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Lord Sherry

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
596 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am10.04.20182. Aufl. 2018
Der junge Viscount Sheringham, der von seinen Freunden liebevoll spöttisch nur 'Sherry' genannt wird, ist bis über beide Ohren verschuldet. Sein Erbe kann er aber nur früher antreten, wenn er heiratet. Daher macht er kurzerhand der hübschen, aber mittellosen, Hero Wantage einen Heiratsantrag.

Doch bald schon ziehen dunkle Wolken am Ehehimmel auf: Die naive Hero kennt sich mit den Gepflogenheiten der Londoner High Society nicht aus und tappt von einem Fettnäpfchen ins nächste. Obwohl sich in Lord Sherry ein zaghaftes Verantwortungsgefühl für seine Frau regt, ist es mit seinem Einfühlungsvermögen nicht sonderlich weit her. Und nach einer besonders heftigen Auseinandersetzung ist Hero plötzlich spurlos verschwunden ...

'Lord Sherry' (im Original: Friday's Child') ist einer der unterhaltsamsten und amüsantesten Regency Romane von Georgette Heyer. Der charmante Schurke Lord Sherry und sein liebenswertes 'Kätzchen' sichern sich einen festen Platz im Herzen der Leser.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert



»Georgette Heyer verfügt über einen lächelnden, mitunter sogar boshaften Spott, aber man merkt doch, wie sie liebenswürdig zu dem Kopfkissenseufzer verführen möchte: ach, waren das noch Zeiten.« Tagesspiegel



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Produkt

KlappentextDer junge Viscount Sheringham, der von seinen Freunden liebevoll spöttisch nur 'Sherry' genannt wird, ist bis über beide Ohren verschuldet. Sein Erbe kann er aber nur früher antreten, wenn er heiratet. Daher macht er kurzerhand der hübschen, aber mittellosen, Hero Wantage einen Heiratsantrag.

Doch bald schon ziehen dunkle Wolken am Ehehimmel auf: Die naive Hero kennt sich mit den Gepflogenheiten der Londoner High Society nicht aus und tappt von einem Fettnäpfchen ins nächste. Obwohl sich in Lord Sherry ein zaghaftes Verantwortungsgefühl für seine Frau regt, ist es mit seinem Einfühlungsvermögen nicht sonderlich weit her. Und nach einer besonders heftigen Auseinandersetzung ist Hero plötzlich spurlos verschwunden ...

'Lord Sherry' (im Original: Friday's Child') ist einer der unterhaltsamsten und amüsantesten Regency Romane von Georgette Heyer. Der charmante Schurke Lord Sherry und sein liebenswertes 'Kätzchen' sichern sich einen festen Platz im Herzen der Leser.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert



»Georgette Heyer verfügt über einen lächelnden, mitunter sogar boshaften Spott, aber man merkt doch, wie sie liebenswürdig zu dem Kopfkissenseufzer verführen möchte: ach, waren das noch Zeiten.« Tagesspiegel



Details
Weitere ISBN/GTIN9783732548880
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum10.04.2018
Auflage2. Aufl. 2018
Reihen-Nr.14
Seiten596 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1620 Kbytes
Artikel-Nr.10051359
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

»Oh, schweigt, Mylord, ich bitte Euch«, sagte Miss Milborne in beschwörendem Ton, wobei sie ihr liebliches Antlitz etwas zur Seite neigte und beide Hände über dem Busen kreuzte.

Ihr Besuch, ein hochgewachsener junger Gentleman, der sich romantischerweise vor ihrem Stuhl auf ein Knie niedergelassen hatte, schien durch ihre gestammelte Bitte völlig aus der Fassung zu geraten.

»Verdammt, Isabella - ich meine, verwünscht -«, verbesserte er sich ein wenig ungeduldig, als die junge Dame ihre braunen Augen vorwurfsvoll auf ihn richtete; dann wendete er ein: »- ich habe doch noch gar nicht begonnen!«

»Ach, bitte, tut es nicht.«

»Ich habe aber die Absicht, um deine Hand anzuhalten«, sagte der Viscount mit weit mehr als bloß einem Anflug von Strenge.

»Ich ahnte es«, erwiderte die junge Dame. »Doch es ist völlig aussichtslos. Oh, schweigt, Mylord, ich bitte Euch.«

Der Viscount erhob sich aufs äußerste gekränkt von seinem Knie. »Ich muss sagen, Isabella, du hättest mich wenigstens zu Wort kommen lassen sollen!«, rief er ärgerlich.

»Mylord, den Kummer wollt ich Euch ersparen.«

»Ich wäre dir dankbar, wenn du endlich aufhören würdest, in dieser verdammt theatralischen Weise mit mir zu sprechen«, sagte der Viscount, »und hör endlich auf, zu mir Mylord zu sagen, als hättest du mich nicht dein ganzes Leben lang gekannt.«

Miss Milborne errötete und wurde womöglich noch etwas förmlicher. Da ihre Besitzungen aneinandergrenzten, war es vollkommen richtig, dass sie den Viscount zeitlebens gekannt hatte. Durch ihre blendende Karriere als anerkannte Beauté, der die Hälfte aller heiratsfähigen jungen Männer Londons zu Füßen lag, war sie aber an ein bei weitem ehrerbietigeres Benehmen gewöhnt als jenes, das der Spielgefährte ihrer Kindheit an den Tag legte. Etwas erzürnt, sah sie kühl aus dem Fenster, während ihr Freier einige Male hastig durch das Zimmer schritt.

Die Aussicht auf saubere Rasenflächen, reich besetzte Blumenbeete und gestutzte Hecken war wohl lieblich, aber Miss Milborne hielt sich durchaus nicht aus Liebe zu der herrlichen waldreichen Umgebung auf dem Lande auf.

Sie hatte sich vor einigen Wochen aus der Hauptstadt zurückziehen müssen, weil sie sich an einer abscheulichen Kinderkrankheit angesteckt hatte, die sie zwang, in einem Moment den Augen der vornehmen Welt zu entschwinden, in dem es ihr von niemandem übel genommen worden wäre, hätte sie sich, wenn schon nicht als ihren Mittelpunkt, so doch als ihren Hauptanziehungspunkt betrachtet. Ihre Mama war, was die Lächerlichkeit ihrer Erkrankung anbelangte, ebenso vernünftig wie sie selbst und hatte das Gerücht verbreitet, dass Isabella durch die Anforderungen des gesellschaftlichen Lebens völlig erschöpft sei. Sie hatte sie in einer vierspännigen Kutsche eiligst nach Kent gebracht, wo sie sich in angemessener Weise in einem bequemen Herrenhaus vor den Verfolgungen der jeunesse dorée verbergen konnte und in völliger Abgeschiedenheit nicht nur Gelegenheit fand, Gesundheit und Schönheit wiederzuerlangen, sondern ihre Krankheit auch auf zwei Kammerzofen und einen kleinen Pagen zu übertragen. Sie hatte das Krankenzimmer bereits vor einigen Wochen verlassen, da sie aber noch immer etwas blass war und noch nicht im vollen Besitz ihrer Schönheit, hatte sich Mrs. Milborne, eine Dame, die sich durch ihren bewunderungswürdig scharfen Verstand auszeichnete, entschlossen, sie auf dem Land zu lassen, bis die Rosen - wie sie sich ausdrückte - wieder auf ihren Wangen erblühten.

Eine Schar glühender Bewunderer stellte sich in Milborne House ein, die in der Hoffnung, dass man ihnen gestatten würde, einen Schimmer der Unvergleichlichen zu erhaschen, den weiten Weg von London hergefahren kamen. Die Tür blieb ihnen jedoch verschlossen, und sie waren genötigt, ihre Blumensträuße und leidenschaftlichen Billetts in den Händen eines keineswegs empfindsamen Butlers zu lassen und ihre mannigfaltigen Wagen wieder stadtwärts zu lenken, ohne wenigstens der Erquickung teilhaftig geworden zu sein, ihre Lippen auf die lilienweißen Hände der Beauté drücken zu dürfen.

Lord Sheringham wäre zweifellos derselbe Empfang zuteil geworden, wäre er nicht, in höchst unschöner Weise auf seine lange Bekanntschaft mit der Familie pochend, von Sheringham Place, wo er die Nacht verbrachte, herübergeritten, um, nachdem er sein Pferd in den Stallungen eingestellt hatte, den Garten zu durchschreiten und das Haus durch eine der hohen Fenstertüren zu betreten, die auf den Rasenplatz führten. Als er auf einen ziemlich überraschten Lakaien stieß, warf Seine Lordschaft, der tat, als wäre er hier zu Hause, Reitpeitsche und Handschuhe auf einen Tisch, legte seinen breitrandigen Filzhut daneben und verlangte den Herrn des Hauses zu sprechen.

Mr. Milborne, keineswegs mit jener weltlichen Weisheit gesegnet, die seine Gemahlin auszeichnete, hatte kaum den Zweck dieses Besuches erfasst, als er etwas vage und nicht sehr hoffnungsfreudig vorschlug, Seine Lordschaft täte besser daran, mit Isabella persönlich zu spreche. »Denn ich weiß es wahrhaftig nicht, Anthony«, hatte er gesagt, wobei er den Viscount bedenklich ansah. »Man kann nie sagen, was in ihren Köpfen vorgeht, nein, ganz bestimmt nicht.«

Worauf Seine Lordschaft, der richtig erriet, dass sich diese rätselhafte Äußerung auf Mr. Milbornes Frau und Tochter bezog, fragte: »Und Sie selbst, Sir, haben jedenfalls nichts dagegen, nicht wahr?«

»Nein«, erwiderte Mr. Milborne. »Das heißt - ach nein -, ich glaube, ich habe nichts dagegen einzuwenden. Sie sprechen aber am besten mit Isabella selbst.«

Also wurde der Viscount vor das Antlitz der Schönen geführt, bevor diese auch nur Zeit gehabt hätte, sich durch herabgelassene Vorhänge vor dem zu verräterischen Tageslicht zu schützen. Hierauf hatte er sich, ohne die geringste Einleitung, in den ersten Heiratsantrag seines Lebens gestürzt.

Miss Milborne befand sich in der unangenehmen Lage, selbst nicht zu wissen, was sie wollte. Der Viscount hatte im vergangenen Jahr zu ihren anerkannten Bewerbern gezählt, und auch die Tatsache, dass sie ihn fast von der Wiege an kannte, machte sie seinem Charme gegenüber nicht unempfänglich. Er war ein eleganter junger Mann, von dem man sich genügend tolle Streiche erzählte, um die weibliche Phantasie anzuregen, und wenn er auch keine so brillante Partie war wie der Herzog von Severn, der ihr in letzter Zeit durch allerlei schmeichelhafte Anzeichen zu verstehen gegeben hatte, dass er nahe daran sei, sich ihr zu erklären, so war er zumindest von weit einnehmenderem Äußeren als Seine Gnaden, denn dieser war bedauerlicherweise ein phlegmatischer junger Mensch, der zur Fettleibigkeit neigte. Andererseits brachte ihr der Viscount nicht die hingebende Liebe entgegen wie sein Freund Lord Wrotham, der seiner Bereitwilligkeit verschiedene Male Ausdruck verliehen hatte, sich eine Kugel durch den Kopf zu schießen, falls ihr ein derartiger Gewaltakt Vergnügen bereiten sollte. In der Tat war Miss Milborne mehr als einmal der Verdacht aufgestiegen, dass sich der Viscount der Schar ihrer Bewunderer nur aus dem wenig schmeichelhaften Grunde angeschlossen habe, dass er nicht zu jenen gehörte, die sich von einer Mode ausschlossen. Seine angebliche Verehrung war nie so weit gegangen, ihn dazu zu veranlassen, seine ewige Jagd auf Balletttänzerinnen und käufliche Mädchen aufzugeben oder jene Charakterfehler zu verbessern, über die sich Miss Milborne mehr als einmal beklagt hatte. Sie war über ihn etwas aufgebracht. Hätte er nur einige sichtbare Zeichen seiner Ergebenheit an den Tag gelegt, wie etwa, seinen skandalösen Lebenswandel zu ändern, abzumagern wie der arme Wrotham, bei einer Zurechtweisung zu erbleichen oder durch ein Lächeln von ihr in Verzückung zu geraten, dann, dachte sie, wäre sie sehr geneigt gewesen, seine Werbung anzunehmen. Aber anstatt sich auf die Art zu betragen, die sie als ihr gutes Recht zu betrachten gelernt hatte, setzte der Viscount - obwohl er ihr gewiss eine Menge Huldigungen darbrachte - seinen beklagenswerten Lebenswandel fort und verschaffte sich nach wie vor seine Vergnügungen durch die unterschiedlichsten Belustigungen, die er anscheinend im Hinblick darauf wählte, seiner Familie ein Maximum an Angst und Sorgen zu bereiten.

Unter dem Schutz ihrer langen Wimpern warf ihm Isabella einen verstohlenen Blick zu. Nein, er sah nicht so blendend aus wie der arme Wrotham, dessen dunkle leidenschaftliche Schönheit ihre Träume nicht wenig beunruhigte. Denn Wrotham war eine romantische Gestalt, besonders wenn seine schwarzen Locken in Unordnung gerieten, was oft geschah, weil er in seiner Verzweiflung stets darin wühlte. Auch die blonden Locken des Viscount schienen sich in Unordnung zu befinden, dabei konnte man aber durchaus nichts Romantisches finden, weil diese Unordnung das Ergebnis raffiniertester Friseurkunst war und Miss Milborne den schweren Verdacht hegte, dass seine Leidenschaft für sie nie so ungestüme Formen annehmen könnte, ihn zu veranlassen, in...
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