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Die Quellen von Malun - Blutschicksal

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Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am26.02.20211. Aufl. 2021
'Er war der Herrscher über die Monster, auferstanden aus der Asche seiner Vergangenheit. Die letzte Etappe des Krieges gehörte ihm'

Die letzte Schlacht um Ruann und das versiegende Wasser steht kurz bevor. Böse Magie treibt das Heer von Sapion vor die Grenzberge von Malun. Nur mit Alias Hilfe kann es Dorgen noch gelingen, den vernichtenden Schlag gegen das Land der Götter zu verhindern. Feyla kämpft derweil auf Leben und Tod, um ihre Sippe und Dorgens Kinder vor ihrem grausamen Vater Walerius zu retten. Doch letztendlich hängt alles an Tailin. Nur gemeinsam mit Leymon kann er die verschollene Maluna wiederfinden und die Seele der Wassergöttin heilen. Aber Leymon hat einen schrecklichen Verrat begangen ...


Daniela Winterfeld wurde 1978 in Rheda-Wiedenbrück in NRW geboren. Später studierte sie Literaturwissenschaften mit den Nebenfächern Geschichte und Psychologie. Bis heute dienen ihr historische Begebenheiten, Märchen, Mythologie und die menschliche Psyche als liebste Inspiration für ihre Bücher. Inzwischen lebt die Autorin mit Mann und Kindern in Berlin.
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Produkt

Klappentext'Er war der Herrscher über die Monster, auferstanden aus der Asche seiner Vergangenheit. Die letzte Etappe des Krieges gehörte ihm'

Die letzte Schlacht um Ruann und das versiegende Wasser steht kurz bevor. Böse Magie treibt das Heer von Sapion vor die Grenzberge von Malun. Nur mit Alias Hilfe kann es Dorgen noch gelingen, den vernichtenden Schlag gegen das Land der Götter zu verhindern. Feyla kämpft derweil auf Leben und Tod, um ihre Sippe und Dorgens Kinder vor ihrem grausamen Vater Walerius zu retten. Doch letztendlich hängt alles an Tailin. Nur gemeinsam mit Leymon kann er die verschollene Maluna wiederfinden und die Seele der Wassergöttin heilen. Aber Leymon hat einen schrecklichen Verrat begangen ...


Daniela Winterfeld wurde 1978 in Rheda-Wiedenbrück in NRW geboren. Später studierte sie Literaturwissenschaften mit den Nebenfächern Geschichte und Psychologie. Bis heute dienen ihr historische Begebenheiten, Märchen, Mythologie und die menschliche Psyche als liebste Inspiration für ihre Bücher. Inzwischen lebt die Autorin mit Mann und Kindern in Berlin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732588046
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum26.02.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.3
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4937759
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


PROLOG
Galejas wissende Chronik der Vergangenheit
Buch Vilaria
40 Jahre vor Beginn der Blutära
Es begab sich zu jener Zeit, als der Frieden auf Ruann noch allgegenwärtig war. Zu jener Zeit also, als Sapioner, Faruaner und Vaikuni noch friedlich Handel trieben und gute Beziehungen unterhielten. Damals nährte das Wasser die Erde, regelmäßige Schauer erneuerten die Fruchtbarkeit der Böden, und selbst auf den südlichsten Feldern und Plantagen Sapions wuchsen Früchte und Getreide in einer Fülle, die allen Menschen und Tieren ein Auskommen sicherte. Niemand zweifelte an den Göttern Maluns, wenn auch die Vaikuni und die Faruaner die meiste Kunde von ihnen besaßen und ihre Völker am stärksten von Göttlichkeit durchdrungen waren.

Zu jener Zeit unternahm Sapion, der Herrscher Sapions, eine mehrere Jahre währende Reise durch Farua, um jemanden zu finden, der ihm in seiner dringendsten Sorge Hilfe leisten konnte. In all den Jahren ihrer Ehe war es ihm und seiner Frau Migera nicht gelungen, ein Kind zu zeugen. Inzwischen hatten sie beide ein fortgeschrittenes Alter erreicht, und Sapion fürchtete, sein Reich eines Tages ohne einen Nachfolger zu hinterlassen. Ihm blieb somit die Wahl, seine Frau zu verstoßen und sich eine jüngere zu nehmen - oder Rat bei den Göttern Maluns zu suchen.

Da er Migera über alles liebte, entschied er sich für Letzteres, und seine Reise führte ihn in jene Dörfer, in denen die mächtigsten Gottgeborenen leben sollten. Seine Frau und er fanden Hilfe bei einem Priester Valjans, der ihnen die Kraft eines göttlichen Steines zuteilwerden ließ. Sapion sollte den weiß leuchtenden Kristall als Amulett um seinen Hals tragen, um einen Sohn und Thronfolger zu zeugen, wenn er bei seiner Frau lag. Sapion tat wie ihm geheißen, und so zeugte er mit Migera sein erstes und einziges Kind. Der Valjaner stellte jedoch eine Forderung an Sapion, als Preis für die göttliche Hilfe und zur Vorbereitung auf das Leben mit einem gottgeborenen Kind. Sapion und Migera sollten ihre Reise im Einklang mit der Natur fortsetzen, um Demut zu lernen und die Nähe zu den Göttern und dem göttlichen Kind zu spüren. Der Valjaner nannte ihnen Dörfer, in denen sie Halt machen sollten, um dort den Segen der mächtigsten Gottgeborenen zu empfangen und von ihnen umfassendes Wissen über gottgeborene Kinder zu erlangen.

Eine Reise im Einklang mit der Natur ließ es jedoch nicht länger zu, mit dem Tross und den Annehmlichkeiten eines Herrschers zu reisen. Zudem waren die Wege in Nordfarua kaum mehr als Pfade. So kam es, dass Sapion und Migera hoch zu Ross reisten und nur einen einzigen Mann zu ihrem Schutz mitnahmen.

Bei den Zusammenkünften mit den Gottgeborenen lernte Sapion mehr über Natur und Menschlichkeit, als er je zuvor in seinem Leben gelernt hatte. Er traf Priester und Priesterinnen Zabinos, die ihn über die Geheimnisse eines friedlichen Zusammenlebens aufklärten. Er redete mit den Heilerinnen von Sajuna über Medizin und Gesundheit, und von einer Priesterin Galejas erhielt er umfangreiche Nachhilfe in der Geschichte der Menschheit und ihres Planeten. Mit Valjanern sprach er über Macht und Herrschaft und die Kunst, diese in Gerechtigkeit und Güte auszuüben. Bildung für alle, so sagten sie, sei der Schlüssel zu Gerechtigkeit und Fortschritt. Und ein Herrscher müsse die Selbstlosigkeit besitzen, sich als Diener seines Volkes zu betrachten und nicht als dessen Machthaber.

Nach all diesen Gesprächen beschloss Sapion, mit seiner Rückkehr in die Heimat für mehr Gerechtigkeit in seinem Volk zu sorgen. Er wollte Krankenhäuser bauen und Schulunterricht für alle Kinder einführen, sogar für die Mädchen. Die schlauesten unter ihnen sollten Wissenschaftler werden, und einige sollten eine Ausbildung für den diplomatischen Dienst erhalten, um den regen Austausch mit anderen Völkern zu gewährleisten. Doch als Herzstück seiner Mission nahm Sapion sich vor, den Glauben an die Götter Maluns als Religion für die Sapioner zu etablieren und damit die sapionische Kultur an die der Faruaner anzunähern.

Nur die Kontakte zu vier Gottheiten fehlten ihm noch auf seiner Reise. Er wollte die Pamuschkrieger besuchen und erstmals mit jemandem dieses fremdartigen Volkes sprechen. Ganz besonders verlangte es ihn, mit einem Priester Gamons zu reden, in der Hoffnung, etwas Gutes über seine Zukunft zu erfahren. Doch vor allem ein Treffen mit Talun und Maluna stand noch aus. Die beiden höchsten Götter wollten in das nördlichste Dorf Faruas kommen, um das göttliche Kind in der Welt zu begrüßen. So zumindest war es Sapion versprochen worden. Insbesondere Taluns Schutz über die göttliche Kinderseele war der wichtigste Segen, der den kleinen Thronfolger vor Unheil bewahren sollte. Direkt nach der Geburt sollte Talun die Seele des Kindes mit einem lebenslangen Schutz überziehen, damit sie niemals gebrochen werden konnte.

Doch je mehr das Ungeborene in Migeras Leib heranwuchs, desto mühsamer wurde ihre Reise. Ihre betagten Jahre erschwerten ihr die Schwangerschaft, und die Etappen im Sattel durften nur kurz sein. So kam es, dass sie für den letzten Teil ihrer Reise länger brauchten als geplant. Doch obwohl Migera Sapion anflehte, bis zur Geburt in einem der Dörfer zu bleiben, in denen es wenigstens eine Hebamme gab, nahm er sich vor, das Reiseziel noch vorher zu erreichen.

Die Natur im Norden von Farua wurde immer undurchdringlicher. Die letzten Abschnitte ihrer Reise führten das Paar durch eine Wildnis aus Wäldern und Sümpfen, und die Pausen, die Migera benötigte, um sich von den Strapazen zu erholen, wurden immer länger. So geschah es, dass die Geburtswehen einsetzten, noch bevor die Reisenden ihr Ziel erreicht hatten. Migera gebar ihren Sohn auf einer Waldlichtung ohne die Hilfe einer Hebamme und ohne den Schutz einer Hütte. Nur ihr Ehemann versuchte ihr beizustehen, während der Soldat, der sie begleitete, vorauseilte, um im nächsten Dorf um Hilfe zu ersuchen.

Die Geburt des Kindes war schwer und zehrte die letzte Kraft aus Migeras alterndem Leib. Mit kraftraubenden Atemzügen presste sie ihren Sohn hervor, ehe sie in den Armen ihres Mannes starb.

Voller Verzweiflung blieb Sapion mit seinem Sohn zurück. Nun verfluchte er die Tatsache, dass er noch keinem Priester Gamons begegnet war, der ihm diese Zukunft hätte vorhersagen können. Er trauerte um Migera, aber noch mehr sorgte er sich um das Überleben seines Kindes. Bis zum nächsten Dorf musste es weiter als eine Tagesreise sein, und der Soldat würde so schnell nicht mit Hilfe zurückkehren.

Sapion legte das Kind an die Brust der Toten, damit es wenigstens eine erste Mahlzeit aus Milch bekam. Aber schon am nächsten Tag würde der Kleine hungern müssen, wenn sich nicht bald eine Amme fand. Gleich am Morgen wollte Sapion mit dem Kind allein weiterreiten, um ein Dorf zu finden. Aber zunächst brach die Nacht an, und diese Nacht musste der Herrscher mit seinem Sohn in der Wildnis ausharren.

Das Blut und der Geruch der Toten lockten jedoch die Vatus an, die sich mit Einbruch der Dunkelheit rund um die Lichtung versammelten. Ihr Heulen drang Sapion durch Mark und Bein. Er allein würde versuchen müssen, sein Kind gegen die wilden Tiere zu verteidigen. Also wickelte er seinen Sohn in ein Tuch und schwang sich mit ihm in den Sattel. In der hereinbrechenden Dunkelheit ritt er immer tiefer in den Wald. Doch die Vatus hatten es auf das frische Fleisch des Neugeborenen abgesehen und zogen ihre Kreise immer enger um das Opfer. Als Sapion im Dickicht nicht weiterkam, knotete er das Tuch zu, in dem das Kind lag, und band es vom Rücken des Pferdes aus an einen hoch hängenden Ast. Dann ließ er das Pferd laufen und lockte die Vatus von dem Kind fort, indem er sich selbst als Köder darbot. Als er weit genug von dem Neugeborenen entfernt war, zog er sein Schwert und stellte sich den wilden Tieren. Er war ein erfahrener Kämpfer, der von sich glaubte, auch gegen ein Rudel von Vatus bestehen zu können. Doch er hatte weder mit der Dunkelheit noch mit den Taktiken der Raubtiere gerechnet. Die Vatus waren erfahrene Rudeljäger, deren Techniken aus Täuschung und Hinterhalt bestanden. Während Sapion versuchte, sich gegen drei angreifende Vatus zu verteidigen, sprangen ihn zwei weitere von hinten an und rissen ihn zu Boden. Zu acht stürzten sich die Raubtiere auf den alten Mann, zerbissen seine Kehle und schleppten die Beute zu der Erdhöhle, in der die Hündinnen ihre Welpen großzogen.

Das Kind aber blieb allein zurück im Schutz des Baumes. Hunger und nächtliche Kälte brachten den Säugling zum Schreien, aber niemand außer den wilden Tieren hörte seine tödliche Verzweiflung, bis er in einen erschöpften Schlaf fiel.

Tage später, als Sapions Diener mit einer Heilerin und mehreren Dorfbewohnern zum Lagerplatz zurückkehrte, hatten die Aasfresser von Migera kaum noch ein Skelett übrig gelassen. Auch die Vorräte waren von wilden Schweinen und Vögeln zerwühlt worden. Die Männer versuchten, den Spuren von Sapion zu folgen, aber das Zickzack der Pferdehufe verlor sich in einem Sumpf.

So kam es, dass weder Sapions Überreste vor der Höhle der Vatus gefunden wurden noch das Bündel mit dem schlafenden Knaben. Zunächst glaubten die Faruaner, Sapion sei mit seinem Kind geflohen. Erst Monate später wurde klar, dass der Herrscher in keinem der Nachbarorte gesehen worden war. Und schließlich ging man davon aus, dass Vater und Sohn den Vatus zum Opfer gefallen waren.

Der Junge war jedoch von göttlichem...

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Daniela Winterfeld wurde 1978 in Rheda-Wiedenbrück in NRW geboren. Später studierte sie Literaturwissenschaften mit den Nebenfächern Geschichte und Psychologie. Bis heute dienen ihr historische Begebenheiten, Märchen, Mythologie und die menschliche Psyche als liebste Inspiration für ihre Bücher. Inzwischen lebt die Autorin mit Mann und Kindern in Berlin.
Die Quellen von Malun - Blutschicksal