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Geliebte Hasardeurin

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
219 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am28.02.20201. Aufl. 2020
London, 1795: Die reizende Deborah Grantham ist als Waise aufgewachsen und wohnt bei ihrer Tante, die einen Spielsalon besitzt. Dort hilft sie als weiblicher Croupier aus und richtet in den Herzen der jungen Lords ebensolche Verheerungen an, wie in ihren Brieftaschen. Als sich der junge Lord Adrian Mablethorpe in Deborah verliebt und sie zu seiner Frau machen will, ist die High Society entsetzt. Adrians Onkel setzt alles daran, diese unpassende Verbindung zu verhindern ...

'Geliebte Hazardeurin' (im Original: 'Faro's Daugther') ist ein charmanter Regency-Liebesroman, der nicht nur fesselnde Unterhaltung bietet, sondern dem Leser auch die historische Epoche näherbringt. Jetzt als eBook bei beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

'Georgette Heyer interessiert sich vor allem für die Vermählung zweier Geister, nicht für vier nackte Beine in einem Bett - und das ist einer der Gründe für ihren anhaltenden Erfolg.' Jane Aiken Hodge



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Produkt

KlappentextLondon, 1795: Die reizende Deborah Grantham ist als Waise aufgewachsen und wohnt bei ihrer Tante, die einen Spielsalon besitzt. Dort hilft sie als weiblicher Croupier aus und richtet in den Herzen der jungen Lords ebensolche Verheerungen an, wie in ihren Brieftaschen. Als sich der junge Lord Adrian Mablethorpe in Deborah verliebt und sie zu seiner Frau machen will, ist die High Society entsetzt. Adrians Onkel setzt alles daran, diese unpassende Verbindung zu verhindern ...

'Geliebte Hazardeurin' (im Original: 'Faro's Daugther') ist ein charmanter Regency-Liebesroman, der nicht nur fesselnde Unterhaltung bietet, sondern dem Leser auch die historische Epoche näherbringt. Jetzt als eBook bei beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

'Georgette Heyer interessiert sich vor allem für die Vermählung zweier Geister, nicht für vier nackte Beine in einem Bett - und das ist einer der Gründe für ihren anhaltenden Erfolg.' Jane Aiken Hodge



Details
Weitere ISBN/GTIN9783732589142
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum28.02.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Reihen-Nr.13
Seiten219 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4910241
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 2

Mr. Ravenscar wurde es erspart, auf seinen Namen und Reichtum zu pochen, da er vor dem Haus der Lady Bellingham auf dem St. James Square einen Bekannten traf, der sich bereit erklärte, ihn bei der Dame des Hauses einzuführen. Mr. Bakeley Crewe sagte vorher, das alte Mädchen werde begeistert sein, ihn willkommen zu heißen, er versicherte ihm, dass korrekt gespielt werde, dass der Wein recht erträglich sei und die Soupers die besten in ganz London. Außerdem wäre es Lady Bellingham gelungen, Mrs. Sturt und Mrs. Hobart völlig in den Schatten zu stellen. Die Türe wurde ihnen von einem kräftigen Individuum mit groben Gesichtszügen und einem richtigen Boxerohr geöffnet. Sie betraten die weite Halle. Mr. Crewe nickte dem Türsteher auf familiäre Art zu und sagte kurz: «Ein Freund von mir, Wantage.»

Mr. Wantage starrte den Fremden mit beifälligem und nachdenklichem Interesse an, ehe er sich anschickte, ihm aus dem Mantel zu helfen. Mr. Ravenscar erwiderte das Interesse mit Zinsen. «Wann haben Sie im Ring gekämpft?», fragte er.

Mr. Wantage schien hocherfreut. «Ach, das ist jetzt lange vorbei», sagte er. «Genau gesagt, bevor ich in die Armee eintrat. Komisch, dass Sie es sogleich gemerkt haben.»

«Das war nicht schwer», erwiderte Mr. Ravenscar und schob seine Spitzenmanschetten zurecht.

«Ich habe mir gedacht, Sir, dass auch Sie sich ausgepellt sehr vorteilhaft ausnehmen würden», bemerkte Mr. Wantage.

Mr. Ravenscar lächelte flüchtig, antwortete aber nicht. Mr. Crewe, der den Sitz seines Satinrocks geprüft und zu seiner Zufriedenheit befunden, die Spitzen zurechtgezupft und seine ganze Erscheinung sorgfältig im Wandspiegel betrachtet hatte, begab sich nun zur Treppe; Ravenscar folgte ihm durch eine Reihe von Salons in den ersten Stock, nachdem er sich umgesehen und festgestellt hatte, dass das Haus mit erstklassigster Eleganz eingerichtet war.

Sie betraten die Spielzimmer durch die erste Türe, an die sie gelangten, und befanden sich in einem Raum, der dem Bassettspiel gewidmet war. Ungefähr ein Dutzend Personen saßen um einen Tisch. Die meisten waren dermaßen mit ihren Karten beschäftigt, dass der Eintritt der Neuankömmlinge unbeachtet blieb. Eine tödliche Stille lastete über dem Raum, in scharfem Gegensatz zu dem lebhaften Getöse, das aus dem anstoßenden Salon drang, in den Mr. Crewe seinen Freund nun geleitete. Es war ein vornehmer Raum, der die Vorderfront des Hauses einnahm. Die Wände waren mit strohfarbenem Seidensatin bespannt und mit einer Reihe von Sesseln und Tischen ausgestattet, auf welchen sich Untersätze für die Geldrollen und die Gläser der Pointierenden befanden. An einem Ende des Zimmers war eine Pharobank in vollem Gang, der eine etwas stark geschminkte Dame in einer purpurfarbenen Seidentoilette und einem reich mit Straußfedern geschmückten Turban präsidierte. Am anderen Ende, näher zum Kamin, hatte sich eine laut lärmende Gesellschaft um einen E.-O.-Tisch versammelt, der von einer hochgewachsenen jungen Frau mit kastanienbraunem Haar, das im Kerzenlicht schimmerte, und einem Paar lachender dunkler Augen unter schmalen gewölbten Brauen, in Gang gehalten wurde. Ihr üppiges Haar war sehr einfach coiffiert, hochgekämmt, und ohne Puder ringelte es sich in weichen Locken. Eine der Locken war, als sie sich über den Tisch beugte, nach vorne gerutscht und lag auf ihrem weißen Busen. Sie sah auf, als Mr. Crewe sich ihr näherte, und Mr. Ravenscar, der sie leidenschaftslos betrachtete, bereitete es keine Schwierigkeiten zu verstehen, weshalb sein junger Verwandter den Kopf in so beklagenswerter Weise verloren hatte. Die Augen der Dame waren die ausdrucksvollsten und schönsten, die er je gesehen. Ihre Wirkung auf einen leicht entflammbaren Jüngling musste, wie er dachte, verheerend sein. Als Kenner weiblicher Reize konnte er nichts anderes tun, als dem Anblick den Miss Grantham bot, Beifall zu zollen. Wahrhaft königlich gewachsen, trug sie ihren Kopf hoch, sie besaß zarte Gelenke und wohlgeformte Fesseln. Sie sah aus, als verfügte sie über eine Menge Humor, und ihre Stimme erwies sich beim Sprechen als dunkel und angenehm. Neben ihr, über eine Sessellehne gebeugt, beobachtete ein Dandy in einem gestreiften Rock und mit gepuderter Perücke das Wirbeln der Roulette auf nachlässig kühle Art; auf der anderen Seite hatte Mr. Ravenscars Cousin für nichts Augen als für Miss Granthams liebliches Antlitz.

Miss Grantham, die bemerkt hatte, dass ein Fremder Mr. Crewe quer durch das Zimmer auf dem Fuße folgte, betrachtete ihn kritisch. Durch den Zwang geschult, einen Mann rasch zu beurteilen, fiel es ihr diesmal jedoch schwer, Mr. Ravenscar richtig zu platzieren. Sein einfacher Rock, das Fehlen jeglicher Juwelen oder Spitzenkrausen deutete nicht auf eine dicke Banknotenrolle; doch sein Gehaben war von einer so unbewussten Sicherheit, als wäre er gewohnt, unbeirrt seinen Weg zu gehen und in jeder Gesellschaft das zu tun, was ihm beliebte. Wenn sie ihn auf den ersten Blick für einen Landjunker gehalten hatte, wurde dieser Eindruck rasch korrigiert. Er mochte zwar sorglos gekleidet sein, aber sie sah sogleich, dass kein Landschneider diesen einfachen Rock angefertigt hatte.

Sie wandte ihren Kopf dem Dandy in mittleren Jahren zu, der sich über die Sessellehne beugte. «Wer ist unser neuer Freund, Mylord? Ein Puritaner, der sich in unsere Mitte verirrt hat?»

Der Dandy hob langsam sein Monokel, dann ließ er es wieder sinken. Unter seiner kunstvollen Maquillage war sein schmales, schönes Gesicht seltsam gefurcht. Seine Brauen hoben sich. «Das ist kein Puritaner, meine Liebe», sagte er mit hoher gelangweilter Stimme. «Das ist in Wirklichkeit eine ungemein fette Taube. Tatsächlich, es ist Ravenscar.»

Diese Erklärung bewirkte, dass sich der Kopf des jungen Lord Mablethorpe mit einem Ruck herumdrehte. Er starrte seinen Cousin ungläubig an, dann stieß er lediglich hervor: «Max!» Aus seinem Ton war Erstaunen mit einer Mischung von Argwohn zu hören. Sein schönes Gesicht errötete knabenhaft und ließ ihn jünger denn je und nicht wenig schuldbewusst erscheinen.

Er erhob sich und sagte in fast verteidigendem Ton: «Ich hatte nicht erwartet, dich hier zu sehen.»

«Warum nicht?», fragte Ravenscar gelassen.

«Ich weiß nicht. Das heißt, ich habe nicht geglaubt ... Kennst du Lady Bellingham?»

«Ich zähle auf Crewe, mich ihr vorzustellen.»

«Oh! Dann hat dich also Crewe hierhergebracht», sagte Seine Lordschaft, ein wenig erleichtert. «Ich habe geglaubt ... zumindest habe ich mich gefragt ... aber das hat nichts zu sagen.»

Mr. Ravenscar betrachtete ihn mit freundlicher Überraschung. «Du scheinst durch meine Ankunft hier völlig unerklärlicherweise irgendwie in Verlegenheit, Adrian. Was habe ich getan, um mir deine Missbilligung zuzuziehen?»

Lord Mablethorpe errötete heftiger denn je und ergriff seinen Arm mit einer raschen, freundschaftlichen Gebärde. «O Max, du Narr! Natürlich hast du nichts getan. In Wirklichkeit bin ich sehr froh, dich hier zu sehen. Ich möchte dich mit Miss Grantham bekannt machen. Deb! Das ist mein Cousin, Mr. Ravenscar. Ich glaube, Sie werden von ihm schon gehört haben. Er ist ein hervorragender Spieler, soviel kann ich Ihnen verraten!»

Als Miss Deborah Grantham dem Blick seiner harten grauen Augen begegnete, konnte sie sich nicht entscheiden, ob er ihr sympathisch war. Sie nahm seine Verbeugung mit einem leichten Knicks zur Kenntnis und sagte achtlos: «Sie sind willkommen, Sir, und befinden sich ganz bestimmt in dem richtigen Haus. Sie kennen Lord Ormskirk, wie ich glaube?» Der ältliche Dandy und Ravenscar tauschten ein Kopfnicken aus.

Ein großer, schlaksiger Mann, auf der andern Seite des Tisches, sagte augenzwinkernd: «Seien Sie nur ja nicht schüchtern, Mr. Ravenscar; wir sind alle äußerst begierig, Ihr Geld zu gewinnen. Aber ich warne Sie, Miss Granthams Glück hält - nicht wahr, mein Liebling? -, und die Bank hat während der letzten Stunde ständig gewonnen.»

«Es ist allgemein üblich, dass die E.-O.-Bank gewinnt», bemerkte eine metallische, leicht höhnische Stimme neben Ravenscar. «Ihr Diener, Ravenscar.»

Mr. Ravenscar, der diese Begrüßung erwiderte, schwor sich insgeheim zu, seinen Cousin aus dieser Gesellschaft, in die er gelockt worden war, zu befreien, und wenn er ihn k. o. schlagen und entführen müsste. Der Earl of Ormskirk, Sir James Filey und - wie ihn sein rascher Blick durch das Zimmer belehrt hatte - alle die abgebrühtesten Spieler, die Pall Mall und seine Umgebung frequentierten, waren keine angemessene Gesellschaft für einen so jungen Menschen, der kaum aus den Windeln heraus war. In diesem Augenblick hätte es Mr. Ravenscar ungemeines Vergnügen bereitet, Miss Grantham gemeinsam mit ihrer Tante am Pranger stehen zu sehen, ebenso wie jede andere brelandière, die grüne junge Leute in diesen eleganten Spielsalons ruinierten.

Nichts von alldem war in seinem Gesicht zu lesen, als er Miss Granthams Einladung akzeptierte, ebenfalls zu pointieren. E.-O.-Tische hatten nicht den...
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