Noah musste nicht lange danach suchen. Gia gab ihm seinen Lebenszweck. Sie war die Antwort auf die Frage, die er sich jeden Tag stellte, wenn er aufwachte: »Warum zum Teufel stehe ich überhaupt noch auf?«

Trauer war gierig und erschöpfend, und er konnte sich nicht um Gia kümmern, wenn er es sich gestattete, sich darin zu suhlen. Seine Mutter hatte das getan. Sie hatte sich in ihrer Trauer gesuhlt und war durch sie hindurchgewatet. Auf diese Weise hatte sie das Loch immer tiefer und dunkler gemacht, bis ihre Trauer zu einem warmen Umhang aus Ausreden geworden war. In dem Augenblick, in dem Shelly ihn aus ihrer Gebärmutter gepresst hatte, war Noah gezwungen gewesen, erwachsen zu werden. Ihre Traurigkeit hatte ihn altern lassen.

Das wollte er nicht für Gia. Also verband er sein eiterndes Fleisch und sperrte seine Trauer in das Zimmer, in dem er auch seine schlechten Erinnerungen und nutzlosen Wahrheiten aufbewahrte. Er ignorierte sie nicht. Er wechselte nur nicht den Verband und öffnete auch nicht sehr oft die Tür. Wenn er es tat, dann nicht einmal einen Spaltbreit, und er griff nur hinein, um das absolute Minimum herauszuholen. Dann zog er sich schnell wieder zurück und zog die Tür hinter...

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Amy Harmon wuchs ohne Fernseher auf und verbrachte ihre Freizeit mit Lesen und Singen. Später arbeitete sie als Lehrerin und war Mitglied des SAINTS-UNIFIED-GOSPEL-CHORS, der 2005 einen GRAMMY erhielt.
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