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Einband grossSylter Gift
ISBN/GTIN

Sylter Gift

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am15.03.20191. Auflage
Die Tote von Sylt.

Als die Frau eines Autohausbesitzers tot aufgefunden wird, kehrt die Undercover-Ermittlerin Kari Blom nach Sylt zurück. Sie muss sich bei ihrem Einsatz nicht nur mit den aufdringlichen Avancen ihres neuen Chefs auseinandersetzen, auch ihre Angst vor Nähe wird zu einem Problem: Kriminalhauptkommissar Jonas Voss, mit dem sie eine heimliche Beziehung führt, möchte mit ihr zusammenziehen. Zum Glück stehen ihr die Damen von der Häkelmafia mit Rat und Tat zur Seite - ohne zu ahnen, dass sie sich und Kari in tödliche Gefahr bringen ...





Ben Kryst Tomasson, geboren 1969 in Bremerhaven, ist Germanist, Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Er hat einige Jahre in der Bildungsforschung gearbeitet, eher er sich als freier Autor selbständig gemacht hat. Seine Leidenschaft gehört den Geschichten, die das Leben schreibt, den vielschichtigen Innenwelten der Menschen und dem rauen Land zwischen Nordsee und Ostsee. Wenn er nicht schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit einem guten Buch am Meer. Im Aufbau Taschenbuch sind bisher erschienen: 'Sylter Affären', 'Sylter Intrigen' und 'Sylter Blut'
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDie Tote von Sylt.

Als die Frau eines Autohausbesitzers tot aufgefunden wird, kehrt die Undercover-Ermittlerin Kari Blom nach Sylt zurück. Sie muss sich bei ihrem Einsatz nicht nur mit den aufdringlichen Avancen ihres neuen Chefs auseinandersetzen, auch ihre Angst vor Nähe wird zu einem Problem: Kriminalhauptkommissar Jonas Voss, mit dem sie eine heimliche Beziehung führt, möchte mit ihr zusammenziehen. Zum Glück stehen ihr die Damen von der Häkelmafia mit Rat und Tat zur Seite - ohne zu ahnen, dass sie sich und Kari in tödliche Gefahr bringen ...





Ben Kryst Tomasson, geboren 1969 in Bremerhaven, ist Germanist, Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Er hat einige Jahre in der Bildungsforschung gearbeitet, eher er sich als freier Autor selbständig gemacht hat. Seine Leidenschaft gehört den Geschichten, die das Leben schreibt, den vielschichtigen Innenwelten der Menschen und dem rauen Land zwischen Nordsee und Ostsee. Wenn er nicht schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit einem guten Buch am Meer. Im Aufbau Taschenbuch sind bisher erschienen: 'Sylter Affären', 'Sylter Intrigen' und 'Sylter Blut'
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841217257
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum15.03.2019
Auflage1. Auflage
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4052961
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1.

»Ach, Gott.« Alma, die ein Stück vorausgelaufen war, schlug die Hände vor den Mund. »Nicht schon wieder ein Toter.«

Marijke, Grethe und Witta folgten ihr eilig. Die vier alten Damen, zu deren gemeinsamen Leidenschaften sowohl die Häkelarbeit als auch das Beobachten von Seevögeln zählten, hatten Marijkes Wagen am Hörnumer Leuchtturm geparkt und waren über den Weg am Restaurant Südkap vorbei zum Strand hinuntergelaufen.

Die Sonne war bereits untergegangen, und die Dunkelheit hatte sich mitsamt einer dicken Wolkendecke über die Insel geschoben. Nur im Westen waren noch ein Streifen hellblauen Himmels und ein rötlicher Schimmer zu sehen. Darunter erstreckte sich das Meer, das schwarzglänzend an den Strand schwappte, mit weißen Schaumkronen, die auf den Wellen zu tanzen schienen. Eine steife Brise von Südost wehte den Frauen Sand in die Augen. Sie hatten einmal um die Hörnum-Odde herumwandern wollen, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Doch offenbar war es das nicht.

Marijke blieb neben Alma stehen, schaltete ihre lichtstarke Taschenlampe ein und richtete sie auf das Objekt vor Almas Füßen.

Es war eine Silbermöwe, ein großer und eindrucksvoller Vogel mit weißgrauem Gefieder, einem leuchtend gelben Schnabel und wachsamem Blick. Nun aber waren die Augen stumpf, ebenso wie das Federkleid. Die Möwe lag auf dem Rücken und war zweifellos tot. Wahrscheinlich hatte die Flut sie angespült.

Es war ein deprimierender Anblick.

»Das ist die achte«, stellte Grethe nüchtern fest. Sie war dazugetreten und beugte sich über den Kadaver. »Mehr als ein halbes Dutzend tote Möwen innerhalb von drei Wochen. Und das sind nur die, die wir gefunden haben. Da stimmt doch was nicht.«

Ihre drei Häkelschwestern stimmten ihr zu.

»Wir müssen irgendetwas unternehmen«, sagte Alma, die immer noch mit betroffener Miene auf den Vogel zu ihren Füßen sah.

»Was denn?«, fragte Witta, verwitwete Gattin eines Kampener Landarztes, und rückte ihre weiße Dauerwelle zurecht, wie sie es immer tat, wenn sie angespannt war. Eine Übersprunghandlung, das hatte Marijke schon vor längerer Zeit festgestellt.

Eine eisige Brise fegte über die Insel, fuhr Marijke unter die Jacke und ließ sie frösteln.

Witta hörte auf, ihre Frisur zu richten.

»Wir haben doch schon Briefe geschrieben«, sagte sie anklagend. »An die Naturschutzbehörde. Und ans Bundesumweltamt. Anscheinend nimmt man unsere Sorge dort nicht ernst.«

»Dann müssen wir eben eine andere Lösung finden«, beharrte Alma, die mit ihrem verstorbenen Mann eine Bäckerei in Westerland betrieben hatte. Ihre immer versöhnliche Art hatte ihr im Umgang mit schwierigen Kunden ebenso gute Dienste geleistet, wie sie es jetzt bei ihren Häkelfreundinnen tat.

Witta seufzte theatralisch. »Und du hast sicher schon einen Vorschlag?«

Alma hob endlich den Blick. »Wir könnten Kari Blom informieren.«

Das war die junge Schriftstellerin, die in den vergangenen drei Jahren jeden Sommer für ein paar Wochen in Marijkes Gartenhaus gewohnt hatte, weil sie über irgendjemanden auf der Insel ein literarisches Porträt anfertigen wollte. Ein Buch war daraus noch nie entstanden, stattdessen war Kari jedes Mal in Kriminalfälle verwickelt worden und hatte mehr als einmal ihre Unschuld beweisen müssen. Marijke und ihre Häkelschwestern hatten ihr dabei zur Seite gestanden, und am Ende waren die wahren Täter gefasst und verurteilt worden.

Witta schnalzte mit der Zunge.

»Und was, meinst du, soll sie tun? Ein Buch darüber schreiben?«

Marijke schaute nachdenklich aufs Meer hinaus. Weit draußen waren Lichter zu sehen, weiß und grün. Ein großes Schiff, das nach Norden fuhr.

»Das wäre vielleicht nicht das Schlechteste«, bemerkte Grethe, einstige Gattin eines Keitumer Klempners und die pragmatischste der Häkelschwestern.

Witta schaute zu Marijke. »Haben wir überhaupt ihre Adresse? Oder ihre Telefonnummer?«

»Nein.« Marijke war über diese Erkenntnis so erstaunt, dass auch sie beinahe begonnen hätte, an ihren Haaren zu zupfen. Nötig war es indessen nicht. Ihre kurzen grauen Locken waren praktisch und pflegeleicht. Alles andere hätte ihrem verstorbenen Mann, der als Kapitän zur See gefahren war, auch nicht gefallen. »Die hat sie mir nie gegeben. Das Zimmer hat immer ihr Bruder reserviert. Lund hieß er, glaube ich.«

Sie erinnerte sich an seine nette Stimme, und wie besorgt er um das Wohlergehen seiner Schwester zu sein schien. Persönlich kennengelernt hatte sie ihn allerdings nicht.

»Wir könnten Kriminalhauptkommissar Voss fragen«, fiel Alma ein. »Der müsste Karis Kontaktdaten doch haben. Immerhin hat er sie sogar einmal festgenommen, weil er dachte, sie habe einen Mord begangen. An diesem Filialleiter im Delikatessen-Markt.«

Marijke dachte mit Schaudern an den Fall zurück. Damals hatten sie bei einem Morgenspaziergang an der Wanderdüne eine Leiche entdeckt. So wie im Jahr darauf den Toten im Haus einer ihrer Häkelfreundinnen. Als ob es auf der Insel neuerdings von Leichen wimmeln würde. Man konnte fast von Glück sagen, dass es in diesem Sommer nur verendete Vögel waren.

»Hm.« Witta rieb sich nachdenklich die Nase, ehe sie erneut ihre Frisur in Form brachte. »Keine schlechte Idee. Vielleicht sollten wir uns aber gleich an ihn wenden.«

Grethe, deren liebstes Hobby seit jeher darin bestand, mit Witta zu zanken, schaute diese spöttisch an.

»Das ist vielleicht nicht ganz sein Aufgabengebiet«, gab sie zu bedenken. »Oder meinst du, die Möwen sind ermordet worden?«

***

Kriminalhauptkommissar Jonas Voss kniff die Augen zusammen und blinzelte. Der silbergraue S-Klasse-Mercedes, der einsam am anderen Ende des menschenleeren Parkplatzes zwischen Rantum und Hörnum stand, von dem aus ein schmaler Weg zur Sansibar führte, war im milchigen Schein der Laternen kaum noch auszumachen. Voss gähnte und hielt sich die Hand vor den Mund.

Seit mehr als drei Stunden saß er nun mit seiner Kollegin, Kriminalkommissarin Hannah Behrends, in ihrem Dienstwagen, den sie strategisch in der Nähe der Einfahrt postiert hatten, und beobachtete durch ein Fernglas mit Nachtsichtfunktion das Fahrzeug. Es sollte ein Köder für die Autodiebe sein, die seit einigen Wochen ihr Unwesen auf der Insel trieben und immer wieder teure Karossen von einsam gelegenen Parkplätzen entwendeten. Der Mercedes passte exakt ins Beuteschema: luxuriös, aber nicht zu kostbar, ausgefallen, doch nicht so selten, dass man ihn bei jeder Fahrzeugkontrolle auf den ersten Blick identifizieren konnte. Wenn die Diebe ihn entdeckten, würden sie kaum widerstehen können.

Aus dem Augenwinkel bemerkte er eine Bewegung und wandte schnell den Kopf, doch es war nur ein schlanker Baum, der sich im Wind bewegte.

Voss griff nach seiner Wasserflasche und trank einen Schluck. Er sehnte sich nach zu Hause. Sein Vater und die Kinder hatten ohne ihn gegessen, und Jasper und Finja lagen sicher längst im Bett. Er hätte ihnen gerne eine gute Nacht gewünscht. Die beiden wurden so schnell groß, und die fünfzehnjährige Finja erduldete seine Liebkosungen schon jetzt mehr, als dass sie sie genoss. Jonas bedauerte jede Gelegenheit, die ungenutzt blieb. Trotzdem hatte er Hannahs Vorschlag zugestimmt.

In einiger Entfernung hörte er das Dröhnen eines Automotors, das immer lauter wurde. Ein Wagen näherte sich mit hoher Geschwindigkeit. Kurz vor der Einmündung zum Parkplatz schien er sein Tempo zu drosseln. Voss spannte unwillkürlich die Muskeln an. Er fixierte die schmale Zufahrt und wartete auf das Fahrzeug, das dort jeden Moment auftauchen musste. Stattdessen hörte er das Aufheulen des Motors, und in der nächsten Sekunde schoss ein dunkler Schatten auf der Straße vorbei.

Hatten die Autodiebe sie bemerkt und waren geflohen? Oder hatte der Wagen überhaupt nichts damit zu tun?

Jonas stieß die Luft aus, die er angehalten hatte, und lehnte sich wieder in seinem Sitz zurück. Es hatte keinen Sinn, die Verfolgung des davonrasenden Fahrzeugs aufzunehmen. Wenn sie etwas erreichen wollten, mussten sie hier ausharren und warten. Nur so konnten sie die Diebe auf frischer Tat erwischen.

Hannah und er hatten die Daten sämtlicher Verkehrsüberwachungskameras auf Sylt auswerten lassen und einige der gestohlenen Wagen darauf entdeckt. Hannah hatte ein Bewegungsprofil erstellt, das zeigte, dass alle Autos in Richtung Tinnum unterwegs gewesen waren. Danach allerdings waren sie wie von Zauberhand von der Bildfläche verschwunden. Sie hatten die Kontrollen an den Autozügen und Fähren verstärkt, doch keines der gestohlenen Fahrzeuge war wieder aufgetaucht.

Sie nahmen an, dass man die Wagen in einer der zahlreichen Werkstätten im Industriegebiet in Tinnum umspritzte und anschließend mit falschen Papieren aufs Festland brachte. Sie hatten deshalb bei der Staatsanwaltschaft Flensburg eine großangelegte Durchsuchung aller in Frage kommenden Betriebe beantragt. Doch der zuständige Kapitaldezernent hatte sich noch nicht zu diesem Schritt durchringen können.

Hannah war daraufhin auf die Idee gekommen, den Dieben eine Falle zu stellen. Sie hatten sich bei der Flensburger Fahrdienstleitung den Mercedes geborgt und gut sichtbar auf dem Sansibar-Parkplatz abgestellt. Sollten die Diebe auftauchen, konnten Hannah und er den Diebstahl mit einer Infrarotkamera aufnehmen und den Tätern unauffällig zu dem Ort folgen, an dem die gestohlenen Wagen ein neues Gesicht...
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Autor

Ben Kryst Tomasson, geboren 1969 in Bremerhaven, ist Germanist, Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Er hat einige Jahre in der Bildungsforschung gearbeitet, eher er sich als freier Autor selbständig gemacht hat. Seine Leidenschaft gehört den Geschichten, die das Leben schreibt, den vielschichtigen Innenwelten der Menschen und dem rauen Land zwischen Nordsee und Ostsee. Wenn er nicht schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit einem guten Buch am Meer.
Im Aufbau Taschenbuch sind bisher erschienen: "Sylter Affären", "Sylter Intrigen" und "Sylter Blut"