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Haken dran!

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
KBV Verlags- & Medien GmbHerschienen am26.09.2017
Ende der Diskussion! Wenn einfach kein gemeinsamer Nenner in Sicht ist, gilt es einen flotten, finalen Schlussstrich zu ziehen. 'Haken dran!', meint Klaus Stickelbroeck. In seinen schräg-spannenden Kurzkrimis werden hartnäckige Konflikte unter anderem mit Piranhas, Killerviren und ausrangierten Waschmaschinen gelöst. Heiß geht es zu, wenn der Postmann zweimal fummelt, wenn in der Sauna gekillt, auf Borkum gefesselt und auf dem Hochsitz scharf geschossen wird. Auf dem Campingplatz in der Eifel kommt man sich näher, es geht hoch her auf dem Nebelhorn, und auch der Mallorcatrip entwickelt sich ganz anders als geplant.   In vier brandneuen Geschichten zeigt Stickelbroeck außerdem, dass sein Serienheld, Ex-Fußballprofi und Privatdetektiv Hartmann, den tödlichen Pass beherrscht.

Klaus Stickelbroeck wurde 1963 in Anrath geboren. Er lebt in Kerken am Niederrhein und arbeitet als Polizeibeamter in Düsseldorf. Seinen ersten Kurzkrimi veröffentlichte er im Jahr 2000. Der erste Kriminalroman 'Fieses Foul' erschien 2007. 'Fischfutter' (2010) wurde für den Friedrich-Glauser-Preis als bester Kriminalroman des Jahres nominiert. Sein Serienermittler ist der Ex-Profifußballer und Privatdetektiv Hartmann. Stickelbroeck ist zudem einer der fünf 'Krimi-Cops', deren fünf Kriminalromane, zuletzt 'Knock Out' (2015), ebenfalls bei KBV erschienen sind. www.klausstickelbroeck.de www.krimi-cops.de
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextEnde der Diskussion! Wenn einfach kein gemeinsamer Nenner in Sicht ist, gilt es einen flotten, finalen Schlussstrich zu ziehen. 'Haken dran!', meint Klaus Stickelbroeck. In seinen schräg-spannenden Kurzkrimis werden hartnäckige Konflikte unter anderem mit Piranhas, Killerviren und ausrangierten Waschmaschinen gelöst. Heiß geht es zu, wenn der Postmann zweimal fummelt, wenn in der Sauna gekillt, auf Borkum gefesselt und auf dem Hochsitz scharf geschossen wird. Auf dem Campingplatz in der Eifel kommt man sich näher, es geht hoch her auf dem Nebelhorn, und auch der Mallorcatrip entwickelt sich ganz anders als geplant.   In vier brandneuen Geschichten zeigt Stickelbroeck außerdem, dass sein Serienheld, Ex-Fußballprofi und Privatdetektiv Hartmann, den tödlichen Pass beherrscht.

Klaus Stickelbroeck wurde 1963 in Anrath geboren. Er lebt in Kerken am Niederrhein und arbeitet als Polizeibeamter in Düsseldorf. Seinen ersten Kurzkrimi veröffentlichte er im Jahr 2000. Der erste Kriminalroman 'Fieses Foul' erschien 2007. 'Fischfutter' (2010) wurde für den Friedrich-Glauser-Preis als bester Kriminalroman des Jahres nominiert. Sein Serienermittler ist der Ex-Profifußballer und Privatdetektiv Hartmann. Stickelbroeck ist zudem einer der fünf 'Krimi-Cops', deren fünf Kriminalromane, zuletzt 'Knock Out' (2015), ebenfalls bei KBV erschienen sind. www.klausstickelbroeck.de www.krimi-cops.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954414031
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum26.09.2017
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1081 Kbytes
Artikel-Nr.3315122
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Zwanzig Minuten«, stöhnte Siegbert Wankum und rutschte unruhig auf dem Bürostuhl vor und zurück. »Nur zwanzig Minuten wollte ich. Mann, ist das unangenehm.«

Er fühlte sich nicht wohl. Hier im Vernehmungszimmer auf der Polizeiwache in Geldern.

»Herr Kommissar, ich weiß, das ist alles ein bisschen ⦠unglücklich, aber ich kann doch nicht dafür.«

Kriminalhauptkommissar Pit van Arcen blätterte in seinen Unterlagen. Sein Blick fiel auf die Fotos. »Wenn ich mir hier die Bilder ansehe, dann möchte ich allerdings schon ganz genau wissen, was da passiert ist.«

Siegbert Wankum räusperte sich. »Gut. Ich ⦠brauche hin und wieder ein bisschen Zeit für mich. Momente der Muße, kleine, friedliche Oasen. Ich war noch nicht oft in der Sauna. Also, da in Wachtendonk. Ich war ein paar Mal in Kamperbrück, aber das war mir zu groß und zu rüselig. Davor war ich ein paar Mal in Holland, irgendwo bei Velden. Aber da waren mir zu viele Holländer.«

Van Arcen nickte. »Holländer in der holländischen Sauna. Da hätte man vielleicht mit rechnen müssen.«

»Ja. Irgendwie schon. Ich war aber dann richtig froh, als in Wachtendonk dieses neue Dings aufgemacht hat. Art Spa. Erst hab ich gedacht, das ist ein Druckfehler. Die haben in den Niederrhein Nachrichten vergessen, das Wort zu Ende zu schreiben. Art Spaß vielleicht. Ich sag es Ihnen, Herr Kommissar, die ersten beiden Male war ich begeistert. Auch wegen der Bilder. In dem Art Spa hängt ja ständig etwas Neues an den Wänden. Bilder, Fotos. Sogar Kunst.«

Van Arcen ließ die Schultern fallen und flüsterte. »Sogar Kunst ⦠Mein Gott.«

»Aber heute, Herr Kommissar, heute ⦠lief alles krumm. Ich zieh mich also um und begebe mich unter die Dusche. Ich bin da gründlich.

Auch zwischen den Zehen. Und gehe danach zügig in die Sauna. Ich mach die Tür auf, da sehe ich das Unheil schon sitzen. Also, im übertragenen Sinne. Die Frau halt, die da ganz rechts saß. Ich habe sofort gesehen: das ist eine Glitsche!«

»Eine Glitsche?«

»Ja. Die Glitsche liegt ausgestreckt über gleich drei Bankreihen. Rücken durchgedrückt, Arme und Beine weit von sich gestreckt. Vier Glitschen und die für fünfzehn Mann ausgelegte Sauna ist voll. Ich guck genauer hin: ja, alle Muskeln sind angespannt. Knackig, gesunde Haut, kein Fett! Glitschen haben so was Dynamisches, ich bekomm sofort ein schlechtes Gewissen. Wann war ich das letzte Mal joggen? Wo sind meine Bauchmuskeln? Wie wäre es mal mit Weight Watchers? Glitschen ziehen einen runter. Unangenehm.

Geht aber noch schlimmer!

Denn plötzlich richtet sich die Glitsche mit entschlossenem Ruck auf.

Jetzt Achtung, Herr Kommissar. Alarmstufe Rot!

Denn jetzt glitscht sie mit schwungvollem Strich schmatzend die dicken, klebrigen Schweißperlen vom Körper.

Es spritzt im hohen Bogen. Aufs Holz. Oder auf die Nachbarn. Zum Beispiel auf mich. Aber ich war ja gewarnt. Ich kenne ja die Glitschen!«

»Aha«, murmelte Van Arcen und verzieht sein Gesicht. »Klebrige Schweißperlen? Nicht schön!«

»Ne. Deshalb setz ich mich nach ganz links. Zweite Reihe. Da saß schon einer. Mittig. Ein Stiller. Das sind die Verklemmten. Machen kein Geräusch. Atmen die ganze Zeit nicht. Zu laut. Und haben die Beine übereinandergeschlagen. Die ganze Zeit. Versuchen Sie das Mal, Herr Kommissar. Zwanzig Minuten lang.

Na ja. Ansonsten sind die friedlich, die Stillen. Setz ich mich also daneben. Links der Stille, ganz rechts: glitsch, glitsch. Aber weit genug entfernt.

Ich drehe eine Sanduhr, die an der Holzwand hängt. Zwanzig Minuten soll meine Einheit dauern. Zwanzig Minuten Rast vom Alltag. Ruhe.

Dann öffnet sich die Tür. Rein kommt: der Lehrer.«

»Der Lehrer?«

»Genau. Gymnasium, Oberstufe. Sozialwissenschaften und Geographie. Blasse Haut, dünne Beinchen. Die Knie sind dicker als die Oberschenkel. Ich guck genauer hin. Und ja, abends Gitarrenkurs bei der VHS. Das erkennt man an der Druckstelle auf seinem dünnen, rechten Oberschenkel. Da wo die Gitarre immer aufliegt. Mir fällt sofort die Mundorgel ein!

Der Lehrer kommt ganz zögerlich rein. Guckt zuerst, sondiert. Ist jemand aus dem Kurs da? Oder die neue Referendarin? Er blickt ernst. Er grüßt ernst. Sauna ist ein ernstes Thema.

Guten Tag, allerseits.

Automatisch grüßen alle zurück. Wie in der Schule. Außer der Stille.

Dann steht er erst mal da. Mitten in der Sauna. Und zählt durch. In Gedanken. Kann man aber sehen, die Lippen bewegen sich. Warum, Herr Kommissar? Ich weiß es nicht. Das dauert, ehe der sitzt. Lehrer machen mich nervös. Ich guck nicht hin, aber ich weiß, da steht einer rum.

Ist hier noch frei, fragt er und deutet auf einen ⦠freien Platz.

Na klar, will ich schreien, da sitzt ja keiner! Aber ich reiß mich zusammen, ich will mich ja entspannen.

Und dann geht das mit dem Saunalaken los. Es wird nicht hingelegt, sondern ausgebreitet. Faltenlos. Es wird gezippelt und gezuppelt. Ein bisschen nach links, ein bisschen nach oben. Dann hängt das Saunatuch zu weit durch. Noch mal neu.

Ich werd bekloppt!

Er setzt sich hin. Steht noch mal kurz auf. Ruckelt am Laken. Setzt sich ⦠fast. Lüftet noch mal das Gesäß, ruckelt ⦠Irgendwann reicht die Muskelkraft in seinen dünnen, zitternden Oberschenkeln nicht mehr aus. Und endlich sitzt er.

Stille. Glitsch, glitsch. Ruckel, ruckel â¦

Es öffnet sich sofort wieder die Tür und es kommt â¦

Hallöchen!

Mitte vierzig, Anfang fünfzig. Die Indianerin. Guter Allgemeinzustand, nur leichte Lackschäden. Ein paar Beulen, aber täglich gepflegt.

Sie ist komplett geschminkt. Anfangs. Fünf Minuten später nicht mehr. Aber anfangs schillert es in der Sauna in allen Farben. Sie trägt mehr Farbe im Gesicht, als die Komantschen, wenn die mit der kompletten Truppe drei Wochen lang aufm Kriegspfad waren.

Im Bauch ein Piercing, ums Fußgelenk ein Goldkettchen. Mit Anhänger. Ein Anker. Herr Kommissar, Schmuck in der Sauna? Das wird doch heiß! Das tut doch weh!

Aber egal!

Die Indianerin macht keine Probleme. Sie setzt sich hin und schwitzt. Sie hinterlässt nur ein paar Farbflecken. Wenn die Schminke übers Holz zerläuft und auf die Kacheln tröpfelt.

Herr Kommissar, bis hierhin, nicht wirklich ein Problem.

Stille, glitsch, glitsch, ruckel, ruckel, tropf, tropf.

Kein Problem. Ich will mich ja entspannen!

Aber das Problem ⦠das geht schon seit einigen Minuten vor der Sauna auf und ab. Kann ich durch die Glastür sehen. Das Problem ist männlich. Und er geht. Er schreitet. Er zeigt sich. In voller Pracht. Es ist der Muskelmann.

Er ist gut gebaut. Auch unten rum.

Deshalb braucht er weder Handtuch noch Bademantel, der Muskelmann. Er schreitet. Und es baumelt. Und bevor er in die Sauna eintritt, haben es alle gesehen.

Baumel, baumel.

Er zögert seinen Auftritt hinaus. Doch dann ⦠stößt er die Saunatür auf. Sie dellert innen gegen den steinernen Kasten, wo der Aufguss gemacht wird.

Baumel, baumel.

Hoppla, ruft er.

Und guckt erst mal. Wer ist da? Lohnt es überhaupt, sich zu präsentieren? Dann sieht er sie. Die Indianerin. Die Bauchmuskeln werden angespannt. Ja, Mädchen, guck hin, ich bin es: der Muskelmann.

Baumel, baumel.

Herr Kommissar: ein Neandertaler. Aber so ein richtiger! Kein Hals, flache Stirn, breite Überaugenwülste, kräftiger Kiefer, üppig behaart.

Ich wette, was in dessen DNA steckt, hat seit der Steinzeit das Neandertal nicht verlassen! Und da is nichts Neues dazu gekommen!

Muskelmann geht natürlich direkt auf die oberste Bank, klar. Das hat er noch von damals, aus der Tierwelt. Der Affenberg. Der größte Affe sitzt immer ganz oben!

Ich Tarzan, du Jane.

Ganz nah an mir vorbei steigt er die Bretter hoch. Er nimmt zwei Bankreihen auf einmal, weiter Schritt. Ganz nah an mir vorbei? Herr Kommissar? Baumel, baumel. Sie verstehen? Bei mir vorm Gesicht? Wäre ich ein Schäferhund - ich hätte zugeschnappt.

Ich spür aber nur so einen Luftzug. Wuschschschschsch.

Er nimmt nicht Platz, nein, er knallt seinen Hintern auf das Badelaken. Natürlich ohne vorher zu zippeln und zu zuppeln!

Die ganze, schräge Bankwand wackelt, Holz knirscht. Dem Lehrer verrutscht es vor Schreck das Badetuch. Die Indianerin...
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Autor

Klaus Stickelbroeck wurde 1963 in Anrath geboren. Er lebt in Kerken am Niederrhein und arbeitet als Polizeibeamter in Düsseldorf. Seinen ersten Kurzkrimi veröffentlichte er im Jahr 2000. Der erste Kriminalroman "Fieses Foul" erschien 2007.
"Fischfutter" (2010) wurde für den Friedrich-Glauser-Preis als bester Kriminalroman des Jahres nominiert.
Sein Serienermittler ist der Ex-Profifußballer und Privatdetektiv Hartmann. Stickelbroeck ist zudem einer der fünf "Krimi-Cops", deren fünf Kriminalromane, zuletzt "Knock Out" (2015), ebenfalls bei KBV erschienen sind.
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