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Vespasian: Der gefallene Adler

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am19.02.20191. Auflage
Die Jagd auf ein verlorenes Heiligtum Die Invasion gegen eine gewaltige Streitmacht Wer wird sich den Sieg auf die Fahne schreiben? Im Jahr 41 n. Chr.: Caligula findet seinen gerechten Tod. Nun ist Claudius der neue Kaiser von Rom - aber der unbeholfene Herrscher braucht einen präsentierbaren Erfolg. Vespasian und sein Bruder Sabinus sollen den gefallenen Adler der Legio XVII zurück nach Rom holen, der bei Varus? desaströser Niederlage in den Wäldern Germaniens verloren ging. Mithilfe dieser Trophäe will Claudius in Britannien einmarschieren. Die Brüder haben keine Wahl, sie nehmen die Fährte auf ...

 Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Jagd auf ein verlorenes Heiligtum Die Invasion gegen eine gewaltige Streitmacht Wer wird sich den Sieg auf die Fahne schreiben? Im Jahr 41 n. Chr.: Caligula findet seinen gerechten Tod. Nun ist Claudius der neue Kaiser von Rom - aber der unbeholfene Herrscher braucht einen präsentierbaren Erfolg. Vespasian und sein Bruder Sabinus sollen den gefallenen Adler der Legio XVII zurück nach Rom holen, der bei Varus? desaströser Niederlage in den Wäldern Germaniens verloren ging. Mithilfe dieser Trophäe will Claudius in Britannien einmarschieren. Die Brüder haben keine Wahl, sie nehmen die Fährte auf ...

 Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644405059
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum19.02.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1543 Kbytes
Artikel-Nr.3415859
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Rom, 24. Januar A.D. 41

Eine grell bemalte Komödiantenmaske mit großen Augen grinste dem Publikum starr entgegen. Der Träger führte ein kleines Freudentänzchen auf, den linken Handrücken unter das Kinn gelegt, den rechten Arm ausgestreckt. «Die Tat, die dir so große Sorge macht, tat ich selbst, bekenn´ es offen.»

Die Zuschauer brüllten vor Lachen über diese gut vorgetragenen, bewusst zweideutigen Verse, schlugen sich auf die Schenkel und klatschten in die Hände. Der Schauspieler, der den jungen Liebhaber darstellte, neigte dankend den maskierten Kopf, dann wandte er sich seinem Kollegen auf der Bühne zu, der die groteskere, düstere Maske des Schurken trug.

Ehe die Schauspieler die Szene fortsetzen konnten, sprang Caligula auf. «Wartet!»

Die zehntausend Zuschauer in dem provisorischen Theater am Nordhang des Palatin wandten sich der kaiserlichen Loge zu, die auf hölzernen Stützen genau in der Mitte des Baus aus den Rängen hervorragte.

Caligula imitierte die Haltung des Schauspielers. «Plautus hätte gewollt, dass diese Zeilen so vorgetragen werden.» Er tanzte das Freudentänzchen fehlerfrei, wobei er das breite Grinsen der Maske nachahmte und die eingesunkenen Augen weit aufriss. Das Weiß darin bildete einen scharfen Kontrast zu den dunklen Tränensäcken darunter, den Spuren seiner Schlaflosigkeit. «Die Tat, die dir so große Sorge macht, tat ich selbst, bekenn´ es offen.» Bei der letzten Silbe fasste er sich mit der linken Hand, die zuvor unter dem Kinn gelegen hatte, an die Stirn und warf mit melodramatischer Geste den Kopf zurück.

Das Publikum brach in noch lauteres und stürmischeres Gelächter aus als beim ersten Vortrag, doch die Heiterkeit war erzwungen. Die beiden Schauspieler hielten sich die Bäuche vor Lachen. Caligula gab seine Pose auf, ein höhnisches Grinsen auf dem Gesicht, breitete die Arme weit aus und drehte sich langsam erst nach links, dann nach rechts, um von allen Seiten in dem halbrunden Bau die Verehrung des Publikums entgegenzunehmen.

Ganz zuhinterst im Theater stehend, im Schatten eines der zahlreichen Sonnendächer, die über den steil ansteigenden Sitzreihen angebracht waren, blickte Titus Flavius Sabinus unter seiner Kapuze hervor voller Abscheu auf seinen Kaiser hinunter.

Caligula hob einen Arm, die Handfläche dem Publikum zugewandt, das fast augenblicklich verstummte. Er nahm wieder Platz. «Fahrt fort!»

Während die Schauspieler seinem Befehl gehorchten, begann ein Mann mittleren Alters in Senatorentoga, der Caligula zu Füßen saß, die roten Pantoffeln des jungen Kaisers mit Küssen zu bedecken und sie zu streicheln, als hätte er nie etwas Schöneres gesehen.

Sabinus wandte sich an seinen Begleiter, einen blassen Mann in den Dreißigern mit schmalem Gesicht und rötlichem Haar. «Wer ist dieser schamlose Speichellecker, Clemens?»

«Das, mein lieber Schwager, ist Quintus Pomponius Secundus, der diesjährige erste Konsul, und im Amt vertritt er ungefähr so eigenständige Ansichten wie jetzt gerade.»

Sabinus spuckte aus und umklammerte den Griff des Schwerts, das er unter seinem Mantel verborgen trug. Seine Handfläche war feucht. «Das hier kommt nicht einen Augenblick zu früh.»

«Im Gegenteil, es ist längst überfällig. Meine Schwester lebt seit nunmehr über zwei Jahren mit der Schande, dass Caligula ihr Gewalt angetan hat - weit länger, als es die Ehre zulässt.»

Unten auf der Bühne streckte ein herzhafter Tritt des jungen Liebhabers ins Hinterteil seines Sklaven denselben zu Boden, und das Publikum brach erneut in Gelächter aus. Die Heiterkeit steigerte sich noch, als die Schauspieler eine Verfolgungsjagd über die Bühne begannen, wobei sie immer wieder stolperten, Haken schlugen und sich gegenseitig knapp verfehlten. In der kaiserlichen Loge gab Caligula indessen seine eigene Version einer komödiantischen Verfolgungsjagd zum Besten, indem er seinen lahmen Onkel Claudius hin und her jagte, diesmal zur echten Belustigung der Menge, die Späße auf Kosten eines Krüppels stets genoss. Sogar die sechzehn bärtigen Germanen der Leibgarde an der Rückseite der Loge weideten sich mit allen anderen daran, wie der unselige Mann erniedrigt wurde. Die zwei Prätorianertribune, die zu beiden Seiten standen, unternahmen keinen Versuch, ihre Untergebenen zur Ordnung zu rufen.

«Wollt ihr wirklich diesen Tölpel zum Kaiser machen?», fragte Sabinus. Er musste die Stimme heben, um das immer lauter werdende Gelächter zu übertönen, da nun Claudius´ schwache Beine einknickten und er der Länge nach hinschlug.

«Was bleibt uns anderes übrig? Er ist der letzte erwachsene Nachfahr der julisch-claudischen Linie. Meine Prätorianer würden eine Wiedereinführung der Republik nicht hinnehmen. Sie wissen, dass die Garde dann aufgelöst würde. Sie würden meutern und mich und jeden anderen Befehlshaber, der sich ihnen in den Weg stellt, umbringen, und dann würden sie Claudius ohnehin zum Kaiser machen.»

«Nicht, wenn wir auch ihn töten.»

Clemens schüttelte den Kopf. «Es wäre gegen meine Ehre, seinen Tod zu befehlen, ich bin sein Klient.» Er deutete auf die beiden Prätorianertribune in der Loge, wo Caligula es indessen leid geworden war, seinen Onkel zu drangsalieren, und wieder Platz nahm. Während das Publikum zur Ruhe kam und sich erneut der Darbietung auf der Bühne zuwandte, fuhr Clemens mit gesenkter Stimme fort: «Cassius Chaerea, Cornelius Sabinus und ich sind übereingekommen, dass Claudius Kaiser werden muss. So besteht für uns am ehesten die Hoffnung, das hier zu überleben. Wir haben insgeheim mit seinen Freigelassenen Narcissus und Pallas verhandelt und auch mit Caligulas Freigelassenem Callistus. Er hat erkannt, in welche Richtung die Dinge sich entwickeln, und sich Claudius´ Befürwortern angeschlossen. Sie haben uns zugesichert, dass sie sich bemühen werden, uns vor Vergeltungsaktionen durch Claudius zu schützen. Dessen Ehre würde natürlich verlangen, dass er den Mord an einem Angehörigen rächt, auch wenn er selbst der Nutznießer ist - ein höchst überraschter Nutznießer.»

«Claudius weiß von alldem noch nichts?»

Clemens zog eine Augenbraue hoch. «Würdest du diesem geschwätzigen Trottel solch ein Geheimnis anvertrauen?»

«Und doch wollt ihr ihm das Reich anvertrauen?»

Clemens zuckte die Schultern.

«Ich sage, er sollte sterben.»

«Nein, Sabinus, und ich verlange, dass du das bei Mithras schwörst. Wir hätten unseren Plan schon vor ein paar Monaten umsetzen können, aber wir haben gewartet, bis du nach Rom zurückkehren konntest, um die Tat selbst auszuführen und deine Ehre wiederherzustellen. Bei Jupiters prallem Sack, ich habe bereits eine andere Verschwörung gegen den Kaiser aufgedeckt, um sicherzustellen, dass wir das Vergnügen haben, ihn zu töten.»

Sabinus knurrte zustimmend, denn ihm war sehr wohl bewusst, dass er nicht in der Position war, Einwände zu erheben. In den zwei Jahren seit der Vergewaltigung seiner Frau Clementina und seiner Ernennung zum Legatus der VIIII Hispana durch denselben Mann, der die ungeheuerliche Tat begangen hatte, war er mit seiner Legion fernab von Rom an der Nordgrenze der Provinz Pannonien stationiert gewesen. Ihm war nichts anderes übrig geblieben, als zu warten, bis Clementinas Bruder Clemens - einer der beiden Präfekten der Prätorianergarde - unter seinen Befehlshabern einige ausgemacht hatte, denen Caligulas Exzesse so zuwider waren, dass sie bereit waren, durch einen Mordanschlag ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Das hatte sich, wie Sabinus aus Clemens´ verschlüsselten Briefen erfahren hatte, als langwierig erwiesen, da sich seine Männer verständlicherweise scheuten, über solchen Verrat zu sprechen. Hätten sie sich dem Falschen anvertraut, dann wären sie auf der Stelle hingerichtet worden.

Im vergangenen Jahr war die Stimmung endlich gekippt, nachdem Caligula von einer halbherzigen Strafexpedition nach Germanien und einer abgebrochenen Invasion Britanniens zurückgekehrt war, wo die Legionen sich geweigert hatten, an Bord der Schiffe zu gehen. Er hatte sie für ihre Befehlsverweigerung gedemütigt, indem er sie gezwungen hatte, Muscheln zu sammeln, die er dann bei einem Triumphzug durch Rom zur Feier seines vermeintlichen Sieges präsentierte. Nachdem er die Armee gegen sich aufgebracht hatte, war ihm dasselbe auch mit dem Senat und der Prätorianergarde gelungen, sodass er nun gänzlich ohne Freunde dastand, da er seine Absicht erklärt hatte, Alexandria statt Rom zur Hauptstadt des Reiches zu machen. Das hatte sowohl bei den Befehlshabern als auch bei den neuntausend Soldaten der Prätorianergarde für Fassungslosigkeit gesorgt. Sie befürchteten, entweder in die unerträglich heiße Provinz Ägypten übersiedeln zu müssen oder, schlimmer noch, zurückzubleiben und in Bedeutungslosigkeit zu versinken, da der Kaiser, der ihr Daseinsgrund war, in weiter Ferne wäre.

Durch die Befürchtungen über ihre Zukunft geeint, hatten die Befehlshaber zögerlich begonnen, miteinander über ihr Unbehagen zu sprechen. Bald war es Clemens gelungen, den Tribun Cassius Chaerea auf seine Seite zu ziehen. Er hatte schon lange geargwöhnt, dass dieser Mordabsichten gegen Caligula hegte, der sich unablässig über seine hohe Stimme lustig machte. Chaerea hatte seinen engen Freund und Kollegen, den Tribun Cornelius Sabinus, sowie zwei vergrätzte Centurionen mit in die Verschwörung eingebracht. Nachdem endlich genug Verschwörer zusammengekommen waren, hatte Clemens sein Versprechen gegenüber Sabinus eingelöst, er solle derjenige sein, der den ersten...
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Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.