Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.
Einband grossSylter Sünden
ISBN/GTIN

Sylter Sünden

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am14.03.20221. Auflage
Möwen, Meer und ein toter Ehemann.

Auf einem Golfplatz auf Sylt hat ein Unbekannter auf Möwen geschossen und dabei ein Kind verletzt. Kari Blom, die mit Kommissar Jonas Voss mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, soll den Täter ausfindig machen. Sie arbeitet undercover im Restaurant des Golfclubs, wo ebenfalls eine Hochzeit stattfindet - bis der Bräutigam mitten in der Nacht ermordet wird. Als Kari zu ermitteln beginnt, ahnt sie nicht, dass es bald eine weitere Leiche geben wird - und dass plötzlich auch ihre eigene Hochzeit auf dem Spiel steht ... 

Sehnsuchtsort Sylt - ein Kriminalroman voller Inselflair und liebenswerter Figuren.


Ben Kryst Tomasson, geboren 1969 in Bremerhaven, ist Germanist, Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Er hat einige Jahre in der Bildungsforschung gearbeitet, ehe er sich als freier Autor selbstständig gemacht hat. Seine Leidenschaft gehört den Geschichten, die das Leben schreibt, den vielschichtigen Innenwelten der Menschen und dem rauen Land zwischen Nordsee und Ostsee. Wenn er nicht schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit einem guten Buch am Meer. Mit der verdeckten Ermittlerin Kari Blom sind im Aufbau Taschenbuch bisher erschienen: 'Sylter Affären', 'Sylter Intrigen', 'Sylter Blut', 'Sylter Gift', 'Sylter Lügen' und 'Sylter Schuld'.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextMöwen, Meer und ein toter Ehemann.

Auf einem Golfplatz auf Sylt hat ein Unbekannter auf Möwen geschossen und dabei ein Kind verletzt. Kari Blom, die mit Kommissar Jonas Voss mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, soll den Täter ausfindig machen. Sie arbeitet undercover im Restaurant des Golfclubs, wo ebenfalls eine Hochzeit stattfindet - bis der Bräutigam mitten in der Nacht ermordet wird. Als Kari zu ermitteln beginnt, ahnt sie nicht, dass es bald eine weitere Leiche geben wird - und dass plötzlich auch ihre eigene Hochzeit auf dem Spiel steht ... 

Sehnsuchtsort Sylt - ein Kriminalroman voller Inselflair und liebenswerter Figuren.


Ben Kryst Tomasson, geboren 1969 in Bremerhaven, ist Germanist, Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Er hat einige Jahre in der Bildungsforschung gearbeitet, ehe er sich als freier Autor selbstständig gemacht hat. Seine Leidenschaft gehört den Geschichten, die das Leben schreibt, den vielschichtigen Innenwelten der Menschen und dem rauen Land zwischen Nordsee und Ostsee. Wenn er nicht schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit einem guten Buch am Meer. Mit der verdeckten Ermittlerin Kari Blom sind im Aufbau Taschenbuch bisher erschienen: 'Sylter Affären', 'Sylter Intrigen', 'Sylter Blut', 'Sylter Gift', 'Sylter Lügen' und 'Sylter Schuld'.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841229113
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum14.03.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.7
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse806 Kbytes
Artikel-Nr.8456296
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Eine Woche später

2. »Ist das nicht wunderschön?«

Lydia Cordes, seit einigen Tagen die neue Arbeitskollegin von Kari Blom, schaute verträumt auf die weiße Kutsche, die vor dem Restaurant vorfuhr. Zwei hübsche Apfelschimmel waren davor gespannt, mit sorgsam gestriegelten Mähnen, in die bunte Perlen eingeflochten waren. Der Mann auf dem Kutschbock trug einen Frack, eine violette Fliege und einen schwarzen Zylinder. Er gab ein leises »Brrr« von sich, und die Pferde blieben stehen.

Der Wirt sprang herbei und öffnete die Tür der Kutsche. Das Brautpaar kletterte heraus, sie im aufwendigen weißen Kleid mit Schleier und Schleppe, er im vornehmen dunkelgrauen Cut mit hellgrauer Hose und Weste. Sein Zylinder war dem des Kutschers nicht unähnlich, hatte aber sicher ein Vielfaches gekostet.

»So möchte ich auch heiraten«, fuhr Lydia fort, ohne eine Antwort abzuwarten. Kari meinte, einen feuchten Schimmer in ihren Augen zu sehen.

Sie betrachtete die Kellnerin von der Seite. Lydia war einunddreißig, das wusste Kari aus den Unterlagen, die ihr Chef im Landeskriminalamt für ihren Einsatz zusammengestellt hatte. Eine kleine Frau mit Rundungen an den richtigen Stellen, herrlichen dunklen Locken und einer ausgesprochen sinnlichen Ausstrahlung. Seltsam, dass sie noch keinen Partner gefunden hatte, dachte Kari. Die Männer müssten sich doch um sie reißen. Aber vielleicht suchte Lydia etwas, das es nicht gab.

Das Hupkonzert, das die Ankunft des Gespanns begleitet hatte und schon lange vorher zu hören gewesen war, verstummte nach und nach. Die Gäste stellten ihre Autos auf dem Parkplatz ab und umringten den Zweispänner. Robin Pohl, der Wirt, dirigierte das Brautpaar zu zwei Holzböcken, auf denen ein kleiner Baumstamm lag. Er war ein großer, schlanker Mann Anfang dreißig mit modisch geschnittenen blonden Haaren, bekleidet mit weißem Hemd und schwarzer Hose und Weste. Kari wusste bereits, dass er die Braut und den Bräutigam gut kannte, ebenso wie seine Kellnerin. Sie kamen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, waren aber alle vier gemeinsam zur Schule gegangen.

Pohl reichte dem Brautpaar eine lange Säge mit Griffen an beiden Enden und forderte sie auf, den Stamm gemeinsam durchzusägen. Unter dem Beifall der Gäste machten sich die frisch Vermählten ans Werk. Sie brauchten eine Weile, um einen Rhythmus zu finden; das Sägeblatt verhakte sich mehrfach. Die Miene des Bräutigams wurde ungeduldig, während die Braut herzlich lachte. Dann kamen die beiden in Schwung; die Säge arbeitete sich Zentimeter für Zentimeter in den Stamm, und das Gesicht des Bräutigams hellte sich wieder auf.

»Du nicht?«, bohrte Lydia.

Kari schaute in ihre warmen braunen Augen, die sie neugierig musterten. Von Anfang an hatte sie zu der zehn Jahre jüngeren Frau eine seelische Verbindung verspürt. Etwas, das Kari selten passierte. Sie war rational, verließ sich lieber auf ihren Verstand als auf ihre Gefühle und mochte es nicht, die Kontrolle abzugeben. Aber Lydia hatte bei ihr eine Tür eingerannt, die Kari seit dem Tod ihres Mannes fest verschlossen geglaubt hatte.

Vielleicht lag es daran, dass Lydia sie so sehr an ihre beste Freundin aus der Mittelstufe erinnerte. Maja war ein Wirbelwind gewesen, abenteuerlustig, wo Kari zauderte, überschwänglich, wo Kari sich zurückhielt. Sie hatte ebenso herrliche dunkle Locken gehabt wie Lydia und ein ebenso strahlendes Lächeln.

Maja hatte sie mitgerissen und ihre Jugend lebendig und aufregend gemacht. Kari war sich sicher gewesen, dass sie bis ins hohe Alter beste Freundinnen sein würden.

Aber das Leben hatte ihre Pläne durchkreuzt. Maja hatte an Asthma gelitten, und kurz vor ihrem neunzehnten Geburtstag war sie bei einem Anfall gestorben, weil sie ihr Spray nicht dabeigehabt hatte.

»Ich weiß es nicht«, erwiderte sie auf die Frage nach der Traumhochzeit und fixierte einen Punkt hinter Lydias Kopf. »Bisher habe ich den Richtigen noch nicht gefunden.«

Es fiel ihr schwer, Lydia etwas vorzumachen. Doch natürlich konnte Kari ihr nicht verraten, dass sie in wenigen Tagen tatsächlich heiraten würde.

Ihr Blick schweifte über den Platz vor dem Restaurant und blieb an den Einsatzkräften hängen, die sich dort abseits der Gästeschar versammelt hatten. Zur anstehenden Feier wurden hochrangige Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik erwartet, und neben Beamten der Schutzpolizei und einem privaten Sicherheitsdienst waren auch die Kollegen der Sylter Kriminalpolizei für die Veranstaltung abgeordnet worden.

Kriminalhauptkommissar Jonas Voss war unter den Uniformierten leicht auszumachen, mit seinen Chinos, der abgewetzten braunen Lederjacke, bei der er wie immer die Ärmel bis zu den Ellenbogen hochgeschoben hatte, und den verwuschelten braunen Locken. Sie waren seit mittlerweile vier Jahren ein Paar, doch Karis Herz machte immer noch einen Satz, wenn sie ihn sah. Seine Lebensfreude, seine entspannte, ehrliche Art und nicht zuletzt seine Geduld, obwohl sie sich seinem Wunsch nach Nähe immer wieder entzog, hatten eine tiefe Liebe in ihr wachsen lassen. Im letzten Sommer hatte er ihr einen Antrag gemacht, und sie hatte ihn angenommen, obwohl sie furchtbare Angst davor hatte, sich noch einmal so tief auf einen Menschen einzulassen wie auf Björn, der viel zu früh verstorben war und eine schreckliche Leere hinterlassen hatte.

Es würde keine große Hochzeit werden, denn wenn sie weiterhin in ihrem Job als Undercover-Ermittlerin arbeiten wollte, durfte niemand etwas davon wissen, schon gar nicht auf Sylt. Sie würden sich in Karis Heimatstadt Kiel standesamtlich trauen lassen und nur im kleinsten Kreis feiern. Nach außen hin würde sich nicht viel verändern. Sie würden weiterhin an getrennten Orten leben und ihre Beziehung verheimlichen. Aber es ging ja auch nicht um die Öffentlichkeit, sondern um das Bekenntnis zueinander. Und das würde sehr wohl etwas ändern.

»Ich schon«, sagte Lydia in ihre Gedanken hinein. »Ich habe den Richtigen gefunden. Aber er hat sich für eine andere entschieden.«

»Das tut mir leid.« Kari legte der Kellnerin spontan die Hand auf den Arm. Es war wirklich ein Jammer, dass Lydia Teil ihres aktuellen Falls war. Wie oft traf man Menschen, mit denen man komplett auf einer Wellenlänge war?

Nachdem Jaspers Schulfreund Lukas von einem Querschläger am Arm getroffen worden war, hatten Jonas und seine Kollegin Hannah Behrends umgehend die Ermittlungen aufgenommen. Zunächst hatten sie zusammen mit den Kollegen vom Festland alle offiziellen Schützenvereine und sämtliche Sportschützen auf Sylt und in der Region Nordfriesland überprüft. Dabei hatte sich schnell herausgestellt, dass die Schuldigen nicht aus diesem Kreis stammen konnten. Die Waffen waren offenbar illegal, und alle Spuren führten hierher, zum Golf-Resort List. Jonas und Hannah hatten daraufhin im Golfclub nach dem Schützen und nach Waffen gesucht; jedoch ohne Erfolg. Der Besitzer und der Vorstand des Clubs hatten sich von allen Vorwürfen distanziert. In ihrem Verein wurden Bälle geschlagen und kultivierte Gespräche geführt. Man schoss nicht auf Vögel und erst recht nicht auf Menschen, und selbstverständlich gab es auch keine illegalen Waffen. Jonas und Hannah hatten die Beteuerungen nicht geglaubt, doch sie waren nicht weitergekommen. Weil der Schuss auf den Schüler hohe Wellen schlug, hatten sie das Landeskriminalamt eingeschaltet, und dort hatte man rasch entschieden, dass die Sache ein Fall für Kari Blom war.

Da im Hotel-Restaurant des Golf-Resorts für die anstehende Hochzeit zusätzliches Personal gesucht wurde, war es kein Problem gewesen, sie einzuschleusen. Entdeckt hatte sie bisher allerdings nichts. Aber vielleicht würde die Feier neue Erkenntnisse bringen.

...

Jonas Voss strich sich eine widerspenstige Locke aus der Stirn und schaute versonnen über den Hotelvorplatz. So eine Kutsche würde ihm auch gefallen, und der dunkelgraue Cut des Bräutigams sah wirklich adrett aus. Aber Kari hatte darum gebeten, die Vermählung bescheiden zu halten. Kein weißes Brautkleid, keine kirchliche Trauung, keine pompöse Feier. Sein Hochzeitsanzug war ebenfalls grau, jedoch ohne jeglichen Schnickschnack. Karis Kleid hatte er selbstverständlich noch nicht zu Gesicht bekommen, aber von ihrer besten Freundin gehört, dass es schlicht war, in einem dezenten Cremeton. Sie hatte auch versichert, dass Kari umwerfend darin aussah. Jonas war überzeugt davon, dass es stimmte.

Er betrachtete die Frau, die er in wenigen Tagen heiraten würde. Im Augenblick trug sie die Kellnerinnen-Uniform des Hotel-Restaurants, einen mehr als knielangen schwarzen Rock und eine weiße Bluse mit Rüschen an Ausschnitt und halben Ärmeln; dazu ein...
mehr

Autor

Ben Kryst Tomasson, geboren 1969 in Bremerhaven, ist Germanist, Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Er hat einige Jahre in der Bildungsforschung gearbeitet, ehe er sich als freier Autor selbstständig gemacht hat. Seine Leidenschaft gehört den Geschichten, die das Leben schreibt, den vielschichtigen Innenwelten der Menschen und dem rauen Land zwischen Nordsee und Ostsee. Wenn er nicht schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit einem guten Buch am Meer.
Mit der verdeckten Ermittlerin Kari Blom sind im Aufbau Taschenbuch bisher erschienen: "Sylter Affären", "Sylter Intrigen", "Sylter Blut", "Sylter Gift", "Sylter Lügen" und "Sylter Schuld".