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Blondes Gift

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
350 Seiten
Deutsch
KBV Verlags- & Medien GmbHerschienen am18.03.20191. Auflage
Blind Date mit tödlichen Folgen Privatdetektiv Hartmann soll für seinen alten Kumpel Lenny bei einem Blind Date einspringen. Lenny arbeitet als Zugbegleiter und verabredet sich immer im Nachtexpress Münster - Paderborn, Wagen 18, Abteil 6. Hartmann findet, dass das Wort Schienenverkehr in diesem Zusammenhang eine ganz neue Bedeutung bekommt. Er sagt zu und ist von Jenny, alias Blondes Gift, richtig begeistert. Um genauer zu sein: Hartmann verknallt sich bis über beide Ohren. Doch bevor die Affäre richtig durchstartet, ist Jenny plötzlich verschwunden. Hartmann nutzt die wenigen Informationen, die er hat und macht sich auf eine Suche, die deutlich turbulenter wird als erwartet. Und er stellt fest: Gift, auch wenn es blond daher kommt, ist gefährlich. Falsch gehandhabt ... sogar tödlich.

Klaus Stickelbroeck wurde 1963 in Anrath geboren. Er lebt in Kerken am Niederrhein und arbeitet als Polizeibeamter in Düsseldorf. Seinen ersten Kurzkrimi veröffentlichte er im Jahr 2000. Der erste Kriminalroman 'Fieses Foul' erschien 2007. 'Fischfutter' (2010) wurde für den Friedrich-Glauser-Preis als bester Kriminalroman des Jahres nominiert. Sein Serienermittler ist der Ex-Profifußballer und Privatdetektiv Hartmann. Stickelbroeck ist zudem einer der fünf 'Krimi-Cops', deren sechs Kriminalromane, zuletzt 'Goldrausch' (2018), ebenfalls bei KBV erschienen sind.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextBlind Date mit tödlichen Folgen Privatdetektiv Hartmann soll für seinen alten Kumpel Lenny bei einem Blind Date einspringen. Lenny arbeitet als Zugbegleiter und verabredet sich immer im Nachtexpress Münster - Paderborn, Wagen 18, Abteil 6. Hartmann findet, dass das Wort Schienenverkehr in diesem Zusammenhang eine ganz neue Bedeutung bekommt. Er sagt zu und ist von Jenny, alias Blondes Gift, richtig begeistert. Um genauer zu sein: Hartmann verknallt sich bis über beide Ohren. Doch bevor die Affäre richtig durchstartet, ist Jenny plötzlich verschwunden. Hartmann nutzt die wenigen Informationen, die er hat und macht sich auf eine Suche, die deutlich turbulenter wird als erwartet. Und er stellt fest: Gift, auch wenn es blond daher kommt, ist gefährlich. Falsch gehandhabt ... sogar tödlich.

Klaus Stickelbroeck wurde 1963 in Anrath geboren. Er lebt in Kerken am Niederrhein und arbeitet als Polizeibeamter in Düsseldorf. Seinen ersten Kurzkrimi veröffentlichte er im Jahr 2000. Der erste Kriminalroman 'Fieses Foul' erschien 2007. 'Fischfutter' (2010) wurde für den Friedrich-Glauser-Preis als bester Kriminalroman des Jahres nominiert. Sein Serienermittler ist der Ex-Profifußballer und Privatdetektiv Hartmann. Stickelbroeck ist zudem einer der fünf 'Krimi-Cops', deren sechs Kriminalromane, zuletzt 'Goldrausch' (2018), ebenfalls bei KBV erschienen sind.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954414659
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum18.03.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.7
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2687 Kbytes
Artikel-Nr.4265816
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2. Tag

Lenny Krawietz strich sich geistesabwesend über den Kopf und zerstörte die korrekte Frisur. »Das verstehe ich nicht. Ich hab das nachgehalten, Jutta ist gestern Abend definitiv zeitig aus dem Haus gegangen und losgefahren.«

Hartmann hatte sich mit seinem Auftraggeber an einem Büdchen am Carlsplatz getroffen und fasste noch einmal zusammen. »Ich bin mit dem Auto nach Paderborn, hab den Wagen dort abgestellt. Dann bin ich mit dem Zug nach Münster. Ich bin dort pünktlich in den richtigen Zug eingestiegen, Waggon 18, Abteil sechs. Dort habe ich Jenny getroffen. Irgendwann kam der Zugbegleiter, aber deine Frau tauchte nicht auf. In Paderborn bin ich mit Jenny raus. Sie ist zu einer Freundin weiter und ich bin mit dem PKW zurück nach Düsseldorf.«

Lenny schnaufte unwirsch. »Somit hat mein ganzer Plan nicht funktioniert. So ein Mist. Wo war Jutta denn dann?«

Gute Frage, dachte Hartmann.

»Und wie war das Blonde Gift?«, wechselte Lenny das Thema.

»Och, so insgesamt ganz nett«, gab sich Hartmann wenig beeindruckt.

»Insgesamt ganz nett?«, fragte Lenny.

Hartmann rollte mit den Augen. »Der Hammer war sie nicht. Sieht man auf Anhieb gar nicht, aber sie hat einen kleinen Buckel.«

»Einen Buckel?«

»Ja, so einen kleinen. Muss man mögen.«

Lenny zeigte sich ehrlich entsetzt. »Oh.«

»Und dieses Zucken. Kannste auf Fotos im Internet natürlich so nicht erkennen, aber ⦠also, auf Dauer nervt das schon«, schwindelte Hartmann und zuckte ruckartig mit der Nase.

»Ihr habt also nicht, äh â¦?«

»Nein«, log Hartmann, Entrüstung im Blick. »Ich hatte den Eindruck, dass sie bei Weitem nicht so spontan ist, wie sie vorgibt. Ihr habt euch auf einem Dating-Portal kennengelernt? Sexy Secrets?«

»Ihr habt über mich gesprochen?«, fragte Lenny erschreckt. »Du hast ihr aber nichts Genaueres über mich verraten, so von mir, wo ich wohne zum Beispiel?«

»Nein, nein. Wir hatten am Anfang nur nicht so viel Gemeinsames, auf das wir thematisch hätten zurückgreifen können. Die Schaffneruniform vielleicht.«

»Ich will die nicht bei mir vor der Haustür stehen haben!«

Das wollte Hartmann auch nicht. Wenn auch aus gänzlich anderen, sehr egoistischen Gründen. Deshalb ließ er sich ja auch diesen kruden Buckel-Zucken-Bullshit einfallen.

Lenny schüttelte enttäuscht den Kopf. »Das ist schade. Auf mich hat sie einen sehr guten, aufgeschlossenen Eindruck gemacht. Es lohnt also nicht, sie noch mal zu daten?«

»Musst du selber wissen. Aber da sind ja noch viele Fahrgäste zu beschaffnern. Und als Trans Rapid 2000 ⦠hast du doch sicher ruckzuck eine Neue am Gleis.«

»Äh ⦠Ja, das ist wohl richtig«, murmelte Lenny und zog sein Handy aus der Hosentasche, das sich mit einem hellen Pfeifen gemeldet hatte, Hartmann tippte auf eine Diesel-Lok.

»Hallo? Jutta-Schatz! Ja, sicher. Äh ⦠stimmt. Du kommst rum? Jetzt gleich? Äh ⦠natürlich, natürlich. Ich warte hier. Bis gleich!«

Lenny schob das Handy zurück in die Hose und wedelte aufgeregt mit den Händen. »Mensch, Mensch, Jutta ist in der Nähe und kommt gleich rum. Du musst verschwinden, sie darf uns nicht zusammen sehen.«

»Äh ⦫

»Los, los.«

Hartmann schob seinem Kumpel die Tragetasche rüber. »Beim nächsten Mal das Jackett eine Nummer größer, die Hose darf ruhig im Bund etwas enger sein.«

»Ja, sicher, ja, sicher«, sagte Lenny und schob seinen alten Schulfreund zur Seite.

Hartmann ließ das geschehen, grüßte zum Abschied knapp nickend und mischte sich unter das Kasematten-Volk.

Allerdings ⦠nur ein bisschen.

Hinter einer Traube fröhlicher Zecher fand er Deckung und hatte trotzdem freien Blick auf Kumpel Lenny. Die am Vorabend nicht aufgetauchte Jutta wollte Hartmann sich jetzt aber doch mal angucken. Er sah, wie Lenny sich den Hals ausreckte und kurze Zeit später - scheinbar erfreut - eine Frau heranwinkte.

»Aha«, murmelte Hartmann.

Das war also die geheimnisvolle Jutta Krawietz. Deutlich kleiner als ihr Gatte, kurze, blonde Haare, frecher Schnitt, dunkelgrünes Business-Kostüm. Kompakte Figur, ohne korpulent zu sein. Klarer Schritt, klarer Blick, eine Frau, die am Tag was geschafft kriegte. An ihrem linken Handgelenk funkelte es gewaltig, in ihrer Rechten trug sie eine zum Kostüm passende Lederhandtasche. Der Wangenkuss zur Begrüßung geriet ihr ein wenig flüchtig. Ein Getränk? Ja, sicher, der Kellner wurde herangewunken.

Hartmann hatte genug gesehen. Mit verwirrt-gerunzelter Stirn tauchte er in den Touristenstrom ein und ließ sich nachdenklich zurück Richtung Freitreppe und Burgplatz treiben. Was, fragte er sich, was stimmte hier nicht?

»Wieso?«

Wieso hatte Jutta Krawietz das blonde Giftstück und ihn nicht im Waggon sechs aufgesucht und in flagranti erwischt? Wo sie ja tatsächlich im richtigen Zug gewesen war. Denn Hartmann hatte Jutta Krawietz als eine der Personen wiedererkannt, die mit Jenny und ihm den Zug am Hauptbahnhof in Paderborn verlassen hatten.

»Hm.«

Hartmann fuhr sich durchs Haar. Irritiert. Was, fragte er sich, was stimmte hier nicht?

Das war aber jetzt eine Frage, auf die ihm spontan keine einleuchtende Antwort einfallen wollte. Okay, vielleicht hatte Jutta Krawietz sich schlicht umentschieden, weil ihr eine Konfrontation plötzlich peinlich erschien. Möglicherweise hatte sie der Mut verlassen oder sie war sich nicht mehr sicher, was die mutmaßlichen Bahn-Eskapaden ihres Mannes anging.

Hartmann blickte noch mal prüfend zu den beiden rüber. Lenny und seine Gattin unterhielten sich rege. Na ja, Jutta Krawietz wirkte auf Hartmann keinesfalls so, als würde sie einem Konflikt mutlos und unentschlossen aus dem Weg gehen. Die ganze Mimik, die Gestik, die Haltung, das hatte alles was Dynamisches.

Der plötzliche Gedanke schoss Hartmann so schlagartig durchs Hirn, dass er zusammenzuckte. Der Zwischenfall auf der Autobahn! Das Bremsmanöver! War so eine waghalsige, lebensgefährliche Aktion der so dynamischen Jutta zuzutrauen?

Er schloss kurz die Augen, konzentrierte sich, aber die einzige optische Erinnerung an das Auto vor ihm waren die hellrot aufleuchtenden Bremslichter und die Rückleuchten. Er hatte sich ja schon auf der Rückfahrt den Kopf zermartert, er konnte sich schlicht auf kein Fahrzeug, kein Modell, keine Farbe oder gar ein Kennzeichen festlegen.

Mit verwirrt-gerunzelter Stirn drehte er sich weg. Geistesabwesend tauchte er in den Touristenstrom ein und ließ sich nachdenklich zurück Richtung Freitreppe und Burgplatz treiben. Nein, musste er schließlich konstatieren, da war ja auch weit und breit kein Motiv für so ein gewagtes Manöver zu erkennen.

Schwungvoll wich Hartmann einer Gruppe laut lachender Japaner aus, die ihm entgegenlärmten.

Hartmann schüttelte sich das Unbehagen aus dem Sommerhemd. Was hatte es ihn auch schließlich noch zu kümmern? Sein Lenny-Job war unterm Strich nicht gerade super gelungen, aber erledigt. Lenny und Jutta Krawietz hatten sich nach langer, langer Zeit kurz in sein Leben geschoben und würden jetzt für lange, lange Zeit wieder aus demselbigen verschwinden.

Im günstigsten Fall würde sich als amouröser Nachklang Jenny bei ihm melden. Da durfte man doch zufrieden von dannen schlendern.

Weil sein Magen lautstark meckerte, steuerte Hartmann auf der Andreasstraße eine Pizzeria an und aß einen Lappen mit alles außer Thunfisch und Sardellen. Fische gehörten für Hartmann wahlweise ins Meer oder ins Aquarium, aber nicht als Belag auf eine italienische Teigscheibe.

Schon wegen Flipper.

Schließlich zu Hause angekommen, verbastelte er im Keller zwei Ersatzteile ans Mountainbike, die schon seit Längerem des Einbaus harrten. Gerade für die kurzen Strecken konnte er nicht ständig auf Petras Polo und Jonnys Taxidienste zurückgreifen. Zufrieden und mit kettenölverschmierten Fingern parkte Hartmann eine produktive Stunde später seinen Drahtesel im Hausflur neben den Briefkästen und stieg die Marmorstufen hoch.

Vor der Wohnungstür wurde er erwartet.

»Tag«, grüßte ihn Jürgen Dirks.

»Tag auch«, grüßte Hartmann atemlos zurück. »Willst du zu mir?«

»Japp.«

»Okay«, sagte Hartmann.

Und nahm genau das...
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Klaus Stickelbroeck wurde 1963 in Anrath geboren. Er lebt in Kerken am Niederrhein und arbeitet als Polizeibeamter in Düsseldorf. Seinen ersten Kurzkrimi veröffentlichte er im Jahr 2000. Der erste Kriminalroman "Fieses Foul" erschien 2007.
"Fischfutter" (2010) wurde für den Friedrich-Glauser-Preis als bester Kriminalroman des Jahres nominiert.
Sein Serienermittler ist der Ex-Profifußballer und Privatdetektiv Hartmann. Stickelbroeck ist zudem einer der fünf "Krimi-Cops", deren sechs Kriminalromane, zuletzt "Goldrausch" (2018), ebenfalls bei KBV erschienen sind.