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Die Wilden Hühner 5. Die Wilden Hühner und die Liebe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
192 Seiten
Deutsch
Dressler Verlagerschienen am21.02.2019
Mädels, verbündet euch! Deutschlands beliebteste Mädchen-Bande jetzt farbig illustriert. Liebe ist schön, aber kompliziert. Sprottes Mama z. B. kann sich nicht entscheiden, ob sie wieder heiraten soll oder nicht. Trude entdeckt ihre Vorliebe für schwarze Locken. Frieda muss sich mit einer Wochenendfreundschaft herumärgern. Und Wilmas erste Liebe ist ein Mädchen.

Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinderbuchautorin. Heute lebt sie in Volterra, Italien, doch ihre Karriere als Autorin und Illustratorin begann in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafik-Studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin. Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie selbst an zu schreiben. Zu ihren großen Erfolgen zählen die 'Drachenreiter'-Romane, die Reihe 'Die Wilden Hühner' und 'Herr der Diebe', mit dem sich Cornelia Funke auch international durchsetzte. Mit ihrer Tintenwelt-Trilogie und der Spiegelwelt-Serie eroberte Cornelia Funke weltweit die Bestsellerlisten. Über 60 Bücher hat Cornelia Funke mittlerweile geschrieben, die in mehr als 50 Sprachen erschienen sind. Zahlreiche Titel wie z.B. 'Hände weg von Mississippi', 'Herr der Diebe', 'Die Wilden Hühner' und 'Tintenherz' wurden verfilmt. Aber auch in Preisen und zahlreichen Auszeichnungen spiegeln sich ihre Beliebtheit und ihr Einfluss wider. Florentine Prechtel studierte in Mönchengladbach, Karlsruhe und Freiburg klassische Malerei und Bildhauerei. Nach künstlerisch spannenden und anregenden Stationen in Berlin, Barcelona und Rom illustriert sie heute Kinderbücher. Sie lebt mit ihrer Familie in Freiburg im Breisgau.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,00
BuchGebunden
EUR16,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMädels, verbündet euch! Deutschlands beliebteste Mädchen-Bande jetzt farbig illustriert. Liebe ist schön, aber kompliziert. Sprottes Mama z. B. kann sich nicht entscheiden, ob sie wieder heiraten soll oder nicht. Trude entdeckt ihre Vorliebe für schwarze Locken. Frieda muss sich mit einer Wochenendfreundschaft herumärgern. Und Wilmas erste Liebe ist ein Mädchen.

Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinderbuchautorin. Heute lebt sie in Volterra, Italien, doch ihre Karriere als Autorin und Illustratorin begann in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafik-Studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin. Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie selbst an zu schreiben. Zu ihren großen Erfolgen zählen die 'Drachenreiter'-Romane, die Reihe 'Die Wilden Hühner' und 'Herr der Diebe', mit dem sich Cornelia Funke auch international durchsetzte. Mit ihrer Tintenwelt-Trilogie und der Spiegelwelt-Serie eroberte Cornelia Funke weltweit die Bestsellerlisten. Über 60 Bücher hat Cornelia Funke mittlerweile geschrieben, die in mehr als 50 Sprachen erschienen sind. Zahlreiche Titel wie z.B. 'Hände weg von Mississippi', 'Herr der Diebe', 'Die Wilden Hühner' und 'Tintenherz' wurden verfilmt. Aber auch in Preisen und zahlreichen Auszeichnungen spiegeln sich ihre Beliebtheit und ihr Einfluss wider. Florentine Prechtel studierte in Mönchengladbach, Karlsruhe und Freiburg klassische Malerei und Bildhauerei. Nach künstlerisch spannenden und anregenden Stationen in Berlin, Barcelona und Rom illustriert sie heute Kinderbücher. Sie lebt mit ihrer Familie in Freiburg im Breisgau.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783862721047
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum21.02.2019
Reihen-Nr.5
Seiten192 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4167537
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Sprottes Mutter fuhr zu schnell. Eine rote Ampel hatte sie schon überfahren, und die, auf die sie jetzt zufuhr, stand auch schon eine gefährlich lange Weile auf Gelb.

»Das schaffst du nicht!«, sagte Sprotte. Draußen schlenderten die Leute im T-Shirt an den Schaufenstern vorbei, und der Himmel über den Häusern war so blau, als hätte ihn jemand frisch angestrichen. Dieser Tag war höchstens zum Eisessen gemacht, aber bestimmt nicht, um irgendein verdammtes â¦

»Natürlich schaff ich das.« Ihre Mutter gab noch einmal Gas, aber sie schaffte es nicht - und musste so scharf bremsen, dass Sprotte der Gurt in die Schulter schnitt.

»Mam! Willst du deinen Führerschein loswerden? Du kommst sowieso zu spät.«

Ihre Mutter sah in den Rückspiegel und leckte sich etwas Lippenstift von den Vorderzähnen. »Ach ja? Und wer ist schuld, dass wir so spät dran sind? Wer musste unbedingt noch schnell mit sämtlichen Freundinnen telefonieren und eine halbe Stunde nach einer zerschlissenen Tigerhose suchen, mit der kein normaler Mensch mehr auf die Straße gehen würde?«

Sprotte strich über ihre Hose, die wirklich schon bessere Tage gesehen hatte, und sah aus dem Wagenfenster. Das Taxi roch nach kaltem Rauch und fremden Leuten. »Ich hab eben keine Lust, mir Brautkleider anzugucken. Und früher hast du von so was auch nichts gehalten. Bevor â¦« Sie sprach den Satz nicht zu Ende: bevor der Klugscheißer aufgetaucht ist, bevor das Gerede mit dem Heiraten losging, als auf unserem Klo noch keiner Autozeitschriften las und ich noch das große Zimmer hatte. Sprotte musste das alles nicht aussprechen. Ihre Mutter wusste sowieso, was ihr im Kopf herumging, und das schlechte Gewissen, das sie deswegen hatte, verbesserte ihre Laune nicht gerade. Sie warf einen grimmigen Blick in den Rückspiegel und zupfte sich die Haare aus der Stirn.

»Entschuldige, dass ich meine Meinung geändert habe! So was würde dir natürlich nie passieren! Mein Gott, ich wollte eben, dass du dabei bist! Dass du mir beim Aussuchen hilfst! Du sagst mir doch sonst auch immer, was ich anziehen soll.«

Die Ampel sprang auf Grün, und der Fahrer hinter ihnen, ein kleiner, kahlköpfiger Kerl, der kaum über sein Steuer gucken konnte, hupte, als Sprottes Mutter nicht sofort losfuhr.

»Ja, ja, ich fahr ja schon. Sieh dir diesen Giftzwerg an. Überall sind sie, alles Giftzwerge.«

Ihre Mutter wechselte so abrupt die Fahrbahn, dass ihr der Kahlkopf den nackten Finger zeigte, aber sie bemerkte es nicht mal. Seit Tagen war sie nun schon so - seit sie und der Klugscheißer den Hochzeitstermin festgelegt hatten.

»Ich versteh s immer noch nicht.« Sprotte hatte sich geschworen, nicht wieder damit anzufangen, aber sie konnte es einfach nicht lassen. »Warum musst du ihn heiraten? Es reicht doch schon, dass er jeden zweiten Tag -« Sie biss sich auf die Lippen. Schluss.

Ihre Mutter umklammerte das Lenkrad so fest, dass ihre Knöchel ganz weiß waren. Als ob Sprotte nicht genau wusste, dass der Klugscheißer auf die Idee gekommen war. Er war ganz verrückt aufs Heiraten und alles, was dazugehörte, und deshalb mussten sie sich an diesem wunderbaren, frühlingswarmen, himmelblauen Nachmittag Brautkleider ansehen. Dabei hatte Sprottes Mutter höchstens fünfmal in ihrem Leben einen Rock getragen, von einem Kleid ganz zu schweigen.

»Er sagt, er möchte mich einfach gern in so einem Ding sehen«, murmelte sie. »Er sagt, ich werde wunderbar darin aussehen.«

Sprotte konnte sich vorstellen, wie er dreingeblickt hatte, als er das gesagt hatte. Wenn der Klugscheißer romantisch wurde, bekam er diesen unglaublich lächerlichen Gesichtsausdruck - als schmelze sein Gesicht vor Rührung wie ein Stück Butter in der Sonne. Mit dem Gesichtsausdruck konnte er Sprottes Mutter zu allem überreden, sogar zu einer weißen Hochzeit mit allem Drum und Dran, wie er es gern ausdrückte.

Seit fast einem Jahr war sie nun schon mit ihm zusammen. Noch nie hatte sich ein Mann so dauerhaft bei ihnen eingenistet. Seine Autozeitschriften lagen neben dem Klo, seine Haare hingen in der Bürste und beim Frühstück aß er Sprotte die Nutella weg. Ganz eingezogen war er noch nicht bei ihnen. Zwei, drei Tage die Woche schlief er noch in seiner eigenen Wohnung, falls man das eine Wohnung nennen konnte, direkt über seiner Fahrschule, aber nach der Hochzeit würde sich das natürlich auch ändern. In Vorbereitung auf diesen großen Tag hatte Sprotte ihr Zimmer räumen müssen, weil das Ehebett, das der Klugscheißer ausgesucht hatte, nicht in das Zimmer passte, in dem ihre Mutter bisher geschlafen hatte.

Sprotte stemmte die Füße gegen das Armaturenbrett. Da war der Laden. Er war nicht allzu groß. Im Schaufenster standen zwei brautkleidweiße Puppen, die mit leerem Lächeln in den Frühling hinausblickten, und vor der Tür wartete schon der Klugscheißer. Er sah gerade auf die Uhr, als sie an ihm vorbeifuhren.

»Ich werd zu spät kommen!«, sagte Sprotte, als ihre Mutter am Straßenrand einparkte. Das kam auch noch dazu. Um fünf Uhr war sie mit Fred verabredet. Sie wollten ins Kino gehen, zusammen mit Frieda. »Wehe, du kommst wieder zu spät!«, hatte Fred ihr heute Morgen in der Schule gedroht. »Dann geh ich mit Frieda allein ins Kino und wir setzen uns in die hinterste Knutschreihe.« Sprotte hatte ihn dafür gekniffen und gelacht. Schließlich war es albern, eifersüchtig auf die beste Freundin zu sein. Aber manchmal ist man albern, auch wenn man es nicht will. Und Fred und Frieda trafen sich zurzeit ziemlich häufig, weil Fred Mathe-Nachhilfe brauchte und Melanie Frieda dafür vorgeschlagen hatte. Heute war so ein Nachhilfetag - und Sprotte wollte wirklich nicht zu spät ins Kino kommen. Nicht wegen ein paar dämlicher weißer Kleider.

Der Klugscheißer trug natürlich wieder einen seiner grässlichen Musterpullover (SRPs nannte Fred sie: Sportreporterpullover), und wahrscheinlich stand er sich schon eine ganze Weile vor dem Laden die Beine in den Bauch, denn er war immer pünktlich, das heißt, eigentlich war er immer zu früh, mindestens eine Viertelstunde.

Er schien genauso nervös zu sein wie Sprottes Mutter. Ständig fuhr er sich mit der Hand durchs Haar, es stand schon in alle Richtungen. »Na endlich!«, rief er ihnen entgegen. »Ich dachte schon, ihr kommt nicht.«

»Du meine Güte, ich hoffe, diese Minutenzeterei gibt sich noch!«, flüsterte Sprottes Mutter ihr zu, während sie auf ihn zugingen. »Vielleicht sollte ich ihm die Uhr verstellen, damit er auch mal zu spät kommt. Was hältst du von der Idee?«

Sprotte verkniff sich ein Kichern. Auf dieselbe Idee war sie auch schon gekommen.

»Was grinst ihr so?« Der Klugscheißer musterte sie misstrauisch, als sie neben ihm standen. »Habt ihr zwei wieder über mich gelästert?«

»Nein, kein Wort, kein Sterbenswörtchen!«, antwortete Sprottes Mutter und gab ihm einen Kuss.

 

Sprotte hasste es, einzukaufen. Es langweilte sie zu Tode, von Geschäft zu Geschäft zu gehen und in irgendwelchen Umkleidekabinen in schlecht sitzende Hosen zu steigen. Manchmal nahm Frieda sie mit - oder Melanie -, wenn die zwei der Meinung waren, dass ihr Oberhuhn mehr als eine zerschlissene Tigerhose und eine Reithose mit Beulenknien besitzen sollte. Melanie versuchte immer wieder, Sprotte auf den Geschmack zu bringen. Für sie gab es nichts Schöneres auf der Welt, als Hunderte von Kleiderständern nach einem einzigen T-Shirt zu durchforsten, aber Sprotte würde so etwas immer für Zeitverschwendung halten.

Besonders furchtbar fühlte sie sich in Geschäften, in denen man nach seinen Wünschen gefragt wurde, kaum dass man durch die Tür kam. Der Laden hier war eindeutig einer von dieser Sorte. Die Luft hinter der schweren Tür roch noch süßlicher als das Parfüm, mit dem Melanie sich einnebelte, wenn sie mit einem Jungen verabredet war. Sie waren die einzigen Kunden und die Verkäuferin hatte offenbar schon auf sie gewartet. Sprotte setzte sich auf einen der rot gepolsterten Stühle, die mit dem Rücken zum Schaufenster standen, und musterte die brautverkleideten Puppen, während die Verkäuferin ihre Mutter und den Klugscheißer durch den Laden führte.

Sprotte seufzte. Melanie würde keine Ruhe geben, bevor sie ihr jede einzelne Rüsche beschrieben hatte. Gelangweilt beugte sie sich über die Stuhllehne und strich mit den Fingern über das Kleid, das die blonde Schaufensterpuppe trug. Wie steif der Stoff sich anfühlte. Sprotte konnte Melanies Stimme förmlich hören: Wie lang war der Rock, Sprotte? Wie tief war der Ausschnitt? Nun sag schon. Die anderen Wilden Hühner würden nicht halb so interessiert sein, im Gegenteil - Wilma würde lästern, Frieda würde abwesend vor sich hin blicken und wahrscheinlich an Maik, ihren Freund, denken, und Trude, ja, Trude würde vermutlich diesen verklärten Gesichtsausdruck bekommen und etwas wie »Ach, wie romantisch!« hauchen.

»Sprotte!«

Sprotte fuhr aus ihren Gedanken hoch. Ihre Mutter stand vor ihr, in einem schneeweißen Irgendwas mit Rüschen und Stoffrosen an den Ärmeln, während die Verkäuferin mit einem eingefrorenen Lächeln auf dem Gesicht um sie herumhuschte und das Kleid zurechtzupfte. Sprotte kam sie vor wie eine der Hennen, die bei dem Wohnwagen, der den Wilden Hühnern als Bandenquartier diente, in ihrem maschendrahtumzäunten Auslauf herumpickten. Wenn man ihnen Löwenzahn zuwarf, rannten sie einem genauso hektisch um die Beine, wie diese Verkäuferin es bei Sprottes Mutter tat.

»Also, mir gefällt es!« Der Klugscheißer ließ sich auf den Stuhl neben Sprotte fallen. Er blickte ihre Mutter mit so verklärter Miene an, als wünschte er sich, sie würde...
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Autor

Cornelia Funke, eine der bekanntesten deutschen Autorinnen von Kinder- und Jugendliteratur, hat erst nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafikstudium angefangen zu schreiben. Texte zu Bilderbüchern, Bücher zum Vorlesen, für Leseanfänger und Leseratten entstanden und wurden zum größten Teil auch von ihr selbst illustriert; einige ihrer Romane sind Familienbücher im besten Sinne. Zu großen internationalen Erfolgen wurden Herr der Diebe, Drachenreiter sowie die Tintenwelt-Trilogie, Tintenherz, Tintenblut und Tintentod.
Auch Ehrungen und Preise gibt es für Cornelia Funke nicht nur in Deutschland (schließlich sind ihre Bücher inzwischen in mehr als 40 Sprachen erschienen), Verfilmungen sind geplant und realisiert, und ihre Fans warten stets sehnsüchtig auf das jeweils nächste Buch und sorgen dann für den Sprung auf die Bestsellerlisten.
Cornelia Funke lebt inzwischen mit ihrer Familie in Los Angeles, Kalifornien.

Florentine Prechtel studierte in Mönchengladbach, Karlsruhe und Freiburg klassische Malerei und Bildhauerei. Nach künstlerisch spannenden und anregenden Stationen in Berlin, Barcelona und Rom illustriert sie heute Kinderbücher. Sie lebt mit ihrer Familie in Freiburg im Breisgau.