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Der dunkle Krieg von Midkemia 3 - Der Zorn des Gottes

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
592 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am17.02.2020
Der Klassiker der heroischen Fantasy in überarbeiteter Neuausgabe!
Schreckliche Zeiten sind auf Midkemia und Kelewan ausgebrochen. Beide Welten werden von einem großen Krieg erschüttert, der alles zu verwüsten droht. Nur der mächtige Magier Pug hat noch die Kraft, die Kämpfe zu beenden und die Welten vor der Vernichtung zu bewahren. Seine Mission führt ihn und seine Gefährten tief ins Reich der blutdürstigen Dasati. Noch nie ist jemand lebendig von dort zurückgekehrt. Doch Pug hat keine Wahl, der Preis für sein Versagen wäre zu hoch ...
Der vorliegende Roman ist bereits erschienen unter dem Titel: »Die Erben von Midkemia 6: Der verrückte Gott«.

Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.
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Produkt

KlappentextDer Klassiker der heroischen Fantasy in überarbeiteter Neuausgabe!
Schreckliche Zeiten sind auf Midkemia und Kelewan ausgebrochen. Beide Welten werden von einem großen Krieg erschüttert, der alles zu verwüsten droht. Nur der mächtige Magier Pug hat noch die Kraft, die Kämpfe zu beenden und die Welten vor der Vernichtung zu bewahren. Seine Mission führt ihn und seine Gefährten tief ins Reich der blutdürstigen Dasati. Noch nie ist jemand lebendig von dort zurückgekehrt. Doch Pug hat keine Wahl, der Preis für sein Versagen wäre zu hoch ...
Der vorliegende Roman ist bereits erschienen unter dem Titel: »Die Erben von Midkemia 6: Der verrückte Gott«.

Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641248796
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum17.02.2020
Reihen-Nr.3
Seiten592 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1945 Kbytes
Artikel-Nr.4310808
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Die Flucht

Miranda schrie. Das mörderische Brennen in ihrem Kopf ließ einen winzigen Augenblick nach, und in diesem Moment fand sie, was sie gesucht hatte. Der Großteil ihres Bewusstseins war damit beschäftigt, ihre Willenskraft gegen jene einzusetzen, die sie gefangen hatten, aber ein winziges Fragment - ein disziplinierter Bruchteil ihres Bewusstseins - hatte auf der Lauer gelegen. An all diesen Tagen von Verhören und Untersuchungen hatte sie jede noch so kleine Pause genutzt, um diesen einen Splitter ihres Intellekts abzutrennen und sich so über den blendenden Schmerz hinwegzusetzen und zu beobachten. Bei den letzten vier Begegnungen mit den Todespriestern der Dasati hatte sie diese Distanz zu sich selbst geschaffen und ihren Körper gezwungen, den Schmerz zu ertragen.

Er war da, das wusste sie. Entzündete Nerven protestierten gegen die fremden Energien, die über die Oberfläche ihres Geistes zuckten, prüften, tasteten, Einsicht in ihr tiefstes Wesen suchten. Aber sie hatte schon vor Jahrhunderten gelernt, körperlichen Schmerz zu ignorieren. Die geistigen Angriffe waren schwieriger, denn sie wandten sich gegen die Wurzel ihrer Macht, die einzigartige Intelligenz, die sie zur besten Magierin ihres Heimatplaneten machte.

Diesen Dasati-Priestern ging jegliche Subtilität ab: Sie hatten ihre Gedanken aufgerissen wie ein Bär einen Baumstumpf, wenn er nach Honig sucht. Ein schwächerer Geist wäre schon beim ersten derartigen Angriff vollkommen ausgelöscht worden. Nach der dritten dieser Attacken war von Miranda so wenig übrig, dass sie beinahe zur Idiotin geworden wäre. Aber sie hatte sich gewehrt, und das Wissen, dass es ohne Überleben keinen Sieg gab, hatte sie dazu gebracht, ihre beträchtlichen Talente zuerst auf das Durchhalten zu konzentrieren, dann auf Einsicht.

Ihre Fähigkeit, die schrecklichen Angriffe beiseitezuschieben und sich auf diesen winzigen Splitter von Wissen, den sie sich verschafft hatte, zu konzentrieren, verhinderte, dass sie den Verstand verlor. Ihre Entschlossenheit, aus der Gefangenschaft zu fliehen und mit diesem Wissen nach Hause zurückzukehren, gab ihr ein Ziel.

Nun stellte sie sich bewusstlos, ein neuer Trick im Kampf gegen ihre Gegner. Solange die Todespriester nicht über ausgefeiltere Fähigkeiten verfügten als jene, die sie bisher demonstriert hatten, würden sie nicht bemerken, dass sie sich verstellte, und sie hielten sie für bewusstlos. Dieser angebliche Mangel an Bewusstsein war ihre erste erfolgreiche Aktion, seit man sie gefangen genommen hatte. Sie wagte nur gerade genug körperliches Bewusstsein, dass ihr Atem langsam und flach blieb, obwohl sie annahm, dass die Todespriester, die sie studierten, nicht genug über Menschen wussten, um zu verstehen, welche körperlichen Funktionen sie überwachen sollten.

Nein, ihr Kampf fand im Kopf statt, und dort würde sie früher oder später siegen. Sie hatte mehr über die Leute gelernt, die sie gefangen hatten, als diese über sie, da war sie ganz sicher.

Einzeln konnten die Dasati sich nicht mit ihr anlegen - sie hätten nicht einmal einen von Mirandas fortgeschritteneren Schülern besiegen können. Ohne die Falle, die Leso Varen ihr gestellt hatte, um ihr die Orientierung zu nehmen, wäre sie wahrscheinlich leicht mit den beiden Todespriestern fertiggeworden. Aber sie durfte Varen nicht unterschätzen, er war ein Nekromant mit jahrhundertelanger Erfahrung, und allein würde es Miranda schwerfallen, ihn zu besiegen: Soweit sie wusste, war schon dreimal einer seiner Körper getötet worden, von einer Gruppe, die ihn zudem noch überrascht hatte, und dennoch hatte er überlebt. Varen zusammen mit den Todespriestern - das war zu viel für sie gewesen.

Nun wusste sie, was diese Todespriester waren - eine Art Nekromant. Ihr Leben lang hatte Miranda Priestermagie ignoriert, wie es die meisten Magier von Midkemia taten, sie als eine Manifestation der Macht der Götter betrachtet. Nun bedauerte sie das. Ihr Mann Pug war der einzige Magier in ihrer näheren Umgebung, der ein wenig vertraut mit Priestermagie war und versucht hatte, so viel wie möglich darüber in Erfahrung zu bringen, obwohl die diversen Orden auch untereinander zur Geheimniskrämerei neigten. Er hatte viel über diese dunkelste Form der Magie gelernt, weil er es mehrmals mit pantathianischen Schlangenpriestern zu tun gehabt hatte, einer Todessekte mit ihren ganz eigenen verrückten Ambitionen. Mehrmals hatte er ihre Versuche vereitelt, die ganze Welt in Aufruhr zu versetzen.

Miranda hatte nur Bruchstücke von Diskussionen über dieses Thema aufgeschnappt. Jetzt wünschte sie sich, sie hätte besser zugehört.

Dennoch lernte sie jeden Moment mehr. Die Todespriester waren bei ihren Nachforschungen ungeschickt und ungenau und offenbarten dabei mehr von ihrem eigenen magischen Wesen, als sie über das ihre erfuhren. Dieser Mangel an Subtilität wirkte sich zu Mirandas Vorteil aus.

Sie hörte, wie sie gingen, hielt die Augen aber weiterhin geschlossen, während sie langsam das Bewusstsein in die oberen Ebenen ihres Geistes zurückkehren ließ und sich dabei fest an alles klammerte, was sie gerade neu erfahren hatte. Dann kehrte die Klarheit zurück, und mit ihr kamen die Schmerzen. Miranda kämpfte gegen den Drang an zu schreien und benutzte tiefes Atmen und geistige Disziplin, um mit dem Schmerz fertigzuwerden.

Sie lag auf einer Steinplatte, aber selbst dieser Stein hatte sein ganz eigenes bösartiges Wesen, eine für Miranda fremde Energie. Ihn auch nur zu berühren war unangenehm, und man hatte Miranda unbekleidet darauf festgeschnallt. Schweiß lief ihr in Strömen über den ganzen Körper, und ihr war übel. Ihre Muskeln drohten zu verkrampfen, und sie konnte diese zusätzlichen Schmerzen wirklich nicht gebrauchen. Sie benutzte jeden Trick, den sie kannte, um ihre Selbstbeherrschung zu steigern, sich zu beruhigen und die Schmerzen von sich wegzutreiben.

Beinahe eine Woche war sie nun schon von den Dasati untersucht worden und hatte dabei Demütigungen und Pein ertragen, während die Todespriester versuchten, so viel wie möglich über sie und die Menschheit herauszufinden. Sie war insgeheim dankbar für die ungeschickte Herangehensweise ihrer Feinde, und sie hatte dadurch zwei wichtige Erkenntnisse erhalten: Diese Dasati hatten keine Erfahrung mit menschlicher Tücke, und sie unterschätzten sie gewaltig.

Sie schob ihre Spekulationen über die Dasati beiseite und wandte die Aufmerksamkeit ihren Fluchtmöglichkeiten zu. Nachdem sie von Leso Varen und den Todespriestern gefangen genommen worden war, hatte sie rasch begriffen, dass es das Beste war, ihren Folterern gerade genug zu verraten, um das, was sie ansonsten sagte, glaubwürdig erscheinen zu lassen. Varen, dessen bösartiges Bewusstsein derzeit den Körper eines Tsurani-Magiers namens Wyntakata bewohnte, war seit ihrer Gefangennahme nicht wieder erschienen, wofür sie dankbar war, denn seine Anwesenheit hätte den Dasati nur Vorteile verschafft. Sie wusste, dass Varen seine eigenen verrückten Pläne hatte und nur so lange ein Verbündeter der Dasati bleiben würde, wie es ihm nutzte. Ihn interessierte nur sein eigener Erfolg, nicht der kranke Ehrgeiz dieses fremden Volkes.

Sie öffnete die Augen. Wie erwartet, waren die Dasati gegangen. Einen Moment lang hatte sie sich Sorgen gemacht, dass einer vielleicht schweigend und reglos zurückgeblieben war, um sie zu beobachten. Manchmal sprachen sie freundlich mit ihr, als würden sie sich mit einem Gast unterhalten, zu anderen Zeiten übten sie körperliche Gewalt aus. Es schien wenig Muster oder Sinn hinter ihrem Vorgehen zu geben.

Zuerst hatten die Todespriester ihr ihre Kräfte gelassen, denn sie waren vollkommen von sich überzeugt und hatten sehen wollen, wozu Miranda imstande war. Aber am vierten Tag ihrer Gefangenschaft hatte sie einen Todespriester mit der vollen Wut ihrer Magie angegriffen, als dieser sich herausgenommen hatte, ihren nackten Körper zu berühren. Danach hatten die Dasati sie mit einem Zauber belegt, der jeden ihrer Versuche, ihre Magie anzuwenden, vereitelte.

Die kreischenden Nerven in jedem Zoll ihres Körpers erinnerten sie daran, dass die physischen Folgen ihrer Folter nicht verschwunden waren. Sie holte lange und tief Luft und nutzte all ihre Fähigkeiten, um den Schmerz zu lindern.

Sie überlegte, ob das, was sie gerade von ihren Feinden gelernt hatte, der Wahrheit entsprach oder ob sie sich nur an eine leere Hoffnung klammerte. Sie zwang sich, auf neue Art zu denken, setzte einen kleinen Zauber ein und sprach dabei die Worte so leise, dass kaum ein Laut zu hören war. Die Schmerzen sickerten tatsächlich langsam aus ihr heraus. Endlich hatte sie entdeckt, wonach sie gesucht hatte.

Sie schloss die Augen und stellte sich noch einmal das Bild vor, das sie bei der Folter vor Augen gehabt hatte. Sie wusste intuitiv, dass sie etwas äußerst Wichtiges entdeckt hatte, aber ihr war immer noch nicht vollkommen klar, um was es sich handelte. Einen Augenblick wünschte sie, irgendwie mit Pug oder seinem Freund Nakor in Kontakt treten zu können, denn beide hatten mehr Einsichten in das Wesen der Magie als sie selbst, bis hin zu den Grundlagen der Energien, die Magier nutzten - was Nakor beharrlich als »Stoff« bezeichnete.

Sie lächelte dünn und holte noch einmal tief Luft. Sie hätte gelacht, wären ihre Schmerzen nicht immer noch so heftig gewesen.

Nakor wäre entzückt gewesen über ihre neuen Informationen über das Reich der Dasati: Der »Stoff« dieser Ebene war ähnlich wie die Energien, die jeder Magier auf der Insel des Zauberers kannte, aber es war ... Wie würde Nakor es ausdrücken?, fragte sie sich. Es war verdreht. Es...

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Autor

Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.