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Die Schwestern aus Balnesmoor

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
540 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.03.20191. Aufl. 2019
Geplatzte Träume, geheime Liebschaften: Das Leben zweier Schwestern im Schottland des 19. Jahrhunderts


Schottland, 1812. Elspeth und Anna Patterson von Balnesmoor haben eine gute Partie gemacht: Elspeth hat einen wohlhabenden Kaufmann geheiratet, ihre Stiefschwester Anna den Sohn eines angesehenen Fabrikanten. Doch Elspeth' Ehe ist eine lieblose Gemeinschaft, die von einem dunklen Geheimnis überschattet wird. Auch Anna ist mit ihrem Ehemann nicht zufrieden: Seine ehrliche, gutmütige Art stößt sie ab. Stattdessen träumt sie von einem attraktiven Soldaten und wartet auf seine Rückkehr aus dem Krieg. Doch Annas Träume haben ungeahnte Konsequenzen, und Elspeth entdeckt die Liebe - außerhalb ihrer Ehe ...

Dieser Liebesroman ist in einer früheren Ausgabe unter dem Titel 'Träume im Landhaus' erschienen.

'Die Schwestern aus Balnesmoor' ist ein in sich abgeschlossener Roman und zugleich der zweite Teil der historischen Familiensaga über das wechselvolle Leben und Lieben der beiden Stiefschwestern Elspeth und Anna. Nächster und letzter Band der Trilogie: 'Die Früchte der Erde'.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.














Jessica Stirling ist ein Pseudonym, unter dem Hugh Crauford Rae (1935-2014) erfolgreich Liebesgeschichten und historische Familiensagas veröffentlicht hat. In Glasgow geboren, arbeitete Rae nach der Schule vierzehn Jahre lang in einer Buchhandlung, bevor er sich auf das Schreiben konzentrierte. Seitdem hat er über siebzig Romane veröffentlicht, die meisten unter Pseudonymen. Als Jessica Stirling hat Rae zunächst zusammen mit der befreundeten Autorin Peggy Coghlan gearbeitet. Nach einigen Jahren zog sich Coghlan altersbedingt zurück, und Rae schrieb fortan mit Coghlans Zustimmung allein unter dem Pseudonym Jessica Stirling weiter. Er war Präsident der Scottish Association of Writers und hat Kurse in Kreativem Schreiben an der Universität Glasgow gegeben. Rae starb am 24. September 2014 im Alter von 78 Jahren auf dem Land in Stirlingshire.
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Produkt

KlappentextGeplatzte Träume, geheime Liebschaften: Das Leben zweier Schwestern im Schottland des 19. Jahrhunderts


Schottland, 1812. Elspeth und Anna Patterson von Balnesmoor haben eine gute Partie gemacht: Elspeth hat einen wohlhabenden Kaufmann geheiratet, ihre Stiefschwester Anna den Sohn eines angesehenen Fabrikanten. Doch Elspeth' Ehe ist eine lieblose Gemeinschaft, die von einem dunklen Geheimnis überschattet wird. Auch Anna ist mit ihrem Ehemann nicht zufrieden: Seine ehrliche, gutmütige Art stößt sie ab. Stattdessen träumt sie von einem attraktiven Soldaten und wartet auf seine Rückkehr aus dem Krieg. Doch Annas Träume haben ungeahnte Konsequenzen, und Elspeth entdeckt die Liebe - außerhalb ihrer Ehe ...

Dieser Liebesroman ist in einer früheren Ausgabe unter dem Titel 'Träume im Landhaus' erschienen.

'Die Schwestern aus Balnesmoor' ist ein in sich abgeschlossener Roman und zugleich der zweite Teil der historischen Familiensaga über das wechselvolle Leben und Lieben der beiden Stiefschwestern Elspeth und Anna. Nächster und letzter Band der Trilogie: 'Die Früchte der Erde'.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.














Jessica Stirling ist ein Pseudonym, unter dem Hugh Crauford Rae (1935-2014) erfolgreich Liebesgeschichten und historische Familiensagas veröffentlicht hat. In Glasgow geboren, arbeitete Rae nach der Schule vierzehn Jahre lang in einer Buchhandlung, bevor er sich auf das Schreiben konzentrierte. Seitdem hat er über siebzig Romane veröffentlicht, die meisten unter Pseudonymen. Als Jessica Stirling hat Rae zunächst zusammen mit der befreundeten Autorin Peggy Coghlan gearbeitet. Nach einigen Jahren zog sich Coghlan altersbedingt zurück, und Rae schrieb fortan mit Coghlans Zustimmung allein unter dem Pseudonym Jessica Stirling weiter. Er war Präsident der Scottish Association of Writers und hat Kurse in Kreativem Schreiben an der Universität Glasgow gegeben. Rae starb am 24. September 2014 im Alter von 78 Jahren auf dem Land in Stirlingshire.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732564798
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.03.2019
Auflage1. Aufl. 2019
Reihen-Nr.2
Seiten540 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2120 Kbytes
Artikel-Nr.3997705
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1
Männer und Frauen

Anna hatte ihm den Affen als Haustier geschenkt und dann mit ansehen müssen, wie das Tier für ihn zum Kinderersatz wurde. In einem kleinen handgenähten Jäckchen aus blauer Baumwolle und einer Kinderhose hockte die Kreatur, die kaum größer war als ein Hauskater, auf Matts Schulter, schnatterte zufrieden vor sich hin und knabberte dabei an einem Stück Speckschwarte, das der junge Mann sich hinter das Ohr geklemmt hatte.

Barfuß und ohne Hemd lümmelte Matt sich auf dem Klappstuhl vor einem lodernden Feuer. In der Küche war es sengend heiß, da Matt die Angewohnheit hatte, Holzscheite und Torfbriketts im Kamin so hoch aufzuschichten, dass Anna kaum noch einen Topf an der Kette über dem Feuer aufhängen oder einen Kessel auf der Heizplatte abstellen konnte. Als sie ihm Verschwendung vorgeworfen hatte, hatte Matt beleidigt gekontert, sie sei kaltherzig. War Jacko nicht in den Tropen aufgewachsen? Wie sollte er da einen schottischen Winter überstehen, wenn man ihn nicht ein wenig verhätschelte? Aber tatsächlich bot Jacko ihm nur eine willkommene Ausrede dafür, seinen eigenen Hang zu Bequemlichkeit und Komfort auszuleben. Matt hatte es schon immer genossen, seinen athletischen, muskulösen Körper zu rösten, und jetzt, da er Herr im eigenen Haus war, sah er keinen Grund, sich dieses Vergnügen vorzuenthalten.

Anna hatte in den dreißig Monaten ihrer Ehe gelernt, mit den Eigenarten ihres Mannes umzugehen. Tatsächlich hatten zweieinhalb Jahre Ehe mit Matt Sinclair sie so abgestumpft, dass sie die Spannungen zwischen ihnen und den desolaten Zustand ihrer Beziehung im Großen und Ganzen gar nicht mehr wahrnahm. Die notorisch schlechte Laune ihres Mannes erklärte sie sich damit, dass sie ihm bislang keinen Sohn geschenkt hatte. Sie war überzeugt davon, dass Matt, wenn sie erst schwanger würde, sich schlagartig ändern und in einen zärtlichen und rücksichtsvollen Ehemann verwandeln würde. Trotzdem stand Anna dem »Mutterglück« mit gemischten Gefühlen gegenüber. So jung sie auch sein mochte - immerhin war sie in diesem Frühling 1812 noch keine zwanzig -, sagte ihr der Instinkt, dass der Fehler einer übereilten Heirat sich nicht allein durch Liebe wettmachen ließ oder gar dadurch, dass man sich das bisschen Liebe, das denn vorhanden war, mit einem unschuldigen Kind teilte.

Überhaupt war an dem ganzen Schlamassel nur ihre Schwester Elspeth schuld. Wäre Elspeth seinerzeit nicht so verknallt gewesen in Matt Sinclair, dann hätte sie, Anna, nicht mit ihm geflirtet und ihn schließlich dazu verleitet, ihr in dem Wäldchen unterhalb des Nettleburn die Unschuld zu rauben. Auf diesen Fehltritt und ihr spontanes Geständnis war ein ganzer Rattenschwanz von Katastrophen gefolgt.

Ihre Mutter hatte sie stehenden Fußes zu den Sinclairs geschleift. Entsetzt und tief beschämt hatten die Sinclairs gar keine andere Wahl gehabt, als einer baldigen Vermählung zuzustimmen. Darauf war die Verbannung in das düstere alte Cottage im Wald gefolgt, und nun sah es zu allem Überfluss auch noch so aus, als hätten sich Matts Aussichten auf eine Beförderung bis auf weiteres zerschlagen. Und dann war sie auch noch so dämlich gewesen, sich von einem fahrenden Händler bequatschen zu lassen und Matt einen Affen zu schenken!

Es hatte seit Wochen genieselt, und schon bei schönem Wetter verirrte sich selten genug ein Fremder nach Ottershaw. Matts Vater, der Verwalter des Gutes, gab Fremden unmissverständlich zu verstehen, dass sie nicht willkommen waren. Aber eines Tages hatte doch dieser Mann mit dem Schlapphut und dem von Nässe tintenschwarzen Mantel aus Englischleder vor ihr gestanden, als sie auf ein unerwartetes Klopfen hin die Tür geöffnet hatte.

Der Hausierer hatte trotz seiner durchweichten Kleidung fröhlich gegrinst.

»Was wollen Sie?«, hatte Anna gefragt.

»Wollen Sie einen Singvogel kaufen, gute Frau?«

Von einem Stecken, den er über der Schulter trug, baumelten zwei Weidenkäfige mit je zwei Kanarienvögeln, die so struppig und nass waren wie ihr Besitzer, denen es jedoch ganz entschieden an dessen professionellem Frohsinn mangelte.

»Meine Güte, Mann, in den Wäldern hier gibt es Vögel im Überfluss«, entgegnete Anna abfällig.

»Mag sein, aber meine sind exotisch.«

»Quatsch! Exotisch! Was für ein Unsinn!«

»Kaufen Sie einen, und er wird es Ihnen danken mit einem Gesang, bei dem Ihnen das Herz aufgeht.«

»Und dann liegt er eines Morgens steif in seinem Käfig auf dem Rücken.«

Der Hausierer schaute an ihr vorbei auf das lodernde Feuer und die Kochtöpfe, in denen es viel versprechend blubberte, aber mit Annas Gastfreundschaft war es nicht weit her, und sie dachte gar nicht daran, den Fremden hereinzubitten, damit er sich aufwärmen und seine Sachen trocknen konnte. Tatsächlich wollte sie ihm die Tür vor der Nase zuschlagen, da er offensichtlich weder Schmuck noch Haarbänder bei sich hatte, die sie unter Umständen hätten interessieren können. Da bemerkte sie die Pfote.

»Was ist denn das?«

»Ein Affe.«

Ein trauriges kleines Gesichtchen erschien im Mantelausschnitt des Mannes.

»Ist der echt?«

»Natürlich. Er kommt aus Guinea«, entgegnete der fahrende Händler. »Ein Kapuzineräffchen. Ich nenne ihn Jacko.«

»Lassen Sie mich mal sehen.«

Sofort legte der Hausierer eine schützende Hand über das dunkle Köpfchen. »Nein, nein, gute Frau. Jacko ist nicht zu verkaufen. Schauen Sie sich lieber meine Meistersänger an.«

Blinzelnd streckte Jacko Anna die Arme entgegen, als flehe er sie an, ihn von der endlosen Wanderung im nicht enden wollenden Regen zu erlösen.

»Ich gebe Ihnen fünf Schilling für den Affen.«

Ihr war wohl bewusst, dass der Händler durchaus mit dem alleinigen Ziel, ihr den Affen zu verkaufen, an ihre Tür geklopft haben mochte. Vielleicht hatte er ja bei einem Drink im Ramshead oder im Bull von dem jungen Mann auf Ottershaw gehört, der sich gerne mit Wildtieren umgab, die er zu zähmen versuchte. Matt hatte Marder und Eichhörnchen in Käfigen gehalten, aber sie waren trotz - oder wegen - seiner Pflege in Gefangenschaft eingegangen.

Anna wollte nicht naiv wirken, aber ihrer Zurückhaltung stand der übermächtige Wunsch gegenüber, das unglückliche Tierchen an die Brust zu drücken und zu knuddeln.

»Acht Schilling«, hörte sie sich sagen.

Das war ein extravagantes Angebot - das war mehr als der Lohn für drei Wochen Arbeit in der Molkerei -, aber sie hatte noch ein paar Pfund aus dem Erbe ihrer Mutter in einem Strumpf im Schrank versteckt, Geld, von dem Matt nichts wusste. Er würde ihr bei lebendigem Leib die Haut abziehen, wenn er je erfuhr, was sie für das Geschenk bezahlt hatte, ganz egal, wie sehr es ihm auch gefallen mochte.

»Zehn Schilling. Nehmen Sie s oder lassen Sie s.«

»Einverstanden.«

Der Hausierer holte das Kapuzineräffchen unter dem Mantel hervor und überreichte es Anna. Den Schwanz um ihren Arm gewickelt und die Pfötchen wie Haken an sie gekrallt, klammerte Jacko sich zitternd an sie. Anna stellte fest, dass er zwar niedlich aussah, aber einen strengen Geruch verströmte. Trotzdem drückte sie ihn schützend an sich, während sie ins Haus ging, um das Geld zu holen, und anschließend den Händler bezahlte, der pfeifend seiner Wege ging.

Matt geriet ganz aus dem Häuschen. Er küsste Anna, um ihr seine Dankbarkeit zu zeigen, schenkte ihr jedoch hernach keine große Aufmerksamkeit mehr, sondern war ganz in Anspruch genommen von Jackos Kapriolen. Es dauerte nicht lange, bis er eine Beziehung zu dem Tier hergestellt hatte, das er maßlos verwöhnte, sodass Jacko derart frech wurde, dass er kaum noch zu bändigen war.

An Weihnachten hegte Anna bereits einen tiefen Hass auf den Affen und verfluchte den schwachen Moment, in dem sie gutes Geld für das Tier bezahlt hatte.

Matt Sinclair und sein geliebter Kapuziner waren die Stars im Ramshead und im Black Bull. Jacko hockte auf Matts Schulter, die Pfoten in sein unordentliches blondes Haar gekrallt, und ließ sich von den Gästen hätscheln. Tatsächlich war das Äffchen bei allen beliebt - einmal abgesehen von Anna und Matts Vater, der grundsätzlich »Exoten« ablehnte und auch die viele Zeit missbilligte, die sein Sohn auf sinnlose Spielereien verschwendete.

Im Laufe der Monate wurde Jacko zu einem Quell beträchtlicher Frustration für Anna. Er beraubte sie der angenehmen friedlichen Stunden zwischen ihrer Heimkehr von der Arbeit in der Molkerei und Matts Feierabend. Aber Jacko war gewitzt und ging Anna aus dem Weg, wenn sie allein in der Hütte waren. Er versteckte sich im Gebälk oder baumelte mit dem Schwanz vom Sattelhalter, von wo aus er sie mit Kirschkernen bespuckte oder ihr sogar auf den Kopf pinkelte, um sich dann blitzschnell vor ihrem Wutausbruch außer Reichweite in Sicherheit zu bringen. Wenn sie sich bei Matt beschwerte, lachte der nur und meinte, Kapuzineräffchen hätten es eben faustdick hinter den Ohren. Aber Matt schenkte Jacko nicht seine ganze Aufmerksamkeit; nicht einmal der Affe konnte den jungen Sinclair davon abhalten, hochfliegende Zukunftspläne zu schmieden. An diesem verregneten Abend Ende April baute Matt wieder einmal Luftschlösser.

»Für achtzig Pfund könnte ich genug Vieh kaufen und was wir sonst noch so bräuchten, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten«, sagte er. »Wir könnten diesem Loch den Rücken kehren, wenn wir nur einen Hof fänden, zu dem noch etwas Acker- und Weideland gehört.«

»Ja, das könnten wir«, sagte Anna.

»Ich würde einen Arm und ein Bein...

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Jessica Stirling ist ein Pseudonym, unter dem Hugh Crauford Rae (1935-2014) erfolgreich Liebesgeschichten und historische Familiensagas veröffentlicht hat. In Glasgow geboren, arbeitete Rae nach der Schule vierzehn Jahre lang in einer Buchhandlung, bevor er sich auf das Schreiben konzentrierte. Seitdem hat er über siebzig Romane veröffentlicht, die meisten unter Pseudonymen. Als Jessica Stirling hat Rae zunächst zusammen mit der befreundeten Autorin Peggy Coghlan gearbeitet. Nach einigen Jahren zog sich Coghlan altersbedingt zurück, und Rae schrieb fortan mit Coghlans Zustimmung allein unter dem Pseudonym Jessica Stirling weiter. Er war Präsident der Scottish Association of Writers und hat Kurse in Kreativem Schreiben an der Universität Glasgow gegeben. Rae starb am 24. September 2014 im Alter von 78 Jahren auf dem Land in Stirlingshire.