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Das Herz einer Gräfin

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
272 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.04.2019
Das Schicksal einer mutigen jungen Frau: Der fesselnde historische Roman »Das Herz einer Gräfin« von Günter Ruch als eBook bei dotbooks. Wenn größtes Glück und tödliche Gefahr nah beieinander liegen ... Für Genovefa, die Tochter des Herzogs von Brabant, wird im Jahre 732 ein langgehegter Traum wahr: Sie kann den Hof ihres gefühlskalten Vaters verlassen und an der Seite ihres Mannes ein neues Leben beginnen! Dass der Pfalzgraf im Ruf steht, ein rauer Krieger zu sein, der seine Braut nur aus Machtinteresse zu sich in die Eifel holt, schreckt sie nicht - Genovefa ist überzeugt, sein Herz durch Anmut und Schlauheit gewinnen zu können. Doch ihr Liebreiz weckt auch das Interesse eines anderen Mannes: Golo, der skrupellose Verwalter des Grafen, setzt alles daran, Genovefa in sein Bett zu zwingen. Als sie sich widersetzt, spinnt er einen eiskalten Plan, um Rache zu nehmen ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Im historischen Roman »Das Herz einer Gräfin« erweckt Günter Ruch die bekannte Sage zu neuem Leben. Doch während Genofeva - auch Genoveva genannt - in der Überlieferung ein Opfer des Pfalzgrafen Siegfried und seines Verwalters Golo wurde, erzählt Ruch die Geschichte aus der Sicht einer willensstarken Frau, die nicht bereit ist sich in ihr Schicksal zu fügen. Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks - der eBook-Verlag.

Günter Ruch (1956-2010), wurde in Sinzig am Rhein geboren, studierte in Bonn mittelalterliche Geschichte und arbeitete später als Journalist, Grafiker, Fotograf und Autor. Bei dotbooks erschienen Günter Ruchs hervorragend recherchierten und mitreißend erzählten historischen Romane »Das Geheimnis des Wundarztes«, »Gottes Fälscher« und »Genovefa - Das Herz einer Gräfin«.
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Produkt

KlappentextDas Schicksal einer mutigen jungen Frau: Der fesselnde historische Roman »Das Herz einer Gräfin« von Günter Ruch als eBook bei dotbooks. Wenn größtes Glück und tödliche Gefahr nah beieinander liegen ... Für Genovefa, die Tochter des Herzogs von Brabant, wird im Jahre 732 ein langgehegter Traum wahr: Sie kann den Hof ihres gefühlskalten Vaters verlassen und an der Seite ihres Mannes ein neues Leben beginnen! Dass der Pfalzgraf im Ruf steht, ein rauer Krieger zu sein, der seine Braut nur aus Machtinteresse zu sich in die Eifel holt, schreckt sie nicht - Genovefa ist überzeugt, sein Herz durch Anmut und Schlauheit gewinnen zu können. Doch ihr Liebreiz weckt auch das Interesse eines anderen Mannes: Golo, der skrupellose Verwalter des Grafen, setzt alles daran, Genovefa in sein Bett zu zwingen. Als sie sich widersetzt, spinnt er einen eiskalten Plan, um Rache zu nehmen ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Im historischen Roman »Das Herz einer Gräfin« erweckt Günter Ruch die bekannte Sage zu neuem Leben. Doch während Genofeva - auch Genoveva genannt - in der Überlieferung ein Opfer des Pfalzgrafen Siegfried und seines Verwalters Golo wurde, erzählt Ruch die Geschichte aus der Sicht einer willensstarken Frau, die nicht bereit ist sich in ihr Schicksal zu fügen. Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks - der eBook-Verlag.

Günter Ruch (1956-2010), wurde in Sinzig am Rhein geboren, studierte in Bonn mittelalterliche Geschichte und arbeitete später als Journalist, Grafiker, Fotograf und Autor. Bei dotbooks erschienen Günter Ruchs hervorragend recherchierten und mitreißend erzählten historischen Romane »Das Geheimnis des Wundarztes«, »Gottes Fälscher« und »Genovefa - Das Herz einer Gräfin«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961484393
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.04.2019
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1710 Kbytes
Artikel-Nr.4280759
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
I

Schwer und plump wirkte der Kastenwagen, mit dem Graf Sygifrid seine Braut in ihrer brabantischen Heimat abgeholt hatte. Das Gefährt rumpelte über die alte Römerstraße, holperte durch ein tiefes Schlagloch. Bertrada krachte mit dem Kopf gegen die niedrige Decke des Wagens. Sie schrie laut auf vor Schmerz.

»Verflucht sei diese Reise!«, schimpfte die Amme Genovefas. »Man kann die verdammte alte Straße kaum noch erkennen! Und in was für einem erbärmlichen Zustand sie ist!«

Genovefa, die Brabanterin, lachte. Sie war fest entschlossen, sich die gute Laune durch nichts verderben zu lassen. Sie glitt noch immer dahin auf dieser Woge des Glücks, und dazu passte der strahlende Sonnenschein, der das Tal von Kesseling übergoss - so und nicht anders sollte es sein, denn genauso hatte sie es sich vorgestellt.

»Ist schon gut«, lenkte Bertrada ein. »Es ist das Land deines Grafen, und alles ist herrlich und wunderbar.« Sie grinste ironisch. »Ich weiß doch, wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast, dann wird schwarz zu weiß und krumm zu gerade. So bist du immer gewesen, schon als kleines Kind.«

»Freu' dich einfach mit mir!«, schlang Genovefa ihre Arme um Bertradas Hals. »Du weißt doch, wie ich bin. Entweder ganz, oder gar nicht. Wenn ich mich einmal für eine Sache entschieden habe, dann bin ich mit Haut und Haaren dabei.«

Bertrada machte ein strenges Gesicht. »Erinnerst du dich an Arko? Du wolltest ihn unbedingt haben. Feuer und Flamme warst du, und für dich wäre die Welt untergegangen, wenn du dieses Pferd nicht bekommen hättest. Selbst dein Vater hat ja schließlich zugestimmt, und das will etwas heißen. Aber dann war es wie mit allen deinen Spielzeugen: Was du besitzt, an dem verlierst du schnell das Interesse.«

Genovefa machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das ist tausend Jahre her!«, rief sie fröhlich. »Ich bin jetzt kein Kind mehr. Glaubst du denn nicht, dass man sich ändert, wenn man erwachsen wird?«

Bertrada zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich werde ich dich immer wie ein Kind ansehen. Vielleicht werde ich niemals begreifen, dass du erwachsen bist, eine Frau ... und eine Braut.«

»Ja!«, lachte Genovefa. »Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich wirklich eine verheiratete Frau bin, und dass draußen vor dem Wagen mein Gemahl reitet ...«

Genovefa schloss die Augen und gab sich ganz ihren Gefühlen hin. So ist es also, wenn alle Wünsche in Erfüllung gehen, dachte sie euphorisch. Sie kannte sich selbst gut genug, einem solchen Überschwang der Gefühle zu misstrauen; schnell konnte das ins Gegenteil umschlagen, und am Ende blieb nur gelangweilte Gleichgültigkeit - aber bei Sygifrid war das alles anders.

Als sie noch sehr jung war, hatte sie von den Helden geträumt, wie sie die Geschichten bevölkerten, mit denen man sich an den Kaminfeuern in den langen Wintermonaten unterhielt. In ihren Träumen war sie die umworbene Prinzessin, die von ihrem Zukünftigen in ein lichtstrahlendes Leben ohne Sorgen und im Überfluss geführt wurde.

Als einziges Kind des brabantischen Kleingrafen Ugobert fehlte es ihr zwar an nichts, aber die Strenge und die Kälte des Vaters hatten Genovefa den Abschied leicht gemacht.

Plötzlich schlich sich Nachdenklichkeit in das Gesicht der jungen Gräfin, so als habe sie für einen kurzen Augenblick hinter die Kulissen ihrer Euphorie, und hinter die Kulissen ihres Lebens geschaut. Aber das verging schnell wieder.

»Ich weiß ja, dass es für dich viel schwerer als für mich war, dich von unserer Heimat zu trennen«, legte Genovefa nach kurzem Schweigen beschwichtigend die Hand auf Bertradas Arm. »Aber glaube mir, dir wird es in Magus sicherlich genauso gut ergehen wie zu Hause.«

Bertrada wirkte nicht sehr überzeugt. Aber sie wusste, dass es sinnlos war, gegen Genovefas Meinung und gegen ihre Laune zu opponieren. Wenn sich Ugoberts Tochter etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann war sie nicht davon abzubringen. Da war sie ganz wie ihr Vater. Und sie hatte sich nun einmal in den Kopf gesetzt, dass Graf Sygifrid ein Volltreffer für ihr Leben war.

»Ich geb' es ja zu, er ist wirklich ein stattlicher Mann«, sagte die Amme entgegenkommend, während draußen vor den Fensteröffnungen knospende Obstplantagen vorbeizogen, die sicherlich zum Kloster Kesseling gehörten. »Eins ist sicher: So wie er auf seinem Araberhengst sitzt, können ihm unsere Jungen aus Brabant nicht das Wasser reichen.«

Genovefa nickte zustimmend und strahlte dabei über das ganze Gesicht. Vergessen war der kalte Abschied vom Vater und der traurige Blick der Mutter, die sie in dem Gefängnis ihres Lebens zurücklassen musste. Ihre Gewissheit war unumstößlich, dass bei Sygifrid alles anders sein würde. Niemals sollte es so kommen wie bei ihrer Mutter Asmuth, die aus Friesland gekommen, in Brabant niemals heimisch geworden war, und die sich irgendwann in der Stille ihrer ewigen Melancholie verloren hatte.

Von der Mutter hatte Genovefa ihre Feinfühligkeit geerbt, vom Vater dagegen allenfalls ihre Zähigkeit; ansonsten war ihr Ugobert genauso fremd geblieben, wie er der Mutter über all die langen Jahre fremd geblieben war. Eine Fremdheit, die schnell in Kälte umschlug: Seit Genovefa sich erinnern konnte, war ihr vom Vater niemals eine Herzlichkeit, niemals eine liebevolle Geste oder Berührung entgegengebracht worden, und sie verstand nur allzu gut, warum die Mutter sich in das dunkle Tal ihres Trübsinns verirrt hatte, zumal das Alter den Vater noch halsstarriger und eigenbrötlerischer gemacht hatte.

Sygifrid war ganz anders, und das machte die frisch vermählte Gräfin überglücklich: »Sygifrid und Aldebaran - es ist, als ob sie zusammengewachsen wären wie ein Zentaur.« Sie lehnte sich aus dem Fenster, deutete aufgeregt zur Spitze des Trosses, wo ihr Gemahl ritt. »Ich glaube, ich kann mich niemals an diesem Anblick sattsehen.«

Bertrada verzog mürrisch das Gesicht. »Ich kann nur hoffen, dass du recht hast. Arko konntest du in den Stall stellen und vergessen, als du das Interesse an ihm verloren hattest.« Plötzlich huschte ein Schatten des Zweifels über ihre Gesichtszüge. »Mit Graf Sygifrid bist du verbunden, bis dass der Tod euch scheidet. Denk an deine Mutter, und erinnere dich immer daran, dass er nicht eine deiner Launen ist ...«

»Bitte, liebe Bertrada ... nicht wieder deine Moralpredigten«, hob Genovefa abwehrend ihre Hände. »Lass mich nur glücklich sein.«

»Ach, Täubchen ... das ist doch alles, was ich in meinem Leben je gewollt habe: Dass du glücklich bist. Ich verspreche dir, ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, dass es auch so bleibt.«

»Weißt du eigentlich, wie er an Aldebaran gekommen ist?«, fragte Genovefa. Bertrada erschien es, als hätte ihr Schützling überhaupt nicht zugehört. »Er ist die Beute aus einem Kriegszug im aquitanischen Reich. Den hat Sygifrid in jungen Jahren an der Seite von König Chilperich mitgemacht. Daher hat er auch seine Narbe. Ich glaube, Golo hat ihm damals das Leben gerettet.«

Bertrada beugte sich zu ihrer Herrin hinüber. »Trotzdem: Golo kann niemandem in die Augen schauen. Verschlagen wirkt er. Ich glaube, ich werde ihm nie über den Weg trauen.«

»Und außerdem magst du keine hageren Männer«, sagte Genovefa abwiegelnd. »Er hat an der Seite von Sygifrid gekämpft und er ist der treueste Ritter des Grafen. Als solchen achte ich ihn. Das solltest du auch lernen. Das sind die Leute, mit denen wir in Zukunft Umgang haben werden. Und dies hier ist das Land, das unsere Heimat sein wird.«

Bertrada zog die Schultern hoch und verdrehte die Augen: »Ich glaube, in Brabant hat es mir trotzdem besser gefallen.«

»Ach, es ist doch alles so neu und aufregend!«, zog Genovefa die Vorhänge des über die Straße rumpelnden Kastenwagens weit zur Seite.

Sie blinzelte in die Morgensonne, sog die von Blütendüften geschwängerte Frühlingsluft ein.

»Gib's doch schon zu, es ist wirklich schön hier!«

Bertrada zuckte mit den Schultern. »Ich weiß ja, dass du es nicht erwarten konntest, deinem Vaterhaus Lebewohl zu sagen. Und glaub' mir, ich kann dich verstehen. Aber für mich ist es etwas anderes.«

»Ich will nur, dass du meine Freude teilst.«

»Ach, freu' dich nur!«, seufzte Bertrada. Die Amme wollte sich aber offenbar keinesfalls von Genovefas Euphorie anstecken lassen. »Bertrada, ich könnte tausend Dankgebete gen Himmel schicken, dass die Muttergottes meine Bitten erhört hat!«

Genovefa konnte sich kaum noch an alle ihre Befürchtungen und Ängste erinnern, die sie mit ihrer Amme in der Nacht vor Sygifrids Ankunft geteilt hatte ...

Genovefa und Bertrada beteten in der besagten Nacht gemeinsam in der dunklen Kapelle der väterlichen Burg. Das Gemäuer wurde vom Schein der beiden Windlichter, die sie mitgebracht hatten, in ein flackerndes Zwielicht getaucht.

»Gnade mir Gott«, sagte Graf Ugoberts Tochter ein übers andere Mal. »Was wird sein, wenn er erst mein Gemahl ist? Ich bin ihm ausgeliefert auf Gedeih und Verderb.«

Die Nacht draußen war die bisher wärmste des Frühlings hier in Brabant, aber in der Burgkapelle hielt sich noch immer die Knochenkälte des Winters. Bertrada nahm ihren Schützling in den Arm, schwieg aber. Sie wusste wie Genovefa, was man sich vom Pfalzgrafen Sygifrid dem Hörensagen nach erzählte: Dass er ein stattlicher Krieger sei, reich an Land und an Hörigen und erprobt in Kämpfen sowohl mit den Sarazenen als auch mit den heidnischen Sachsen; dass er aber zugleich ein unzivilisierter, rauer Kerl sei, der sich nichts aus Süßholzgeraspel machte und für den eine Frau fast wie eine Kriegsbeute war. Genovefa jedoch pflegte ihrerseits gewöhnlich den Umgang mit Söhnen aus Familien, die...
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Autor

Günter Ruch (1956-2010), wurde in Sinzig am Rhein geboren, studierte in Bonn mittelalterliche Geschichte und arbeitete später als Journalist, Grafiker, Fotograf und Autor.Bei dotbooks erschienen Günter Ruchs hervorragend recherchierten und mitreißend erzählten historischen Romane »Das Geheimnis des Wundarztes«, »Gottes Fälscher« und »Genovefa - Das Herz einer Gräfin«.