Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Arminius: Der blutige Verrat

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
528 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am20.07.20211. Auflage
Der größte Sieg eines Mannes in Germania Magna. Und Roms größte Niederlage. Ein zeitlos faszinierendes Kapitel der Geschichte, spannend und klug erzählt. Geschickt verwoben mit der erfolgreichen «Vespasian»-Serie, für alle Fabbri-Fans und Cornwell-Süchtigen! A.D. 9: Wie konnten drei römische Legionsadler in den Wäldern Germaniens verlorengehen? Arminius, Sohn des Fürsten der Cherusker, führt ein Bündnis sechs germanischer Stämme an und bringt der römischen Armee mit der Vernichtung dreier Legionen in der Varusschlacht eine ihrer verheerendsten Niederlagen bei. Wie kam es dazu, dass Arminius, aufgewachsen als Römer, dem Römischen Reich den Rücken kehrte und einen Verrat beging - einen Verrat so gigantischen Ausmaßes, dass er bis heute widerhallt?

 Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer größte Sieg eines Mannes in Germania Magna. Und Roms größte Niederlage. Ein zeitlos faszinierendes Kapitel der Geschichte, spannend und klug erzählt. Geschickt verwoben mit der erfolgreichen «Vespasian»-Serie, für alle Fabbri-Fans und Cornwell-Süchtigen! A.D. 9: Wie konnten drei römische Legionsadler in den Wäldern Germaniens verlorengehen? Arminius, Sohn des Fürsten der Cherusker, führt ein Bündnis sechs germanischer Stämme an und bringt der römischen Armee mit der Vernichtung dreier Legionen in der Varusschlacht eine ihrer verheerendsten Niederlagen bei. Wie kam es dazu, dass Arminius, aufgewachsen als Römer, dem Römischen Reich den Rücken kehrte und einen Verrat beging - einen Verrat so gigantischen Ausmaßes, dass er bis heute widerhallt?

 Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644009455
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum20.07.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.10
Seiten528 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2934 Kbytes
Artikel-Nr.5415953
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

I

Germania Magna, Frühjahr A.D. 41

Thumelicaz beobachtete, wie drei Krieger zu Pferde sich von Westen näherten. Am anderen Rand des Tals, etwa eine halbe Meile entfernt, ritten sie den Hang hinunter. Sie suchten sich ihren Weg am Rand eines gepflügten und eingesäten Feldes, einer Rode, die frühere Generationen in schweißtreibender Arbeit aus dem umgebenden Wald geschlagen hatten. Im Tal angekommen, machten die Reiter einen Bogen um eine sumpfige Fläche am Ufer eines Flusses, der in einen schilfgesäumten See mündete. Eine sanfte Brise kräuselte die Oberfläche, die in der sinkenden Sonne silbern und golden funkelte - ein scharfer Kontrast zu den mit Koniferen bestandenen Bergen, die das Tal umgaben. In der warmen Luft lag der süßliche Geruch vom Harz all der Bäume, dem diese hohe Bergkette im Herzen der Germania Magna ihren Namen verdankte: In der Sprache des Stammes der Cherusker hieß sie Harzland - das Land des Harzes.

Dass bewaffnete Männer nahten, beunruhigte Thumelicaz und seine Leute nicht weiter, denn die Fremden hatten als Zeichen ihrer friedlichen Absichten Buchenzweige mit frischem Laub an ihren Speerspitzen befestigt. Dennoch hatten die zwölf Männer, die in der kleinen Siedlung lebten, ihre Waffen aus dem Langhaus in der Mitte geholt und sich auf dem Wehrgang der umgebenden Palisade postiert. Einzig Thumelicaz blieb unbewaffnet, er stand im offenen Tor. Doch er war nicht schutzlos: Zu beiden Seiten von ihm standen zwei riesenhafte, kurzhaarige, gestromte Jagdhunde. Sie knurrten grollend, als die drei Reiter näher kamen.

Thumelicaz klopfte beiden Hunden auf die Schnauze. «Beißer, Reißer, still!» Die Hunde verstummten augenblicklich und schauten zu ihrem Herrn auf. Sie warteten ab, wie er auf die Neuankömmlinge reagierte, um dann seinem Beispiel zu folgen.

Thumelicaz blinzelte mit tiefliegenden Augen in die sinkende Sonne. Er rieb sich den Bart, der nunmehr so üppig spross, dass er fast die hohen Wangenknochen erreichte. Dann strich er mit einem Finger über seine schmalen, blassen Lippen, während er die drei Krieger forschend musterte. Sie waren nur noch hundert Schritt entfernt. Stirnrunzelnd sah Thumelicaz zu dem Mann auf, der zu seiner Linken auf der Palisade stand. «Chatten?»

Der Mann knurrte, dann nickte er. «Ja, Herr, sie tragen eiserne Halsreife. Fußsoldaten, die in vorderster Front kämpfen - die tapfersten unter ihren Kriegern.»

«Wie lange ist es her, dass Chatten sich zuletzt auf unser Gebiet vorgewagt haben, Aldhard?»

«Fünf Jahre. Es war in dem Jahr, bevor du zurückkehrtest, Herr. Aber damals kamen sie mit gezogenen Schwertern und blanken Speerspitzen. Wir stellten uns ihnen entgegen, als sie versuchten, den Visurgis zu überqueren. Es war ein harter Kampf, und wir verloren an jenem Tag zahlreiche Männer. Das Blutgeld für sie ist noch nicht gezahlt.»

Thumelicaz nickte. Er kannte die Lieder über den letzten Einfall der Chatten in das Gebiet der Cherusker in dem Jahr, bevor er das hölzerne Schwert errungen hatte. Dem Jahr, bevor er und seine Mutter den strapaziösen Weg über die Berge angetreten hatten, um aus Italien nach Germanien zu fliehen.

Die drei Krieger legten das letzte Stück über offenes Gelände in leichtem Galopp zurück. Zwanzig Schritt vor Thumelicaz brachten sie ihre Pferde zum Stehen und hielten ihre mit Laub verzierten Speere hoch in die Luft, um unverkennbar ihre Absicht kundzutun.

Thumelicaz musterte die Männer. Alle hatten langes, flachsblondes Haar, das auf dem Kopf zu einem Knoten gebunden war, und ihre wallenden, gepflegten Bärte verdeckten teilweise die drei Finger breiten eisernen Halsreife. Zwei von ihnen waren in seinem Alter, Mitte zwanzig, doch der blonde Bart des mittleren Reiters wies silberne Strähnen auf, und um seine eisblauen Augen zeichneten sich deutliche Falten ab. Thumelicaz redete ihn an. «Was führt euch so weit von eurer Heimat fort?»

«Mein Name ist Warinhari, und ich komme aus der Halle von Hadgan, dem Fürsten der Chatten. Ich bin sein Sohn. Mein Vater sendet Thumelicaz, dem Sohn des Erminaz, seine Grüße - habe ich die Ehre, mit ihm zu sprechen?»

«Ich bin der, den du suchst.»

«Es ist ein Privileg, dem Sohn des größten Kriegers Germaniens zu begegnen. Im Herbst vor zweiunddreißig Jahren, als ich erst sechzehn Sommer zählte, kämpfte ich mit deinem Vater im Teutoburger Wald.»

Thumelicaz schmunzelte. Im Norden der Germania Magna gab es nicht einen Krieger über fünfundvierzig, der nicht von sich behauptet hätte, bei jener Schlacht dabei gewesen zu sein, die Roms Vormarsch nach Osten aufgehalten und dem Imperium seine Grenzen aufgezeigt hatte. «Wie ich hörte, haben die Chatten tapfer gekämpft - als sie sich denn einmal auf den Kampf einließen.»

Warinhari neigte den Kopf zu dem Kompliment, ohne auf den Seitenhieb einzugehen: Die Chatten hatten sich die ersten zwei Tage zurückgehalten und sich erst an den Kämpfen beteiligt, als der Ausgang schon so gut wie sicher war. «Die Chatten kämpfen immer tapfer.»

«Was hat Hadgan mir zu sagen? Als er zuletzt etwas von meiner Familie wollte, war es der Tod meines Vaters.»

«Das liegt eine Generation zurück. Er musste seinen Stand absichern, nachdem das Bündnis, das dein Vater geschmiedet hatte, zerbrochen war. Nun liegen die Dinge anders, und mein Vater möchte dir einen Vorschlag machen, der die Sicherheit aller germanischen Stämme betrifft. Es ist eine Angelegenheit, die am Herdfeuer erörtert gehört, nicht im Freien. Wir sollten die Sache zügig besprechen, denn bis morgen, zwei Tage vor dem Vollmond, muss eine Entscheidung gefallen sein.»

Thumelicaz sah zu Aldhard auf, der das Gespräch mit angehört hatte. Mit diskretem Kopfnicken signalisierte dieser seine Zustimmung. Thumelicaz wandte sich wieder an die Besucher. «Also schön, ich akzeptiere die Zeichen eurer friedlichen Absicht, ihr dürft hereinkommen. Tragt eure Waffen mit Ehre und tut drinnen niemandem ein Leid an.»

 

Obwohl es ein warmer Tag war, brannte in der runden Feuerstelle in der Mitte des Langhauses ein Feuer. Sein Rauch sammelte sich unter dem strohgedeckten Giebeldach, ehe er durch ein Loch im First abzog. An den Dachbalken hingen Schinken und Fische zum Räuchern. Abgesehen von ein paar Tischen und Bänken auf dem mit Binsen bedeckten Boden war das Langhaus leer. Thumelicaz führte Warinhari zu einem schlichten Holztisch beim Feuer und forderte ihn auf, sich auf einer Bank daran niederzulassen. Er selbst nahm dem Besucher gegenüber Platz und klatschte in die Hände, woraufhin durch einen Ledervorhang am hinteren Ende des Raumes ein alter Sklave eintrat. Sein dünnes graues Haar war nach römischer Sitte kurz geschnitten, sein Bart jedoch lang und zottig.

Der Sklave verbeugte sich. «Ja, Herr.»

«Bringe uns Bier, geräuchertes Fleisch und Brot, und jemand soll meiner Mutter Bescheid geben, damit sie sich uns anschließt.»

«Ja, Herr.» Der alte Sklave wandte sich zum Gehen, den Blick fest auf den Boden gerichtet.

«Und, Aius ...»

Der Sklave hielt inne und drehte sich zu seinem Herrn um.

«Bringe den Gefährten dieses Mannes, die draußen warten, zu essen und zu trinken und sage Tiburtius, er soll die Pferde meiner Gäste abreiben.»

«Ja, Herr.»

Während Aius sich entfernte, wandte Thumelicaz sich an Warinhari. «Dieser Sklave und sein Kamerad Tiburtius haben schon meinem Vater gedient.»

«Römer?»

«Natürlich, aus Varus´ Armee, im Teutoburger Wald gefangen genommen.»

Warinhari runzelte fragend die Stirn.

«Sie haben bei all ihren Göttern geschworen, nie die Flucht zu versuchen, deshalb hat mein Vater sie vom Feuer unserer Götter verschont. Sie haben ihm selbst über den Tod hinaus treu gedient. Als ich zurückkam, fand ich sie noch immer im Langhaus meines Vaters vor, sie versorgten seine Pferde und Jagdhunde, polierten seine Waffen und seine Rüstung, erneuerten die Binsen auf dem Boden und hielten sein Herdfeuer in Gang. Ganz so, als wäre er nicht bereits seit fünfzehn Jahren tot.»

«Sie scheinen ihn geliebt zu haben.»

«Ihn geliebt? Das bezweifle ich. Du solltest wissen, dass mein Vater kein Mann war, der geliebt wurde. Aber alle, die ihn kannten, fürchteten ihn, denn es gab nichts, das er nicht gewagt hätte - keine Grenzen, die er nicht überschritten, keine Beschränkungen, über die er sich nicht hinweggesetzt hätte.»

Warinhari nickte mit abwesendem Blick. «Er war ein gefährlicher Mann, für seine Freunde ebenso wie für seine Feinde.»

«Und für seine Verwandten», sagte eine Frau, deren Silhouette eben in der Tür erschien. Ihr Haar hing wirr und war mit Knochen geschmückt, die klapperten, wenn sie sich bewegte.

Thumelicaz erhob sich. «Mutter, dieser Mann heißt Warinhari. Er kommt unter einem Friedenszweig, um mir einen Vorschlag von seinem Vater zu unterbreiten, dem Fürsten Hadgan. Ich möchte, dass du ihn gemeinsam mit mir anhörst.»

Thusnelda starrte Warinhari an, während dieser von der Bank aufstand und sich verbeugte. Ihre tiefblauen Augen verengten sich zu Schlitzen, und ihr vom Alter gefurchtes Gesicht verfinsterte sich. «Weshalb sollte ich den Boten des Mannes anhören, der dem Kaiser Tiberius angeboten hat, meinen Gemahl zu töten?»

«Weil wir in anderen Zeiten leben, Mutter. Außerdem hat Tiberius das Angebot ausgeschlagen.»

Thusnelda spuckte auf die Binsen. «Weil er, obwohl ein Römer, mehr Ehre besaß als dieses Wiesel von einem Chattenfürsten.»

«Mutter, das alles ist Vergangenheit. Hadgan hätte nicht seinen Sohn...
mehr

Autor

Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.Anja Schünemann studierte Literaturwissenschaft und Anglistik in Wuppertal. Seit 2000 arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin der verschiedensten Genres und hat seitdem große Romanprojekte und Serien von namhaften Autorinnen und Autoren wie Philippa Gregory, David Gilman sowie Robert Fabbri aus dem Englischen ins Deutsche übertragen. Historische Romane sind eines ihrer Spezialgebiete: Von der Antike bis zum Mittelalter, in die frühe Neuzeit sowie bis ins 20. Jahrhundert verfügt sie über einen reichen Wissensschatz, der ihre Übersetzungen zu einem gelungenen Leseerlebnis macht.