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Einband grossSylter Schuld
ISBN/GTIN

Sylter Schuld

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am15.03.20211. Auflage
Der Tote am Strand.

Auf Sylt eröffnet eine neue Wellness-Oase. Allerdings steht schon bald der Verdacht der Geldwäsche im Raum. Kari Blom soll undercover ermitteln, sehr zur Freude der alten Damen von der Häkelmafia. Sie wollen Kari bei ihren Nachforschungen mal wieder tatkräftig unterstützen und belegen einen Achtsamkeitskurs in der Wellness-Oase. Als kurz darauf am Strand eine Leiche angespült wird, ist Kari entsetzt, denn der Tote ist kein Unbekannter. Und wie sich herausstellt, hat auch er kurz vor seinem Tod an einem Achtsamkeitsseminar teilgenommen. Kari ahnt, dass das kein Zufall ist ...

Möwen, Strand und Inselflair - ein atmosphärischer und packender Kriminalroman auf Sylt.


Ben Kryst Tomasson, geboren 1969 in Bremerhaven, ist Germanist, Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Er hat einige Jahre in der Bildungsforschung gearbeitet, ehe er sich als freier Autor selbstständig gemacht hat. Seine Leidenschaft gehört den Geschichten, die das Leben schreibt, den vielschichtigen Innenwelten der Menschen und dem rauen Land zwischen Nordsee und Ostsee. Wenn er nicht schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit einem guten Buch am Meer. Im Aufbau Taschenbuch sind bisher erschienen: 'Sylter Affären', 'Sylter Intrigen', 'Sylter Blut', 'Sylter Gift' sowie 'Sylter Lügen'.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDer Tote am Strand.

Auf Sylt eröffnet eine neue Wellness-Oase. Allerdings steht schon bald der Verdacht der Geldwäsche im Raum. Kari Blom soll undercover ermitteln, sehr zur Freude der alten Damen von der Häkelmafia. Sie wollen Kari bei ihren Nachforschungen mal wieder tatkräftig unterstützen und belegen einen Achtsamkeitskurs in der Wellness-Oase. Als kurz darauf am Strand eine Leiche angespült wird, ist Kari entsetzt, denn der Tote ist kein Unbekannter. Und wie sich herausstellt, hat auch er kurz vor seinem Tod an einem Achtsamkeitsseminar teilgenommen. Kari ahnt, dass das kein Zufall ist ...

Möwen, Strand und Inselflair - ein atmosphärischer und packender Kriminalroman auf Sylt.


Ben Kryst Tomasson, geboren 1969 in Bremerhaven, ist Germanist, Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Er hat einige Jahre in der Bildungsforschung gearbeitet, ehe er sich als freier Autor selbstständig gemacht hat. Seine Leidenschaft gehört den Geschichten, die das Leben schreibt, den vielschichtigen Innenwelten der Menschen und dem rauen Land zwischen Nordsee und Ostsee. Wenn er nicht schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit einem guten Buch am Meer. Im Aufbau Taschenbuch sind bisher erschienen: 'Sylter Affären', 'Sylter Intrigen', 'Sylter Blut', 'Sylter Gift' sowie 'Sylter Lügen'.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841218919
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum15.03.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.6
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2251 Kbytes
Artikel-Nr.5203630
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2.

Ole Lund saß bereits an einem der Tische vor dem Eiscafé am Alten Markt, die Beine übereinandergeschlagen, vor sich ein hohes Glas Eiskaffee mit einer hübschen Sahnehaube. Er trug einen hellen Leinenanzug, braune Slipper und ein graues Hemd mit einer passenden Krawatte. Sicher ein Designerstück. Das gehörte zu den Dingen, auf die er Wert legte. Das blonde Haar saß wie immer akkurat, das bartlose Kinn war ordentlich rasiert. Egal, ob in seinem Büro oder in der Freizeit, der Kriminalrat machte stets eine gute Figur.

Als er Kari und Jonas entdeckte, hoben sich seine Mundwinkel, und er winkte ihnen zu.

Kari setzte sich ihm gegenüber und gab sich Mühe, sein Lächeln zu erwidern.

»Hallo Ole.«

Jonas wählte den Stuhl neben ihr und begrüßte ihren Chef mit einem Nicken. Lunds Blick glitt zwischen ihnen hin und her.

»Streit im Paradies?«, fragte er schmunzelnd.

Kari wehrte ab. »Nichts Wichtiges.«

Ole Lund war seit vielen Jahren ihr Freund. Er kannte sie besser als die meisten anderen Menschen, vielleicht sogar besser als sie sich selbst. Sie waren sehr vertraut miteinander und konnten über alles reden, doch in Jonas´ Gegenwart war ihr das unangenehm. Jonas war zwar nicht eifersüchtig; er glaubte ihr, dass es diesbezüglich auf beiden Seiten kein Interesse gab. Aber sie wusste, dass es ihn trotzdem schmerzte, dass sie mit Lund so viel lockerer umging als mit ihm.

Jonas lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, streckte die Beine aus und schob die Hemdsärmel nach oben. Dann fuhr er sich mit der Hand durch die braunen Locken, ehe er die Arme vor der Brust verschränkte.

»Ich habe sie gefragt, ob sie mich heiraten will«, sagte er zu Lund.

»Mhm.« Die blauen Augen des Kriminalrats funkelten belustigt. Er zwinkerte Kari zu. »Ich nehme an, ich muss nicht fragen, was du geantwortet hast?«

»Nein.« Kari registrierte erleichtert, dass ein Kellner herbeikam, um sich nach ihren Wünschen zu erkundigen. Sie warf einen raschen Blick auf die Karte und entschied sich für einen Cappuccino und ein Tiramisu.

Jonas orderte einen großen Eisbecher mit Walnüssen und Krokant, dazu einen Latte macchiato.

»Hm. Ein Seelentröster«, stichelte Lund weiter.

»Ole, bitte.« Kari ballte unter dem Tisch die Fäuste. »Misch dich da nicht ein.«

»Warum denn nicht?«, erkundigte sich Jonas. »Du hörst doch sonst auch auf seinen Rat. Frag ihn nach seiner Meinung.«

Nicht nur Kari, auch Ole blieb die unterschwellige Aggression nicht verborgen.

»Lieber nicht.« Lund zwinkerte ihm zu. »Ich möchte nicht zwischen die Fronten geraten. Außerdem kennt Kari meine Einstellung.«

»Ja, danke.« Kari blitzte ihren Chef warnend an. Fehlte nur noch, dass er wieder mit ihrer Mutter anfing. Sie war Psychotherapeutin und seit Jahren der Ansicht, dass Kari sich aus Angst, verletzt zu werden, von ihren Gefühlen abschottete. Lund stieß in dasselbe Horn. Dass die beiden vermutlich recht hatten, machte die Sache nicht besser.

Der Kellner rettete sie erneut; er brachte die Kaffeespezialitäten und stellte sie mit einer leichten Verbeugung auf den Tisch.

»Das Eis und der Kuchen kommen gleich.«

»Danke.«

Kari wartete, bis er wieder außer Hörweite war.

»Weshalb wolltest du uns treffen, Ole? Ein bisschen im Freien sitzen bei dem herrlichen Wetter und plaudern? Oder gibt es etwas Wichtiges?«

Ole Lund versicherte sich mit einem schnellen Blick, dass die Nebentische nach wie vor unbesetzt waren.

»Ich dachte, wir könnten das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. In meinem Büro ist es dermaßen stickig, dass ich das Gefühl hatte, ich bekomme keine Luft mehr. Außerdem hatte ich Lust auf Eis. Aber der eigentliche Grund für unser Treffen ist dienstlich.«

»Aha?« Kari hob interessiert die Augenbrauen. Ein neuer Auftrag käme ihr nicht ungelegen. Am besten einer, der eine räumliche Trennung von Jonas erforderte. Ein Undercover-Job in Flensburg oder Lübeck vielleicht. Solange sie als verdeckte Ermittlerin unterwegs war, durfte es keinen Kontakt zu Familie und Freunden geben. Sie hätte die Gelegenheit, sich in Ruhe über ihre Wünsche klar zu werden und ihre Gefühle zu ordnen.

Fast hätte sie über sich selbst gelacht. Wem wollte sie eigentlich etwas vormachen? Es gab Dinge, die sich nicht ändern würden. Dazu gehörte, dass sie ihr eigenes Glück nie wieder so eng mit dem eines anderen Menschen verknüpfen würde, wie sie es mit Björn getan hatte. Sein Tod hätte sie beinahe umgebracht. Noch einmal würde sie einen solchen Verlust nicht überleben.

Jonas war ihr ohnehin schon viel zu nah gekommen. Mehr durfte sie einfach nicht zulassen. Deshalb würde sie auch niemals seine Hoffnung erfüllen können, mit ihm und den Kindern ganz normal als Familie zu leben. Wenigstens tat sie damit seiner Tochter Finja einen Gefallen, die ihr immer wieder deutlich zu verstehen gab, dass sie keine Ersatzmutter wollte. Jonas´ Sohn Jasper dagegen bedauerte ihre Haltung. Er hätte sie sofort angenommen. Kari musste lächeln, als sie an den fröhlichen Jungen mit den verwuschelten strohblonden Haaren und den strahlend blauen Augen dachte.

Sie war so in ihre Gedanken versunken, dass sie fast nicht mitbekommen hätte, was Ole Lund sagte. Sie hörte gerade noch das Wort »Wellness-Oase«.

Ging es gar nicht um eine neue Ermittlung? Wollte Lund nur den nächsten Abteilungsausflug planen? Das würde erklären, weshalb er sie nicht in sein Büro zitiert hatte.

»In Rantum, ja.« Jonas nickte. »Das stand in den Sylter Nachrichten. Übermorgen ist die offizielle Eröffnung.«

Kari runzelte die Stirn. Wenn die Einrichtung auf Sylt war, ging es wohl nicht um einen Abteilungsausflug. Das Landeskriminalamt zeigte sich nicht öffentlich mit seinen verdeckten Ermittlern an einem Ort, an dem man sie eventuell wieder einsetzen wollte. Schlimm genug, dass inzwischen etliche Menschen auf der Insel wussten, wer sie wirklich war. Wenn sie nun zusätzlich noch mit einem Polizeibus dort aufkreuzte, wäre sie endgültig verbrannt. Oder war es das, was Lund wollte? War er ebenfalls der Ansicht, dass es nach fünf Undercover-Einsätzen auf der kleinen Insel zu riskant wurde, sie weiterhin dort ermitteln zu lassen?

Sie sah, dass Jonas ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen und seine Augen hoffnungsvoll leuchteten. Schließlich war ihre Arbeit der Grund, weshalb sie sich nicht öffentlich zusammen zeigen durften.

Kari merkte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Auch wenn sie sich am Anfang dagegen gewehrt hatte, immer wieder nach Sylt geschickt zu werden - jetzt wollte sie auf keinen Fall mehr auf diesen Einsatzort verzichten. Nicht nur, weil dann die schützende Mauer zwischen ihr und Jonas einbrach, sondern auch, weil ihr die Insel und einige ihrer Bewohner ans Herz gewachsen waren.

Der Kellner brachte den Eisbecher und das Tiramisu, und Kari und Jonas machten sich wie ausgehungert darüber her.

Ole Lund schmunzelte. Vermutlich wusste er genau, was in Karis Kopf vorging. Noch einmal schaute er sich um, ob jemand in Hörweite war, ehe er die Hände auf dem Tisch verschränkte und sich näher zu Jonas und ihr beugte.

»Das Landeskriminalamt Hamburg hat sich mit mir in Verbindung gesetzt. Es geht um einen Fall von Unterschlagung in einer Privatklinik in Reinbek. Man hatte eine Mitarbeiterin in Verdacht, konnte ihr jedoch nichts nachweisen. Die Ermittlungen laufen noch, aber die Dame hat mittlerweile den Arbeitsplatz gewechselt. Die Kollegen glauben, dass sie dort ebenfalls in betrügerische Aktivitäten verwickelt sein könnte. Sie kommen allerdings nicht an sie heran. Deshalb haben sie bei uns angefragt, ob wir einen Undercover-Ermittler am neuen Arbeitsplatz einsetzen könnten.«

»In der neuen Wellness-Oase in Rantum«, folgerte Kari und ließ die Kuchengabel sinken.

Lund stutzte. »Sagte ich das nicht?«

»Doch.« Kari lachte verlegen und nahm sich rasch ein weiteres Stück Tiramisu. Das war dann wohl der Teil, den sie verpasst hatte, weil ihre Gedanken noch um Jonas´ Heiratsantrag gekreist waren.

»Also.« Lund griff nach der Aktentasche, die neben seinem Stuhl stand, und nahm ein Tablet heraus. Er schaltete das Gerät ein und zeigte Kari ein Foto. Sie schob den Teller mit dem halbgegessenen Dessert beiseite. Jonas löffelte weiter sein Eis.

»Das ist die Dame«, erklärte der Kriminalrat. »Sybille Wenzel, sechsunddreißig Jahre alt, von Beruf Buchhalterin. Sie war auch an den Kreditanträgen für das Projekt in Rantum beteiligt. Ein recht komplexes Finanzierungsmodell, soweit wir das überblicken können, und ein üppiges Kreditvolumen. Die Bank, die an dem Geschäft beteiligt ist, hat ebenfalls ein erhebliches Interesse daran, dass geprüft wird, ob alles mit rechten Dingen zugeht.«

Kari betrachtete das Bild. Es zeigte eine Frau mit aufgesteckten dunklen Haaren, braunen Augen und einem weichen Mund. Weder sah sie aus wie jemand, der sich hauptberuflich mit Finanzen beschäftigte, noch wie eine Person, die sich durch eine besondere kriminelle Energie auszeichnete. Auf Kari wirkte sie eher wie eine Frau, die vom Ritter auf dem weißen Pferd träumte und ihn kritiklos anhimmelte, wenn sie ihn gefunden zu haben glaubte. Aber Menschenkenntnis war auch nicht ihre Paradedisziplin. Jonas hatte in diesen Dingen ein sehr viel besseres Gespür.

Er lehnte sich zu ihr herüber und schaute ebenfalls auf das Display.

»Sie sieht...
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Ben Kryst Tomasson, geboren 1969 in Bremerhaven, ist Germanist, Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Er hat einige Jahre in der Bildungsforschung gearbeitet, ehe er sich als freier Autor selbstständig gemacht hat. Seine Leidenschaft gehört den Geschichten, die das Leben schreibt, den vielschichtigen Innenwelten der Menschen und dem rauen Land zwischen Nordsee und Ostsee. Wenn er nicht schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit einem guten Buch am Meer.
Im Aufbau Taschenbuch sind bisher erschienen: "Sylter Affären", "Sylter Intrigen", "Sylter Blut", "Sylter Gift" sowie "Sylter Lügen".