Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Vespasian: Das Schwert des Tribuns

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
528 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am23.10.20181. Auflage
Ein Mann von niederer Geburt. Ein Held, geschmiedet im Feuer der Schlacht. Seine Bestimmung: Er werde der größte Kaiser von Rom. Das Jahr 26 n. Chr.: Der 16-jährige Vespasian verlässt sein behütetes Heim. Er will den Namen seiner Familie ehren, sich der Armee anschließen und Rom dienen. Doch die größte Stadt der Welt befindet sich in der eisernen Gewalt von Seianus, Kommandeur der Prätorianergarde. Blutjung und unerfahren wird Vespasian in die Politik Roms hineingezogen und muss aus der Stadt fliehen. Er nimmt einen Posten als Tribun in Thrakien an. Dort liegt Rebellion in der Luft - denn vor dem Machtringen in Rom gibt es kein Entkommen ...

 Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin Mann von niederer Geburt. Ein Held, geschmiedet im Feuer der Schlacht. Seine Bestimmung: Er werde der größte Kaiser von Rom. Das Jahr 26 n. Chr.: Der 16-jährige Vespasian verlässt sein behütetes Heim. Er will den Namen seiner Familie ehren, sich der Armee anschließen und Rom dienen. Doch die größte Stadt der Welt befindet sich in der eisernen Gewalt von Seianus, Kommandeur der Prätorianergarde. Blutjung und unerfahren wird Vespasian in die Politik Roms hineingezogen und muss aus der Stadt fliehen. Er nimmt einen Posten als Tribun in Thrakien an. Dort liegt Rebellion in der Luft - denn vor dem Machtringen in Rom gibt es kein Entkommen ...

 Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644404779
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum23.10.2018
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten528 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3118 Kbytes
Artikel-Nr.3415857
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog


Falacrina, achtzig Meilen nordöstlich von Rom, A.D. 9

«Möge mit der Hilfe der Götter unser Werk von Erfolg gekrönt werden. Ich bitte dich, Vater Mars, meinen Hof zu reinigen, meinen Grundbesitz und meine Familie, in jedweder Weise, die du für die beste erachtest.»

Titus Flavius Sabinus hob bittend die geöffneten Hände zum Himmel, um den Schutzgott seiner Familie anzurufen, während er dieses uralte Gebet rezitierte. Er hatte eine Falte seiner reinweißen Toga über den Kopf gezogen zum Zeichen der Demut vor der Gottheit, deren Gunst er beschwor. Um ihn herum stand seine Familie: seine Frau, Vespasia Polla, mit ihrem neugeborenen Sohn im Arm; daneben seine Mutter, dann sein älterer Sohn, der bald fünf Jahre wurde. Hinter ihnen standen seine Freigelassenen und schließlich seine Sklaven. Sie alle waren um den Grenzstein am nördlichsten Punkt des Grundbesitzes in den pinienduftenden Bergen des Apennin versammelt.

Titus beendete das Gebet und ließ die Hände sinken. Sein älterer Sohn, der ebenfalls den Namen Titus Flavius Sabinus trug, trat vor den Stein und schlug viermal mit einem Olivenzweig daran. Damit war die feierliche Prozession rund um Titus´ Anwesen vollendet, und sie machten sich wieder auf den Weg zum Hof der Familie.

Der Rundgang hatte bei Tagesanbruch begonnen und mehr als acht Stunden gedauert, und soweit der kleine Sabinus es beurteilen konnte, war nichts Außerordentliches geschehen. Sein Vater hatte an jeder Ecke des Grundbesitzes das richtige Gebet gesprochen; es war kein Vogelflug zu beobachten gewesen, der als unheilvolles Vorzeichen hätte gelten können; kein Blitz war aus dem kalten, klaren Spätnovemberhimmel herabgefahren; und die Opfertiere, Ochse, Schwein und Widder, waren folgsam mitgegangen.

Sabinus führte den Widder; seine Hörner waren mit leuchtend bunten Bändern geschmückt, und seine stumpfen Augen blickten unwissend zum letzten Mal in die Welt.

Unter gewöhnlichen Umständen hätte der bevorstehende Tod des Widders Sabinus keine Sorgen bereitet. Er hatte schon oft mit angesehen, wie Tiere geopfert oder geschlachtet wurden, und hatte sogar Pallo, dem Sohn des Verwalters, geholfen, Hühnern den Hals umzudrehen. Der Tod gehörte ganz selbstverständlich zum Leben dazu. Dennoch hätte er diesen Tod gern verhindert, weil durch ihn ein neues Leben - das seines neugeborenen Bruders - gereinigt werden sollte. Er wünschte, er könnte diese Zeremonie unterbrechen, deren Höhepunkt jetzt bevorstand. Doch er wusste, dass er damit den Zorn der Götter auf sich gezogen hätte, und diese fürchtete er ebenso sehr, wie er sein neues Geschwister hasste. Anlässlich der Geburt seines Bruders, vor nur neun Tagen, hatte Sabinus mit angehört, wie seine Großmutter Tertulla seinem Vater berichtet hatte, eine Eiche auf dem Anwesen, die dem Mars geweiht war, habe einen so dicken Wurzelschössling getrieben, dass es aussehe, als wäre ein zweiter Baum daraus erwachsen. Als Sabinus´ Schwester geboren worden war, hatte der Baum nur einen kurzen, dünnen, kränklichen Schössling hervorgebracht, der rasch verwelkt und eingegangen war - ebenso wie sie. Bei seiner eigenen Geburt war der Schössling lang und kräftig gewesen, eine glückliche Verheißung, doch das war nichts im Vergleich zu dem, was dieses Omen für seinen Bruder ankündigte. Er hatte gehört, wie sein Vater laut dem Mars für ein solches Kind gedankt und seinen besten Ochsen, das beste Schwein und den besten Widder für die Reinigungszeremonie versprochen hatte, die Lustratio, bei der er den Knaben offiziell als seinen Sohn anerkennen und ihm einen Namen geben würde.

«Ich werde ihn mit größter Sorgfalt aufziehen, Mutter», sagte Titus und küsste sie auf die Wange. «Dieser Knabe ist zu Großem bestimmt.»

Tertulla lachte schallend. «Du verlierst noch eher den Verstand als ich, Titus. Die Republik ist tot, und das Reich wird von einem einzigen Mann beherrscht - wie weit kann ein Kind einer ritterlichen Grundbesitzerfamilie aus den Bergen es wohl bringen?»

«Lach nur, Mutter, aber wenn ein Omen Größe verheißt, so ist es der Wille der Götter, und nicht einmal der Kaiser hat die Macht, sich ihnen zu widersetzen.»

Seit Sabinus diesen Wortwechsel mit angehört hatte, kämpfte er jedes Mal mit den Tränen, wenn er sah, wie seine Mutter den kleinen Bruder im Arm hielt. Fast fünf Jahre lang hatte er allein die Liebe und den Schutz seiner Familie genossen, doch jetzt sollte ein anderes Kind auch in den Genuss kommen und ihm gar vorgezogen werden.

Als sie sich endlich dem Haus näherten, wappnete er sich innerlich. Er wusste, dass er seine Rolle in dieser Zeremonie mit der Würde spielen musste, die den Flaviern geziemte, dem alten Sabinergeschlecht, in das er hineingeboren war. Er würde seinen Vater Titus nicht enttäuschen.

Die Prozession zog in den Stallhof und bis zum hinteren Ende vor einen steinernen Altar, der dem Mars geweiht war. Darauf lag ölgetränktes Holz aufgeschichtet. Zur Rechten steckte in einem eisernen Halter eine brennende Fackel; zur Linken lagen auf einem hölzernen Tisch eine Axt und ein Messer.

Sabinus vergewisserte sich, dass der Widder ruhig an seiner rechten Seite stand, so, wie man es ihm gezeigt hatte, dann schaute er in die Runde. Neben seinem Vater stand seine Mutter, den in Tücher gewickelten kleinen Bruder im Arm. Sie war feierlich in ein Gewand aus schwarzer Wolle gekleidet, die Stola, die bis zu ihren Fußknöcheln hinabfiel. Ein langer, karminroter Mantel, die Palla, die ihr fest geflochtenes, pechschwarzes Haar zur Hälfte bedeckte, war um ihren Körper gewickelt und über den linken Unterarm drapiert. Als sie Sabinus´ Blick spürte, schaute sie zu ihm hinüber, und ihre dünnen Lippen teilten sich zu einem Lächeln, das ihr schmales Gesicht erhellte. Ihre dunklen Augen waren von Liebe und Stolz erfüllt, als sie ihren kleinen Sohn in seiner Toga dastehen sah, ein winziges Abbild ihres Mannes.

Daneben stand seine Großmutter. Sie war zur Geburt des Kindes und der Zeremonie der Namensgebung von ihrem Landgut bei Cosa an der Küste nördlich von Rom angereist. Bereits über siebzig Jahre alt, trug sie das Haar noch immer so, wie es in den letzten Jahren der Republik in Mode gewesen war: über der Stirn gelockt und im Nacken zu einem festen Knoten gebunden. Diese Haartracht betonte ihr rundes Gesicht, das sie ihrem Sohn und ihren Enkeln vererbt hatte.

Hinter der Familie waren die Freigelassenen des Hofes versammelt. Salvio, der Gutsverwalter, der Sabinus immer ein Stückchen Honiggebäck oder eine getrocknete Feige zusteckte, wenn er ihn sah, hielt den Ochsen am Halfter. Sein zwanzigjähriger Sohn Pallo stand neben ihm und hielt das Schwein an einer Leine. Beide Tiere warteten geduldig, und der leichte Windhauch spielte mit den bunten Bändern, mit denen auch sie geschmückt waren. Hinter ihnen standen etwa zwanzig weitere Männer und Frauen, deren Existenz Sabinus bewusst war, deren Namen und Aufgaben er jedoch nicht im Einzelnen kannte.

Dann waren da die Sklaven, an die fünfzig von ihnen, die er im Allgemeinen behandelte, als wären sie unsichtbar, doch heute waren auch sie zugegen, um Zeugen der Namensgebung des neugeborenen Sohnes der Familie zu sein und am anschließenden Festmahl teilzunehmen.

Titus trat vor den Altar, senkte den Kopf und murmelte ein kurzes Gebet. Dann nahm er die brennende Fackel von dem Ständer und stieß sie in das ölgetränkte Holz, das sofort von den Flammen erfasst wurde. Beißender schwarzer Rauch stieg gen Himmel.

«Vater Mars, gib, dass meine Ernte, mein Korn, meine Weingärten und meine Pflanzungen gedeihen und reichen Ertrag bringen. In dieser Absicht habe ich diese Opfergaben um mein Land führen lassen. Bewahre meine Maultiere, meine Schafhirten und Herden. Schenke mir, meinem Haushalt und meinem neugeborenen Sohn Gesundheit und Wohlergehen.»

Vespasia legte ihm behutsam das in Tücher gewickelte Bündel in die Arme. Sabinus beobachtete schweigend und wie versteinert, wie sein Vater das Kind hochhielt.

«In deiner Gegenwart und bezeugt durch Nundina, die Göttin der Reinigung, nehme ich ihn in meine Familie auf und gebe ihm den Namen Titus Flavius Vespasianus, und ich erkläre ihn zum freigeborenen Bürger Roms. Mit dieser Bulla stelle ich ihn unter deinen Schutz.»

Er streifte eine Lederschnur mit einem silbernen Talisman über den Kopf des Kindes; diesen würde es bis zum Mannesalter tragen, um den bösen Blick abzuwehren.

Titus übergab den Säugling wieder seiner Frau und nahm einen Weinkrug, der neben dem Altar stand, sowie drei knusprige Fladen aus Mehl und Salz. Er goss jedem der Opfertiere ein paar Tropfen Wein auf den Kopf und zerkrümelte einen Fladen darüber. Dann nahm er die Axt, ging auf den Ochsen zu, berührte den Nacken des Tieres mit der Klinge und hob sie dann zum tödlichen Schlag. Der Ochse senkte den Kopf wie zum Zeichen, dass er sich in sein Schicksal fügte. Verunsichert hielt Titus inne, weil es schien, als böte das Tier sich selbst als Opfer dar. Er schaute sich um. Seine Frau fing seinen Blick auf und gab ihm mit leicht geweiteten Augen zu verstehen, er solle fortfahren. Schließlich rief er zum klaren blauen Himmel empor: «Um meinen Hof und Grundbesitz zu reinigen und zur Sühne opfere ich diesen Ochsen, den besten aus meinem Bestand. Vater Mars, bitte nimm in diesem Sinne meine Gabe an.»

Mit einem gewaltigen Hieb schnellte die Axt durch die Luft. Den Ochsen durchlief ein Zittern, als die messerscharfe Klinge sauber sein Genick durchschlug und den Kopf halb abtrennte. Ein Strahl purpurroten Blutes spritzte auf...
mehr

Autor

Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.Anja Schünemann studierte Literaturwissenschaft und Anglistik in Wuppertal. Seit 2000 arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin der verschiedensten Genres und hat seitdem große Romanprojekte und Serien von namhaften Autorinnen und Autoren wie Philippa Gregory, David Gilman sowie Robert Fabbri aus dem Englischen ins Deutsche übertragen. Historische Romane sind eines ihrer Spezialgebiete: Von der Antike bis zum Mittelalter, in die frühe Neuzeit sowie bis ins 20. Jahrhundert verfügt sie über einen reichen Wissensschatz, der ihre Übersetzungen zu einem gelungenen Leseerlebnis macht.