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Vespasian: Roms verlorener Sohn

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
560 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am20.08.20191. Auflage
Das britische Bestseller-Epos über das Leben des Kaisers Vespasian geht weiter! Exakt recherchierte Historie und packende Action bieten besten Stoff für Fans von Bernard Cornwell und David Gilman. Das Jahr 51 n. Chr.: Endlich kann Vespasian seinem Kaiser Claudius einen der zähesten Widersacher Roms vorführen: den britannischen Häuptling Caratacus. Doch gleich darauf hat Roms Politik Vespasian wieder in den Klauen. Aus Bosheit blockiert Agrippina, die neue Gemahlin des Kaisers, Vespasians Karriere, wo sie nur kann. Gleichzeitig stiften Parther Unruhe in Armenien und anderen oströmischen Provinzen. Gehen die Spannungen auf eine List von Agrippina zurück, um ihren Sohn Nero so schnell wie möglich auf den Thron zu bekommen? Um sich und seine Familie zu retten, muss Vespasian den weiten Weg auf sich nehmen und es herausfinden. Aber er wird verraten und erbarmungslos eingekerkert ...

 Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas britische Bestseller-Epos über das Leben des Kaisers Vespasian geht weiter! Exakt recherchierte Historie und packende Action bieten besten Stoff für Fans von Bernard Cornwell und David Gilman. Das Jahr 51 n. Chr.: Endlich kann Vespasian seinem Kaiser Claudius einen der zähesten Widersacher Roms vorführen: den britannischen Häuptling Caratacus. Doch gleich darauf hat Roms Politik Vespasian wieder in den Klauen. Aus Bosheit blockiert Agrippina, die neue Gemahlin des Kaisers, Vespasians Karriere, wo sie nur kann. Gleichzeitig stiften Parther Unruhe in Armenien und anderen oströmischen Provinzen. Gehen die Spannungen auf eine List von Agrippina zurück, um ihren Sohn Nero so schnell wie möglich auf den Thron zu bekommen? Um sich und seine Familie zu retten, muss Vespasian den weiten Weg auf sich nehmen und es herausfinden. Aber er wird verraten und erbarmungslos eingekerkert ...

 Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644406476
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum20.08.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.6
Seiten560 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1780 Kbytes
Artikel-Nr.4045176
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

I

Anhaltend und schrill hallte der Schrei von den Wänden und Marmorsäulen des Atriums wider, eine Folter für alle, die ihn ertragen mussten.

Titus Flavius Vespasianus biss die Zähne zusammen, entschlossen, sich von dem mitleiderregenden Klagelaut nicht erweichen zu lassen, der an- und abschwoll und gelegentlich von einem heiseren Atemzug unterbrochen wurde, ehe er mit neuer Kraft einsetzte. Das Leiden, von dem er zeugte, musste erduldet werden. Vespasian wusste, wenn er dazu nicht fähig wäre, würde er diesen Willenskrieg verlieren - und das konnte er sich nicht leisten.

Die Kakophonie der Verzweiflung ging von dem Bündel in den Armen seiner Frau aus, das er im flackernden Schein des Holzfeuers in der Feuerstelle des Atriums strampeln sah. Vespasian verkrampfte sich, dann hob er den Kopf und winkelte den linken Arm vor dem Körper an, während sein Leibsklave die Toga um seine muskulöse, stämmige Gestalt drapierte. Titus, Vespasians elfjähriger Sohn, beobachtete die Prozedur.

Als das schwere wollene Gewand endlich zu Vespasians Zufriedenheit gerichtet war, schien noch immer kein Ende der Schreie in Sicht. Er schlüpfte in die Senatorenschuhe aus rotem Leder, die sein Sklave ihm hinhielt. «Die Fersen, Hormus.»

Hormus fuhr mit dem Finger nacheinander um beide Fersen, bis die Schuhe seines Herrn richtig saßen, dann richtete er sich auf und zog sich ehrerbietig zurück. Titus trat vor seinen Vater hin.

Vespasian zwang sich, ruhig zu bleiben, während der Lärm einen neuen Höhepunkt erreichte. Er musterte Titus einen Moment. «Kommt der Kaiser noch immer jeden Tag, um sich zu vergewissern, dass sein Sohn Fortschritte macht?»

«An den meisten Tagen, Vater. Er stellt mir und den anderen Jungen auch Fragen, genau wie Britannicus.»

Ein besonders schriller Schrei ließ Vespasian zusammenzucken, doch er bemühte sich, ihn zu ignorieren. «Was geschieht, wenn ihr eine falsche Antwort gebt?»

«Dann schlägt Sosibius uns, sobald Claudius wieder gegangen ist.»

Vespasian ließ sich vor seinem Sohn nicht anmerken, dass er keine sonderlich hohe Meinung von dem Grammaticus hatte. Sosibius´ falsche Anschuldigungen, angestiftet von der Kaiserin Messalina, hatten vor drei Jahren eine Ereigniskette in Gang gesetzt, aufgrund deren Vespasian falsches Zeugnis gegen den vormaligen Konsul Asiaticus hatte ablegen müssen, um seinen Bruder Sabinus zu schützen. Doch Asiaticus hatte sich über das Grab hinaus gerächt und Vespasian dazu als williges Werkzeug benutzt. Messalina war hingerichtet worden, und Vespasian war zugegen gewesen, während sie ihren letzten schrillen Schrei, ihren letzten Fluch ausgestoßen hatte. Sosibius hingegen war noch immer im Amt, nachdem Vespasians Falschaussage seine erfundenen Anschuldigungen gestützt hatte.

«Schlägt er euch oft?»

Titus´ Gesicht verhärtete sich. Sein Ausdruck war dem von Vespasian in angespannten Situationen verblüffend ähnlich. Die breite Nase des Knaben war weniger ausgeprägt, das Kinn nicht so kräftig, seine Ohrläppchen waren nicht so lang, und er hatte einen dichten Schopf, wo sein Vater nur noch einen Haarkranz um den kahlen Scheitel hatte. Doch Titus war unverkennbar sein Sohn. «Ja, Vater. Aber Britannicus sagt, das tut er, weil seine Stiefmutter, die Kaiserin, es befohlen hat.»

«Dann verschaffe Agrippina das Vergnügen nicht und sorge dafür, dass Sosibius heute keinen Grund bekommt, dich zu schlagen.»

«Wenn doch, wird es das letzte Mal sein. Britannicus hat eine Idee, wie er Sosibius´ Entlassung erreichen kann und wie er zugleich dadurch seinen Stiefbruder beleidigt.»

Vespasian zauste Titus das Haar. «Lass dich nicht in eine Fehde zwischen Britannicus und Nero hineinziehen.»

«Ich halte immer zu meinem Freund, Vater.»

«Gib nur acht, dass du es nicht zu offensichtlich tust.» Vespasian fasste den Knaben mit einer Hand am Kinn und blickte ihm eindringlich in die Augen. «Das ist gefährlich, verstehst du?»

Titus nickte langsam. «Ja, Vater, ich glaube, ich verstehe.»

«Gut, und nun lauf. Hormus, begleite Titus hinaus zu seiner Eskorte. Sind Magnus´ Leute bereit?»

«Ja, Herr.»

Während Hormus mit Titus den Raum verließ, ging das Geschrei weiter. Vespasian wandte sich Flavia Domitilla zu, der Frau, mit der er seit zwölf Jahren verheiratet war. Sie saß da, starrte ins Feuer und unternahm keinen Versuch, den Säugling in ihren Armen zu beruhigen. «Falls meine Klienten dich wirklich für die Amme halten sollen, wenn ich sie zur morgendlichen Salutatio einlasse, meine Liebe, dann schlage ich vor, du legst den kleinen Domitian an die Brust und singst ihm gallische Schlaflieder.»

Flavia schnaubte und starrte weiter in die Flammen. «Wenigstens würden sie dann denken, wir könnten uns eine gallische Amme leisten.»

Vespasian beugte sich stirnrunzelnd vor. Er konnte nicht glauben, was er da eben gehört hatte. «Was redest du denn, Weib? Wir haben eine gallische Amme. Nur hast du heute Morgen offenbar beschlossen, nicht nach ihr zu rufen, sondern das Kind lieber hungern zu lassen.» Wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, nahm er ein Stück Brot von seinem kürzlich unterbrochenen Frühstück, tunkte es in die Schale mit Olivenöl und verspeiste es genüsslich.

«Sie ist nicht gallisch! Sie ist hispanisch.»

Vespasian unterdrückte einen ungeduldigen Seufzer. «Ja, sie ist aus Hispanien, aber sie ist Keltin, eine Keltibererin. Sie stammt vom selben Volk hünenhafter Stammeskrieger ab wie alle Ammen, von denen die vornehmsten Frauen Roms ihre Söhne stillen lassen. Nur dass ihre Vorfahren, nachdem sie den Rhenus überquert hatten, nicht in Gallien blieben, sondern weiter über die Berge bis nach Hispanien zogen.»

«Und deshalb ist ihre Milch so dünn, dass sie nicht einmal ein Kätzchen am Leben erhalten könnte.»

«Ihre Milch ist nicht anders als die anderer Keltinnen.»

«Deine Nichte schwört auf ihre Allobrogerin.»

«Wie Lucius Iunius Paetus seine Frau verwöhnt, ist seine Sache. Aber einen Säugling hungern zu lassen, weil seine Amme nicht einem der angeseheneren keltischen Stämme angehört, ist in meinen Augen der Akt einer verantwortungslosen Mutter.»

«Und eine Ehefrau im Schmutz und Elend des Quirinal leben zu lassen und ihr dann nicht einmal zu gestatten, das nötige Personal zu kaufen, um die Familie zu versorgen, ist in meinen Augen der Akt eines hartherzigen und gefühllosen Ehemannes und Vaters.»

Vespasian verbiss sich ein Schmunzeln. Nun waren sie beim Kern des Problems angekommen. Zweieinhalb Jahre zuvor hatte er seine guten Beziehungen zu Pallas genutzt, nachdem der Freigelassene sich selbst in die höchste Machtposition an Claudius´ Hof manövriert hatte. Mit seiner Hilfe hatte Vespasian Flavia und die Kinder aus ihrer Wohnung im kaiserlichen Palast geholt, wo sie den größten Teil der vier Jahre gelebt hatten, in denen er als Legatus der II Augusta in Britannien gewesen war. Claudius hatte damals angeboten, sie im Palast aufzunehmen. Vorgeblich damit ihre Söhne zusammen erzogen werden konnten und damit Messalina, Claudius´ damalige Frau, eine Gesellschafterin bekam. Doch Vespasian wusste, dass in Wahrheit Messalinas Bruder Corvinus den Kaiser zu der Einladung angestiftet hatte, sodass Flavia und die Kinder Vespasians altem Feind auf Gedeih und Verderb ausgeliefert waren. Nach Messalinas gewaltsamem Ende hatte Pallas sein Wort gehalten und dafür gesorgt, dass Claudius Vespasian gestattete, seine Familie in ein Haus an der Granatapfelstraße auf dem Quirinal umzusiedeln, nahe dem seines Onkels, des Senators Gaius Vespasius Pollo. Flavia hatte das nicht gefallen.

«Wenn du es herzlos nennst, dass ich meine Familie vor den Gefahren der kaiserlichen Politik beschützen will, und wenn du es gefühllos nennst, dass ich sparsam wirtschafte und mich nicht jeder Mode unterwerfe, dann hast du mein Wesen vollkommen durchschaut, meine Liebe. Es ist schlimm genug, dass Titus jeden Tag in den Palast geht, um gemeinsam mit Britannicus unterrichtet zu werden. Doch das war Claudius´ Bedingung dafür, dass ich euch aus dem Palast holen durfte. Nach der Hinrichtung von Britannicus´ Mutter wollte er nicht, dass sein Sohn auch noch seinen kleinen Spielgefährten entbehren musste. Dass unser Sohn mit dem des Kaisers zusammen erzogen wird - trotz der Gefahr, in der er dadurch schwebt -, muss doch wohl genügen, um deine Eitelkeit zu befriedigen? Das muss dich doch über all dieses Elend hinwegtrösten?» Er wies mit einer lässigen Handbewegung auf das weitläufige Atrium, das sie umgab. Zwar hätte er freimütig eingeräumt, dass die Ausstattung nicht den Maßstäben des Palastes entsprach - das Haus war hundertfünfzig Jahre zuvor erbaut worden, in der Zeit von Gaius Marius. Das Bodenmosaik zeigte ein geometrisches Muster in Schwarz und Weiß, und die Wände waren von verblichenen Fresken bedeckt, welche die Illusion erzeugen sollten, der Betrachter schaue durch Fenster nach draußen. Doch was dem Haus an Prunk fehlte, das machte Vespasians Frau mit ihrer Extravaganz wett: Es war mit den Möbeln und Ziergegenständen ausgestattet, die Flavia in ihrer verschwenderischen Zeit unter dem Einfluss der ausschweifenden Messalina gekauft hatte.

Vespasian schauderte noch immer jedes Mal, wenn er den Raumschmuck ansah. Um das Impluvium in der Mitte, den Teich mit einem Springbrunnen in Gestalt der Venus, standen niedrige polierte Marmortischchen auf vergoldeten Beinen mit allerlei Ziergegenständen aus Glas und Silber darauf, Statuetten aus edler Bronze oder bearbeitetem Kristall, Sofas und Stühle, geschnitzt, bemalt...
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Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.Anja Schünemann studierte Literaturwissenschaft und Anglistik in Wuppertal. Seit 2000 arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin der verschiedensten Genres und hat seitdem große Romanprojekte und Serien von namhaften Autorinnen und Autoren wie Philippa Gregory, David Gilman sowie Robert Fabbri aus dem Englischen ins Deutsche übertragen. Historische Romane sind eines ihrer Spezialgebiete: Von der Antike bis zum Mittelalter, in die frühe Neuzeit sowie bis ins 20. Jahrhundert verfügt sie über einen reichen Wissensschatz, der ihre Übersetzungen zu einem gelungenen Leseerlebnis macht.