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Gottes Fälscher

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
492 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am14.01.2019
Eine historische Persönlichkeit, die zu Unrecht vergessen wurde: Der Mittelalter-Roman »Gottes Fälscher« von Günter Ruch jetzt als eBook bei dotbooks. Fulda in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Eberhard ist noch ein Knabe, als er ins Kloster gebracht wird: Der Sohn des Bauernmeisters zeigt eine besondere Begabung für die lateinische Sprache, für das Übersetzen und den Umgang mit Griffel und Federkiel. Im Lauf der Jahre spricht sich herum, was für ein begnadeter Schreiber hinter den Mauern der Abtei herangewachsen ist - aber nur wenige wissen, dass Eberhard sich auch auf die Kunst des Fälschens versteht. Als ein neuer Abt nach Fulda kommt, der seine ganz eigenen Interessen verfolgt, droht Eberhard, wegen seines Talents zwischen die Fronten zu geraten. Und was weit schlimmer ist: Er bringt auch die Frau in Gefahr, die er heimlich liebt. Aber wie soll es ihm gelingen, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen und die schöne Gertrudis zu retten? Perfekt recherchiert, mitreißend erzählt: »Die Männer und Frauen, die vor 850 Jahren lebten, liebten und hassten, kämpften und feierten, waren Menschen aus Fleisch und Blut. Und so weit weg das hohe Mittelalter uns manchmal erscheint, ist darin doch tief unsere eigene Geschichte verwurzelt.« Günter Ruch Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der historische Roman »Gottes Fälscher« von Günter Ruch. Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks - der eBook-Verlag.

Günter Ruch (1956-2010), wurde in Sinzig am Rhein geboren, studierte in Bonn mittelalterliche Geschichte und arbeitete später als Journalist, Grafiker, Fotograf und Autor. Bei dotbooks erschienen Günter Ruchs hervorragend recherchierten und mitreißend erzählten historischen Romane »Das Geheimnis des Wundarztes«, »Gottes Fälscher« und »Genovefa - Das Herz einer Gräfin«.
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Produkt

KlappentextEine historische Persönlichkeit, die zu Unrecht vergessen wurde: Der Mittelalter-Roman »Gottes Fälscher« von Günter Ruch jetzt als eBook bei dotbooks. Fulda in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Eberhard ist noch ein Knabe, als er ins Kloster gebracht wird: Der Sohn des Bauernmeisters zeigt eine besondere Begabung für die lateinische Sprache, für das Übersetzen und den Umgang mit Griffel und Federkiel. Im Lauf der Jahre spricht sich herum, was für ein begnadeter Schreiber hinter den Mauern der Abtei herangewachsen ist - aber nur wenige wissen, dass Eberhard sich auch auf die Kunst des Fälschens versteht. Als ein neuer Abt nach Fulda kommt, der seine ganz eigenen Interessen verfolgt, droht Eberhard, wegen seines Talents zwischen die Fronten zu geraten. Und was weit schlimmer ist: Er bringt auch die Frau in Gefahr, die er heimlich liebt. Aber wie soll es ihm gelingen, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen und die schöne Gertrudis zu retten? Perfekt recherchiert, mitreißend erzählt: »Die Männer und Frauen, die vor 850 Jahren lebten, liebten und hassten, kämpften und feierten, waren Menschen aus Fleisch und Blut. Und so weit weg das hohe Mittelalter uns manchmal erscheint, ist darin doch tief unsere eigene Geschichte verwurzelt.« Günter Ruch Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der historische Roman »Gottes Fälscher« von Günter Ruch. Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks - der eBook-Verlag.

Günter Ruch (1956-2010), wurde in Sinzig am Rhein geboren, studierte in Bonn mittelalterliche Geschichte und arbeitete später als Journalist, Grafiker, Fotograf und Autor. Bei dotbooks erschienen Günter Ruchs hervorragend recherchierten und mitreißend erzählten historischen Romane »Das Geheimnis des Wundarztes«, »Gottes Fälscher« und »Genovefa - Das Herz einer Gräfin«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961484379
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum14.01.2019
Seiten492 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1517 Kbytes
Artikel-Nr.4093394
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
10. Augustus,
am St.-Laurentius-Tag

Das Dorf lag idyllisch im kühlen Tal eines kleinen, springlebendigen Bachs, der keinen Namen trug. Er floss noch sieben Meilen weiter ostwärts, um knapp oberhalb des ehrwürdigen Reichsklosters in den Fluss zu münden. Wie ein fruchtbarer Kranz umgaben wohl bestellte Felder die Ansiedlung mit ihren gut zwei Dutzend strohgedeckten Häusern und Gehöften. Der Bach teilte die Ansiedlung in ein Ober- und ein Unterdorf.

Es war gut zehn Jahre her, da hatten Bauernmeister Hinkmar und die Seinen auf Befehl des Abtes den verlassenen, uralten Ort Giesel neu besiedelt, von dem nur die dreihundertjährige Gerichtslinde übrig geblieben war. Im Schweiße ihres Angesichts hatten sie die Felder und Wege angelegt, den Wald gerodet, eine übermannshohe Palisade errichtet und eine Schutzhecke gepflanzt. Sie hatten ihre Gehöfte, Häuser, Scheunen, Ställe und Hütten hochgezogen und die Felder bestellt. Und Anno 1137, als die dringendsten Arbeiten erledigt und die Anfangsschwierigkeiten überwunden waren, hatten sie mit dem Bau einer steinernen Kirche begonnen.

Gottes Segen ruhte auf dem Dorf, nun, da die Kirche nach fünf Jahren Bauzeit endlich fertig gestellt war. Drei Tage zuvor war schließlich auch noch die Glocke eingetroffen, die sie in Fulda hatten gießen lassen.

Endlich war der St.-Laurentius-Tag gekommen, der Tag mitten im Hochsommer, an dem die Gieseler Kirche geweiht werden sollte. Das Dorf war festlich gestimmt, es hatte sich geschmückt mit bunten Wimpeln und Blumenkränzen und den Fahnen der Schützenbruderschaft St. Josef. Die goldenen Tragekreuze, wie sie den Prozessionen vorangetragen wurden, staken am Rande des Dorfplatzes im Boden.

Die drei Kinder des Bauernmeisters, dessen stattliches Gehöft gleich neben der Kirche am Dorfplatz lag, freuten sich seit Wochen auf das Fest. Sie waren aufgeregt und konnten es kaum erwarten, hinauszukommen. Doch die Mutter hielt sie zurück. Sie hatte die beiden Jungen und das Mädchen fein herausgeputzt, schließlich waren sie die Kinder der Dorfobrigkeit.

»Junger Mann, pass diesmal gut auf deine neuen Kleider auf!«, sagte Irmhard besorgt und zupfte den Mantel des Ältesten zurecht. »Und ihr beiden anderen auch, hört ihr? Sie haben unseren Vater zwei Dutzend Silberpfennige gekostet, würde ich sagen.«

»Können wir jetzt hinausgehen?«, fragte Bauernmeister Hinkmar mit seiner dunklen, Respekt gebietenden Stimme.

»Ja, endlich!«, riefen die Kinder freudig.

Zusammen trat die fünfköpfige Familie hinaus durch die mit Blumen verzierte Tür des Gehöftes. Die Mägde und Knechte des Bauernmeisters standen am geschmückten Hoftor Spalier. Die Luft schien zu vibrieren, so aufgeregt und voller Vorfreude waren alle. Das Tor führte hinaus zum Dorfplatz, auf dem bereits reges Treiben herrschte. Obwohl der wichtigste Gast noch gar nicht eingetroffen war, war das Kirchweihfest bereits in vollem Gange. Die Musik - Leier, Laute und Trommelschlag - spielte laut, auch wenn sich zahlreiche falsche Töne in die Melodien einschlichen. Die Gaukler rissen ihre Possen und gaben ihre Kunststückchen zum Besten. Ein Großteil der Tische, die Hinkmar hatte aufstellen lassen, war bereits besetzt, und das Bier und der Wein flossen in Strömen. Auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite.

Hinkmar schaute angestrengt in Richtung des Dorftores mit seinen massiven Pfosten und dem schweren Querbalken, in den Symbole und Runen eingeritzt waren, die böse Geister und Dämonen vom Dorf fernhalten sollten. »Kinder, wir werden hier bei uns gleich den Würzburger Bischof Embricho und den Abt Alehoff begrüßen«, sagte der Bauernmeister mit von Stolz schwellender Brust.

Dennoch stand ihm und seiner Gemahlin Irmhard die Nervosität ins Gesicht geschrieben. Es war der bisher größte Tag im Leben des Bauernmeisters. Nichts durfte schiefgehen. »Wenn ihr wollt, dann könnt ihr euch eine Zeit lang zu den anderen Kindern gesellen. Aber seid rechtzeitig zur Weihemesse an der Kirchenpforte. Also los, lauft schon! Ihr habt euch doch so lange darauf gefreut«, sagte der Bauernmeister zu seinen Kindern.

Das brauchte er nicht zweimal zu sagen. Die drei liefen aufgeregt auf den Dorfplatz hinaus und mischten sich unter die Menschen, sowohl Einheimische als auch Gäste aus den umliegenden Dörfern.

Da war der dreizehnjährige Walther, der Erstgeborene, der wie sein Vater ein Krieger des ehrwürdigen Abtes werden sollte. Walther, der sonst eher verschlossen und einsilbig war, platzte jetzt beinahe vor Stolz. Der dunkelhaarige Bursche, der im Herbst seinen Dienst als Knappe beim Grafen Ziegenhayn beginnen würde, war untersetzt und kräftig gebaut und kam auf seine Mutter, deren traurige Augen mit dem bisweilen misstrauischen Blick er geerbt hatte. Walther war der ganze Stolz von Irmhard.

Der zweitgeborene Sohn Eberhard war eher ein Außenseiter unter den Jungen des Dorfes. Mit seinen zwölf Jahren war er wegen seiner Schlauheit, die ihn vorlaut und hochmütig erscheinen ließ, schlecht gelitten im Dorf. Als wollte sein ganzes Wissen aus ihm heraussprudeln, redete er oft zu schnell und abgehackt, sodass es etwas Mühe bereitete, ihm zu folgen. Er hatte das glatte, dunkelblonde Haar und die energischen und zugleich einnehmenden braunen Augen seines Vaters geerbt, war aber schmächtiger und nicht so robust wie der alte Hinkmar. Das bunte Treiben um ihn herum würde ihn wenigstens für ein paar Stunden vergessen lassen, dass er ein Außenseiter unter den Kindern war, und in der eigenen Familie das schwarze Schaf.

Die kleine Theresa war das Nesthäkchen der Bauernmeisterfamilie, sie war die Fröhlichkeit in Person. Locken ihres blonden Haares quollen unter ihrem Kopftuch aus kostbarem Stoff hervor, das die Mutter ihr für das Fest gekauft hatte. Neu ausstaffiert war sie hübsch anzusehen, aber in ihren gewöhnlichen Kleidern fühlte sie sich zehnmal wohler als in den Festtagskleidern. Theresa war ein kleiner Wirbelwind, obwohl sie zierlich und zerbrechlich wirkte. In ihrem jungen Leben war sie schon oft krank gewesen, und sie ermüdete schnell.

Die Sonne stand schon mehr als halbhoch über dem Osten, und es drohte wieder ein so schwüler Tag zu werden wie die Tage zuvor. Seit dem Jakobstag war es jetzt so drückend heiß, und alle paar Tage zogen Gewitter über das Gieseler Tal hinweg, ohne dass sie bisher einen größeren Schaden angerichtet hätten.

Die Bauernmeisterkinder wurden von den anderen Mädchen und Jungen aus dem Dorf in ihrer Mitte begrüßt. Theresa gesellte sich zu ihren Freundinnen, und es gab immer ein paar Jungen, die sich um Walther scharten, weil er der Sohn des Bauernmeisters war. Eberhard stand daneben und reckte den Hals. Er suchte seine Freundin und Spielkameradin Gertrudis, aber sie war nirgendwo zu sehen. Er konnte auch sonst keinen aus ihrer Familie entdecken, weder ihren Vater Rochus noch Gertrudis' Mutter. Dass seit der Gründung des Dorfes zwischen den beiden Familien eine Feindschaft herrschte, änderte nichts an der Tatsache, dass Eberhard und Gertrudis unzertrennlich waren.

Zum Glück war auch Gertrudis' Bruder Ordolf nicht zu sehen, wie Eberhard erleichtert feststellte. In letzter Zeit schnüffelte er ständig hinter ihnen her und bereitete ihnen nichts als Verdruss. Ordolf war ein gewaltbereiter Bursche, der seine Schwester in Angst und Schrecken versetzen konnte. Wenn Ordolf in der Nähe war, dann hatte man keine ruhige Minute, dann lagen Streit, Ärger oder eine Rauferei in der Luft.

Eberhard schüttelte den Kopf. Wo war Gertrudis nur? Wenn sonst im Dorf ein Fest im Gange war, genossen sie die willkommene Gelegenheit, sich unauffällig nahe zu sein. Dann bildeten die Dorfkinder einen großen, unübersichtlichen Haufen - von den Kleinen, die kaum laufen konnten, bis hin zu den großen Jungen, die schon einen Flaumbart hatten, und den beinahe heiratsfähigen Mädchen. Es war etwas ganz anderes als im Wald oder an ihrem Zaubersee. Dorthin gingen Gertrudis und Eberhard in aller Heimlichkeit, denn der Vater von Gertrudis hätte es niemals geduldet, dass seine Tochter sich mit dem Sohn seines Widersachers herumtrieb.

Eberhard konnte es einfach nicht glauben, dass Gertrudis nicht da war. Unruhig trat er von einem Fleck auf den anderen, schaute suchend in die Runde. Ringsumher saßen die Leute schwatzend auf den Bänken oder standen in lachenden Gruppen beieinander, andere verfolgten die Vorstellung der Akrobaten, die schon kurz nach dem Morgengrauen mit ihrem Geschäft begonnen hatten, wieder andere vertrieben sich die Zeit bis zum Beginn der Weihezeremonie, indem sie dem Tanzbären und dem Feuerschlucker zuschauten. Die Mädchen aus dem Dorf bewunderten den kräftig gebauten Hochseilartisten mit seinen schwarzen Haaren und dem südländischen Aussehen, der soeben sein Seil zwischen zwei Pfosten spannte. Es sah unglaublich dünn aus, und die Befestigung, die nur aus ein paar Tauen bestand, wirkte nicht gerade vertrauenerweckend.

»Autsch!«

Plötzlich wurde Eberhard von hinten angerempelt und gestoßen. Er stolperte und fuhr herum. Zwei, drei Jungs lachten. »Wer zum Teufel ... ach, Ordolf!« Er verzog das Gesicht. »Hätt ich mir ja eigentlich denken können.«

»He! Wohl gestolpert, hm?«, fragte der Bruder von Gertrudis hämisch, stemmte die dicken Arme in die Seite und baute sich bedrohlich auf.

Eberhard tat einen Schritt zurück. »Lass das, du Idiot«, sagte er verächtlich.

Im nächsten Moment versuchte Ordolf, nach Eberhard zu treten und sein Bein zu treffen, doch der Sohn des Bauernmeisters konnte eben noch ausweichen.

»Du bist doch verrückt!«, sagte Eberhard keuchend. Er spürte, wie ihm der Zorn in den Kopf stieg, aber das war es ja, was Ordolf wollte. »Dein Vater sollte dich einsperren!«

»Meinst du, er sollte das?« Der...
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Autor

Günter Ruch (1956-2010), wurde in Sinzig am Rhein geboren, studierte in Bonn mittelalterliche Geschichte und arbeitete später als Journalist, Grafiker, Fotograf und Autor.Bei dotbooks erschienen Günter Ruchs hervorragend recherchierten und mitreißend erzählten historischen Romane »Das Geheimnis des Wundarztes«, »Gottes Fälscher« und »Genovefa - Das Herz einer Gräfin«.