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Die Fotografin - Die Stunde der Sehnsucht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am14.09.2020
In dunklen Zeiten leuchtet die Liebe am hellsten ...
Münsingen, 1914. Mimi und Anton sind inzwischen Geschäftspartner geworden, die sich erfolgreich auf der Schwäbischen Alb etabliert haben. Während auch Mimis Freunde Bernadette, Corinne und Alexander voller Tatendrang sind, verschärft sich das politische Klima in Deutschland zunehmend. Der Ausbruch des ersten Weltkrieges zerstört jäh ihre Träume, und auf einmal ist nichts mehr, wie es war. Während die Männer an die Front ziehen müssen, ist in Münsingen die Stunde der Frauen gekommen, die das verwalten, was die Männer hinterlassen haben. So werden Corinne und Mimi gar zum einzigen Rettungsanker für ihr Dorf, und ein weiteres Mal ist der starke Zusammenhalt zwischen den Frauen gefragt. In dieser dunklen Zeit erkennt nicht nur Mimi, was zählt im Leben und für wen ihr Herz wirklich schlägt ...
Die SPIEGEL-Bestsellersaga um Fotografin Mimi bei Blanvalet:
1. Am Anfang des Weges
2. Zeit der Entscheidung
3. Die Welt von morgen
4. Die Stunde der Sehnsucht

Petra Durst-Benning wurde 1965 in Baden-Württemberg geboren. Seit über fünfundzwanzig Jahren schreibt sie historische und zeitgenössische Romane. Fast all ihre Bücher sind SPIEGEL-Bestseller und wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. In Amerika ist Petra Durst-Benning ebenfalls eine gefeierte Bestsellerautorin. Sie lebt und schreibt im Süden Deutschlands, Frankreich war viele Jahre lang ihre zweite Heimat.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIn dunklen Zeiten leuchtet die Liebe am hellsten ...
Münsingen, 1914. Mimi und Anton sind inzwischen Geschäftspartner geworden, die sich erfolgreich auf der Schwäbischen Alb etabliert haben. Während auch Mimis Freunde Bernadette, Corinne und Alexander voller Tatendrang sind, verschärft sich das politische Klima in Deutschland zunehmend. Der Ausbruch des ersten Weltkrieges zerstört jäh ihre Träume, und auf einmal ist nichts mehr, wie es war. Während die Männer an die Front ziehen müssen, ist in Münsingen die Stunde der Frauen gekommen, die das verwalten, was die Männer hinterlassen haben. So werden Corinne und Mimi gar zum einzigen Rettungsanker für ihr Dorf, und ein weiteres Mal ist der starke Zusammenhalt zwischen den Frauen gefragt. In dieser dunklen Zeit erkennt nicht nur Mimi, was zählt im Leben und für wen ihr Herz wirklich schlägt ...
Die SPIEGEL-Bestsellersaga um Fotografin Mimi bei Blanvalet:
1. Am Anfang des Weges
2. Zeit der Entscheidung
3. Die Welt von morgen
4. Die Stunde der Sehnsucht

Petra Durst-Benning wurde 1965 in Baden-Württemberg geboren. Seit über fünfundzwanzig Jahren schreibt sie historische und zeitgenössische Romane. Fast all ihre Bücher sind SPIEGEL-Bestseller und wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. In Amerika ist Petra Durst-Benning ebenfalls eine gefeierte Bestsellerautorin. Sie lebt und schreibt im Süden Deutschlands, Frankreich war viele Jahre lang ihre zweite Heimat.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641229474
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum14.09.2020
Reihen-Nr.4
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6303 Kbytes
Artikel-Nr.5120214
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel
Münsingen auf der Schwäbischen Alb, Neujahr 1914

»Ganz ehrlich? Als ich die Flammen durchs Dach der Druckerei lodern sah, dachte ich, alles wäre aus und vorbei!« Verflixt, wie ihre Stimme immer noch zitterte, dachte Mimi, wenn sie von dem Feuer, das binnen wenigen Minuten ihr komplettes Warenausgangslager zerstört hatte, erzählte! Dabei lag der Schrecken schon fast drei Monate zurück.

Josefine Neumann drückte mitfühlend Mimis Arm. »Mir blieb schon am Telefon fast das Herz stehen, ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es für dich war, dies hier vor Ort zu erleben. Und ausgerechnet an diesem Tag war auch noch Anton weg ...«

Mimi nickte. Als Anton von seiner Verkaufsreise aus Stuttgart zurückgekommen war, hatte der hintere Anbau der Druckerei schon in Trümmern gelegen ...

Jetzt war der Neujahrstag 1914, und Mimi und Anton hatten zu einem großen Empfang in der Lithografischen Anstalt Münsingen - von allen einfach nur »die Druckerei« genannt - eingeladen. Ein deftiges Büfett war mitten in der Werkshalle aufgebaut worden, es gab Sekt, Wein und Bier und für die Kinder der Angestellten Limonade. Ein Aspekt des Festes war, dass Mimi und Anton Kontakte zu den Menschen aus dem Ort knüpfen wollten - den Münsinger Bürgermeister Oskar Baumann und die Mitglieder des Gemeinderats hatten sie ebenso eingeladen wie diverse Geschäftsleute: den Inhaber der Brotfabrik, die Pensionswirtin, bei der Anton und Mimi in den ersten Wochen gelebt hatten, zwei weitere Hoteliers sowie den Inhaber der Limonadenfabrik.

Auch Mimis Freundin Bernadette Furtwängler, wegen der Abertausenden von Schafen, die ihr gehörten, von vielen nur »die Schafbaronin« genannt, war der Einladung zum Neujahrsempfang gefolgt. Kerzengerade und mit strenger Haarkrone stand sie da, ein Sektglas in der Hand. Immer in Bernadettes Nähe war Generalmajor Lutz Staigerwald vom nahe liegenden Soldatenlager. Das goldene Eichenlaub auf seiner Uniform glänzte wie poliert - was es wahrscheinlich auch war.

Von den Münsinger Honoratioren fehlte einzig Wolfram Weiß, Bernadettes Geschäftspartner in der Schäferei Furtwängler-Weiß. Während Bernadette sich dort um den Vertrieb von Fleisch, Wolle und Schaffellen kümmerte, war Wolfram fürs Wohl der Schafe zuständig. Derzeit befand er sich zusammen mit seiner neuen französischen Hirtin Corinne und einer riesigen Schafherde in Rheinhessen auf der Winterweide - hier droben auf der tief verschneiten Albhochfläche wären die Tiere den Winter über verhungert oder erfroren. Dies galt ganz besonders für die wertvollen Merinoschafe, die im vergangenen Herbst mit Corinne von Südfrankreich auf die Schwäbische Alb gekommen waren und die in den kommenden Jahren Bernadettes und Wolframs Herde mit ihrem Blut veredeln sollten.

Als Mimi gehört hatte, dass ihre neue Freundin Corinne der Einladung ebenfalls nicht folgen konnte, war sie fast ein wenig erleichtert gewesen, denn Bernadette hasste Corinne aus tiefstem Herzen, und womöglich wäre es sogar zu einem unschönen Wortwechsel gekommen, was der allgemeinen Stimmung sicher nicht gutgetan hätte.

Neben dem gesellschaftlichen Aspekt des Festes war es für Mimi zugleich wichtig gewesen, einen schönen Rahmen zu schaffen, in dem ihre Geschäftspartner Adrian und Josefine Neumann sich das Unternehmen anschauen konnten, in das sie im letzten September so vertrauensvoll investiert hatten.

Und nun, nach dem Brand, hatte der heutige Tag nochmals eine ganz andere Bedeutung bekommen: Mimi und Anton wollten damit vielen Menschen ein Dankeschön aussprechen.

Während nach und nach die letzten Gäste eintrudelten, nutzte Mimi die Zeit, um Josefine durch die Druckerei zu führen. Sie zeigte in das neu aufgebaute Warenausgangslager, in dem ein halbes Dutzend Aufträge darauf warteten, im neuen Jahr an die Kundschaft ausgeliefert zu werden. »Wie du siehst - alles ist nach dem Feuer wiederaufgebaut worden«, sagte sie stolz und glücklich zugleich. »Es war wirklich unglaublich, wie viel Solidarität Anton und ich erleben durften. Gleich am Tag danach, als die Feuerwehr uns erlaubte, ins Gebäude zu gehen, reiste der Mann von der Stuttgarter Versicherung an, bei der Otto Brauneisen damals die Druckerei versichert hatte, um den Schaden aufzunehmen. Dass die Versicherung so schnell reagiert und gezahlt hat, war natürlich unsere Rettung!« War es der Geruch der Druckerschwärze, der in ihrer Nase kitzelte, oder war es noch immer die Rührung über die erfahrene Hilfe - jedenfalls hatte Mimi einen gewaltigen Kloß im Hals.

Josefine schauderte sichtlich. »Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn der Vorbesitzer sich das Geld für die Gebäudeversicherung gespart hätte! Und nicht auszudenken, wenn die Flammen auf die Fertigungshalle oder das Warenlager übergegriffen hätten ...«

»Damit wären wir ruiniert gewesen«, stimmte Mimi ihr zu. »Es konnte bis heute nicht geklärt werden, wie der Brand entstand, aber dass er sich allein aufs Warenausgangslager beschränkte, war im Nachhinein Glück im Unglück.« Wie so vieles andere, dachte Mimi bewegt, dann fuhr sie mit ihrer Erzählung fort. »Der Mann von der Versicherung hatte seine Formulare noch nicht ganz wieder eingepackt, da standen schon unsere Mitarbeiter - und sogar ein paar ihrer Frauen - mit hochgekrempelten Ärmeln zum Aufräumen parat. Uns blieb ja nichts anderes übrig, als den ganzen Anbau abzureißen! Ein Freund unseres Bekannten Wolfram Weiß kam mit einer riesigen Fuhre Baumaterial an, und der Bürgermeister schickte einen Trupp freiwilliger Helfer, die unter Anleitung des örtlichen Zimmermanns sogleich begannen, alles wiederaufzubauen.«

Josefine sah Mimi beeindruckt an. »Ich bin mir nicht sicher, ob es so viel Hilfe auch bei uns in der Großstadt gegeben hätte ...«

Mimi ließ ihren Blick dankbar über die immer größer werdende Gästeansammlung schweifen. Ja, hier in Münsingen war der Zusammenhalt wirklich sehr gut. »Aber als ob der Aufbau des Warenausganglagers nicht gereicht hätte, mussten wir kurz vor Jahresende auch noch schauen, wie wir an Papier und Farben kommen! Denn ausgerechnet zu dieser Zeit war unser Materiallager leer gefegt - alles war aufgebraucht. Ich finde es nach wie vor erstaunlich, welche Materialmengen man fürs Drucken benötigt.« Sie lachte.

Josefine öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen.

»Ja?«, ermunterte Mimi sie.

Doch Josefine winkte ab. »Eine Kleinigkeit. Adrian möchte wegen des Materiallagers nachher noch mit Anton sprechen. Überlassen wir das den Männern. Erzähl du lieber weiter!«

So beruhigend ihr Lächeln sicher wirken sollte, es hatte bei Mimi den gegenteiligen Effekt. Eine »Kleinigkeit« hätte Josefine erst gar nicht erwähnt. Was gab es also, was sie wissen sollte? Dennoch tat sie Josefine den Gefallen und nahm ihren Faden wieder auf: »Während das Auslieferungslager hinten noch gebaut wurde, leisteten unsere Mitarbeiter vorn in der Druckerei Doppelschichten - wir mussten schließlich sämtliche verbrannten Drucksachen nochmals produzieren! Die Kunden waren nicht gerade erfreut, dass wir nicht wie versprochen auslieferten - so manch einer machte uns böse Vorwürfe. Als ob wir etwas für das Feuer gekonnt hätten!«

Josefine verzog den Mund. »Die Kundschaft wird immer kompromissloser, das erleben wir in unserer Branche auch. Aber so ist das eben - wer das Geld hat, hat die Macht.«

»Und schließlich ist der Kunde immer König«, sagte Mimi ironisch. »Bis nachts um elf oder zwölf liefen die Druckerpressen. Und die Männer arbeiteten alle ohne Lohnausgleich! Das muss man sich mal vorstellen. Sicher, es ging auch um ihre Existenz, aber so viel Entgegenkommen hätte ich nie erwartet.«

Josefine drückte Mimis Arm erneut. »Was Anton, du und eure Leute hier geleistet habt, ist unbeschreiblich! Adrian und ich sind euch wirklich sehr dankbar. Als stille Teilhaber sind wir in solch einer Krise leider so gar keine Hilfe ...«

Mimi, die aus den Augenwinkeln sah, wie Anton gerade seine aus Laichingen angereisten Eltern begrüßte, winkte ab. »Dass ihr uns weiterhin vertraut, ist hilfreich genug.«

»Anton ...«, sagte Josefine, deren Augen Mimis Blick gefolgt waren. »Ich mag ihn! Und ich finde es wirklich erstaunlich und bewundernswert zugleich, wie viel Profil, Stärke und Durchsetzungsvermögen er immer wieder beweist. Schade, dass er nicht ein paar Jahre älter ist - ihr wärt ein schönes Paar.«

»Josefine!«, sagte Mimi halb lachend, halb entsetzt. Doch bevor sie zu einer weiteren Erwiderung ansetzen konnte, hörte sie hinter ihrem Rücken eine bekannte melodiöse Frauenstimme ihren Namen sagen.

»Clara Berg!«, riefen Mimi und Josefine wie aus einem Mund. Vergessen war der verheerende Brand, vergessen auch der Schreck, der ihnen immer noch ein wenig in den Knochen saß - zu groß war die Freude, die Unternehmerin und Freundin wiederzusehen.

»Führt ihr etwa Geschäftsgespräche? Ich dachte, heute wird gefeiert«, sagte Clara Berg übertrieben tadelnd, nachdem sie sich aus deren Umarmungen gelöst hatte. »Frau Reventlow, darf ich Ihnen meinen Mann vorstellen - Laszlo Kovacz! Ich glaube, Sie kennen sich noch nicht.«

Wie viel Liebe in dem Blick lag, den Clara ihm schenkte, dachte Mimi und reichte dem attraktiven Mann lächelnd die Hand. »Es ist mir eine Ehre, dass Sie die weite und sehr winterliche Reise vom Bodensee hierher auf sich genommen haben.« Sie nickte in Richtung des aufgebauten Büfetts »Bestimmt seid ihr alle furchtbar durstig und hungrig. Wie wäre es mit einem Glas Sekt und einer Butterbrezel?«

Statt Mimis Wink zu folgen, blieb Clara jedoch...

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Autor

Petra Durst-Benning wurde 1965 in Baden-Württemberg geboren. Seit über fünfundzwanzig Jahren schreibt sie historische und zeitgenössische Romane. Fast all ihre Bücher sind SPIEGEL-Bestseller und wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. In Amerika ist Petra Durst-Benning ebenfalls eine gefeierte Bestsellerautorin. Sie lebt und schreibt im Süden Deutschlands, Frankreich war viele Jahre lang ihre zweite Heimat.